Insgesamt habe ich den Eindruck, dass der gesamte Fußball in Deutschland (natürlich auch verschuldet durch das Gebaren der Verbände und großen Vereine) ein Stück weit seine bedingungslose Verankerung in der Bevölkerung verliert (siehe Punkt 4)). Und das ist für alle fatal - für die Großen und für die Kleinen. Zu einer Selbstreinigung wird das mE aber ebenso wenig führen wie zu einer seit über 20 Jahren heraufbeschworenen Europaliga. Auch wenn ich die, ganz im Gegensatz zu früher, mittlerweile sogar begrüßen würde. Bayern, Red Bull und Dortmund raus aus der Bundesliga. Was wären das danach für spannende Spielzeiten! Die drei können dann mit Real, Barca, ManCity, Chelsea, Juve, PSG und Co. jedes Jahr ihren Europameister ausspielen. Und wir hätten endlich wieder nationale Meisterschaften auf Augenhöhe. Aber wie gesagt: Punkt 2) halte ich für unwahrscheinlich.Johann Ohneland hat geschrieben: 30.04.2020 21:50 Ich würde hier gerne mal ein paar Thesen in den Raum stellen, die vom Zeitspiel aufgestellt wurden und die vielleicht eine interessante Gesprächsgrundlage bietenWie würdet ihr das bewerten?
- Die Krise versetzte der Bezahlkultur im mittleren und unteren Fußball einen herben Schlag
- Es kommt zur Gründung einer abgeschotten Welt- oder Europaliga
- Der leistungsorientierte unterklassige Fußball (dritte bis fünfte Liga) ist nicht überlebensfähig und verschwindet
- Viele Fußballfans und -interessierte wenden sich von ihrem Sport ab
- Die Krise zeigt vielen Vereinen noch einmal auf, welche Chancen in der Digitalisierung liegen
- Der Fußballmarkt schrumpft. Die Gewinner sind die großen Vereine
Punkt 3) benennt zumindest eine große Gefahr. Wie ich das dieser Tage so höre, sind wir beim VfB ja scheinbar ausnahmsweise mal noch vergleichsweise wenig gefährdet. Wenn ich jetzt aber lese, dass beim VfR Aalen die Lichter ausgehen, wenn die Fans ihre Dauerkarten zurückgeben, dann zeigt das, wie schwierig es für den "leistungsorientierten unterklassigen Fußball" werden dürfte.