"Die Barbaren stehen vor der Tür". So beschrieben Bryan Burrough und John Helyar, zwei Investigativ-Journalisten des Wall Street Journal, zu Beginn der neunziger Jahre die Übernahmeschlacht des US-amerikanischen Lebensmittel- und Zigarettenherstellers RJR Nabisco. Der Konzern wurde 1989 von den New Yorker Investoren Henry Kravis und George Roberts gekauft. Für 25 schlappe Milliarden Dollar.(...) Viele sahen Kravis seitdem als den Urahn der Heuschrecken.
Auch in Deutschland schlugen sie mehrfach zu, unter anderem beim Fernsehkonzern ProSiebenSat.1, dem Gabelstapler-Bauer Kion, dem Kran-Hersteller Demag Cranes, dem Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf oder der Werkstatt-Kette ATU. Die sogenannten Private-Equity-Gesellschaften finanzieren ihre Käufe zum überwiegenden Teil durch Kredite. Diese Schulden lasten sie den übernommenen Firmen auf, die oft kräftig sparen müssen, um die Raten zu zahlen.
Kravis gilt in der Branche als rücklsichtslos. Blackstone-Chef Stephen Schwarzmann, ebenfalls Private-Equite-Manager und kein Kind von Traurigkeit, nannte den Konkurrenten mal "das Aushängeschild der Gier".
46.000 von ihnen waren entlassen worden.
