Verfasst: 28.04.2006 10:46
Timphaus platzt der Kragen
Rehdens Trainer redet vor Spiel in Oldenburg Tacheles: "Wir haben einfach nicht die Qualität"
Von Arne Flügge
REHDEN Paul Timphaus ist ziemlich frustriert. Nach der peinlichen 2:4-Heimpleite gegen Bückeburg, mit der sein Team auch die letzten Aufstiegshoffnungen verschenkt hat, rechnet der Trainer des Fußball-Niedersachsenligisten BSV Rehden mit seinen Spielern schonungslos ab. Vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Oldenburg nimmt er sich die Mannschaft zur Brust und nennt die Gründe, warum er seinen Vertrag nicht über die laufende Saison hinaus verlängern will.
Herr Timphaus, der Stachel der Enttäuschung sitzt bei Ihnen tief. Gab es klare Worte?
"Ich weiß nicht mehr, ob das überhaupt noch ‘was bringt. Wir haben die dritte Chance, noch oben ranzukommen, fahrlässig vergeben, weil wir uns zu blöd angestellt haben. Das hat mich maßlos enttäuscht."
Wo sehen Sie die Gründe?
"Wir machen die alten Fehler: Sind wir dran, kriegt die Truppe es einfach nicht hin, nachzulegen."
Woran liegt das?
"Ich hab’ da so meine Gedanken, doch die behalte ich lieber für mich."
Das ist als Antwort unbefriedigend . . .
"Vielleicht haben wir einfach nicht die Qualität. Ich habe mir den VfB Oldenburg jetzt gegen Lohne angeschaut. Die haben die Qualität. Vom ersten bis zum 18. Mann. Die haben wir nicht. Darum dümpeln wir jetzt auf einem Mittelfeldplatz herum. Aber wenn alle das so wollen - okay . . ."
Das klingt verbittert.
"Ja. Vielleicht habe ich mich mit meiner Zielsetzung, um den Aufstieg mitzuspielen, aber auch zu weit aus dem Fenster gelehnt, nachdem ich die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz übernommen hatte. Im Niemandsland rumzuwurschteln ist aber nicht mein Ding."
Es lief ja auch zunächst sehr gut.
"Keine Frage. Wenn dann alle weiter durchgezogen hätten, würden wir auch heute noch oben mitspielen. Doch wir haben in der Rückserie nichts mehr auf die Reihe gebracht. Wir sind nur noch Mittelmaß."
Das klingt nach Kritik an den Führungsspielern.
"Wir haben doch eigentlich nur Führungsspieler. Alle haben doch irgendwann oder irgendwo schon einmal Führungsansprüche deutlich gemacht. Doch davon hab’ ich zuletzt bei uns nichts gesehen."
Sicherlich auch eine Frage auch der fehlenden Einstellung. Ihr Stürmer Marc Pallentien war zuletzt dieser Meinung . . .
"Wenn das schon ein Spieler sagt . . . Ich kann nicht in der Niedersachsenliga spielen und das als Hobby-Fußball abtun. Dann haben wir nicht den Hauch einer Chance. Oldenburg trainiert beispielsweise jeden Tag. Bei uns kriegen einige mit Hängen und Würgen gerade mal zwei Einheiten in der Woche hin. Dann muss man sich nicht wundern, wenn man abgeschossen wird. Man muss auch mal persönliche Dinge hinten anstellen. Ich habe vier Kinder und einen Beruf. Ich könnte immer etwas finden, um mich aus der Verantwortung zu stehlen. Doch wenn ich etwas mache, tue ich es mit Haut und Haaren. Da habe ich bei einigen so meine Bedenken."
Das werden die Spieler nicht gerne hören.
"Ich weiß. Doch es ist nicht mein Ding zu sagen, in einem Verein ist immer alles toll. Vielleicht kann ich damit auch die letzten schlafenden Geister wecken, damit uns Oldenburg nicht wieder das Fell über die Ohren zieht."
Sind mangelnde Einstellung und Engagement die Gründe, Ihren Vertrag in Rehden nicht zu verlängern?
"Schauen Sie, ich betreibe einen hohen Aufwand. Dreimal Training, mindestes eine Spielbeobachtung in der Woche, das eigene Spiel, sowie die anderen Nebengeräusche wie Telefonate, Gespräche mit Spielern und so weiter. Das fällt irgendwann schwer, wenn man merkt, dass man nur auf der Stelle tritt. Wir haben zu viele Spieler, die sich seit Jahren im selben Trott bewegen und nicht davon abweichen. Es muss personell dringend etwas passieren, denn ich sehe die Gefahr, dass sich in Rehden etwas zurückentwickelt."
Rehdens Trainer redet vor Spiel in Oldenburg Tacheles: "Wir haben einfach nicht die Qualität"
Von Arne Flügge
REHDEN Paul Timphaus ist ziemlich frustriert. Nach der peinlichen 2:4-Heimpleite gegen Bückeburg, mit der sein Team auch die letzten Aufstiegshoffnungen verschenkt hat, rechnet der Trainer des Fußball-Niedersachsenligisten BSV Rehden mit seinen Spielern schonungslos ab. Vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim VfB Oldenburg nimmt er sich die Mannschaft zur Brust und nennt die Gründe, warum er seinen Vertrag nicht über die laufende Saison hinaus verlängern will.
Herr Timphaus, der Stachel der Enttäuschung sitzt bei Ihnen tief. Gab es klare Worte?
"Ich weiß nicht mehr, ob das überhaupt noch ‘was bringt. Wir haben die dritte Chance, noch oben ranzukommen, fahrlässig vergeben, weil wir uns zu blöd angestellt haben. Das hat mich maßlos enttäuscht."
Wo sehen Sie die Gründe?
"Wir machen die alten Fehler: Sind wir dran, kriegt die Truppe es einfach nicht hin, nachzulegen."
Woran liegt das?
"Ich hab’ da so meine Gedanken, doch die behalte ich lieber für mich."
Das ist als Antwort unbefriedigend . . .
"Vielleicht haben wir einfach nicht die Qualität. Ich habe mir den VfB Oldenburg jetzt gegen Lohne angeschaut. Die haben die Qualität. Vom ersten bis zum 18. Mann. Die haben wir nicht. Darum dümpeln wir jetzt auf einem Mittelfeldplatz herum. Aber wenn alle das so wollen - okay . . ."
Das klingt verbittert.
"Ja. Vielleicht habe ich mich mit meiner Zielsetzung, um den Aufstieg mitzuspielen, aber auch zu weit aus dem Fenster gelehnt, nachdem ich die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz übernommen hatte. Im Niemandsland rumzuwurschteln ist aber nicht mein Ding."
Es lief ja auch zunächst sehr gut.
"Keine Frage. Wenn dann alle weiter durchgezogen hätten, würden wir auch heute noch oben mitspielen. Doch wir haben in der Rückserie nichts mehr auf die Reihe gebracht. Wir sind nur noch Mittelmaß."
Das klingt nach Kritik an den Führungsspielern.
"Wir haben doch eigentlich nur Führungsspieler. Alle haben doch irgendwann oder irgendwo schon einmal Führungsansprüche deutlich gemacht. Doch davon hab’ ich zuletzt bei uns nichts gesehen."
Sicherlich auch eine Frage auch der fehlenden Einstellung. Ihr Stürmer Marc Pallentien war zuletzt dieser Meinung . . .
"Wenn das schon ein Spieler sagt . . . Ich kann nicht in der Niedersachsenliga spielen und das als Hobby-Fußball abtun. Dann haben wir nicht den Hauch einer Chance. Oldenburg trainiert beispielsweise jeden Tag. Bei uns kriegen einige mit Hängen und Würgen gerade mal zwei Einheiten in der Woche hin. Dann muss man sich nicht wundern, wenn man abgeschossen wird. Man muss auch mal persönliche Dinge hinten anstellen. Ich habe vier Kinder und einen Beruf. Ich könnte immer etwas finden, um mich aus der Verantwortung zu stehlen. Doch wenn ich etwas mache, tue ich es mit Haut und Haaren. Da habe ich bei einigen so meine Bedenken."
Das werden die Spieler nicht gerne hören.
"Ich weiß. Doch es ist nicht mein Ding zu sagen, in einem Verein ist immer alles toll. Vielleicht kann ich damit auch die letzten schlafenden Geister wecken, damit uns Oldenburg nicht wieder das Fell über die Ohren zieht."
Sind mangelnde Einstellung und Engagement die Gründe, Ihren Vertrag in Rehden nicht zu verlängern?
"Schauen Sie, ich betreibe einen hohen Aufwand. Dreimal Training, mindestes eine Spielbeobachtung in der Woche, das eigene Spiel, sowie die anderen Nebengeräusche wie Telefonate, Gespräche mit Spielern und so weiter. Das fällt irgendwann schwer, wenn man merkt, dass man nur auf der Stelle tritt. Wir haben zu viele Spieler, die sich seit Jahren im selben Trott bewegen und nicht davon abweichen. Es muss personell dringend etwas passieren, denn ich sehe die Gefahr, dass sich in Rehden etwas zurückentwickelt."