Nun scheinen also die Tage der alten Hölle gezählt. Wer hätte das schon gedacht, dass sie überhaupt mehr als 15 Jahre nach dem Verkauf immer noch irgendwie da ist. Totgesagte leben länger - nun gut, es war ein langsamer Tod. Ich persönlich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist traurig, dass so ein stark emotional aufgeladener Ort Oldenburger Fußballgeschichte mit einem seelenlosen Einkaufszentrum überbaut werden. Andererseits ist der verfallene Stadionrest auch ein verdammt trauriger Anblick, der immer ein wenig weh tut, wenn man auf der Donnerschweer Straße vorbeifährt - gewissermaßen verschwindet damit auch eine Narbe, ein wunder Punkt.NWZ Online hat geschrieben:Das Bauschild macht endgültig dem Bagger Platz
WIRTSCHAFT Projekt auf altem VfB-Platz startet im September – Aktivitäten an Hundsmühler Straße
OLDENBURG - So langsam beginnt das schöne Bauschild zu verwittern. Seit Monaten steht die mächtige Tafel auf dem ehemaligen VfB-Platz an der Donnerschweer Straße und kündet vom baldigen Start der Bauarbeiten am neuen Stadtteilzentrum. Und der soll nun wirklich unmittelbar bevorstehen: „Im September geht es los“, verspricht Investor Holger Micheli.
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Am wichtigsten für Oldenburgs Einzelhandelszene ist allerdings das Vorhaben auf dem Donnerschwee-Platz. Ein Stadtteilzentrum mit Vollsortimenter (Rewe), Discounter (Lidl), OLB-Filiale und einigen kleineren Läden, Wohnungen, Büros sowie 200 Parkplätzen ist auf der alten Fußball-Fläche (die zunächst auf Straßenniveau aufgeschüttet werden muss) vorgesehen; rund 10 Millionen Euro werden investiert.
Dass der Bau im Herbst 2007 (ursprünglich der Termin der Fertigstellung!) zumindest in Angriff genommen wird, liegt an einem Gerichtsverfahren zwischen dem neuen und dem ehemaligen Besitzer des Platzes. Obwohl die Kaufsumme von etwa 3,5 Millionen Euro längst geflossen war, mochte der bisherige Eigentümer (der die Fläche 1990 für umgerechnet knapp 1,5 Millionen Euro erworben hatte) das Grundstück nicht überschreiben; „er pokerte“, vermutete der Investor. Am Mittwoch aber entschied das Landgericht Oldenburg zu Gunsten des neuen Inhabers, und der will nun „mit Volldampf anfangen“, sagte er zur NWZ.
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Wer weiß, vielleicht dürfen wir in einigen Jahren wieder nach Donnerschwee in eine neue Arena, die unsere neue Hölle sein wird, umziehen? Zumindest sollte alte die alte Hölle des Nordens nie vergessen werden. Ich bin daher ins grübeln gekommen, wie man am alten Ort zumindest ein wenig des alten Stadions behalten kann? Einen kleinen Walfahrts- und Gedenkort für alte VfB-Fans aber auch ein Denkanstoß für alle Oldenburger.
Wär es nicht das mindeste, wenn irgendwo eine Gedenktafel angebracht werden könnte? An eine Wand? Oder in den Bürgersteig Ecke Donnerschweer/Wehdestraße? Wäre das ein sinnvolles und realisierbares Projekt?