Prinz Blau hat geschrieben:Trulla hat geschrieben:"Die Sportvereine und -verbände bekennen sich in ihren Statuten generell zu politischer, religiöser und weltanschaulicher Neutralität"
Das ist ja eigentlich mein Thema. Anstatt freimütig zu bekennen, dass man mit nichts zu tun haben will (Neutralität), könnte man´s ja mal umdrehen. Sich zur freiheitlich demokratischen Verfassung/Grundordnung bekennen. Oder zu den Menschenrechten. Oder was weiß ich. Insbesondere dann, wenn man nebenher noch die sogenannte Sportgerichtsbarkeit instrumentalisiert und mit dieser dann versucht, Dinge über den eigentlichen Sport hinaus zu regeln. Beispiele könnte ich nennen, ich will aber hier keinen unnötig reizen ...
Also, wenn man sich unbedingt bekennen will!
Und bevor hier jemand die Ironie nicht bemerken sollte, jetzt einmal im Ernst: vielleicht sollte sich ein Verband auf das wirklich Wesentliche beschränken. Ich denke, das würde helfen. Den Rest können die eh` nicht.
"Sport" entstand historisch als ein etwa ggü. der völkisch angehauchten "Turnbewegung" Wettkampf um seiner selbst Willen und als Wettkampf ohne nationale religiöse oder sonstige Vorbehalte oder Ideologien. Verpflichtet nur der Idee eines fairen und nach Regeln geführten Wettstreits. Natürlich ist das auch politisch im Sinne einer Anerkennung der Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aller Sportler und damit aller Menschen.
Dass auch die Sportbewegung ihre "Sündenfälle" im Sinner politisch-ideologischer Vereinnahmung hatte (hat) ändert an ihren grundsätzlichen Charakter nichts. Und was den betrifft kann. Und darf sie in keiner Weise irgendwie "neutral" sein.
Die statutarisch geregelte (partei)politische, religiöse und weltanschauliche Neutralität soll ja gerade sicherstellen, dass in Sport niemand aus politischen, rassischen, religiösen, weltanschaulichen usw. Gründen ausgeschlossen oder diskriminiert wird. Nur wer das nicht akzeptiert, hat im und beim Sport nichts verloren.
Inzwischen ist die Gesellschaft auch aufgeklärt genug, das Diskriminierungs- und Ausgrenzugsverbot auch auf Homosexuelle auszuweiten. Und das ist auch gut und richtig so.