Da hab ich beim Lesen doch einmal ganz erstaunt geguckt... wie? ist da jetzt doch was dran? Dann kam natürlich auch wieder die skeptische Stimme im Hinterkopf (als VfB-Fan ist man leider ein paar mal zu oft von Versprechungen enttäuscht worden, als dass man in so einer Situation nicht sekptisch werden könnte. Dann hats noch etwas gedauert um meine Gedanken etwas zu sortieren und jetzt dachte ich schreib ich mal was dazu:
Ich sehe die Sache erst einmal optimistisch, ich halte auch die Inititaive der beiden Architekten und der Firma Ashanmpoo für eine gute Sache. Natürlich klingt das ganze noch etwas sehr utopisch und vollmündig. ABER irgendwann muss man in die Öffentlichkeit und Interesse wecken, denn wenn man Jahrelang im stillen Kämmerlein an einem solchen Projekt bastelt kommt man im Hinblick auf die Realisierung beiliebe nicht voran. Selbst wenn die Pläne dann noch unrealistisch bekommt man nur so die nötige Aufmerksamkeit und somit vielleicht auch die nötigen Mittel.
Zwar könnte man trotzdem zur Meinung kommen, dass das hier einfach nur ein geschickter PR-Zug zweier Architekten und einer Software-Firma ist, allerdings spricht doch die Sache mit der Zeitungsanzeige und dem Treuhandkonto dagegen. Man hätte das Ganze auch ohne Anzeige und Konto erstmal so verkünden können und damit mit 10% des Geldes und Aufwands 90% der jetzigen Pressepräsenz erreichen können. Es sieht vorerst zumindest aus, als wäre es deutlich mehr dahinter als nur PR für die eigene Firma.
Zum Thema der Spenden ein paar Punkte warum das jetzt schon Sinn macht:- 1. Spenden aktivieren und binden das Interesse von Leuten, wenn man 20€ für eine Sache gespendet hat, wird man sie intensiver verfolgen als wenn man nur mal irgendwann in einer Zeitung drüber gelesen hat ohne selber irgendwas machen zu können. Und wer weiß, vielleicht wird aus einem so gebundenen Interessenten irgendwann ein Investor/Sponsor?
- 2. Spenden sind ein gutes Messinstrument für Interesse und damit auch ein Vertriebsargument ("Schauen sie mal, schon 2000 Leute haben gespendet, die Leute wollen das Stadion!").
- 3. Gut durchgeführte Spendenaktionen sind auch ein gutes Mittel, um eine Sache über einen langen Zeitraum regelmäßig in die Presse und das öffentliche Interesse zu bringen.
- 4. Spenden sind trotz der offenbar geringen Höhe ein wichtiges Finanzierungsmittel, bereits 0,1-0,5% der Baukosten wären ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Realisierung (und wie Socci ja auch schon sagt, braucht man ja auch nicht die vollen 20M € sofort).
- 5. Man kann mit dieser Spendenaktion gewissermaßen sehr früh Nägel mit Köpfen machen, Interessenten einbinden, die Finanzierung anlaufen und das Projekt imemr konkreter werden lassen - also früher schon Schwung holen, denn die eigentlich wichtigen Zusagen großer Investoren brauchen für Gewöhnlich immer eine Ecke Zeit, die man sonst nur mit Warten verbringen würde.
- 6. Und eben diese Zusagen kommen je eher desto konkreter das Projekt ist, ein weiterer Grund, eine so frühe Spendenaktion zu starten.
- 7. Zu guter Letzt kann man mit dieser Spendenaktion auch einfach erstmal nur ein dickes Zeichen pro Stadion setzen.
Die Namensgebung klingt natürlich gewöhnungsbedüftig, wobei man sich dran gewöhnen wird und es phonetisch nicht so schlecht klingt, nur die Haarwaschmittel-Assoziation ist ein bissel komisch. Obwohl natürlich Artikel mit dem Titel:
"SV Wilhelmshaven bekommt in der Ashampoo-Arena gehörig den Kopf gewaschen" irgendwie lustig wären.
Alles in allem ist es eine wirklich sehr begrüßenswerte Initiative. Ein weitere Schritt den Glauben zu verfestigen, dass es eben nicht nur Gerede ist. Dennoch muss jetzt weiter engagiert an diesem Projekt gearbeitet werden,das aktuelle Interesse zur Gewinnung von Zustimmung und Investoren genutzt werden, bevor die Sache wieder abebbt. Wir als Fanszene sollten daher nicht einfach nur Einbindung in den Planungsprozess fordern sondern uns auch selber aktiv engagieren, ein positives Zeichen setzen (bringt auch wieder Aufmerksamkeit) und vor allem nicht beim ersten Rückschlag in eine War-ja-klar-das-es-ein-Luftschloss-war-Lethargie zurückfallen. Ich denke wir können dieses Prozess nicht nur mitgestalten sondern auch mit anschieben (und nur so könnte es dann auch wirklich UNSER Stadion werden).
Und selbst wenn es jetzt doch nur heiße Luft war, wurde immerhin erreicht dass die Stadiondiskussion in Presse und Öffentlichkeit bleibt und das diesmal auch außerhalb der Grenzen von Oldenburg (bin mal auf die Presse am Montag gespannt). Ansonsten wäre es natürlich auch schön (und für Investoren wichtig) ein paar weniger skizzenhafte Konzepte des Stadions zu sehen (aber da stellt sich natürlich die Frage ob es taktisch klug ist, schon jetzt all sein Feuer zu verscheißen oder noch ein wenig zu warten bis man Butter bei die Fische gibt).
Also ich bin gespannt was da jetzt als nächstes kommen wird!
PS: Das mit dem Ziel Bundesliga seh ich eher als ein wenig Rechtfertigungstaktik, damit die fußballunlustigen Skeptiker nicht wieder anfangen mit: "Wie neues Stadion? Für einen Fünftligisten??? Lass doch lieber ne Hallenhalmahalle bauen, wisst ihr noch wie schön das früher immer war, wenn wir Samstags abends zur Hallenhalmadisko gegangen sind?"