cody hat geschrieben:EIN nicht ganz unwesentlicher verein fehlt ja dann doch noch. könntest du, dino (oder wer immer sich berufen fühlt) ebenfalls noch den aufstiegsapiranten besprechen...
Noch was zu den Aussichten des VfB? Wollte ich ja eigentlich nicht, aber nun gut:
Dass diesmal das Saisonziel des VfB auch ganz offiziell Aufstieg heißt, ist hinreichend bekannt. Diese Zielsetzung ergibt sich geradezu zwingend aus der sportlichen Entwicklung seit der Winterpause 2005/06. Der Verlauf der Rückrunde dürfte ja wohl nahezu allen hier noch sehr im Gedächtnis sein.
Dennoch hier einmal ein paar Fakten:
Der VfB war die – mit Abstand (7 Punkte Vorsprung) - beste Mannschaft der Rückrunde. Aus 16 Spielen nach der Winterpause wurden 37 Punkte bei 42:18 Toren eingefahren; ein klarer Meisterschaftskurs. Der VfB hatte zudem, wenngleich nur knapp (1 Punkt Vorsprung), die insgesamt beste Heimbilanz mit 33 Punkten und 37:18 Toren. In der Auswärtsbilanz kam der VfB auf Platz 3 (1 Punkt hinter Ramlingen, 3 hinter Havelse).
Zu der völlig misslungenen Vorrunde hier von mir kein Wort mehr. Sie ist, wie auch ein erheblicher Teil der damaligen Spieler, inzwischen Geschichte.
Die Hoffnungen und Erwartungen für die Saison 2006/07 gründen sich auf den ausgesprochenen positiven Verlauf der Rückrunde, in der die Mannschaft nicht nur erfolgreich gespielt hat, sondern auch in der Spielkultur und in ihrer taktischen Ordnung und Ausrichtung zumeist wirklich überzeugen konnte. Da ist auch der berühmte „Funke“ zwischen Anhängerschaft, Mannschaft und sportlicher Leitung ganz mächtig übergesprungen.
Mit „Eile“ und Stenzel sind vom engeren Stamm der Rückrunden-Mannschaft „nur“ zwei Spieler ausgeschieden; alle anderen sind geblieben und wollen es diesmal unbedingt packen. Auch wenn man sie noch nicht unter echten Wettkampfbedingungen sehen konnte, denke ich, dass die Neuverpflichtungen in der Lage sein sollten, die Abgänge zu ersetzen und die Mannschaft (zumindest in der Breite) noch ein Stück weit zu verstärken.
Dennoch warne ich eindringlich davor, die neue Saison etwa vor dem Hintergrund der letzten Rückrunde als eine Art „Selbstläufer“ zu sehen; dies wäre der fatalste Irrtum, den man beim VfB und im Umfeld überhaupt begehen könnte.
Wie zu jeder neuen Saison wird sich die Mannschaft zunächst wieder neu finden und einspielen müssen. Zum (erweiterten) Kader sind immerhin 12 Neuzugänge (Ullmann, Möhlenbrok, Kaltwasser, Voßbrinck, Kunst, U. Koc, Yildrim, Pahlow, Jurcevic, Kemal, Staab und Robben) hinzugekommen (eigentlich sogar 13 Spieler, wenn man Sweda noch dazunimmt). Ich rechne da schon mit der einen oder anderen personellen und/oder taktischen Veränderung.
Zudem gibt es ja durchaus die eine oder andere Baustelle in der Mannschaft:
„Baustelle Tor“:
Ein guter Torwart ist bekanntlich die „halbe Miete“. Ich wünsche Kurt Ullmann, der ja wohl unsere neue Nr. 1A sein soll, dass er einen guten Start hinkriegt und dann der sichere Rückhalt wird, den wir mit Eile hatten.
„Baustelle Abwehr“:
Wenn ich es richtig mitgekriegt habe, ist Gruszinski nach einer Knie-OP noch nicht wieder voll fit. Er hat, und das durchaus gut, die zentrale Abwehrposition (so als mehr oder weniger Libero) gespielt; auch eine Schlüsselposition in jeder Mannschaft. Ob wir nicht aufgrund des nach meiner Einschätzung auch defensiv „bärenstark“ besetzten Mittelfelds eine im Vergleich zur Vorsaison etwas weniger konservative Abwehrformation erwarten dürfen, wird man sehen. Ich fände Überlegungen durchaus charmant, den zentral defensiven Mann etwas weiter vorne spielen zu lassen.
„Baustelle Mittelfeld“:
Hier hat der Trainer nach meinem Eindruck ein gewisses „Luxusproblem“: Eckel, Yildrim, Thöle, Rizze, van der Leij, dazu Ersu,, Mudry und Pahlow sowie die als weitere Neue (die mir noch ganz unbekannten) Kemal und Jurcevic. Wohl in keinem Mannschaftsteil ist der VfB personell gegenüber der Konkurrenz durchgängig so deutlich besser besetzt wie im Mittelfeld.
Hier kann und muss die erforderliche Spieldominanz aufgebaut werden, mit der dann auch das Saisonziel zu erreichen ist.
„Baustelle Angriff“:
Wer zuletzt (gelegentlich) etwas dichter dran war, weiß, wie sehr Sale und M. Koc in der Endphase der Rückrunde „auf den Zahnfleisch“ gelaufen sind. Laufen mussten, weil wenig personelle Alternativen zur Verfügung standen. Ob nun mit Staab, Robben und Sweda (der m. W. nicht unbedingt ein „klassischer“ Stürmer ist) nun der von mir immer so sehr gewünschte „Zweite Sturm“ parat steht, wird man sehen. Desgleichen, ob zur Saison oder im Laufe der Saison für den Angriff nochmals personell nachgelegt werden kann.
Wenn die Neuverpflichtungen, wovon ich ausgehe, mit Sinn und Verstand getätigt wurden, sollten die personellen und spieltaktischen Variationsmöglichkeiten für den Angriff verbessert worden sein. Ich halte es allerdings auch für dringend erforderlich, dass der VfB hier ein deutliches Stück weit mehr „aus dem Vollen schöpfen“ kann als zuletzt.
„Baustelle Trainer“?
Nein! Das Gespann Zinnbauer/Höttges & Co. hat in der Saison 2005/06 nach einem etwas holperigen Start eine gut funktionierende Mannschaft hingekriegt. Die sollen – mit aller Unterstützung aus dem Umfeld – in der Saison 2006/07 ihr „Meisterstück“ machen.
Ja, ich halte die Zielvorgabe, die sich der VfB für diese Saison gestellt hat, für logisch, angemessen und - ganz wichtig - erreichbar. Nach dem derzeitigen Stand sehe ich jedenfalls keinen Konkurrenten, der besser für den Kampf um Meisterschaft und Aufstieg aufgestellt ist.
Wenn es diesmal gelingt, grobe Fehler zu vermeiden und ggf. auftretende Problemfelder zügig zu bereinigen und wenn uns zudem nicht gerade „der Himmel auf den Kopf fällt“, dann sollte es diesmal auch klappen.
Und an leidenschaftlicher Unterstützung wird es ganz sicher auch 2006/07 nicht fehlen!