Geschichte

Die Fußballabteilung und der Gesamtverein

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BMP
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Re: Geschichte

Beitrag von BMP »

Wird die BI auch eingeladen. Ist ja immerhin unfreiwillig auch Teil unserer Geschichte geworden. Die könnten zumindest Nachhilfe in Sachen Fußballkultur gebrauchen. :mrgreen:
VfB Oldenburg 1897 - 3. Liga 2022/2023 - 15.04.2024 Beschluss Stadionneubau
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Malle
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Re: Geschichte

Beitrag von Malle »


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Toni Tore
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Re: Geschichte

Beitrag von Toni Tore »

Malle hat geschrieben: 08.08.2025 12:38 Heute vor 15 Jahren :mrgreen:

https://www.uelzen-tv.com/sport/fussbal ... -oldenburg
Musstest Du das wieder rausholen? Ich hatte es erfolgreich verdrängt. Junge, war ich da angezündet. :mrgreen: 8)
"Wir schlugen Hertha, wir schlugen Pauli, wir schlugen Meppen sowieso, Hannover 96, Bayer Uerding', das war 'ne Show!"

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BöllerB
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Re: Geschichte

Beitrag von BöllerB »

Starkes Video! :D

Aber diese Zeiten wünscht sich hoffentlich niemand von uns zurück…
Zuletzt geändert von BöllerB am 11.08.2025 10:25, insgesamt 1-mal geändert.

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neo
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Re: Geschichte

Beitrag von neo »

Boah… der Name "Danny Torben Kühn" löst gleich ne PTBS aus. 🤯
Ich war damals auch da. War das nicht so ein bodengleicher improvisierter Auswärtsblock aus Bauzäunen?

Edit: Genau, im Video sieht man den Zaun. Aber dann hat man uns danach doch noch auf die Tribüne gelassen, das war fair.

Edit 2: Hab mir grad im Video beim Kartenkaufen entdeckt.
Zuletzt geändert von neo am 11.08.2025 10:33, insgesamt 2-mal geändert.

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BöllerB
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Re: Geschichte

Beitrag von BöllerB »

Viel Spaß in Schöningen. Vermute, dass es da ähnlich sein wird. Noch etwas mehr Käfighaltung.

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Soccer_Scientist
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Re: Geschichte

Beitrag von Soccer_Scientist »

Bild

Ich nenne das Bild "Oldenburg in Oldenburg in Oldenburg".
Männer, die gern tanzen, seh'n beim Tanzen super aus (Detlef)

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Soccer_Scientist
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Re: Geschichte

Beitrag von Soccer_Scientist »

Und das ist der Text dazu:
rang dbang

Am 30. Juni 2001 spielten die Mannschaften von Grönland und Tibet in einem Freundschaftsspiel in Kopenhagen gegeneinander. Ein ganz besonderes Spiel, da sich beide Verbände nicht in der FIFA befinden.

"Wer spielt gegen wen?", fragte ich ungläubig nach, da ich davon ausging, mich verhört zu haben. "Tibet spielt gegen Grönland", erwiderte mein Gegenüber und schaute mich mit einem breiten Grinsen an. Noch am selben Abend stand für eine Handvoll VfB-Fans im Fanprojekt fest, dass dieses Spiel in Kopenhagen auf keinen Fall verpasst werden durfte, da diese Ansetzung zum Bizarrsten gehört, was man sich als Fussballfan so vorstellen kann. Kurzfristig wurde ein Neunsitzer angemietet und schließlich standen an einem Junimorgen gegen 02.00 Uhr sechs junge Menschen vor meiner Haustür, um mich voller Vorfreude auf eine unvergessliche Reise mitzunehmen.

Trotz der frühen Morgenstunden und einer ungewöhnlich hohen Anzahl von eingelegten Pausen war die Stimmung im Fahrzeug durchaus gut. Über Bremen und Hamburg ging es erst einmal nach Oldenburg/Holstein, wo für eine inzwischen leicht erkrankte Mitfahrerin Medikamente besorgt werden musste. Während sich zwei Leute auf die Suche nach einer Apotheke machten, nutzte der Rest die Möglichkeit, das Stadion des ansässigen Fussballclubs "OSV Oldenburg" zu besichtigen. Um unsere "Oldenburg meets Oldenburg"-Aktion besser zu dokumentieren, wurden noch einige Photos mit Zaunfahne im und ums Stadion gemacht.

Von Puttgarden aus ging es dann via 'Vogelfluglinie' mit der Fähre, die sich als völlig überteuerter Neppschuppen herausstellte, rüber nach Rödby/Dänemark und von dort weiter Richtung Landeshauptstadt. In Kopenhagen angekommen, nahmen wir sofort Kurs auf den berühmten Vanløse-Idrætspark. Da wir mangels einsetzbarer Kreditkarte keine Karten im Vorverkauf erwerben konnten, hofften wir, dass wir unsere Tickets durch rechtzeitiges Erscheinen sichern konnten.

Am Stadion versuchten wir sofort mit ortskundigen Ordnern ins Gespräch zu kommen. Leider war dort kaum einer der Ordnungskräfte der englischen Sprache mächtig, so dass sehr viel improvisiert werden musste und das Gespräch aus diesem Grund auch sehr schleppend verlief. Trotzdem glaubten wir einige wichtige Dinge verstanden zu haben: Es ist erst 10.00 Uhr - die Kassen machen vor 14.00 Uhr gar nicht erst auf - das Spiel wird sowieso nicht ausverkauft werden - wir sind elende Nervensägen, weil wir so einen Wind wegen nichts machen. Beruhigt zogen wir wieder ab.

Als Unterkunft hatten wir uns den städtischen Campingplatz ausgesucht. Er liegt nicht weit vom Stadion und nicht weit vom Stadtzentrum enfernt und ist dafür auch noch sehr preisgünstig. Nachdem die Zelte aufgebaut waren bzw. das Aufbauen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde, beschlossen wir vor dem Gang zum Stadion noch ein wenig zu shoppen.

Gegen halb zwei machten wir uns endgültig auf den Weg in den Kopenhagener Stadtteil Vanløse. Am Stadioneingang angekommen, besorgten wir uns die heißersehten Eintrittskarten und setzten uns zwischen grönländischen und nepalesischen Schlachtenbummlern auf eine Grasfläche vor der Kartenkontrolle. Kleine Papierfahnen mit den beiden Landesflaggen wurden reichlich verteilt und wir schauten amüsiert den Grönländern beim Betrunkenwerden zu, die wohl zu großen Teilen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation auf Grönland in Dänemark bzw. Kopenhagen lebten.

Nachdem es allmählich zu regnen begann und es uns auf unserem Platz zu ungemütlich wurde, gingen wir durch die Eingangskontrollen, die trotz des politischen Hintergrundes, aber wohl aufgrund des freundschaftlichen Charakters dieses Spiel nicht besonders streng waren. Zügig machten wir uns auf den Weg in Richtung Bierstand, um dort angelangt, festzustellen, dass der Preis für ein Bier mit ca. 4,80 DM à 0,3 l-Becher für ein nordisches Land recht human war.

Im Stadion selbst herrschte eine tolle Atmosphäre. Die versitzplatzte und überdachte Haupttribüne war annähernd voll und jeder dort hielt schwenkenderweise irgendetwas in den entsprechenden Landesfarben in seiner Hand. Die Gegengerade war eine alte Holztribüne ohne Dach, auf der sich massenhaft gesangsfreudige Zuschauer trafen. Zudem hatten die Tibeter im Gegensatz zu den Grönländern (ein Streik bei Grönland-Air) Verkaufsstände für Fanartikel mitgebracht, die auch gleich zum käuflichen Erwerb einiger Tibet-Trikots genutzt wurden. Die ganze Szenerie glich einem Volksfest. Einige hatten sich verkleidet und viele trugen ihre 'FREE TIBET'-T-Shirts zur Schau (Veranstalter des Spiels war die 'Dansk Selskab for Tibetansk Kultur')

Die chinesische Regierung hat übrigens nichts unversucht gelassen, dieses Spiel zu verhindern, um jede Assoziation Tibets mit einer freien eigenständigen Nation zu unterbinden. Der dänische Fussballverband DBU gab dem externen Druck nach und trat von der Schirmherrschaft für dieses Spiel zurück, um die ohnehin schlechten dänisch-chinesischen Beziehungen nicht weiter zu belasten. Laut Nachrichtenagentur Reuter soll sogar während des Spiels noch versucht worden sein, auf diplomatischem Wege einen Abbruch zu erzwingen.

Als dann endlich der Anpfiff ertönte, schoss der Lärmpegel hoch und die ca. 5100 Zuschauer feuerten begeistert ihre Teams an. Jeder Ballwechsel wurde bejubelt und gefeiert. Als der krasse Aussenseiter Tibet ("wenn wir nicht zweistellig verlieren, ist es schon ein Riesenerfolg für uns") in der 13. Minute das erste Tor schoss, gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Fans und Mannschaft jubelten als wäre gerade die Weltmeisterschaft gewonnen worden.

Unbeeindruckt vom Gegentreffer konnten die Grönländer, die übrigens vom ehemaligen Werder-Spieler und Ex-Nationalcoach Dänemarks Sepp Piontek trainiert wurden, in der 30. Minute den Ausgleich erzielen. Für uns war es das Signal uns nach der Halbzeitpause in die tibetanische 'Singing Area' zu stellen und von dort weiter zu supporten. Leider konnte auch ein lauter und kreativer Support drei weitere Treffer gegen die Tibeter nicht verhindern.

Fünf Minuten vor Spielende kam es zu einer weiteren Kuriosität an diesem Tag. Ein angetrunkener Jugendlicher stürmte alleine auf den Rasen, suchte sich eine publikumswirksame Position aus, ließ seine Hose samt Unterhose bis auf die Knöchel herunter und zeigte der johlenden Masse sein Hinterteil. Nach seinem Auftritt verpasste der junge Mann unerklärlicherweise die Chance, unerkannt wieder im Zuschauerbereich unterzutauchen. Stattdessen rannte er solange verwirrt über den Platz bis er von Ordnungskräften aufgegriffen und des Stadions verwiesen wurde.

Nach dem Abpfiff ging die Party erst richtig los. Viele Zuschauer stürmten auf den Platz und feierten die Mannschaften, die sich beide auf ihren Ehrenrunden befanden. Transpis und Fahnen wurden hochgehalten. Spieler wurden auf Schultern getragen. Und auch wenn ich sowas vorher noch nie gesehen hatte, hat mich der Anblick von tibetanischen Mönchen auf dem Fussballfeld in diesem Augenblick nicht mehr wirklich überrascht.

Noch völlig berauscht von den Menge der Eindrücke, die auf uns einprasselt ist, ging es mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Später schlugen auch noch einige Bekannte aus Duisburg dort auf, die wir schon während des Spiels getroffen haben. Da uns leider das dänische Wetter einen Strich durch unsere Planungen bzgl. der Gestaltung des Abends gemacht hat, saßen wir noch bis spät nachts in den Zelten und unterhielten uns über diesen gelungenen Fussballnachmittag.

Am folgenden Morgen räumten wir den Zeltplatz und fuhren zwecks obligatorischer Sightseeing-Tour in die Innenstadt Kopenhagens. Nachdem wir uns bei Bier und Snacks in einem irischen Pub gestärkt hatten, verabschiedeten wir uns von den Duisburgern und machten uns wieder auf den Weg in Richtung Fähre. Nach stürmischer Überfahrt und den folgenden Autobahnkilometer erreichten wir nach insgesamt 39 Stunden wieder Oldenburg.

Ab und zu sprechen mich Leute auf dieses Spiel an und ob sich die ganze Strecke, die Mühen und Kosten für ein 90-minütiges Fussballspiel gelohnt hätten. Dann denke ich an die ganzen Lacher, die Anekdoten und Sprüche, die hier unerwähnt bleiben mussten und an die Leute, die schon nach Kopenhagen fuhren, ohne dass es dort ein Fussballspiel gab. Jederzeit wieder!
Männer, die gern tanzen, seh'n beim Tanzen super aus (Detlef)

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Dino
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Re: Geschichte

Beitrag von Dino »

Diese Geschichte stammt von Jost, oder?
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)

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Soccer_Scientist
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Re: Geschichte

Beitrag von Soccer_Scientist »

Dino hat geschrieben: 17.08.2025 14:46 Diese Geschichte stammt von Jost, oder?
Nee, von mir. Aber die Überschrift kam von ihm.
Männer, die gern tanzen, seh'n beim Tanzen super aus (Detlef)

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