Schlendrian nervt Zinnbauer
Von Fabian Speckmann Oldenburg. Es gibt Spiele, die verlangen ganz einfach nach deutlichen Worten des Trainers. Joe Zinnbauer kennt das. Immer mal wieder muss er seine Stimmbänder während der Halbzeitpause strapazieren, um seine Kicker verbal daran zu erinnern, was getan werden muss, um ein Spiel zu gewinnen. Der selbstgefällige Schlendrian hat die Oldenburger schon Punkte gekostet und nervt den Trainer, selbst in der Vorbereitung.
Mit 2:3 verloren die Oldenburger beim TuS Heeslingen. Weniger das Ergebnis, sehrwohl aber das Spiel in den ersten 45 Minuten verhagelte dem gestrengen Trainer die Laune. „Wir hätten 3:0 führen müssen, lagen aber 3:0 hinten, weil wir unsere klaren Chancen nicht genutzt haben und uns auch noch dumm angestellt haben“, spricht Zinnbauer Klartext. Eben das habe er auch in der Halbzeitpause tun müssen, um hernach eine Mannschaft zu erleben, die sehrwohl einen gepflegten Ball spielen kann.
Zinnbauer allerdings ist fair genug, um auch die intensiven Trainingseinheiten der Vortage zu erwähnen. „Wir haben im Ausdauerbereich hart gearbeitet, das hat man natürlich gemerkt. Die Jungs waren einfach platt. Aber und das kritisiere ich, wenn man müde ist, muss man klug spielen, was wir nicht getan haben.“ Da sei er wieder gewesen, jener Schlendian, der seine Mannschaft zur Leichtsinnigkeit verleite. „Als wir dann endlich Gas gegeben haben, war sogar noch der Sieg möglich.“
Nachlässigkeiten werden sich die Oldenburger am Samstag, um 14 Uhr nicht leisten können. An der Maaßtrichter Straße erwarten sie den Oberligisten BV Cloppenburg. Fraglos ein Härtetest, der schon Rückschlüsse darauf zuläßt, wer ganz dicht dran ist, an der Anfangsformation. Dennis Evers wird es nicht sein. Der Torhüter wurde getestet und für zu leicht befunden. „Er hat gute Ansätze gezeigt, aber im Spiel hat es mich nicht überzeugt“, sagt Zinnbauer, der weiter suchen wird. Ganz anders stellt sich die Situation bei Söhren Grudzinski dar. „Er hat als Manndecker überragend gespielt“, verteilt der Trainer ein seltenes Lob. Er wird die Leistung wohlwollend registrieren, denn gerade im Deckungsverband mangelt es an Alternativen. Grudzinski hat gezeigt, dass er mehr sein kann.
Während der Angriff mit den Torschützen Salomo und Ghasemi-Nobakht harmoniert, sind andere noch auf der Suche nach ihrer Form. Eckel und Yildirim zum Beispiel, die sich gerade gegen ihren alten Verein sicher beweisen wollen.
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