VfB - die Achtziger
Moderatoren: Fanbetreuung, kalimera, James, Soccer_Scientist, Kane
VfB - die Achtziger
Moin und Gruß nach Oldenburg,
besteht Interesse daran, einen Blick in die Geschichte zu werfen?
Falls ja, würde ich hier die Jahre nach und nach Revue passieren lassen, die ich als Fan am intensivsten erlebt habe und von denen ich noch ein paar Hintergründe in petto habe. Also so 1980 bis 1983 oder 84, das erste Jahr des VfB in der 2. Liga, der gescheiterte Versuch, wieder aufzusteigen und verkorkste Jahre, in denen es beinahe zum Abstieg aus der Oberliga (damals dritthöchste Spielklasse) gekommen wäre.
Habe Namen, Daten, so ziemlich alle Statistiken noch in Ordnern und würde das so nach und nach Schreiben, ohne großen Druck. Wer mag, könnte gerne ergänzen.
Hab das schon mal für 81/82 für die Bewegungsspieler getan und könnte das hier gerne nochmal angehen. Ältere werden sich wehmütig erinnern, für jüngere ist es vielleicht interessant, aus besseren VfB Zeiten zu hören...
besteht Interesse daran, einen Blick in die Geschichte zu werfen?
Falls ja, würde ich hier die Jahre nach und nach Revue passieren lassen, die ich als Fan am intensivsten erlebt habe und von denen ich noch ein paar Hintergründe in petto habe. Also so 1980 bis 1983 oder 84, das erste Jahr des VfB in der 2. Liga, der gescheiterte Versuch, wieder aufzusteigen und verkorkste Jahre, in denen es beinahe zum Abstieg aus der Oberliga (damals dritthöchste Spielklasse) gekommen wäre.
Habe Namen, Daten, so ziemlich alle Statistiken noch in Ordnern und würde das so nach und nach Schreiben, ohne großen Druck. Wer mag, könnte gerne ergänzen.
Hab das schon mal für 81/82 für die Bewegungsspieler getan und könnte das hier gerne nochmal angehen. Ältere werden sich wehmütig erinnern, für jüngere ist es vielleicht interessant, aus besseren VfB Zeiten zu hören...
- Fussballgott
- VfB-Wahnsinniger
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- Wohnort: Oh du schönes Donnerschwee!
Re: VfB - die Achtziger
Klingt interessant!
Oldenburg war Blau-Weiss, Oldenburg ist Blau-Weiss, Oldenburg bleibt Blau-Weiss!
- Frank aus Oldb
- VfB-Wahnsinniger
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Re: VfB - die Achtziger
hallo Myron! ich würde es klasse finden. der hammer wäre natürlich wenn das auf den
gesamten verein bezogen wäre. da gibt es dann sicher die ein oder andere überraschung
für einige
gesamten verein bezogen wäre. da gibt es dann sicher die ein oder andere überraschung
für einige


Frei nach George Best: "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber
und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst."
- Ggaribaldi
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Re: VfB - die Achtziger
Meine ersten Jahre beim VfB.
Wäre toll wenn da einige Gedächnislücken wieder geschlossen werden könnten
Wäre toll wenn da einige Gedächnislücken wieder geschlossen werden könnten

Mitglied der Glaubensgemeinschaft VfB Oldenburg.
-
- VfB-Megafan
- Beiträge: 200
- Registriert: 11.09.2017 09:22
Re: VfB - die Achtziger
Tolle Idee, ich wäre begeistert!
Re: VfB - die Achtziger
Prima, dann fang ich die Tage mal an, kommt dann nach und nach in diesem Thread
- Frank aus Oldb
- VfB-Wahnsinniger
- Beiträge: 13174
- Registriert: 17.11.2008 19:27
- Wohnort: Exil in Ofen, schräg gegenüber (!) vonne Klappse
Re: VfB - die Achtziger
das wird bestimmt eine ganz interessante sache. ich mag das eh gerne wenn wieder
etwas hervorgekramt wird und die leute sich dran erinnern, und ihre ganz eigenen
eindrücke dazugeben. das wird ein riesen spaß
sehr schönes ding 
etwas hervorgekramt wird und die leute sich dran erinnern, und ihre ganz eigenen
eindrücke dazugeben. das wird ein riesen spaß



Frei nach George Best: "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber
und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst."
Re: VfB - die Achtziger
Sehr, sehr gerne!
"Wir schlugen Hertha, wir schlugen Pauli, wir schlugen Meppen sowieso, Hannover 96, Bayer Uerding', das war 'ne Show!"
Re: VfB - die Achtziger
Sitze an Teil 1. Kommt heute Abend oder morgen
Re: VfB - die Achtziger
Ein Glücksschwein zur richtigen Zeit: Der VfB auf dem Weg zur Meisterschaft der Amateur-Oberliga Nord, 1979/1980
Teil 1
Je älter man wird, umso sinnvoller erscheint einem der Satz, dass man die Feste feiern soll, wie sie fallen. Also gut. Nun haben wir weder August, der Monat, im dem traditionell die neue Spielzeit im Fußball beginnt, noch sind 40 Jahre ein Jubiläum. Das wären 50 Jahre. Aber man muss ja nicht unbedingt noch ein Jahrzehnt warten, um an eine Zeit zu erinnern, die so anders war als die, in der wir inzwischen leben. Im Alltag, im Fußball. Beim VfB.
Es war bestimmt nicht alles besser damals, und um, seht mir das nach, mit mir zu beginnen: 1979 war ich 15 Jahre alt, ich lebte damals wie heute am Niederrhein und wenn ich irgendetwas von meinem VfB Oldenburg wissen wollte, dann hatte ich 1979 genau zwei Möglichkeiten: Ich konnte meine Oma anrufen, die damals auf der Alexanderstraße lebte, aber die interessierte sich nicht einmal für die Nationalelf, geschweige denn für den VfB. Oder ich konnte mich sonntags gegen 17.15 Uhr vor mein Radio setzen, ja genau, Teil einer Nordmende Kompaktanlage mit Plattenspieler und Casettendeck, die Jahrgänge um mich herum werden’s kennen, und WDR 2 einschalten.
Da gab's die Sendung „Sport und Musik“ und immer gegen 17.15 Uhr verlas der im Westen legendäre Moderator Kurt Brumme die Ergebnisse der Oberligen und gab einen Überblick über die Tabellensituation. Erst Nordrhein, dann Westfalen und dankenswerterweise dann noch die Oberliga Nord. Montags konnte ich dann in den Supermarkt oder an den Kiosk laufen, in den kicker schauen und es nochmal nachlesen: VfB gegen Wilhelmshaben 2:1, jawohl, Derby gewonnen, der Tag war gut. Spielernamen? Torschützen? Aufstellungen? Drei Sätze zum Spiel? Ach, woher?
Ich streue das nur ein, um den vielen sehr jungen VfB-Fans in ein bisschen zu vermitteln, wie unsere Jugend aussah. Es gab kein Internet, kein Smartphone, das Telefon zuhause hatte eine Wählscheibe und hing an einem Kabel, und wenn das Kabel auf fünf oder zehn Meter verlängert werden sollte, so dass man beim Telefonieren vom Anschluss zu Hause wenigsten drei Schritte machen konnte, dann musste ein Antrag gestellt werden bei der Post. Telekom? Gab's nicht. War alles Post damals. Und dann kam nach Wochen ein Posttechniker und tauschte das Kabel.
Das war die Zeit damals, mit drei TV-Programmen, mit Hänschen Rosenthals Dalli Dalli, Rudi Carells Am laufenden Band, den Vätern der Klamotte, neun Bundesligaspielen am Samstag, von denen es von bestenfalls vieren Zusammenfassungen in der Sportschau gab, mit Sendeschluss gegen Mitternacht, strunzlangweiligen Telekolleg-Sendungen, in denen uns graue Physiklehrer in braunen Cordhosen und karierten Hemden gequält haben, weil sie langweilige Formeln an die Tafel kritzelten und humorlos von Ohm erzählten, der Einheit für den elektrischen Widerstand.
Für mich gab's damals nur Werner Ohm, der war Mittelfeldspieler bei Rot-Weiß Oberhausen, bei mir vor der Haustür, aber ich hatte mein Herz nun mal an den VfB gehängt, weil ich gerne bei meinen Großeltern war, weil mir die Stadt gefiel, weil ich den norddeutschen Dialekt liebte und Oldenburger Namen so faszinierend fand: Donnerschwee, Nadorst und Ohmstede, das klang. Fast so gut wie Kalkbrenner und Osterkamp. Und natürlich war ich auch VfB-Fan, um anders zu sein, in meiner Klassem wimmelte es von Bayern-Fans, Schalkern und Duisburgern. Und das nur am Rande: Wer war 1979 schon Borussia Dortmund? Spielte bei uns im westlichen Ruhrgebiet keine Geige.
Es war eine langsamere Zeit, entspannter, nicht so hektisch, in vielem engstirninger, aber auch liebenswerter. Und wahrscheinlich hat der Fußball damals zu dieser Zeit gepasst. Auch er war lange nicht so schnell, nicht so athletisch wie heute, aber er war bodenständiger, und Spieler, die drei oder vier Jahre bei einem Verein blieben, waren die Regel, nicht die Ausnahme. Der Kommerz? Ach Gottchen, Vereine, zumal die Amateure, lebten von den Zuschauer-Einnahmen. Es gab kein 50+1, es gab den klassichen Mäzen, der vor Ort oft wie ein kleiner Pascha regierte. In den Stadien gab’s bei den Amateuren kein Entertainment, keine Marketingkonzepte.
Es gab Werbebanden und vor Spielbeginn haufenweise skurrile Werbedurchsagen, vorgetragen von alt-ergrauten Stadionsprechern, es gab Werbesongs wie den, der in Donnerschwee vor jedem Spiel dudelte: Holt euch den Rat der OBI, Leut‘, holt ihn euch jetzt, holt ihn grad heut, OBI hat alles zum Werken daheim, ein Riesenprogramm, ihr werdet euch freun.... 40 Jahre her, und ich kann diesen Mist immer noch auswendig. VfB, was hast Du alles mit mir gemacht?
Das könnte jetzt noch ewig so weitergehen, aber keine Sorge. Sprechen wir über Fußball.
Der VfB also im Sommer 1979. Man spielt seit Jahren in der Oberliga Nord. Das Ligensystem damals im Fußball der alten Bundesrepublik: Bundesliga, 18 Vereine. Darunter die 2. Liga mit zwei Staffeln, Nord und Süd, je 20 Teams. Unter der 2. Liga dann 8 Amateur-Oberligen, in denen es offiziell keine Profis gab, in denen aber unter der Hand ordentlich gezahlt oder in denen mit Arbeitsplätzen geködert wurde. Nicht alles hat sich also verändert.
Oldenburg gehörte damals also nach den 18 Erst- und je 20 Zweitligisten zu den führenden Teams, da der VfB im Norden damals in Spielerkreisen einen erstklassigen Ruf hatte und eigentlich immer als ambitioniertes Team galt, das endlich in die 2. Liga will.
1975 hätte fast schon mit dem Sprung in die 2. Liga Nord geklappt, der VfB war damals Meister der Oberliga geworden und hatte danach eine kleine Aufstiegsrunde gegen Westfalia Herne und den Spandauer SV zu spielen. Oldenburg galt als Favorit, knapp vor Herne aber klar vor Spandau, das als Kanonenfutter für den West- und den Nordvertreter angesegen wurde. Der VfB vergeigte diese Runde sang- und klanglos, wurde Letzter, Herne stieg auf, und was in Oldenburg jahrelang das Klima verdarb und den VfB immer wieder Sympathien und Zuschauer kostete, war die Heimniederlage gegen Spandau gewesen.
Heute gilt wohl als einigermaßen unumstritten, was damals nur gemunkelt wurde: Die Mannschaft hatte sich offenbar geeinigt, nicht aufsteigen zu wollen. Dem einen ging’s um den Beruf, der andere sah eine Klasse höher die Felle schwimmen. Aber ganz offensichtlich hatte der VfB die Partie abgeschenkt. "Spandau, Spandau" hallte am Donnerschwee noch lange von den Rängen, wenn der VfB drauf und dran war, ein Heimspiel zu verlieren. Auch das gab's in diesem wunderbaren Platz, der so viel Seele und Atmosphäre hatte und den kein Mensch damals als Hölle des Nordens bezeichnete. Das kam erst viel später, als in Donnerschwee schon nicht mehr gespielt wurde.
Donnerschwee: Die Wunde tut bis heute vielen weh. Dass dieses Stadion platt gemacht worden und verschwunden ist, gehört zu den großen geschichtsvergessenen Fehlentscheidungen dieser Stadt, jedenfalls meiner Meinung nach. Und sorry für die nächste persönliche Anemerkung: Es vergeht 40 Jahre danach für mich kein Besuch in Oldenburg, an dem ich nicht die Donnerschweer Straße hochfahre, rechts in die Wehdestraße biege, auf diesen elenden Supermarkt-Parkplatz fahre und sentimental werde. Da gibt's irgendwo in der Mitte übrigens einen weißen aufgemalten Punkt auf dem Boden, und ich frage mich, ob da der Anstoßpunkt war, zehn Meter unten drunter auf dem Feld der Träume. Könnte hinkommen...
Aber 40 Jahre zurück, als der VfB-Platz noch in voller Blüte stand und einen schon berührte, wenn man nur vom Eingang aus durch die Gittertüren auf das leere Feld schaute. Auch die Saison 78/79 war für den VfB – wie alle nach Spandau - nicht so richtig gut gelaufen, das Team galt als einer der Titelanwärter und war dann doch schwach gestartet, hatte sich erst am Ende der Spielzeit gefangen und hatte am Ende einen entäuschenden achten Platz belegt. Aber in Nachhinein schuf diese Spielzeit wohl die Grundlage für den Meistertitel und den Aufstieg in die 2. Liga 1979/80, weil es der VfB schaffte, den Kader fast unverändert zusammen zu halten und zwei, drei punktuelle Zukäufe reichten.
Oldenburg ging die neue Saison mit einer eingespielten Elf an, was sich am Ende als einer der entscheidenden Vorteile erweisen sollte.
Als die Fußball-Oberliga Nord sechs Jahre zuvor gegründet worden war, hatte VfB-Trainer Helmut Mrosla noch ziemlich deutlich verkündet: „Die anderen sehen uns als Meister - und ich auch!" Vor der Saison 79/80 klang das nach Jahren der Enttäuschungen und verpassten Meisterschaften schon viel zurückhaltender: „Ob wir zu den Favoriten gehören, wird sich frühestens zum Ende der ersten Halbserie herausstellen!"
Zu oft hatte der VfB in den vergangenen Spielzeiten Ansprüche angemeldet, die er nicht halten konnte. Der Vertrauensschwund bei den Zuschauern machte sich bemerkbar, aber wie gesagt: Die eingespielte Truppe des Vorjahres war ein gewaltiges Pfund. Lediglich Mittelfeldspieler Reinhold Brunken schied damals aus, für ihn kamen mit Heinz Tetzlaff aus Walsrode und Hermann Voß aus Wilhelmshaven zwei neue Stürmer dazu. Tetzlaff sollte nach einer für ihn durchwachsenen Saison wieder gehen, Voß verabschiedete sich schon nach drei Monaten ohne Einsatz zum Studium nach Kassel. Nochmals: In einer Zeit, in der Vereinstreue viel größer geschrieben wurde als heute, in der die Macht im Fußball-Geschäft noch bei den Vereinen und nicht bei den Spielern und ihren Beratern lag, war so etwas die Ausnahme.
So also ging der VfB in die Saison:
Tor: Witt, Kruit
Abwehr: Darsow, Gläser, Wedemann, Wörz
Mittelfeld: Brötje, Osterkamp, Kalkbrenner, Kulla, Lemcke, Steindor, Trumpfheller
Angriff: Fraas, Hagen, Specht, Tetzlaff, Voß
Trainer: Mrosla
Das war eine bärenstarke Truppe, zudem mit realtiv klar verteilten Hirarchien.
Im Tor war Harald Witt unumstritten, er hatte einige Jahre zuvor beim VfB unterschrieben, nachdem sein Vorgänger Albert Voß, in Oldenburg eine Art Volksheld, zu Werder Bremen gewechselt war, damals wohl durchaus in dem Glauben, dort Stammkeeper werden zu können. Voß saß in Bremen ein halbes Jahrzehnt auf der Bank, kehrte 1981 zum VfB zurück und lieferte sich mit Witt einen erbitterten Krieg der Torhüter, der nicht unwesentlich zum Scheitern des Unternehmens Wiederaufstieg in die 2. Liga beitragen sollte. Aber dazu viel später viel mehr.
In der Abwehr war der VfB damals nur schwer zu knacken. Wenn man sich einen Vorstopper backen könnte, der mit Begeisterung, ja mit Hingabe alles reinhaut, was er hat, der sich mit Leib und Seele für den VfB aufreibt, dann käme Peter Darsow dabei heraus. Stefan Gläser galt als großes, offensiv starkes Libero-Talent, Dieter Wedemann und Detlef Wörz als Außenverteidiger, gegen die es keinen Spaß machte, zu spielen.
Im Mittelfeld war Michael Kalkbrenner der Hans Dampf in allen Gassen, ein unermüdlicher Dauerläufer, der damals schon Kilometer abspulte, wie sie erst in den letzten Jahren Standard geworden sind. Wilfried Osterkamp war so etwas wie die Zuverlässigkeit in Person, Gerold Steindor ein VfB-Urgestein mit Spielmacher-Qualität und Rudi Hagen im Angriff eine Art Volksheld, der mit seiner ungeheuren Schnelligkeit und vielen Sprints Lücken reißen und kontern konnte.
Trainer Helmut Mrosla war beim VfB eine, vielleicht die Institution, lange Jahre als Spieler und auch als Trainer. Manche meinten, vielleicht schon zu lange, aber diese Kritik wurde höchstens hinter vorgehaltener Hand gewispert. Klar war aber wohl auch, dass der VfB von hinten nach vorne eher schwächer aufgestellt war. Paradepferd Abwehr, Sorgenkind Angriff, so ungefähr liefen dann auch die meisten Spiele der Saison.
Die Vorbereitung begann traditionell mit dem Eröffnungsspiel bei Schwarz-Weiß, das war beim VfB viele viele Jahre so üblich. Kapitän Dieter Wedemann, der so lange wie vollbärtige Außenverteidiger, bekam damals ein lebendiges Ferkel als Glücksbringer geschenkt. Was aus dem Tierchen wohl geworden ist? Als Glücksbringer war es jedenfalls großartig. Der VfB sollte diesmal tatsächlich den bis dahin größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte einfahren und zum ersten Mal den Aufstieg in den Profi-Fußball schaffen. Es sollte in vieler Hinsicht eine denkwürdige Saison werden.
Dass das Spieljahr gut laufen würde, zeigte sich schon am 1. Spieltag. Und der, nur mal so zur Übersicht, sah dann im August 1979 so aus:
Werder Bremen Am. - Eintracht Nordhorn 1:0
Göttingen 05 - Concordia Hamburg 1:0
Barmbek-Uhlenhorst - VfB Lübeck 2:2
TSR Wilhelmshaven - Bremer SV 1:1
Union Salzgitter - Itzehoer SV 2:2
Preußen Hameln - VfB Oldenburg 1:3
MTV Gifhorn - FC St. Pauli 3:2
SV Meppen - VfL Wolfsburg 2:2
Blumenthaler SV - SVA Delmenhorst 2:2
Was für Namen, was für eine Liga. So viel längst untergegangene Fußball-Prominenz, und wer jetzt vielleicht den OSC Bremerhaven, Holstein Kiel, den OSV Hannover (viele werden jetzt wohl fragen: Wen?) oder Arminia Hannover vermisst: Die kickten 1979 in der 2. Liga. Allerdings nicht sonderlich erfolgreich, Bremerhaven und Arminia stiegen in dem Jahr ab und kreuzten zwei Jahre später wieder die Klingen mit dem VfB.
Titelfavoriten: St. Pauli, Göttingen, Lübeck, Oldenburg. Geheimfavoriten: Vielleicht Wolfsburg, aber auch Salzgitter und der Oldenburger Nachbar und Rivale Atlas Delmenhorst.
Und vielleicht ist schon aufgefallen: Der VfB setzte sich mit dem 3:1 in Hameln sofort an die Tabellenspitze. Ein Start nach Maß. Oldenburg hatte nur eine Viertelstunde lang Probleme, dominierte die Gastgeber danach aber in allen Belangen und hätte leicht deutlich höher als 3:1 gewinnen können. Am Ende gab es von den 1800 Zuschauern offenen Szenenapplaus und Trainer Helmut Mrosla strahlte: „Wann hat es das schon mal auswärts für uns gegeben?“
Preußen Hameln: Lange van Beek - Ehlerding, Thiele, Schmidt - Malitzki, Strobel, Kriks (67. Berndt), Schlüter (13. Heinrichsen) - Nowag, Loges
VfB: Witt - Gläser - Wörz, Darsow, Wedemann - Kalkbrenner, Trumpfheller, Osterkamp, Steindor - Specht, Tetzlaff. Schiedsrichter: Roth (Salzgitter). Zuschauer: 1800. Tore: 1:0 Nowag (38.), 1.1 Darsow (49.), 1:2 Osterkamp (56.), 1:3 Tetzlaff (66.).
Auftakt gelungen. Der VfB hatte es nun mit Werders Amateuren zu tun, die als deutlich schwererer Prüfstein als Hameln galten.
Teil 1
Je älter man wird, umso sinnvoller erscheint einem der Satz, dass man die Feste feiern soll, wie sie fallen. Also gut. Nun haben wir weder August, der Monat, im dem traditionell die neue Spielzeit im Fußball beginnt, noch sind 40 Jahre ein Jubiläum. Das wären 50 Jahre. Aber man muss ja nicht unbedingt noch ein Jahrzehnt warten, um an eine Zeit zu erinnern, die so anders war als die, in der wir inzwischen leben. Im Alltag, im Fußball. Beim VfB.
Es war bestimmt nicht alles besser damals, und um, seht mir das nach, mit mir zu beginnen: 1979 war ich 15 Jahre alt, ich lebte damals wie heute am Niederrhein und wenn ich irgendetwas von meinem VfB Oldenburg wissen wollte, dann hatte ich 1979 genau zwei Möglichkeiten: Ich konnte meine Oma anrufen, die damals auf der Alexanderstraße lebte, aber die interessierte sich nicht einmal für die Nationalelf, geschweige denn für den VfB. Oder ich konnte mich sonntags gegen 17.15 Uhr vor mein Radio setzen, ja genau, Teil einer Nordmende Kompaktanlage mit Plattenspieler und Casettendeck, die Jahrgänge um mich herum werden’s kennen, und WDR 2 einschalten.
Da gab's die Sendung „Sport und Musik“ und immer gegen 17.15 Uhr verlas der im Westen legendäre Moderator Kurt Brumme die Ergebnisse der Oberligen und gab einen Überblick über die Tabellensituation. Erst Nordrhein, dann Westfalen und dankenswerterweise dann noch die Oberliga Nord. Montags konnte ich dann in den Supermarkt oder an den Kiosk laufen, in den kicker schauen und es nochmal nachlesen: VfB gegen Wilhelmshaben 2:1, jawohl, Derby gewonnen, der Tag war gut. Spielernamen? Torschützen? Aufstellungen? Drei Sätze zum Spiel? Ach, woher?
Ich streue das nur ein, um den vielen sehr jungen VfB-Fans in ein bisschen zu vermitteln, wie unsere Jugend aussah. Es gab kein Internet, kein Smartphone, das Telefon zuhause hatte eine Wählscheibe und hing an einem Kabel, und wenn das Kabel auf fünf oder zehn Meter verlängert werden sollte, so dass man beim Telefonieren vom Anschluss zu Hause wenigsten drei Schritte machen konnte, dann musste ein Antrag gestellt werden bei der Post. Telekom? Gab's nicht. War alles Post damals. Und dann kam nach Wochen ein Posttechniker und tauschte das Kabel.
Das war die Zeit damals, mit drei TV-Programmen, mit Hänschen Rosenthals Dalli Dalli, Rudi Carells Am laufenden Band, den Vätern der Klamotte, neun Bundesligaspielen am Samstag, von denen es von bestenfalls vieren Zusammenfassungen in der Sportschau gab, mit Sendeschluss gegen Mitternacht, strunzlangweiligen Telekolleg-Sendungen, in denen uns graue Physiklehrer in braunen Cordhosen und karierten Hemden gequält haben, weil sie langweilige Formeln an die Tafel kritzelten und humorlos von Ohm erzählten, der Einheit für den elektrischen Widerstand.
Für mich gab's damals nur Werner Ohm, der war Mittelfeldspieler bei Rot-Weiß Oberhausen, bei mir vor der Haustür, aber ich hatte mein Herz nun mal an den VfB gehängt, weil ich gerne bei meinen Großeltern war, weil mir die Stadt gefiel, weil ich den norddeutschen Dialekt liebte und Oldenburger Namen so faszinierend fand: Donnerschwee, Nadorst und Ohmstede, das klang. Fast so gut wie Kalkbrenner und Osterkamp. Und natürlich war ich auch VfB-Fan, um anders zu sein, in meiner Klassem wimmelte es von Bayern-Fans, Schalkern und Duisburgern. Und das nur am Rande: Wer war 1979 schon Borussia Dortmund? Spielte bei uns im westlichen Ruhrgebiet keine Geige.
Es war eine langsamere Zeit, entspannter, nicht so hektisch, in vielem engstirninger, aber auch liebenswerter. Und wahrscheinlich hat der Fußball damals zu dieser Zeit gepasst. Auch er war lange nicht so schnell, nicht so athletisch wie heute, aber er war bodenständiger, und Spieler, die drei oder vier Jahre bei einem Verein blieben, waren die Regel, nicht die Ausnahme. Der Kommerz? Ach Gottchen, Vereine, zumal die Amateure, lebten von den Zuschauer-Einnahmen. Es gab kein 50+1, es gab den klassichen Mäzen, der vor Ort oft wie ein kleiner Pascha regierte. In den Stadien gab’s bei den Amateuren kein Entertainment, keine Marketingkonzepte.
Es gab Werbebanden und vor Spielbeginn haufenweise skurrile Werbedurchsagen, vorgetragen von alt-ergrauten Stadionsprechern, es gab Werbesongs wie den, der in Donnerschwee vor jedem Spiel dudelte: Holt euch den Rat der OBI, Leut‘, holt ihn euch jetzt, holt ihn grad heut, OBI hat alles zum Werken daheim, ein Riesenprogramm, ihr werdet euch freun.... 40 Jahre her, und ich kann diesen Mist immer noch auswendig. VfB, was hast Du alles mit mir gemacht?
Das könnte jetzt noch ewig so weitergehen, aber keine Sorge. Sprechen wir über Fußball.
Der VfB also im Sommer 1979. Man spielt seit Jahren in der Oberliga Nord. Das Ligensystem damals im Fußball der alten Bundesrepublik: Bundesliga, 18 Vereine. Darunter die 2. Liga mit zwei Staffeln, Nord und Süd, je 20 Teams. Unter der 2. Liga dann 8 Amateur-Oberligen, in denen es offiziell keine Profis gab, in denen aber unter der Hand ordentlich gezahlt oder in denen mit Arbeitsplätzen geködert wurde. Nicht alles hat sich also verändert.
Oldenburg gehörte damals also nach den 18 Erst- und je 20 Zweitligisten zu den führenden Teams, da der VfB im Norden damals in Spielerkreisen einen erstklassigen Ruf hatte und eigentlich immer als ambitioniertes Team galt, das endlich in die 2. Liga will.
1975 hätte fast schon mit dem Sprung in die 2. Liga Nord geklappt, der VfB war damals Meister der Oberliga geworden und hatte danach eine kleine Aufstiegsrunde gegen Westfalia Herne und den Spandauer SV zu spielen. Oldenburg galt als Favorit, knapp vor Herne aber klar vor Spandau, das als Kanonenfutter für den West- und den Nordvertreter angesegen wurde. Der VfB vergeigte diese Runde sang- und klanglos, wurde Letzter, Herne stieg auf, und was in Oldenburg jahrelang das Klima verdarb und den VfB immer wieder Sympathien und Zuschauer kostete, war die Heimniederlage gegen Spandau gewesen.
Heute gilt wohl als einigermaßen unumstritten, was damals nur gemunkelt wurde: Die Mannschaft hatte sich offenbar geeinigt, nicht aufsteigen zu wollen. Dem einen ging’s um den Beruf, der andere sah eine Klasse höher die Felle schwimmen. Aber ganz offensichtlich hatte der VfB die Partie abgeschenkt. "Spandau, Spandau" hallte am Donnerschwee noch lange von den Rängen, wenn der VfB drauf und dran war, ein Heimspiel zu verlieren. Auch das gab's in diesem wunderbaren Platz, der so viel Seele und Atmosphäre hatte und den kein Mensch damals als Hölle des Nordens bezeichnete. Das kam erst viel später, als in Donnerschwee schon nicht mehr gespielt wurde.
Donnerschwee: Die Wunde tut bis heute vielen weh. Dass dieses Stadion platt gemacht worden und verschwunden ist, gehört zu den großen geschichtsvergessenen Fehlentscheidungen dieser Stadt, jedenfalls meiner Meinung nach. Und sorry für die nächste persönliche Anemerkung: Es vergeht 40 Jahre danach für mich kein Besuch in Oldenburg, an dem ich nicht die Donnerschweer Straße hochfahre, rechts in die Wehdestraße biege, auf diesen elenden Supermarkt-Parkplatz fahre und sentimental werde. Da gibt's irgendwo in der Mitte übrigens einen weißen aufgemalten Punkt auf dem Boden, und ich frage mich, ob da der Anstoßpunkt war, zehn Meter unten drunter auf dem Feld der Träume. Könnte hinkommen...
Aber 40 Jahre zurück, als der VfB-Platz noch in voller Blüte stand und einen schon berührte, wenn man nur vom Eingang aus durch die Gittertüren auf das leere Feld schaute. Auch die Saison 78/79 war für den VfB – wie alle nach Spandau - nicht so richtig gut gelaufen, das Team galt als einer der Titelanwärter und war dann doch schwach gestartet, hatte sich erst am Ende der Spielzeit gefangen und hatte am Ende einen entäuschenden achten Platz belegt. Aber in Nachhinein schuf diese Spielzeit wohl die Grundlage für den Meistertitel und den Aufstieg in die 2. Liga 1979/80, weil es der VfB schaffte, den Kader fast unverändert zusammen zu halten und zwei, drei punktuelle Zukäufe reichten.
Oldenburg ging die neue Saison mit einer eingespielten Elf an, was sich am Ende als einer der entscheidenden Vorteile erweisen sollte.
Als die Fußball-Oberliga Nord sechs Jahre zuvor gegründet worden war, hatte VfB-Trainer Helmut Mrosla noch ziemlich deutlich verkündet: „Die anderen sehen uns als Meister - und ich auch!" Vor der Saison 79/80 klang das nach Jahren der Enttäuschungen und verpassten Meisterschaften schon viel zurückhaltender: „Ob wir zu den Favoriten gehören, wird sich frühestens zum Ende der ersten Halbserie herausstellen!"
Zu oft hatte der VfB in den vergangenen Spielzeiten Ansprüche angemeldet, die er nicht halten konnte. Der Vertrauensschwund bei den Zuschauern machte sich bemerkbar, aber wie gesagt: Die eingespielte Truppe des Vorjahres war ein gewaltiges Pfund. Lediglich Mittelfeldspieler Reinhold Brunken schied damals aus, für ihn kamen mit Heinz Tetzlaff aus Walsrode und Hermann Voß aus Wilhelmshaven zwei neue Stürmer dazu. Tetzlaff sollte nach einer für ihn durchwachsenen Saison wieder gehen, Voß verabschiedete sich schon nach drei Monaten ohne Einsatz zum Studium nach Kassel. Nochmals: In einer Zeit, in der Vereinstreue viel größer geschrieben wurde als heute, in der die Macht im Fußball-Geschäft noch bei den Vereinen und nicht bei den Spielern und ihren Beratern lag, war so etwas die Ausnahme.
So also ging der VfB in die Saison:
Tor: Witt, Kruit
Abwehr: Darsow, Gläser, Wedemann, Wörz
Mittelfeld: Brötje, Osterkamp, Kalkbrenner, Kulla, Lemcke, Steindor, Trumpfheller
Angriff: Fraas, Hagen, Specht, Tetzlaff, Voß
Trainer: Mrosla
Das war eine bärenstarke Truppe, zudem mit realtiv klar verteilten Hirarchien.
Im Tor war Harald Witt unumstritten, er hatte einige Jahre zuvor beim VfB unterschrieben, nachdem sein Vorgänger Albert Voß, in Oldenburg eine Art Volksheld, zu Werder Bremen gewechselt war, damals wohl durchaus in dem Glauben, dort Stammkeeper werden zu können. Voß saß in Bremen ein halbes Jahrzehnt auf der Bank, kehrte 1981 zum VfB zurück und lieferte sich mit Witt einen erbitterten Krieg der Torhüter, der nicht unwesentlich zum Scheitern des Unternehmens Wiederaufstieg in die 2. Liga beitragen sollte. Aber dazu viel später viel mehr.
In der Abwehr war der VfB damals nur schwer zu knacken. Wenn man sich einen Vorstopper backen könnte, der mit Begeisterung, ja mit Hingabe alles reinhaut, was er hat, der sich mit Leib und Seele für den VfB aufreibt, dann käme Peter Darsow dabei heraus. Stefan Gläser galt als großes, offensiv starkes Libero-Talent, Dieter Wedemann und Detlef Wörz als Außenverteidiger, gegen die es keinen Spaß machte, zu spielen.
Im Mittelfeld war Michael Kalkbrenner der Hans Dampf in allen Gassen, ein unermüdlicher Dauerläufer, der damals schon Kilometer abspulte, wie sie erst in den letzten Jahren Standard geworden sind. Wilfried Osterkamp war so etwas wie die Zuverlässigkeit in Person, Gerold Steindor ein VfB-Urgestein mit Spielmacher-Qualität und Rudi Hagen im Angriff eine Art Volksheld, der mit seiner ungeheuren Schnelligkeit und vielen Sprints Lücken reißen und kontern konnte.
Trainer Helmut Mrosla war beim VfB eine, vielleicht die Institution, lange Jahre als Spieler und auch als Trainer. Manche meinten, vielleicht schon zu lange, aber diese Kritik wurde höchstens hinter vorgehaltener Hand gewispert. Klar war aber wohl auch, dass der VfB von hinten nach vorne eher schwächer aufgestellt war. Paradepferd Abwehr, Sorgenkind Angriff, so ungefähr liefen dann auch die meisten Spiele der Saison.
Die Vorbereitung begann traditionell mit dem Eröffnungsspiel bei Schwarz-Weiß, das war beim VfB viele viele Jahre so üblich. Kapitän Dieter Wedemann, der so lange wie vollbärtige Außenverteidiger, bekam damals ein lebendiges Ferkel als Glücksbringer geschenkt. Was aus dem Tierchen wohl geworden ist? Als Glücksbringer war es jedenfalls großartig. Der VfB sollte diesmal tatsächlich den bis dahin größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte einfahren und zum ersten Mal den Aufstieg in den Profi-Fußball schaffen. Es sollte in vieler Hinsicht eine denkwürdige Saison werden.
Dass das Spieljahr gut laufen würde, zeigte sich schon am 1. Spieltag. Und der, nur mal so zur Übersicht, sah dann im August 1979 so aus:
Werder Bremen Am. - Eintracht Nordhorn 1:0
Göttingen 05 - Concordia Hamburg 1:0
Barmbek-Uhlenhorst - VfB Lübeck 2:2
TSR Wilhelmshaven - Bremer SV 1:1
Union Salzgitter - Itzehoer SV 2:2
Preußen Hameln - VfB Oldenburg 1:3
MTV Gifhorn - FC St. Pauli 3:2
SV Meppen - VfL Wolfsburg 2:2
Blumenthaler SV - SVA Delmenhorst 2:2
Was für Namen, was für eine Liga. So viel längst untergegangene Fußball-Prominenz, und wer jetzt vielleicht den OSC Bremerhaven, Holstein Kiel, den OSV Hannover (viele werden jetzt wohl fragen: Wen?) oder Arminia Hannover vermisst: Die kickten 1979 in der 2. Liga. Allerdings nicht sonderlich erfolgreich, Bremerhaven und Arminia stiegen in dem Jahr ab und kreuzten zwei Jahre später wieder die Klingen mit dem VfB.
Titelfavoriten: St. Pauli, Göttingen, Lübeck, Oldenburg. Geheimfavoriten: Vielleicht Wolfsburg, aber auch Salzgitter und der Oldenburger Nachbar und Rivale Atlas Delmenhorst.
Und vielleicht ist schon aufgefallen: Der VfB setzte sich mit dem 3:1 in Hameln sofort an die Tabellenspitze. Ein Start nach Maß. Oldenburg hatte nur eine Viertelstunde lang Probleme, dominierte die Gastgeber danach aber in allen Belangen und hätte leicht deutlich höher als 3:1 gewinnen können. Am Ende gab es von den 1800 Zuschauern offenen Szenenapplaus und Trainer Helmut Mrosla strahlte: „Wann hat es das schon mal auswärts für uns gegeben?“
Preußen Hameln: Lange van Beek - Ehlerding, Thiele, Schmidt - Malitzki, Strobel, Kriks (67. Berndt), Schlüter (13. Heinrichsen) - Nowag, Loges
VfB: Witt - Gläser - Wörz, Darsow, Wedemann - Kalkbrenner, Trumpfheller, Osterkamp, Steindor - Specht, Tetzlaff. Schiedsrichter: Roth (Salzgitter). Zuschauer: 1800. Tore: 1:0 Nowag (38.), 1.1 Darsow (49.), 1:2 Osterkamp (56.), 1:3 Tetzlaff (66.).
Auftakt gelungen. Der VfB hatte es nun mit Werders Amateuren zu tun, die als deutlich schwererer Prüfstein als Hameln galten.
- Blaue Elise
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Re: VfB - die Achtziger
Sehr, sehr geil geschrieben. Da kommen einige Erinnerungen wieder hoch! 

Die haben mich als Aushilfe eingestellt, ich bin da die kleinste Nummer und Heinz Wäscher guckt mich mit dem Arsch nicht an! (Peter Schlönzke)
Gegen den modernen Fangesang!
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Re: VfB - die Achtziger
Ganz toll und gerne mehr davon. Da werden alte Zeiten wieder lebendig.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)
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Re: VfB - die Achtziger
Klasse, danke dafür!
Hallo i bims, ein Atmo Hopper.
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Re: VfB - die Achtziger
Überragend! Vielen Dank für das Wecken von sooo vielen Erinnerungen.




"Jeder, der unser Abzeichen trägt, soll wissen, was er ihm schuldig ist." (Alb. Schultze)
„Wir sind doch keine Kasperbude, in der sich jeder das aussucht, was ihm gerade gefällt.“ (Jürgen S.)
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Re: VfB - die Achtziger
Großartig. Im Jahr 1979 war ich schon 17 und ging natürlich neben der Lehre zur Berufsschule. Unser Lehrer war ein Bruder von Volkmar Kruit, dem Ersatztorhüter und immer sehr genervt, wenn wir Jungs ihn in den Pausen oder auch im Klassenraum darauf ansprachen, wie sein "berühmter" Bruder das Wochenende zuvor erlebt hatte. Herrlich...
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- VfB-Megafan
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Re: VfB - die Achtziger
Ja wirklich Großartig.Hulle hat geschrieben:Großartig. Im Jahr 1979 war ich schon 17 und ging natürlich neben der Lehre zur Berufsschule. Unser Lehrer war ein Bruder von Volkmar Kruit, dem Ersatztorhüter und immer sehr genervt, wenn wir Jungs ihn in den Pausen oder auch im Klassenraum darauf ansprachen, wie sein "berühmter" Bruder das Wochenende zuvor erlebt hatte. Herrlich...
Wie man unschwer an meinem Nicknamen erkennen kann, fand ich Ingo Lemcke toll, grundehrliches Eigengewächs
und war mal in einer Klasse mit meiner großen Schwester, nich das ich ihn gekannt hätte, war damals ja auch erst 10,
aber es schuf ein Gefühl der Verbundenheit irgendwie, also hab ich immer ihn angefeuert und verteidigt gegen die
vielen pöbelnden Zuschauer und sein wir ehrlich, davon gab es viele in Donnerschwee, wenn die VfB-Spieler Glück hatten, traf
es nur die Linienrichter oder Gegner, aber wenn es mal nich lief, oder einer "verschissen" hatte, dann gab es auch für sie nichts zu lachen.
Lebhaft erinner ich mich auch noch dran, wenn Rudi Hagen, den ich auch super fand, eingewechselt wurde und alle Zuschauer raunten und murmelten, Gleich gibts Elfmeter für den Vfb, weil er so schön fliegen konnte und dann dieser geile Schnäuzer dazu....
Und vor einem wie Dieter Wedemann hatte ich immer Schiss, oh man dem wollte ich nich im Dunkeln begegnen..., man sah der grummelig aus..
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Re: VfB - die Achtziger
Stark!
Re: VfB - die Achtziger
Hab ich letztens noch auf der Haupt getroffen. Wir haben hin und wieder mal Kontakt, weil wir mit dem Motorradrennsport die gleiche Leidenschaft haben und uns manchmal auch auf Rennen über den Weg laufen. Rudi schreibt auch für ein Motorsport Onlineportal.Fan_von_Ingo_Lemcke hat geschrieben:.. Rudi Hagen...
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