Echt? Gerade das mag ich so am afrikanischen Fußball. Der Papa meiner Söhne kommt aus Ghana und die sind natürlich voll dabei. Echt ne riesen Party. Freue mich schon morgen auf Nigeria!herrvonbödefeld hat geschrieben:war ein gutes spiel! nur diese trompeten gingen mir ein wenig auf den sack!
Afrika Cupp 2008 - jemand da?
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ja böörti vogts. obwohl ich da für die elfenbeinküste bin!danielacritterschwester hat geschrieben:Echt? Gerade das mag ich so am afrikanischen Fußball. Der Papa meiner Söhne kommt aus Ghana und die sind natürlich voll dabei. Echt ne riesen Party. Freue mich schon morgen auf Nigeria!herrvonbödefeld hat geschrieben:war ein gutes spiel! nur diese trompeten gingen mir ein wenig auf den sack!
kann das sein das die heute "und wir haben ein idol" gespielt haben!

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Jep! PROSCHT!!!!!! Ich bin ja totaler Everton-Anhänger und zwei unserer Spieler spielen für Nigeria. Yakubu und Yobo! Besonders Yak haben wir (ich) heute echt vermisst, der hätte bestimmt noch was fürs Torverhältnis getan.herrvonbödefeld hat geschrieben:ja böörti vogts. obwohl ich da für die elfenbeinküste bin!danielacritterschwester hat geschrieben:Echt? Gerade das mag ich so am afrikanischen Fußball. Der Papa meiner Söhne kommt aus Ghana und die sind natürlich voll dabei. Echt ne riesen Party. Freue mich schon morgen auf Nigeria!herrvonbödefeld hat geschrieben:war ein gutes spiel! nur diese trompeten gingen mir ein wenig auf den sack!
kann das sein das die heute "und wir haben ein idol" gespielt haben!
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Nigeria - Elfenbeinküste 0-1
Nun wird es eng für Berti
War aber ein Verdienter Sieg für die Elfenbeinküste
Nigeria hat Offensiv zu wenig gemacht!
Nun freue ich mich auf Mali!
Mali - Benin 1-0
Schwaches Spiel,Mali hatte ich stärker eingeschätzt.
Benin war für mich die Überraschung!
Ein Remis hätten Sie auf jedenfall verdient gehabt!
Das 1-0 war ein Elfmeter den man geben kann und
auch nicht!!
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Bin jetzt gerade von der Arbeit gekommen und freue mich auf einige Stunden Konserven-Fussball.
Jetzt ist gerade Namibia gegen Marokko dran. Hat jemand die beiden Tore von Alloudi gesehen? Nicht gerade schön und ein seltsamer Torjubel.
Hoffendlich packt das NAmibia noch (glaub aber nicht dran, so wie diespielen), ich hab mich im Zuge meines Studiums so intensiv mit Namibias Geschichte und die Verbindung mit Deutschland beschäftig, dass mir das Land irgendwie vertraut und sympatisch ist.
Jetzt ist gerade Namibia gegen Marokko dran. Hat jemand die beiden Tore von Alloudi gesehen? Nicht gerade schön und ein seltsamer Torjubel.
Hoffendlich packt das NAmibia noch (glaub aber nicht dran, so wie diespielen), ich hab mich im Zuge meines Studiums so intensiv mit Namibias Geschichte und die Verbindung mit Deutschland beschäftig, dass mir das Land irgendwie vertraut und sympatisch ist.
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Moin Leute!
Hab nu endlich mal kurz Zeit ins Netz gehen. Ich war seit Sa die ganzen Tage in Accra unterwegs, sau viele Eindruecke, die ich so gar nicht alle im angemessensenen Umfang wiedergeben kann. Ich werde glaube ich immer mal wieder zwischendurch ein paar kurz was schreiben, muss auch zwischendurch immer mal wieder absenden, wegen der unsicheren Internetverbindung.
Ich bin Sa Nacht hier angekommen, Flug mit Transger in Mailand und Zwischenstopp in Lagos. Bin um 5 in HB aufgestanden und war dann gegen 23.00 in Accra. Habe dort dann vor dem Flughafen auf Kobby gewartet (Kobby ist derjenige an den mich die Schweizerin vermittelt hat). Wir sind dann quer durch die Statd, die so versmogt und afrikanisch ist, wie ich sie mir vorgestellt habe. Tausende von Leuten waren unterwegs, fast alle mit den ghananischen Farben bekleidet oder Fahnen tragend etc.
Angekommen habe ich mir erstmal ein schoenes, fettriefendes Omelett auf Weissbrott von einer Bretterbude am Strassenrand gekauft, sehr geil.
Sa morgen gegen 5 ist die eine Schweizerin angekommen - Shanti. Sie wa r schon einmal fuer 6 Monate in Ghana in einem Dorf ist von so einer unglaubliche Begeisterung fuer das Land, die aber weder einseitig noch weltfremd ist. Mit ihr bin ich Sa vormittag nach 4 Std Schlaf (wie schon in der Abreisenacht) durch das Viertel gezogen, wo praktisch jedes Haus ein kleiner Shop ist und tausend Dinge verkauft werden. Von Deostiften, Wickbonbons, Betten, Badewannen bis und vor allem Lebensmittel und Haushaltsartikel. Hier wie (fast) ueberall gilt: man wird nicht beschissen. Ich bezahle fast immer das, was auch ein Ghanaer bezahlt. Stehen anderen Menschen drumherum achten diese auch gerne mal darauf, dass ich korrekt behandelt werde.
Um 10 sind wir mit Kobby los zum Stadion um Karten fuer das Spiel aufzutreiben. Er selbst (Mitte Zwanzog, berufstaetig, Vater und Mutter ebenfalls) ist wirtschaftlich ueberdurschnittlich gut gestellt und will auch ne Karte. Zur Mittagszeit sind bereits Zehntausende Menschen unterwegs, es ist das was wir dann gerne das "totale Chaos" nennen, aber das ist es nciht. Es ist Haufen Indiduen, die ohne Sponsorenbannmeilen, Ordnungskraeften und nur mit ein paar Dutzend Polizisten durch die Strassen und direkt vor dem Stadion wuselt. Einige Selbstdarasteller und Kuenstler rasen mit Fahhraedern und Motorraedern durch die Strassen ("durch die Menge") und fuehren Kunststuecke vor. Nach vielen Handzgespraechen hatt Kobby schliesslich ein paar Junge gefunden, die Tickets haben. Er nimmt eines fuer 40 Cedi (eigentlich 15 Cedi), Shanti und ich kriegen die zwei Tickets fuer je 25 Cedi (Originalpreis 4 Cedi), das sind ca. 17 Euro. Shanti und ich laufen noch ein bisschen und rum und essen was in einer Spot-Bar, so heissen alle kleinen Imbisse mit Sitzmoeglichkeit. An der danebenliegenden oeffentlichen Toilette, wo tuer- und toilettenpapierlos auf brauenlich schmierigen Boden (Sandmatsch!) gemeinsam faekaliert wird, gibt es dann endlich auch mal eine Art Urinal.
Ca. um 15.oo sind wir zuruck am Stadion - die Eroeffnungsfeier lauft anscheinend schon. Polizisten mit Helmen sichern den Eingang, natuerlich sind auch sie freundlich. Drinnen werden wir kurz abgetastet, meine Tasche muss ich nicht (!) oeffnen. Deospray, Red Bull, Essen...alles kann ich mitreinnehmen... (Schwarze werden gruendlicher aber auch nicht wirklich umfassend kontollirert) und dann sind wir drin und es so geil. Nachdem ich im September den Flug recht spontan gebucht habe war genau das mein Ziel: das Eroennungsspiel.
Auch hier laufen noch Haendler rum, es dominieren aber die Staende von Pepsi. Wie gehen erstmal hoch und wetzen auf unsere Plaetze, ein Ordner haelt uns an. Klar, denk ich, Kontrollen, aber nee, der will nur helfen. Dann: die Plaetze im sanierten Stadion (der Link der gepostet wurde ist veraltet). Wir sitzen zw Kurve und Grade auf Hoehe der Eckfahne, sehr weit oben und haben eine super Sicht aufs Feld. Die Eroeffnungsfeier ist sehr schoen, auch das lauft viel spontaner und individueller ab. Alle folgen dem grossen Plan aber viele nehmen sich scheinbar die Freiheit ein paar extra Spruenge und Taenze einzulegen. Blatter und Platini sind auch da. Niemand pfeift. Als die Reden beginnen gehen wir noch mal runter, es ist zu heiss, und landen mal eben im Nachbarblock. Und da sitzen doch tatsaechlich die Anhaenger Guineas (gesprochen "Gini") mitten unter den Ghanaern.
Ebenfalls haben einige ghananische Moslems ihre Plaetze verlassen und haben sich draussen zum Gebet niedergekniet (es gibt in Ghana keinerlei Spannungen zw den Hauptreligionen Christentum & Islam & div. oertliche und/panteistische)). Kurz vor Anpfiff gehen wir wieder rein - und hoeren NICHTS von den Hymnen, denn das ganze Stadion troetet und singt. Vor uns sitzt ein Haufen Italiener.
Der Support ist ganz anders als bei uns. Immer wieder, bei Ecken, Freistroessen, nach Chancen, brandet der Laerm los, die Menschen stehen auf, klatschen, troeten und singen aber meistens herrscht im Stadion nur ein Rauschen, wenn auf dem Rasen sich nicht viel tut, ist es auf den Raengen eher ruhig - bis auf die Troeten und die Musikkappeln ua aus Guinea zu denen deren Fans unablaesslich tanzen. Bereits 5min vor Schluss machen sich viele Ghanaer enttauscht auf den Weg nach Hause, nach dem 2-1 explodiert das Stasion natuerlich. Dutzende Wasserflaschen fliegen durch den Block, wir werden ordentlich durchnaesst. Draussen feiern Hunderttausende - praktisch alle sind nuechtern, niemand raucht. Es ist natuerlich eine tolle Stimmung aber nicht wilder oder durchgeknallter als zur WM in Deutschland. Kobby treffen wir am vereinbarten Ort und fahren nach Hause.
Es ist noch viel mehr passiert bis heute (waren zB auch noch bei Marocco - Namibia), aber das schreibe ich hoffentliche in anderes Mal.
Fuer Freitag habe ich mir ein Busticket nach Takoradi gekauft: 250 Km in geplanten 6,5 Stdunden, 7 morgens geht es los. In T angekommen werde ich versuchen Tickets fuer die abendlichen Spiele zu kriegen, um dann weiter in die Zwillingsstadt Sekondi zu reisen, denn dort ist das Stadion.
Ausserdem brauch ich noch eine Verbindund nach Kumasi fuer Sa, es scheint als ob ich wirklich mit einem TroTro dahin muesste... und ein Hotel dort, denn da spielt dann die Gr C mit Kamerun. Ob das was wird...?
Nebenbei: Die Ghanaer trinken im allgemeinen sehr, sehr wenig Alkohol. Kein Fleisch zu essen ist ihnen voellig fremd, gleichzeitig aber haben sie keinerlei Probem damit, wenn jemand vegetarisch essen moechte, wie die Shanti. Doofe Sprueche wie in D gibt es also nicht. Rauchen ist regelrecht verpoent, es raucht hier wirklich niemand - ausser ein paar Weissen oder Schwarze aus anderen Laendern. Die Ghanaer sind schlicht und einfach das freundlichste, offenste Volk, dass ich je kennentgelernt habe. als Tourist im Ausland ist man ja meist etwas misstrauisch ob der Beweggruender all jener, die einen ansprechen. Hier aber will so gut wie niemand mir etwas verkaufen oder meine Telefonnummer haben oder was auch immer. Was sie wollen ist, ein paar Worte wechseln, ein bisschen labern und eben einem weiterhelfen, wenn man grad nicht weiss wohin wie man wohin kommt... (da ich viel unterwegs bin auf den Maerkten und Tro-To Stadionen laufe ich vielen Tausend Ghanaern taeglich ueber den Weg, vielleicht werden mich die Gespraeche irgendwann mal nerven) Interesse errege ich naturlich dadaruch, dass ich Weisser bin und es hier wirklich erstaundlich wenige gibt (in North Kaneshi, wo ich wohne, gibt es gar keine). Aber auch untereinander gibt es eine erstaunliche Hilfsbereitschaft, sei es beim Verladen von Gepaeckstuecken oder sonstwas.
Jo, das wars erstmal. Bis denne!
Hab nu endlich mal kurz Zeit ins Netz gehen. Ich war seit Sa die ganzen Tage in Accra unterwegs, sau viele Eindruecke, die ich so gar nicht alle im angemessensenen Umfang wiedergeben kann. Ich werde glaube ich immer mal wieder zwischendurch ein paar kurz was schreiben, muss auch zwischendurch immer mal wieder absenden, wegen der unsicheren Internetverbindung.
Ich bin Sa Nacht hier angekommen, Flug mit Transger in Mailand und Zwischenstopp in Lagos. Bin um 5 in HB aufgestanden und war dann gegen 23.00 in Accra. Habe dort dann vor dem Flughafen auf Kobby gewartet (Kobby ist derjenige an den mich die Schweizerin vermittelt hat). Wir sind dann quer durch die Statd, die so versmogt und afrikanisch ist, wie ich sie mir vorgestellt habe. Tausende von Leuten waren unterwegs, fast alle mit den ghananischen Farben bekleidet oder Fahnen tragend etc.
Angekommen habe ich mir erstmal ein schoenes, fettriefendes Omelett auf Weissbrott von einer Bretterbude am Strassenrand gekauft, sehr geil.
Sa morgen gegen 5 ist die eine Schweizerin angekommen - Shanti. Sie wa r schon einmal fuer 6 Monate in Ghana in einem Dorf ist von so einer unglaubliche Begeisterung fuer das Land, die aber weder einseitig noch weltfremd ist. Mit ihr bin ich Sa vormittag nach 4 Std Schlaf (wie schon in der Abreisenacht) durch das Viertel gezogen, wo praktisch jedes Haus ein kleiner Shop ist und tausend Dinge verkauft werden. Von Deostiften, Wickbonbons, Betten, Badewannen bis und vor allem Lebensmittel und Haushaltsartikel. Hier wie (fast) ueberall gilt: man wird nicht beschissen. Ich bezahle fast immer das, was auch ein Ghanaer bezahlt. Stehen anderen Menschen drumherum achten diese auch gerne mal darauf, dass ich korrekt behandelt werde.
Um 10 sind wir mit Kobby los zum Stadion um Karten fuer das Spiel aufzutreiben. Er selbst (Mitte Zwanzog, berufstaetig, Vater und Mutter ebenfalls) ist wirtschaftlich ueberdurschnittlich gut gestellt und will auch ne Karte. Zur Mittagszeit sind bereits Zehntausende Menschen unterwegs, es ist das was wir dann gerne das "totale Chaos" nennen, aber das ist es nciht. Es ist Haufen Indiduen, die ohne Sponsorenbannmeilen, Ordnungskraeften und nur mit ein paar Dutzend Polizisten durch die Strassen und direkt vor dem Stadion wuselt. Einige Selbstdarasteller und Kuenstler rasen mit Fahhraedern und Motorraedern durch die Strassen ("durch die Menge") und fuehren Kunststuecke vor. Nach vielen Handzgespraechen hatt Kobby schliesslich ein paar Junge gefunden, die Tickets haben. Er nimmt eines fuer 40 Cedi (eigentlich 15 Cedi), Shanti und ich kriegen die zwei Tickets fuer je 25 Cedi (Originalpreis 4 Cedi), das sind ca. 17 Euro. Shanti und ich laufen noch ein bisschen und rum und essen was in einer Spot-Bar, so heissen alle kleinen Imbisse mit Sitzmoeglichkeit. An der danebenliegenden oeffentlichen Toilette, wo tuer- und toilettenpapierlos auf brauenlich schmierigen Boden (Sandmatsch!) gemeinsam faekaliert wird, gibt es dann endlich auch mal eine Art Urinal.
Ca. um 15.oo sind wir zuruck am Stadion - die Eroeffnungsfeier lauft anscheinend schon. Polizisten mit Helmen sichern den Eingang, natuerlich sind auch sie freundlich. Drinnen werden wir kurz abgetastet, meine Tasche muss ich nicht (!) oeffnen. Deospray, Red Bull, Essen...alles kann ich mitreinnehmen... (Schwarze werden gruendlicher aber auch nicht wirklich umfassend kontollirert) und dann sind wir drin und es so geil. Nachdem ich im September den Flug recht spontan gebucht habe war genau das mein Ziel: das Eroennungsspiel.
Auch hier laufen noch Haendler rum, es dominieren aber die Staende von Pepsi. Wie gehen erstmal hoch und wetzen auf unsere Plaetze, ein Ordner haelt uns an. Klar, denk ich, Kontrollen, aber nee, der will nur helfen. Dann: die Plaetze im sanierten Stadion (der Link der gepostet wurde ist veraltet). Wir sitzen zw Kurve und Grade auf Hoehe der Eckfahne, sehr weit oben und haben eine super Sicht aufs Feld. Die Eroeffnungsfeier ist sehr schoen, auch das lauft viel spontaner und individueller ab. Alle folgen dem grossen Plan aber viele nehmen sich scheinbar die Freiheit ein paar extra Spruenge und Taenze einzulegen. Blatter und Platini sind auch da. Niemand pfeift. Als die Reden beginnen gehen wir noch mal runter, es ist zu heiss, und landen mal eben im Nachbarblock. Und da sitzen doch tatsaechlich die Anhaenger Guineas (gesprochen "Gini") mitten unter den Ghanaern.
Ebenfalls haben einige ghananische Moslems ihre Plaetze verlassen und haben sich draussen zum Gebet niedergekniet (es gibt in Ghana keinerlei Spannungen zw den Hauptreligionen Christentum & Islam & div. oertliche und/panteistische)). Kurz vor Anpfiff gehen wir wieder rein - und hoeren NICHTS von den Hymnen, denn das ganze Stadion troetet und singt. Vor uns sitzt ein Haufen Italiener.
Der Support ist ganz anders als bei uns. Immer wieder, bei Ecken, Freistroessen, nach Chancen, brandet der Laerm los, die Menschen stehen auf, klatschen, troeten und singen aber meistens herrscht im Stadion nur ein Rauschen, wenn auf dem Rasen sich nicht viel tut, ist es auf den Raengen eher ruhig - bis auf die Troeten und die Musikkappeln ua aus Guinea zu denen deren Fans unablaesslich tanzen. Bereits 5min vor Schluss machen sich viele Ghanaer enttauscht auf den Weg nach Hause, nach dem 2-1 explodiert das Stasion natuerlich. Dutzende Wasserflaschen fliegen durch den Block, wir werden ordentlich durchnaesst. Draussen feiern Hunderttausende - praktisch alle sind nuechtern, niemand raucht. Es ist natuerlich eine tolle Stimmung aber nicht wilder oder durchgeknallter als zur WM in Deutschland. Kobby treffen wir am vereinbarten Ort und fahren nach Hause.
Es ist noch viel mehr passiert bis heute (waren zB auch noch bei Marocco - Namibia), aber das schreibe ich hoffentliche in anderes Mal.
Fuer Freitag habe ich mir ein Busticket nach Takoradi gekauft: 250 Km in geplanten 6,5 Stdunden, 7 morgens geht es los. In T angekommen werde ich versuchen Tickets fuer die abendlichen Spiele zu kriegen, um dann weiter in die Zwillingsstadt Sekondi zu reisen, denn dort ist das Stadion.
Ausserdem brauch ich noch eine Verbindund nach Kumasi fuer Sa, es scheint als ob ich wirklich mit einem TroTro dahin muesste... und ein Hotel dort, denn da spielt dann die Gr C mit Kamerun. Ob das was wird...?
Nebenbei: Die Ghanaer trinken im allgemeinen sehr, sehr wenig Alkohol. Kein Fleisch zu essen ist ihnen voellig fremd, gleichzeitig aber haben sie keinerlei Probem damit, wenn jemand vegetarisch essen moechte, wie die Shanti. Doofe Sprueche wie in D gibt es also nicht. Rauchen ist regelrecht verpoent, es raucht hier wirklich niemand - ausser ein paar Weissen oder Schwarze aus anderen Laendern. Die Ghanaer sind schlicht und einfach das freundlichste, offenste Volk, dass ich je kennentgelernt habe. als Tourist im Ausland ist man ja meist etwas misstrauisch ob der Beweggruender all jener, die einen ansprechen. Hier aber will so gut wie niemand mir etwas verkaufen oder meine Telefonnummer haben oder was auch immer. Was sie wollen ist, ein paar Worte wechseln, ein bisschen labern und eben einem weiterhelfen, wenn man grad nicht weiss wohin wie man wohin kommt... (da ich viel unterwegs bin auf den Maerkten und Tro-To Stadionen laufe ich vielen Tausend Ghanaern taeglich ueber den Weg, vielleicht werden mich die Gespraeche irgendwann mal nerven) Interesse errege ich naturlich dadaruch, dass ich Weisser bin und es hier wirklich erstaundlich wenige gibt (in North Kaneshi, wo ich wohne, gibt es gar keine). Aber auch untereinander gibt es eine erstaunliche Hilfsbereitschaft, sei es beim Verladen von Gepaeckstuecken oder sonstwas.
Jo, das wars erstmal. Bis denne!
Zuletzt geändert von Ggaribaldi am 23.01.2008 13:10, insgesamt 3-mal geändert.
Mein System kennt keine Grenzen
Schön das es dir gut geht und du bisher so tolle erfahrungen gemacht hast ...bin schon sehr gespannt auf bilder und deinen großen reisebericht ...was du zu den Ghanaern gesagt hast bestätigt das was ich im großen und ganzen von anderen bekannten gehört habe ...weltoffen ,interessiert an den menschen und anderen kulturen
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...und ein Update aus Ghana
Am Montag war ich bei Namibia - Marokko (1-5) vor ca. 3000 Zuschauern. Grund dafuer ist wohl vor allem die fruehe Anstosszeit gewesen, alle anderen Spiele haben mind. 15.000 Zuschauer. Wir haben uns statt auf unseren Billigplaetze ueber den Pressebereich in die teureren geschlichen und dort steht doch glatt ein Weisser in Anzugshose, weissem Hemd und grimmingen Blick. Wer kann das nur sein? Ja, es ist Arminias Trainer des Jahrhunderts, E.Middendorp. Zwei Tage spaeter schreibt das Fan Magazinb der Hearts of Oaks, dass Midde vermutlich zu ihnen zurueckkehren wird. Das Spiel an sich ist ganz unterhaltsam, insbesondere das kleine Grueppchen der Marokkaner neben uns flippt regelmaessig aus.
Danach sind wir in Ryan s Irischen Pub gefahren, angeblich der einzige Afrikas. Bei diesem Iren in Ghane hab ich dann urkainisch gegessen.
Di konnte ich mich endlich mit Sonja treffen, sie arbeit in dem touristischen Stadtteil Osu. Dort habe ich dann zum erstenmal auch nervige Ghanaer kennengelernt: Haendler, die es auf Touristen abegesehen haben. Am unangenehmsten ein Rastafari, der mit einer Verlogenheit entsprechend der Groesse seiner doofen Kuhaugen mir versuchte div. Armbaender aufzuschwatzen, was mich ueberlegen liess, wie sehr wohl Rastafaritum und Asozialitaet korrelieren. Zu Hilfe kam mir dann Ghanaer Vincent mit dem ich mich sehr entspannt eine halbe Stunde unterhalten konnte.
Am Mittwoch haben wir uns dann ganz dekadent mal ein paar Stunden an die Pools eines Vier-Sterne-Hotels gelegt.
Do waren wir wieder ueber Kobby Karten fuer den Doppelspieltag der Gruppe A bekommen. Guinea hat mir sehr gut gefallen, ihr 3-2 gg Marokka war verdient. Ghana war wieder enttaeuschend, das Spiel langweilig und die Zuschauer nervig (troet!). Ich habe mir 90min mal den Essien angeschaut. Er hat sich kaum bewegt, wenig BK und das Spiel lief an ihm vorbei. Kein Chef, kein Antreiber, gar nichts in dem Spiel.
Gag des Tages: Der Toliettenabpumpwagen, der schon waehrend des Spiels die Stadiontoilleten reinigte, spielte ueber externe Lautsprecher ohne Unterlass "Happz Birthday". Warum auch immer.
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So, dann fange ich mal mit den negativen Dingen an
- davon wollte ich eigentlich wenig schreiben, weil wir in Deutschland ja schon genug negatives ueber Afrika hoeren, irgendwo in den eurozentristischen Nachrichten zw Biathlon Weltcup und Rentenbeitragserhoehungsdiskussionen passen grad noch ein paar Tausend Tote waehrend positivies praktisch gar nicht erwaehnt wird.
Der innenstaedtische Bereich Accras ist inzwischen chronisch mit Autos verstopft. Die gesamte Stadt wird von hauptsaechlich vier Geruechen dominiert. Im Center und auf allen grossen Strassen ein staendiger, penetranter Geruch nach Abgasen und Smog. In allen anderen Bereichen der Stadt ein konstanter Geruch nach Faekalien, der den offenen Abwasserkanaelen an den Seiten der Strassen entstroemt. Unterbrochen werden diese Basisgerueche ab uind an von etwas beissendem-scharfen, dessen Herkunft ich bisher nicht rausgekriegt habe und von dem Gestank nach brennenden Abfaellen, die jeder Haushalt alle paar Tage abfackelt, da es keine Muellabfuhr gibt.
Der Ghanaer an sich laesst voellig selbstverstaendlich fast jeglichen Muell auf die Strasse fallen. Vor allem da praktisch alles in Plastiktueten verpackt wird und ueberall kleine, praktischen 500ml Wassertueten verkauft werden, sind sowohl die grossen Staedte als auch die kleine Doerfer mit Muell gespickt. Zumindest in Accra wurden nun Abfalleimer aufgestellt und die Regierung startet Kampagnen fuer eine saubere(re) Stadt.
Sonja stoert sich immer mehr an den staendigen Bitten um ihre Telefonnnummern, indirekten Heiratsangeboten und all den vermeindlich unverbindlichen Kommunikationsversuchen, die dann doch irgendetwas beabsichtigen. Es ist tatsaechlich so, dass viele Ghanaer natuerlich nach Deutschland wollen (weil: "is one of the world s greatest places") und sie dafuer zumindest einen Kontakt dort brauchen - eine ganze Frau is da natuerlich noch besser. Die allermeisten werden dabei nicht penetrant oder gar unverschmaet, es ist eher die Haeufigkeit. Mich haben biser grad mal zwei Leute nach direkt nach Telefonummer und aehnlichem gefragt. Eine Frau aus Nigeria, die extra wegen des Cups angereist ist und der es daher nicht so schlecht gehen kann und ein der Sicherheitsbeamte des Luxushotels, das wir einen nachmittag wegen der Pools besucht haben.
Hier zu leben ist deutlich komplierzierter und teuer als ich annahm. Was mich auf Dauer stoert ist, dass weder Stadt noch Natur eine besondere Schoenheit oder Aesthetik austrahlen. So ist es ja oft so, dass arme Laender dem Touristen ein tollen Klima, eine schoene Natur oder historische Altstaedte bieten koennen - davon gibt es in Accra und in den Teilen des Landes, die ich bisher sah, wenig
Insgesamt faellt auf, wie wenig sexualiert sich die ghananische Gesellschaft gibt. (Halb)(Nacktes in den Medien, in Werbungen gibt es praktisch nicht zu sehen, auch die Frauen kleiden sich eher zuechtig. Die hohe Religioesitaet kann der alleinige Grund eigentlich nicht sein. Die Maedels in Ecuador waren mit Sicherheit genauso glaeubig und trotzdem musste man sich vor Angeboten bald retten (wenn man sich denn retten wollte).
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Gestern bin ich um 5 hoch um den Bus in die Zwillingsstaedte Sekondi-Takoradi zu erwischen, dort spielte gestern die Gruppe B mit Nigeria und Elfenbeinkueste. Statt wie von Sonja angenommen einer Verspaetung von bis 3 Std fuhren wir puenklich los und waren schon um halb eins in Takoradi. Unterwegs nur ein umgekippter Laster und div Schlafloecher und einige schoene Aussichten auf den atlantischen Ozean.
In Takoradi konnte ich gleich Tickets kaufen, doch dann gingen die Probleme los. Auf dem Fussmarsch bei 38 Grad zum Hotel faellt mir kurz vorher auf, dass ich das falsche ansteuere. Fahre mit dem Taxi zum richtigen. Hier erweisen sich die Angaben meines Reisefuerhers als dated, die Preise haben sich verzweieinhalbfacht und ich hab nicht genug Geld. Man schickt mich zur naechsten Barclays Filiale. Dort aber koennen keine auslaendischen Kunden bedient werden. Der Sicherheitsmann ruft ein Taxi und laesst mich zur Hauptfiale fahren. Der Zustaendige dort verweigert meinem Personalausweis seine Gueltigkeit und will mir auf sture Buerokratenarschlochmanier kein Geld auszahlen (der Ghanaer an sich ist - in der entsprechenden Position - ein echtet Paragrahpenreiter und Buerokrat - wie es in vielen suedlichen Laendern zu sein scheint. Als ob sich bewusst vom Volk und dem allgemeinen Image absetzen wollen waehrend im vermeindlichen Beamtenland Deutschland es bald lockerer zugeht). Mein Hinweis, dass ich bereits zweimal bei Barclays in Accra so Geld bekommen, interessiert ihn nicht, auch dort anrufen will er nicht. Ich also raus. Bei der GCB muss ich bis zur Mangerin vordringen um yu erfahren, dass sie Kreditkarten hier gar nich annehmen koennen, so auch bei der Standard. Ich rufe div. Hotels an, alle ausgebucht. Mir schwant, dass ich mir keines werde leisten koennen und fahre zur Busstation. Dort krieg ich ein Ticket fuer den Bus um 2.30 zurueck nach Accra. Ein Taxifahrer weisst mir den Weg zur naechsten TroTro Station von ich nach Sekondi kommen kann. Als das TroTro fast leer ist spreche ich eine grimmig guckend Frau an, wo ich denn in Sekondi am besten aussteigen soll und bedanke mich freundlich. Und da ist es wieder: ihr Gesicht strahlt auf. Da koennen sie gar nicht anders, das ist wohl ein Reflex. Selbst der grimmigst guckende Ghanaer MUSS laechlen, wenn ihm ein solches entgegengebracht wird.
Wir steigen aus, sie geht ihrer Wege, ich gucke mich um nach einer Minute ist sie ploetyzlich wieder da und moechte mir den Weg zu den TroTros zum ausserhalb gelegenden Stadion zeigen. Dort steigt sie mit mir aus, begleitet mich noch ein paar Hundert Meter, obwohl es nicht ihre Richtung ist, und uebergibt mich an eine Freundin.
Vermutlich ist diese Hilfsbereitschaft auch (!) ein Mittel um die schlechte Infrastruktur und oft nicht funktionierende Metaszstem der Gesellschaft zu kompensieren.
Um 4 bin ich dann endlich im Stadion und kauf mir das erste richtige Essen des Tages, ghanisches Spezialitaet, scharfer Reis mit Huhn.
Die Elfenbeinkueste fertigt Benin, die den putzigen Spitznamen "The Squirrel@s tragen, mit 4-1 ab und zwischendurch frage ich mich, was ich hier am westafrikanischen Ende der Welt eigentlich mache.
Nach einem Engerydrink und waherend des 0-0 zw den masslos enttaeuschenden, nicht kaempfenden und ohne Teamgeist auftretenden Nigerianern gegen Mali hab ich wieder meinen Spass.
In dem chaotischen Treiben vor dem Stadion treffe ich die Koreanerin Jill die ebenfalls nach Takoradi muss, weil sie gehoert hat, dass um 4 Uhr morgens ein Bus nach Kumasi fahre. Sie hat offentlich noch deutlich wildere Reisen vor als ich. Dann aber entdecke ich tatsaechlich einen Haufen Busse, die nach Accra direkt vom Stadion aus fahren. Was ein Glueck!...Informationen vorab waeren aber auch nicht schlecht gewesen.
Und da sitz ich dann gut gelaunt mit knapp hundert Schwarzen im Bus, unterhalte mich mit meinen Nebenleuten aus Ghana, Mali und Nigeria, will grad anfangen zu lesen, da macht der Fahrer auch schon das Licht aus. Klar, es ist schon nach 10 und der Ghanaer geht frueh schlafen...er steht ja auch frueh auf. Mit Taschenlampe lese ich im unterhaltsamen Buch "Die [EDIT] Beharrlichkeit der Philiosophen" waehrend wir zurueckruckeln und alles drumherum schlaeft. Als ich das auch tun will krieg ich bald einen Jaehzornsanfall, denn irgendein Hammelkopf, ein Buerokrat, eine Verwaltung, was auch immer, hat, warum auch immer, auf den 250 Km alle paar Hundert Meter, mal in kurzen mal in langen Abstaenden, so dass man sich nicht einmal auf eine Regelmaessigkeit einstellen kann, 3 bis 6 leichte Betonerhoehungen in Form von Streifen auf die Fahrbann giessen lassen. Es ist also VOELLIG UNMOEGLICH auch nur laenger als 5min zu schlafen, weil man dann -bambambambam- aus seinem Sitz geschossen wird. Selbst einige der grundgeduligen Schwarzen regen sich auf, die anderen...schlafen. Ich nehm es dann irgendwann mit Humor und schreibe in Gedanken schon diesen Beitrag und traeume vor mich hin. Um 2 bin ich dann 21 Stunden spaeter wieder zu Hause, geile Auswaertsfahrt.
Heute mach ich gar nichts ausser Erholen, Internet und auf die Spiele ab 5 warten. Ausserdem guck ich noch mal nach frueheren Rueckfluegen, irgendwie hab ich schon wieder Bock auf Deutschland, Regen und mein Weib, auch wenn ich hier noch einiges vorhabe und es kommt mir vor als ob ich viel laenger als diese eine Woche hier bin
Am Montag war ich bei Namibia - Marokko (1-5) vor ca. 3000 Zuschauern. Grund dafuer ist wohl vor allem die fruehe Anstosszeit gewesen, alle anderen Spiele haben mind. 15.000 Zuschauer. Wir haben uns statt auf unseren Billigplaetze ueber den Pressebereich in die teureren geschlichen und dort steht doch glatt ein Weisser in Anzugshose, weissem Hemd und grimmingen Blick. Wer kann das nur sein? Ja, es ist Arminias Trainer des Jahrhunderts, E.Middendorp. Zwei Tage spaeter schreibt das Fan Magazinb der Hearts of Oaks, dass Midde vermutlich zu ihnen zurueckkehren wird. Das Spiel an sich ist ganz unterhaltsam, insbesondere das kleine Grueppchen der Marokkaner neben uns flippt regelmaessig aus.
Danach sind wir in Ryan s Irischen Pub gefahren, angeblich der einzige Afrikas. Bei diesem Iren in Ghane hab ich dann urkainisch gegessen.
Di konnte ich mich endlich mit Sonja treffen, sie arbeit in dem touristischen Stadtteil Osu. Dort habe ich dann zum erstenmal auch nervige Ghanaer kennengelernt: Haendler, die es auf Touristen abegesehen haben. Am unangenehmsten ein Rastafari, der mit einer Verlogenheit entsprechend der Groesse seiner doofen Kuhaugen mir versuchte div. Armbaender aufzuschwatzen, was mich ueberlegen liess, wie sehr wohl Rastafaritum und Asozialitaet korrelieren. Zu Hilfe kam mir dann Ghanaer Vincent mit dem ich mich sehr entspannt eine halbe Stunde unterhalten konnte.
Am Mittwoch haben wir uns dann ganz dekadent mal ein paar Stunden an die Pools eines Vier-Sterne-Hotels gelegt.
Do waren wir wieder ueber Kobby Karten fuer den Doppelspieltag der Gruppe A bekommen. Guinea hat mir sehr gut gefallen, ihr 3-2 gg Marokka war verdient. Ghana war wieder enttaeuschend, das Spiel langweilig und die Zuschauer nervig (troet!). Ich habe mir 90min mal den Essien angeschaut. Er hat sich kaum bewegt, wenig BK und das Spiel lief an ihm vorbei. Kein Chef, kein Antreiber, gar nichts in dem Spiel.
Gag des Tages: Der Toliettenabpumpwagen, der schon waehrend des Spiels die Stadiontoilleten reinigte, spielte ueber externe Lautsprecher ohne Unterlass "Happz Birthday". Warum auch immer.
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So, dann fange ich mal mit den negativen Dingen an

Der innenstaedtische Bereich Accras ist inzwischen chronisch mit Autos verstopft. Die gesamte Stadt wird von hauptsaechlich vier Geruechen dominiert. Im Center und auf allen grossen Strassen ein staendiger, penetranter Geruch nach Abgasen und Smog. In allen anderen Bereichen der Stadt ein konstanter Geruch nach Faekalien, der den offenen Abwasserkanaelen an den Seiten der Strassen entstroemt. Unterbrochen werden diese Basisgerueche ab uind an von etwas beissendem-scharfen, dessen Herkunft ich bisher nicht rausgekriegt habe und von dem Gestank nach brennenden Abfaellen, die jeder Haushalt alle paar Tage abfackelt, da es keine Muellabfuhr gibt.
Der Ghanaer an sich laesst voellig selbstverstaendlich fast jeglichen Muell auf die Strasse fallen. Vor allem da praktisch alles in Plastiktueten verpackt wird und ueberall kleine, praktischen 500ml Wassertueten verkauft werden, sind sowohl die grossen Staedte als auch die kleine Doerfer mit Muell gespickt. Zumindest in Accra wurden nun Abfalleimer aufgestellt und die Regierung startet Kampagnen fuer eine saubere(re) Stadt.
Sonja stoert sich immer mehr an den staendigen Bitten um ihre Telefonnnummern, indirekten Heiratsangeboten und all den vermeindlich unverbindlichen Kommunikationsversuchen, die dann doch irgendetwas beabsichtigen. Es ist tatsaechlich so, dass viele Ghanaer natuerlich nach Deutschland wollen (weil: "is one of the world s greatest places") und sie dafuer zumindest einen Kontakt dort brauchen - eine ganze Frau is da natuerlich noch besser. Die allermeisten werden dabei nicht penetrant oder gar unverschmaet, es ist eher die Haeufigkeit. Mich haben biser grad mal zwei Leute nach direkt nach Telefonummer und aehnlichem gefragt. Eine Frau aus Nigeria, die extra wegen des Cups angereist ist und der es daher nicht so schlecht gehen kann und ein der Sicherheitsbeamte des Luxushotels, das wir einen nachmittag wegen der Pools besucht haben.
Hier zu leben ist deutlich komplierzierter und teuer als ich annahm. Was mich auf Dauer stoert ist, dass weder Stadt noch Natur eine besondere Schoenheit oder Aesthetik austrahlen. So ist es ja oft so, dass arme Laender dem Touristen ein tollen Klima, eine schoene Natur oder historische Altstaedte bieten koennen - davon gibt es in Accra und in den Teilen des Landes, die ich bisher sah, wenig
Insgesamt faellt auf, wie wenig sexualiert sich die ghananische Gesellschaft gibt. (Halb)(Nacktes in den Medien, in Werbungen gibt es praktisch nicht zu sehen, auch die Frauen kleiden sich eher zuechtig. Die hohe Religioesitaet kann der alleinige Grund eigentlich nicht sein. Die Maedels in Ecuador waren mit Sicherheit genauso glaeubig und trotzdem musste man sich vor Angeboten bald retten (wenn man sich denn retten wollte).
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Gestern bin ich um 5 hoch um den Bus in die Zwillingsstaedte Sekondi-Takoradi zu erwischen, dort spielte gestern die Gruppe B mit Nigeria und Elfenbeinkueste. Statt wie von Sonja angenommen einer Verspaetung von bis 3 Std fuhren wir puenklich los und waren schon um halb eins in Takoradi. Unterwegs nur ein umgekippter Laster und div Schlafloecher und einige schoene Aussichten auf den atlantischen Ozean.
In Takoradi konnte ich gleich Tickets kaufen, doch dann gingen die Probleme los. Auf dem Fussmarsch bei 38 Grad zum Hotel faellt mir kurz vorher auf, dass ich das falsche ansteuere. Fahre mit dem Taxi zum richtigen. Hier erweisen sich die Angaben meines Reisefuerhers als dated, die Preise haben sich verzweieinhalbfacht und ich hab nicht genug Geld. Man schickt mich zur naechsten Barclays Filiale. Dort aber koennen keine auslaendischen Kunden bedient werden. Der Sicherheitsmann ruft ein Taxi und laesst mich zur Hauptfiale fahren. Der Zustaendige dort verweigert meinem Personalausweis seine Gueltigkeit und will mir auf sture Buerokratenarschlochmanier kein Geld auszahlen (der Ghanaer an sich ist - in der entsprechenden Position - ein echtet Paragrahpenreiter und Buerokrat - wie es in vielen suedlichen Laendern zu sein scheint. Als ob sich bewusst vom Volk und dem allgemeinen Image absetzen wollen waehrend im vermeindlichen Beamtenland Deutschland es bald lockerer zugeht). Mein Hinweis, dass ich bereits zweimal bei Barclays in Accra so Geld bekommen, interessiert ihn nicht, auch dort anrufen will er nicht. Ich also raus. Bei der GCB muss ich bis zur Mangerin vordringen um yu erfahren, dass sie Kreditkarten hier gar nich annehmen koennen, so auch bei der Standard. Ich rufe div. Hotels an, alle ausgebucht. Mir schwant, dass ich mir keines werde leisten koennen und fahre zur Busstation. Dort krieg ich ein Ticket fuer den Bus um 2.30 zurueck nach Accra. Ein Taxifahrer weisst mir den Weg zur naechsten TroTro Station von ich nach Sekondi kommen kann. Als das TroTro fast leer ist spreche ich eine grimmig guckend Frau an, wo ich denn in Sekondi am besten aussteigen soll und bedanke mich freundlich. Und da ist es wieder: ihr Gesicht strahlt auf. Da koennen sie gar nicht anders, das ist wohl ein Reflex. Selbst der grimmigst guckende Ghanaer MUSS laechlen, wenn ihm ein solches entgegengebracht wird.
Wir steigen aus, sie geht ihrer Wege, ich gucke mich um nach einer Minute ist sie ploetyzlich wieder da und moechte mir den Weg zu den TroTros zum ausserhalb gelegenden Stadion zeigen. Dort steigt sie mit mir aus, begleitet mich noch ein paar Hundert Meter, obwohl es nicht ihre Richtung ist, und uebergibt mich an eine Freundin.
Vermutlich ist diese Hilfsbereitschaft auch (!) ein Mittel um die schlechte Infrastruktur und oft nicht funktionierende Metaszstem der Gesellschaft zu kompensieren.
Um 4 bin ich dann endlich im Stadion und kauf mir das erste richtige Essen des Tages, ghanisches Spezialitaet, scharfer Reis mit Huhn.
Die Elfenbeinkueste fertigt Benin, die den putzigen Spitznamen "The Squirrel@s tragen, mit 4-1 ab und zwischendurch frage ich mich, was ich hier am westafrikanischen Ende der Welt eigentlich mache.
Nach einem Engerydrink und waherend des 0-0 zw den masslos enttaeuschenden, nicht kaempfenden und ohne Teamgeist auftretenden Nigerianern gegen Mali hab ich wieder meinen Spass.
In dem chaotischen Treiben vor dem Stadion treffe ich die Koreanerin Jill die ebenfalls nach Takoradi muss, weil sie gehoert hat, dass um 4 Uhr morgens ein Bus nach Kumasi fahre. Sie hat offentlich noch deutlich wildere Reisen vor als ich. Dann aber entdecke ich tatsaechlich einen Haufen Busse, die nach Accra direkt vom Stadion aus fahren. Was ein Glueck!...Informationen vorab waeren aber auch nicht schlecht gewesen.
Und da sitz ich dann gut gelaunt mit knapp hundert Schwarzen im Bus, unterhalte mich mit meinen Nebenleuten aus Ghana, Mali und Nigeria, will grad anfangen zu lesen, da macht der Fahrer auch schon das Licht aus. Klar, es ist schon nach 10 und der Ghanaer geht frueh schlafen...er steht ja auch frueh auf. Mit Taschenlampe lese ich im unterhaltsamen Buch "Die [EDIT] Beharrlichkeit der Philiosophen" waehrend wir zurueckruckeln und alles drumherum schlaeft. Als ich das auch tun will krieg ich bald einen Jaehzornsanfall, denn irgendein Hammelkopf, ein Buerokrat, eine Verwaltung, was auch immer, hat, warum auch immer, auf den 250 Km alle paar Hundert Meter, mal in kurzen mal in langen Abstaenden, so dass man sich nicht einmal auf eine Regelmaessigkeit einstellen kann, 3 bis 6 leichte Betonerhoehungen in Form von Streifen auf die Fahrbann giessen lassen. Es ist also VOELLIG UNMOEGLICH auch nur laenger als 5min zu schlafen, weil man dann -bambambambam- aus seinem Sitz geschossen wird. Selbst einige der grundgeduligen Schwarzen regen sich auf, die anderen...schlafen. Ich nehm es dann irgendwann mit Humor und schreibe in Gedanken schon diesen Beitrag und traeume vor mich hin. Um 2 bin ich dann 21 Stunden spaeter wieder zu Hause, geile Auswaertsfahrt.
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Zuletzt geändert von Ggaribaldi am 27.01.2008 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Eine Frage...wie kamst du auf die Schweizer? Worüber haben die sich gemeldet? Echt zufall das man dort so viele Leute trifft mit denen man sich unterhalten kann. Ist es eher Teuer oder Billig dort?
Macht mich ziemlich neugierig...
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16.11.08 - Derbytime!
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