Mein VfB

Die Fußballabteilung und der Gesamtverein

Moderatoren: Fanbetreuung, kalimera, James, Soccer_Scientist, Kane

Antworten
Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Hansi


Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Den Anfang unserer neuen Reihe macht Hansi. Viel Spaß beim Lesen!

Was war dein erstes VfB Spiel?

VfB gegen den VfL Osnabrück 1991 (3:2 für den VfB, in Donnerschwee).

Wie alt warst du da?

Sieben.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Sympathischer Traditionsverein mit ruhmreicher Vergangenheit der es immer noch schafft, nach mittlerweile 20 Jahren ohne Profifußball, Zuschauer ins Stadion zu locken.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Der VfB hatte und hat noch immer eine große Bedeutung in meinem Leben. Ich habe als Junge in der F Jugend beim VfB angefangen Fußball zu spielen und spiele auch heute noch (mit einigen Unterbrechungen) in der dritten Mannschaft. Des Weiteren bin ich in der Wehdestrasse (direkt gegenüber vom Stadion) groß geworden. Das heißt, ich hatte schon früh einen Bezug zum Fußball und zum VfB.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Natürlich Donnerschwee, muss aber gestehen das ich zu 95% alle meine Spiele MWS gesehen habe.

Warum?

Zum einen wegen der einzigartigen Stimmung. Zum anderen der Standort des Stadions. Mitten in Donnerschwee, so das die Leute von ihren Fenstern und Balkonen aus zuschauen konnten. Auch ich konnte von unserem Treppenhaus aus fast das gesamte Stadion bzw. Spielfeld überblicken.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Das größte Highlight war mit Sicherheit der Sieg gegen Tebe Berlin 1996 und der damit verbundene Aufstieg in die 2 Liga. Es gab aber auch viele schöne Momente, die nichts mit sportlichem Erfolg zu tun hatten. Z. B. Viele Freundschaften und Kontakte die entstanden sind.

Was war dein tragischster Moment?

Tragische Momente gab es leider viele. Natürlich die Insolvenz im Jahr 2000 und die Ungewissheit ob und wie es weitergehen würde. Zuletzt haben mich die vielen dummen und überflüssigen Niederlagen im NFV Pokal sehr geärgert. Weil ich glaube dass es dem Verein sehr gut getan hätte, dann und wann mal wieder im DFB Pokal mitzuspielen. Nicht nur in finanzieller Hinsicht.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Ich sehe zwar das der Verein bemüht ist, doch fehlt es mir an Konstanz und an klarer Linie. Es gab in den letzten Jahren zu viele Umbrüche und Neuanfänge. Man hat zum Beispiel nie lange an einer Mannschaft oder an einem Trainer festgehalten. Auch das ehemals gute Verhältnis zwischen Verein und Fanszene ist deutlich abgekühlt, was jetzt keine Schuldzuweisung sein soll, nur hat man sich irgendwie voneinander entfernt.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Vom Verein wünsche ich mir manchmal vielleicht etwas mehr Geduld und Beständigkeit. Nicht mehr diese ständigen Umbrüche. Auch bei der Trainerfrage. Einem Trainer vielleicht auch mal 2-3 Jahre Zeit geben um etwas aufzubauen. Außerdem wäre es schön wenn der Verein und die Fans wieder näher zusammen rücken würden.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 895072745/
Dateianhänge
IMG_20200729_173233_662.jpg
IMG_20200729_173233_662.jpg (52.73 KiB) 8066 mal betrachtet
Zuletzt geändert von BöllerB am 01.08.2020 14:32, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Maurice

Was war dein erstes VfB Spiel?

Mein erstes VfB Spiel war in der Saison 2001/02 gegen Arminia Hannover. Kurz vorher hatte ich Geburtstag. Vom Stadion war ich sehr beeindruckt, da es für mich damals alles sehr groß war. Als kleines Kind nutzte ich die Gelegenheit mir als „Becherkind“ den einen oder anderen Pfennig bei den Spielen dazu zu verdienen. Richtig gefestigt hat sich meine Verbundenheit zum VfB erst ein paar Jahre später als der VfB Oldenburg Trainings in Schulen angeboten hat und ich über Christian Thölking regelmäßig Freikarten für die Heimspiele bekommen habe.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Für mich zeichnet den VfB vor allem die Fanbase aus, die den Verein über Jahre am Leben gehalten hat. Die Fans waren und sind nach wie vor ein großer Baustein des Vereins. Es ist beeindruckend, dass sich so viele Fans (teilweise im Hintergund und ohne Aufmerksamkeit dafür bekommen zu wollen) für den VfB und die Fanszene engagieren. Das ist nicht überall selbstverständlich. Vor allem nicht in der Regionalliga bzw. zu damaligen Zeiten in der Oberliga.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

In meinem Leben hat der VfB Oldenburg eine riesengroße Bedeutung. Wenn ich mein Leben nach Wichtigkeit sortieren müsste, steht der VfB ziemlich weit oben. Wenn nicht sogar auf Platz 1. Ich bin in diesen Verein hinein geboren. Ich bin jahrelang mit meiner Familie zu Spielen gegangen, dann eine Zeit lang alleine bis ich die Fanszene kennenlernte und 2009 in das Commando Donnerschwee eingetreten bin. Wenn von heute auf morgen die Welt zusammenbrechen würde und es wären nur noch 50 Leute im Stadion, dann wäre ich wahrscheinlich einer von diesen 50, die immer noch hingehen würden. Ein Leben ohne den VfB Oldenburg kann ich mir persönlich nicht mehr vorstellen und ich kenne es auch nicht anders. Deswegen ist die Coronazeit gerade auch mehr als ungewohnt.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Menschen, die älter sind als ich werden diese Frage leicht beantworten können. Ich allerdings kenne nur noch die Ruinen des alten Stadions. Diese hat mir mein Stiefvater mal gezeigt und erzählt, wo man auf das Spiel rübergucken konnte. Ansonsten kenne ich das Donnerschweer Stadion nur aus Erzählungen. Das Marschwegstadion hat einen Rasen, Tribünenränge, ne Haupttribüne wo Leute sitzen können, aber es hat keinen eigenen Charme. Immerhin hat sich farblich etwas im Stadion geändert und die blau weißen Farben sind besser zu erkennen. Das Gefühl einer eigenen Heimspielstätte kommt bei mir allerdings nicht auf.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Mein schönster Moment war das Aufstiegsspiel 2007 gegen TuS Lingen. Die Pyroaktion („Das Feuer von Donnerschwee neu entfachen“), die Stimmung im Stadion, die Lautstärke, die Euphorie die aus dem Aufstieg entstand mit anschließender Aufstiegsfeier am Schwan. Unbeschreiblich und kaum mit etwas anderem zu vergleichen. Das war der Tag, an dem der Verein mich gänzlich gepackt hat und ich wusste: hier gehöre ich hin und ich will zu keinen anderen Verein mehr gehen. Ein weiterer schöner Moment war das DFB Pokal Spiel gegen den Hamburger SV 2011. Auch wenn wir es sportlich nicht gepackt haben, erfüllte es mich als Fan mit Stolz, den VfB wieder im Pokal zu sehen und der Support der VfB Fans (die mit dem HSV mithalten konnten) war einfach nur traumhaft.

Was war dein tragischster Moment?

Auch hier kann ich zwei Ereignisse aus sportlicher und aus Fansicht benennen. Aus sportlicher Sicht war es das Spiel am 06.06. 2009 gegen den Goslarer SC. Wer kennt es nicht? Es waren weniger die Ausschreitungen, die mich beschäftigten, die noch vielen im Gedächtnis geblieben sind. Ich hatte mich schon sehr auf das Spiel gefreut, ganz Oldenburg hat über dieses Spiel und einen möglichen Aufstieg des VfB geredet. Man freute sich bereits auf Auswärtsspiele in Magdeburg, Chemnitz oder Halle. Vereine mit relevanten Szenen, was als Jugendlicher sehr interessant ist. Erst am Abend musste ich realisieren, dass wir erneut nur auf Dörfer wie Rehden fahren müssen. Ein weiterer tragischer Moment, der über die Fanszene hinaus eine besondere Rolle spielte, war 2012 der Tod eines jungen VfB Fans: Mathis. Das ist auch heute noch kaum in Worte zu fassen. Von heute auf morgen hat man eine für die Fanszene und den eigenen Freudeskreis bedeutende Person in seinem Leben verloren. Wir haben tagelang im damaligen CD Raum verbracht, um den Tod gemeinsam zu verarbeiten und Mathis einen würdevollen Abschied im Stadion zu bereiten.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Rund um die Erste Herren habe ich den Eindruck, dass sich da sehr viel gerade zum Positiven bewegt. Es wurden neue Strukturen geschaffen, die der VfB braucht, um sportlich und wirtschaftlich mit anderen Teams mithalten zu können und von Sponsoren ernst genommen zu werden. Ohne Sponsoren und entsprechender Finanzierung kann ein Verein nicht überleben. Ein Verein lebt aber auch von seinen anderen Abteilungen. Ich fand es sehr schockierend zu lesen, dass die Dartabteilung geschlossen aus dem Verein austritt. Ich habe den VfB als Breitensportverein kennen gelernt, mein Onkel aus Sri Lanka hat früher z.B. Cricket für den VfB gespielt. Ohne andere Abteilungen kann die Fußball GmbH nicht existieren. Glücklicherweise wurden mittlerweile Gespräche aufgenommen, um das Vereinsleben wieder zu fördern, so dass ich auch hier etwas positiver nach vorne schaue als es zuletzt noch der Fall gewesen ist.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Team- und Abteilungsübergreifend wieder ein „WIR“ Gefühl ausgelöst und der Zusammenhalt gefördert wird. Alle Fans sollen losgelöst von sportlichen Perspektiven wieder Lust dazu verspüren, gemeinsam Veranstaltungen des VfB zu besuchen, sich auszutauschen. Nur so kann der Verein weiter wachsen und voran gebracht werden.
https://www.facebook.com/permalink.php? ... __tn__=K-R
Dateianhänge
Maurice.jpg
Maurice.jpg (198.6 KiB) 7943 mal betrachtet
Zuletzt geändert von BöllerB am 01.08.2020 14:31, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Henrik aka Revo

Was war dein erstes VfB-Oldenburg-Spiel?

Das kann ich nicht mehr genau sagen, aber es war im Laufe der Saison 1994/1995. Vor Augen habe ich jedenfalls noch das 4:2 am letzten Spieltag gegen Osnabrück und die allgegenwärtige Schadenfreude. Im Jahr danach bin ich dann so richtig hängen geblieben und mit dem VfB-Virus infiziert.

Wie alt warst du bei diesem Spiel?

Ich muss so ungefähr 12-13 gewesen sein, wenn mich meine Rechenkünste nicht betrügen.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Oldenburg ist meine Heimatstadt, mit der mich immer noch viel verbindet. Ich sehe es wie Nick Hornby, dass du dir den Verein nicht aussuchen kannst. Der Verein hat mich irgendwie gefangen genommen. Über die Familie fühlte ich mich vorher eher mit Werder Bremen verbunden, aber erst beim VfB konnte ich mich richtig mit der Sache identifizieren Auch wenn ich noch nicht viele im Block wirklich kannte, fühlte ich mich bald als Teil der VfB-Gemeinschaft. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass es in einer kleinen Fanszene viel mehr Möglichkeiten gab, selbst etwas zu bewegen. Beim VfB ging das anfangs vor allem über die OFI, bei der ich mich sehr gut aufgehoben fühlte. Auch, weil sie seit Ende der 1990er Jahre dafür gesorgt haben, dass Nazikacke und rassistische Ausfälle auf der Gegengerade keine Akzeptanz gefunden haben. Überhaupt mochte ich im VfB-Fanblock die verbreitete Selbstironie und eine relativ unverkrampfte Atmosphäre, was sich oft in kreativen Gesängen widergespiegelt hat. Manches davon ist ja zum Glück noch bis heute zu spüren. Das alles hat ja eigentlich nur mittelbar mit dem Verein zutun, zeichnet aber für mich „den“ VfB aus. Den Verein selbst und seine Offiziellen habe über die vielen Jahre immer eher als provinziellen Möchtegern-Proficlub wahrgenommen, ziemlich unabhängig von der jeweiligen Führungsriege. Da passten Anspruch und Wirklichkeit nie so recht zusammen. Mit einer gewissen Portion Fremdscham habe ich mich aber abgefunden, auch das gehört wohl irgendwie zum VfB dazu.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Das hat sich immer wieder geändert. Zeitweise war ich schon sehr vom Fußball und dem drumherum eingenommen. Ich erinnere mich an diverse Uni-Vorlesungen, in denen ich hauptsächlich Lieder vor mich hingesummt, Choreos ausgesponnen und Schriftzüge kreiert habe. Inzwischen habe ich mehr mit Familie und Job um die Ohren und bin auch räumlich zu weit weg. Dazu kommt eine gewisse Distanz, die sich mit den enttäuschenden Entwicklungen der letzten Jahre aufgebaut hat. Momentan schütze ich meine Gemütslage lieber damit, dass ich nicht mehr ganz so nah dran bin.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Natürlich Donnerschwee!

Warum?

Um ehrlich zu sein, habe ich selbst nie ein Spiel dort gesehen. Von den Bildern, Aufnahmen und Erzählungen ausgehend, kann ich aber nur neidisch auf alle sein, die diesen Ort noch kennengelernt haben. Der Marschweg hat für mich – trotz aller schönen Erlebnisse dort –einfach zu wenig Charme und bietet auch kein Umfeld, das man irgendwie mit Fußball verbinden kann. Davon abgesehen gibt es ohnehin nichts besseres, als einen Verein, der in seinem eigenen Stadtteil verwurzelt ist. Insofern war der Standort mitten in Donnerschwee, zwischen Wohnhäusern, Kneipen und Vereinsheim schon traumhaft.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Sportlich gesehen sicher der Aufstieg 1996 mit dem legendären Relegationsspiel gegen TeBe. Das war schon ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn ich noch ein bisschen zu jung war, um das wirklich auskosten zu können. Unglaublich, dass ich am Abend noch Hausaufgaben gemacht habe, während aus der Innenstadt die Feierlichkeiten bis nach Eversten zu hören waren! Danach gab es natürlich noch einige denkwürdige Auswärtsfahrten, viele großartige Abende im Fanprojekt und den zweiten Aufstieg im Jahr 2007.

Was war der tragischste Moment?

Da gab es eigentlich schon fast zuviele. Als erstes kommt mir der verpasste Aufstieg in Ramlingen 2006 in Erinnerung. Das war schon ein ziemliches Trauma. Aber schon vorher gab es das 2:5 beim HSV in der Relegation und nachher noch die Blamage gegen Goslar. Tragisch jeweils, weil die Voraussetzungen ideal waren, um endlich da unten rauszukommen und der Verein heute wohl woanders stünde, wenn die Mannschaft nicht an einem Tag alles verbaselt hätte.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Kein besonders gutes. Es war ja eigentlich schon länger nur noch die starke Fanbasis, die den VfB am Leben gehalten hat, nachdem über Jahrzehnte ja schon fast alles verloren gegangen war, was einen Verein ausmacht (Vereinsheim, eigenes Stadion, Breitensport),. Nach dem Bruch mit großen Teilen der aktiven Fans scheint mir auch davon nicht mehr viel über zu sein. Das ist schon sehr gefährlich. Die aktuelle Arbeit im Verein (und der GmbH) kann ich aber nicht wirklich beurteilen. Davon bin ich einfach zu weit weg und zu wenig involviert. Man wird sich am sportlichen Erfolg der 1. Mannschaft messen lassen müssen. In der Außendarstellung ist der VfB ja sichtlich bemüht um Professionalität, für mich wirkt das aber leider recht beliebig und austauschbar.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Der Verein hat immer noch eine großartige Fanbasis, in der unheimlich viel Kreativität und Knowhow schlummert. Das bietet eigentlich enorme Möglichkeiten für einen Verein, dem es sonst allen vielen Ecken an der nötigen Infrastruktur fehlt. Man schaue sich nur an, was jahrelang ehrenamtlich auf die Beine gestellt wurde (Webdesign, Konzerte, Veranstaltungen, Videos). Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen das zu schätzen wissen und sich für den Verein zu Nutzen machen. Dazu gehört aber auch, den Leuten zuzuhören, ihnen Vertrauen zu schenken und sich wirklich auf Augenhöhe zu begegnen – und zwar nicht als Lippenbekenntnis, sondern ganz konkret z.B. mit einer Fanbetreuung, die ihren Namen verdient, mit Freiräumen für aktive Fans und der Einbindung bzw. Unterstützung von Initiativen. Da ist mir ein echtes Vereinsleben mit Kuchenstand von Mutti lieber als der schöne Schein, den eine Werbeagentur mit neuen Hashtags vermittelt.

https://www.facebook.com/vfboldenburgfu ... __tn__=K-R

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Kristina

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Oldenburg Spiel?

Ehrlich gesagt kann ich das leider gar nicht genau sagen. Ich war ungefähr sechs, sieben Jahre alt, als ich die ersten Male zum VfB gegangen und über den Platz gestromert bin. So richtig bewusst in Erinnerung habe ich erst die Saisons 78/79 und 79/80 ... unvergessen unser Aufstieg aus der damaligen Oberliga Nord in die zweite Bundesliga Nord. Das war sowas von knapp. Göttingen war sooo nah dran, aber WIR wurden Meister und sind direkt aufgestiegen. Damals haben wir, wie auch jetzt in der kommenden Saison wieder, noch mit dem SV Atlas Delmenhorst zusammen in der Oberliga gespielt. Meppen, Werder, aber auch TSR Wilhelmshaven waren ebenfalls mit dabei. Da ging es richtig zur Sache auf dem VfB-Platz in Donnerschwee.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Bei dem Aufstiegsspiel war ich 10 Jahre alt. Huch, die Zeit vergeht aber auch fix.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Tradition, Menschen, Vielfalt!

Gestern haben wir uns noch den Fanfilm der AWO von 1992 und den fabelhaften Film "Zwischen Himmel und Hölle" angesehen. Die Recherchearbeit zum letzteren Film ist einfach grandios. Hätte ich drei Wünsche frei, dann würde ich mir als erstes wünschen, sowie Harry Potter in die Glaskugel der Vergangenheit blicken zu können und zurückzureisen in u.a. die Anfänge des Vereins und auch in die weniger schöne Zeit um den Nationalsozialismus. Die vielen verschiedenen Menschen, das Umfeld, die Weiterentwicklung, des Vereins, des VfB-Platzes und auch des VfB-Clubhauses. Das wäre faszinierend. Aber auch der erste Fanfilm von 1992 ist toll gemacht. Wie die Fanszene sich über die Jahre entwickelt hat ist schon enorm. Sehr interessant ist, dass die Probleme und Sorgen der organisierten Fans von damals, ähnlich sind wie denen der Fans von heute.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Eine sehr große Bedeutung! Ich habe viele fabelhafte Menschen kennengelernt im Laufe der Jahre. Eine gemeinsame Leidenschaft zu haben schweißt zusammen. Es gibt viele im Verein auf die ich zu 100% zählen kann. Das zu wissen ist mehr wert, als alles Geld der Welt und dafür bin ich sehr sehr dankbar.Meine blau-weiße Familie 💙

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?
Warum?

Natürlich wird jetzt von mir, als alte Donnerschweeerin erwartet, dass ich auch mit "der VfB-Platz in Donnerschwee" antworte, aber ich sage mal alles hat seine Zeit. Und so geil die Stimmung in diesem Hexenkessel voller Leidenschaft auch war, das MWS hat auch einige richtige spektakuläre und auch schöne Geschichten zu erzählen und ich hoffe sehr, dass es noch viele mehr werden.
An einen Stadionneubau an der Maastrichter Str. ist, im Moment zumindest, ja nicht mehr zu denken. Und wir waren so verdammt nahe dran, wo wir dann auch bei meinem zweiten Wunsch rund um den VfB Oldenburg wären.
Oldenburg braucht ein neues Stadion. Der Standort ist bereits fachkundig bestimmt und ausgesucht. Und das sich dieser Standort einer möglich neuen Spielstätte ausgerechnet in Donnerschwee befindet, halte ich zu dem für ein gutes Zeichen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Was den Fußball betrifft sicherlich, wie bereits oben erwähnt, der Aufstieg 79/80 in die 2. Bundesliga Nord und die geilen Spiele in den vielen Spielzeiten darauf. Auch die 90er im MWS Stadion haben deutlich gezeigt welche Farben in Oldenburg dominieren. Diese habe ich leider nicht miterleben dürfen und kenne sie nur aus Erzählungen und TV-Berichten. Dann in der jüngeren Vergangenheit...die vielen Siege gegen den SV Meppen... überragend und unvergessen!
Die Aufstiege in die Oberliga und dann in die Regionalliga Nord. Das geile Pokalspiel gegen den HSV, was wir nur knapp verloren haben. Da brennt es noch immer voll fett im Herzen, wenn ich an das Tor von Sebastian Ferruli denke.

Was den Verein als solches betrifft, die Saisons zwischen 2014 und 2016. Erstmals hatte ich das Gefühl, dass wir nur noch ein Mü von einer Vereinsära entfernt waren, die es so noch nicht beim VfB gegeben hat. Mitglieder und Fans auf Augenhöhe mit der Vereinsführung, um die Belange des Vereins und das Vereinsleben langfristig mitzugestalten. Da ist soviel ungenutztes Potenzial welches in den Menschen unseres Vereins steckt und welches dem Verein zugute kommen könnte. Leider ist es uns nicht nachhaltig gelungen den Flow beizubehalten.
Vielleicht weil es nicht allen Beteiligten nur um die Sache ging, vielleicht weil letztendlich doch einfach nicht ausreichend Hände da waren, vielleicht weil die Kommunikation untereinander besser hätte sein können. Vermutlich gibt es tausende Gründe.

Was war der tragischste Moment?

Da fällt mir natürlich sofort der 06.06.2009 ein. Das Spiel gegen Goslar. Das Hinspiel haben wir gewonnen und danach war jedem Oldenburger einfach klar, dass wir auch das Rückspiel zuhause gewinnen werden und der Aufstieg geritzt war. Die Erwartungshaltung war gigantisch. Ich saß auf der Tribüne und habe wie andere Zuschauer gelitten und vieles an diesem Spiel auch äußerst suspekt gefunden. Nach Abpfiff habe ich meinen Vater angerufen, als es plötzlich rund ging auf dem Platz und sich Spieler, Fans und glaube auch Funktionäre beider Vereine geboxt haben. Das war sehr unschön und tat doppelt weh. Einmal der verpasste Aufstieg und dann noch die miese Außendarstellung. Es waren viele Familien mit ihren Kindern im Stadion... Na ja, ansonsten ist das Wort TRAGIK leider auch eng mit dem VfB Oldenburg verbunden. Ich weiß nicht wie oft ich schon ausgelacht und verhöhnt wurde, weil ich VfBerin bin. Aber genauso weiß ich zu berichten, dass es genauso viele gibt, die einfach nur Stolz sind und die Zitrone im Herzen haben. Spieler, Trainer, Sponsoren, Mitglieder die seit Generationen dem Verein angehören.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Ich bin nicht mehr nahe genug dran um mir ein Urteil zu erlauben. Nein, ich will es anders formulieren. Ich glaube keinem steht es wirklich zu überhaupt zu werten und zu urteilen.Es gibt Ehrenamtliche beim VfB, die sich wirklich ein Bein ausreißen würden für den Verein und es auch tun, oder sehr sehr lange getan haben. Es gibt Hauptamtliche die manchmal schon etwas betriebsblind sind und trotzdem alles geben.
In der Tat ist es für mich durchaus oftmals sehr nachvollziehbar, was unsere Fanszene von der Gegengerade über die Vereinsführung denkt. Aber Verständnis habe ich auch für die "andere Seite". Das Ganze hat mir zu oft mit Macht ausspielen zu tun. Das nervt mich persönlich einfach.
Trotzdem finde ich sollte man nicht pauschalisieren. Auf beiden Seiten nicht.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Eigentlich wollte ich jetzt hier meinen letzten Wunsch verschriftlichen.Ihr wisst schon, wer mich kennt... Toleranz, Akzeptanz und so... 😉
Aber viel wichtiger ist doch...egal ob GmbH oder E.V., ob Spieler (m w d), Trainer, Vereinsführung, Aufsichtsrat, Ehrenamtliche, Hauptamtliche, Ultras, OFI, Fans , Zuschauer und Sponsoren ... wir müssen achtsam sein mit unserem Verein. Der VfB ist seit 1897 existent und unser aller Wunsch sollte sein, dass die Geschichte weitergeschrieben wird ...

NUR DER VfB 💙⚽️💪🏻
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 104417824/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Henning

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war Dein erstes VfB-Oldenburg-Spiel?

Meine frühesten VfB-Erinnerungen reichen zurück in die Saison 1992/1993. Damals war ich allerdings noch zu jung, um ins Stadion zu gehen. Stattdessen verfolgte ich die Ergebnisse und Spielberichte unseres Vereins Woche für Woche in der NWZ. Zu meinem ersten Stadionbesuch am Marschweg kam es dann zwei Spielzeiten später. Der Vater einer Klassenkameradin zählte zum Betreuerstab des VfB und nahm uns Kinder mit zum Heimspiel gegen den Lüneburger SK. Wir durften direkt am Spielfeldrand neben der Trainerbank sitzen. Und so war es für uns natürlich ein sehr aufregender Tag, den ich bis heute nicht vergessen habe. Dass dieses erste VfB-Spiel für mich mit einer 1:2-Niederlage samt verschossenem Elfmeter endete, erscheint im Rückblick auf meine mittlerweile 28 Jahre als VfB-Anhänger nur konsequent. Denn mit Niederlagen kennen wir uns ja aus beim VfB.

Wie alt warst Du, als Du dieses Spiel gesehen hast?

Damals war ich 9 Jahre alt und ging in die 3. Klasse.

Was zeichnet für Dich den VfB Oldenburg aus?

Für mich als Oldenburger und Liebhaber des gesamten Oldenburger Landes war und ist der VfB neben Dingen wie Grünkohl oder Pferdezucht das (!) Aushängeschild unserer Region. Bei Auswärtsspielen außerhalb des Oldenburger Landes mit seinen sechs Landkreisen und drei kreisfreien Städten ist der VfB unser Repräsentant. Umso enttäuschender ist es da jedes Mal, wenn sich der Verein überregional nicht von seiner besten Seite präsentiert, um es ganz vorsichtig auszudrücken. Denn mittlerweile gehört das (sportliche) Scheitern leider schon ein Stück weit zur blau-weißen Identität dazu. Nicht umsonst wird hier und da bereits länger vom Es-hat-nicht-sollen-sein-Verein gesprochen. Spannend ist jedoch: Selbst die Leute, die fluchend das Stadion verlassen und nach einer Niederlage nie mehr zurückkommen wollen, stehen beim nächsten wichtigen Spiel wieder an der Stadionkasse. Der VfB lässt uns also nicht los. Und ich lasse ihn nicht los.

Welche Bedeutung hat der VfB in Deinem Leben?

Seinen Verein sucht man sich nicht aus, er wird einem gegeben. So heißt es in Fankreisen. Und natürlich ist da etwas Wahres dran. Der VfB ist ein unverzichtbarer Teil meines Lebens. Sein (sportlicher) Erfolg beeinflusst mein alltägliches Wohlbefinden. Bei den Pflichtspielen unserer Mannschaft im Stadion zu sein, ist für mich selbstverständlich. Spieltage sind feste Termine – so wie Geburtstage von Familienmitgliedern. Dass ich ein Spiel mal gar nicht live verfolgen kann (nicht mal im Internet), muss schon sehr gute Gründe haben. Ich bin Vereinsmitglied, weil mir der Klub etwas bedeutet. Das wäre in der untersten Kreisklasse nicht anders als damals in der 2. Bundesliga. VfBer zu sein, ist für mich keine rationale Entscheidung. Ich bin es und werde es immer bleiben.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Auf diese Frage kann es natürlich nur eine Antwort geben: Donnerschwee! Ich sage das als jemand, der leider selbst nie bei einem Spiel in der „Hölle des Nordens“ gewesen ist und unseren alten VfB-Platz nur als verrottendes Symbol früherer Erfolge mitten in der Stadt kennengelernt hat. Und dennoch fällt die Antwort eindeutig aus.

Warum?

Das Stadion muss fantastisch gewesen sein. Ich kenne unzählige Geschichten von damals, die von seinem Ruhm berichten. Donnerschwee steht für ehrlichen Fußball, für Kampf um jeden Zentimeter Rasen und für die großen Zeiten unseres Vereins. Die Oldenburger bekommen feuchte Augen, wenn sie von diesem Fußballtempel erzählen. Aber vor allem ist Donnerschwee die Heimat unseres VfB. Und wer schon einmal seine Heimat verlassen musste, der weiß, dass das ein fürchterliches Gefühl ist. Es gab dort an der Donnerschweer Straße ja nicht „nur“ das Stadion, sondern auch das Klubhaus gegenüber, in das man vor und nach den Spielen gesellig einkehren konnte. Ein solches Zuhause fehlt uns heute sehr. Das wird uns mindestens jeden zweiten Sonntag bei Heimspielen am Marschweg bewusst. Dieses Everster Leichtathletikstadion ist einfach ein Stimmungskiller. So gut kann der VfB gar nicht spielen, dass dort ein Hexenkessel entstehen könnte. Allerdings ist Rumheulen keine Option. Solange es kein anderes Stadion gibt, müssen wir die Mannschaft halt im Marschwegstadion lautstark unterstützen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Ich habe von der 2. Bundesliga bis runter zur fünftklassigen Niedersachsenliga West alles mitgemacht. Drei Aufstiege durfte ich bislang erleben, dazu viele Derbysiege, die natürlich immer etwas Besonderes sind. Deshalb nenne ich hier mal ein Spiel, das keine entscheidende Bedeutung hatte. Es ist der 3:2-Heimsieg über Holstein Kiel in der Oberliga 2007. Wir waren gerade erst wieder in die Viertklassigkeit aufgestiegen und überraschend gut in die Saison gestartet. Nun aber gastierte Absteiger, Ligakrösus und Topfavorit Kiel am Marschweg. Da würde für uns normalerweise nicht viel zu holen sein. Das Stadion war jedoch sehr gut gefüllt. Und die Stimmung erinnerte an diesem Nachmittag an die gute, alte VfB-Zeit. Standesgemäß lagen wir dann aber schnell mit 0:2 zurück. Doch unsere Mannschaft gab sich niemals auf und drehte das Ergebnis tatsächlich noch in ein 3:2 für Blau-Weiß. Das war ein fantastischer Tag. Und noch heute erzählen mir selbst Menschen, die schon lange nicht mehr zum VfB gegangen sind, von Basti Ghasemis Siegtreffer per unvergessenem Freistoßhammer. An diesem Tag hat man damals gesehen, was in Oldenburg trotz Marschweg und vierter Liga möglich sein kann.

Was war der tragischste Moment?

Obwohl wir in meiner bisherigen VfB-Zeit schon fünfmal abgestiegen sind und diverse entscheidende Spiele in Sachen Aufstieg oder DFB-Pokal-Qualifikation verloren haben, ragt das Scheitern in der Aufstiegsrelegation gegen Goslar 2009 an Tragik doch deutlich hervor. Nach dem völlig überlegenen 1:0-Hinspielsieg warteten im Rückspiel knapp 12.000 Oldenburger am Marschweg auf den Wiederaufstieg in die vierte Liga. Es war angerichtet. Doch irgendwie lief es im Spiel dann von Anfang an nicht wirklich rund. Und so konnten wir zwar noch das 0:1 ausgleichen, das 1:2 dann allerdings nicht mehr und verloren am Ende nicht nur die Begegnung, sondern auch die Relegation. Damals ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Mit einem Aufstieg wären wir nach neun langen Jahren in der sportlichen Versenkung endlich wieder da gewesen. Die Gegner hätten 1. FC Magdeburg, TeBe Berlin oder Chemnitzer FC geheißen. Aber stattdessen waren wir einmal mehr die großen Verlierer, und die Häme und der Spott waren uns gewiss. Mit dem Schlusspfiff habe ich mich damals auf der Gegengerade hingesetzt und eine ganze Zeit lang in mich hineingeweint. Ich stand (bzw. saß) derart neben mir, dass ich von all dem, was man später „Ausschreitungen“ nannte, überhaupt nichts mitbekommen habe. Die gesamte nächste Woche nach dem Spiel war ich krank. Dieser Tiefschlag hatte mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen. Und bis heute ist das Wort „Goslar“ für mich in Sachen Fußball ein absolut rotes Tuch.

Welches Bild hast Du derzeit vom VfB?

Der Verein ist momentan ein Stück weit zerrissen. Das muss man, denke ich, wohl leider so sagen. Durch die Ausgliederung der Regionalliga-Fußballmannschaft ist der VfB schuldenfrei. Und das ist eine sehr, sehr gute Nachricht. Doch leider hat es in den jüngeren Monaten und Jahren auch viel Streit und Uneinigkeit zwischen Verein und Teilen der aktiver Fanszene gegeben – und das beileibe nicht nur in Sachen Ausgliederung. Ich als „normaler“ Fan und „einfaches“ Vereinsmitglied beobachte diese Spannungen von außen, gehöre ich doch keinem der streitenden Lager an. Allerdings kenne ich sehr viele Menschen in und um den VfB und höre dadurch viele verschiedene Sichtweisen. Dabei fällt mir auf: Je nachdem, mit wem man spricht, macht der Verein derzeit entweder alles richtig oder alles falsch. Diese völlig voneinander abweichenden Wahrnehmungen (oder Darstellungen?) sind in jedem Fall kein gutes Zeichen. Und deshalb kann ich als (mehr oder weniger) Unbeteiligter nur alle Seiten bitten, aktiv wieder in Gespräche zu kommen. Letztlich geht es uns allen doch um Oldenburg und den VfB. Und wenn wir jemals wieder hochkommen wollen, müssen wir es zusammen anpacken. Anders wird es nicht gehen.

Was wünschst Du Dir zukünftig vom VfB?

Wünschen darf man sich ja alles. Deshalb nehme ich hier mal kein Blatt vor den Mund. Ich wünsche mir, dass der VfB in der Stadt (und als nächsten Schritt im ganzen Oldenburger Land) wieder sichtbarer wird. Dazu muss er sich als Gesamtverein verstehen. Wir bestehen nicht nur aus Herrenfußball. Jede Abteilung ist wichtig und verdient Unterstützung. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Jugend gelegt werden. Der Verein muss von unten her wachsen. Das wird sich dann auch irgendwann ganz oben auszahlen. Zur Sichtbarkeit in Stadt und Land gehören aber auch die Spieltagsplakate für unsere Regionalliga-Fußballer. Ich weiß um die Probleme in diesem Bereich, aber es muss sich dort in Zukunft etwas ändern. Und ja: Natürlich wünsche ich mir auch ein kleines, reines Fußballstadion in Donnerschwee, mit dem jeder Oldenburger Verein ohne Auflagen die zukünftigen Regionalliga-Lizenzen erhalten würde und das baulich auf Drittliga-Standard erweiterbar wäre. Mit einem solchen Stadion im Rücken hätten wir wesentlich größere Chancen, nach nun 20 Jahren endlich wieder in die dritte Liga aufzusteigen. Bis das Realität werden wird, würde ich mich aber schon mit einem Klubhaus oder Vereinsheim zufriedengeben, in das man vor und nach den Spielen einkehren könnte. Und wenn all diese Wünsche nicht in Erfüllung gehen sollten, wünsche ich mir zumindest, dass wir nach Corona alle wieder zahlreich ins Stadion gehen werden, um unsere Mannschaft in jedem Spiel lautstark zu unterstützen und unseren Verein damit bestmöglich zu repräsentieren. Forza VfB!
https://www.facebook.com/vfboldenburgfu ... __tn__=K-R

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Maddi

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Oldenburg Spiel?

Das müsste das Relegationsspiel gegen Goslar 2009 gewesen sein, zumindest ist es das erste an das ich mich erinnern kann.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Damals war ich 10 Jahre alt

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Hauptsächlich das Engagement der vielen Leute im Umfeld des Vereins, die den Verein Tag für Tag leben und gerne für ihn ackern. Fußballerisch muss man sich seine Rosinen herauspicken aber das tun wir sicher alle und irgendwie schweißt das ziemlich zusammen.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Das kann ich schlecht beschreiben, auf jeden Fall eine recht hohe, einige gelbe Scheine und viele abgesagte Familienfeiern unterstreichen das wohl.

Donnerscheer Stadion oder Marschwegstadion?

Donnerschweer Stadion, auch wenn ich es nie von innen gesehen habe.

Warum?

Das Marschwegstadion gibt einem hunderte Gründe es nicht zu mögen, wer regelmäßig im Block J steht, kennt eigentlich jeden einzelnen

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Ich denke das war der 1:5 Derbysieg in der Saison 2015/2016, im Grunde ein perfekter Fußballtag!

Was war der tragischste Moment?

Jedes Ausscheiden im Pokal seit ich dabei bin, besonders schmerzhaft war natürlich gegen Osna im Elfmeterschießen.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Der VfB ist momentan auf einem guten Weg die erste Herrenmannschaft solide aufzustellen und man merkt, dass viel im Verein passiert und vorangeht. Dabei fallen leider andere Probleme an, die aus meiner Sicht wichtiger wären, wie zum Beispiel die Unterstützung der anderen Abteilungen, was die Dartabteilung nun auch schon zum Austritt aus dem VfB bewegt hat.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Es wird daran gearbeitet die Kommunikation zwischen Vereinsoffiziellen und Mitgliedern/Fans zu verbessern und Probleme konstruktiv in Angriff zu nehmen. Dabei wünsche ich mir, dass wir als VfBer mehr zusammenfinden, gemeinsam starke Projekte stemmen und einfach wieder Hand in Hand durch die Liga gehen können.
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 3643544381

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Dirk

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Spiel?

Mein erstes Spiel war gegen Achen 80/81.Mein erstes bewusstes Spiel war tatsächlich 90/91 gegen Meppen in Meppen. Danach war ich Fan.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Ich war beim ersten Stadionbesuch vier Jahre alt.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Die regionale Verbundenheit. Bei allem Streit und Stress ist man doch eigentlich eine eingefleischte Gemeinschaft.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Der VfB ist für mich Tradition, Beständigkeit, Frust und Liebe. Manchmal sehr intensiv und manchmal etwas distanziert (zurzeit eher distanziert). Für mich gehört der VfB zu meiner Heimat Oldenburg.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Eindeutig Donnerschwee!

Warum?

Das Stadion war Kult. Ein Sehnsuchtspunkt für jeden Oldenburger Fussballfan. Sowas kommt nicht wieder. Zudem hängen meine Kindheitserinnerungen an dem Stadion.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Der Aufstieg von der Ober- in die Regionalliga. Die Zeit unter Joe Zinnbauer war grandios. Die Verbundenheit zwischen den Fans und dem Verein waren damals hervorragend. Eine tolle Zeit.

Was war der tragischste Moment?

Das Spiel gegen Goslar und der vergebene Aufstieg. Die Ausschreitungen fand ich schlimm. Wer Schuld war spielt keine Rolle mehr. Das war alles unnötig und hat dem Verein nachhaltig geschadet.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Die Stimmung ist im Keller. Das Vorgehen der Verantwortlichen kann ich oft nicht nachvollziehen. Die Außendarstellung ist schlecht und das Verhältnis zu den Fans ist (freundlich ausgedrückt) katastrophal. Der Verein sollte schnell was dagegen tun.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Ich wünsche dem Verein eine bessere Stimmung auf den Rängen, ruhigere Zeiten im oberen Drittel der Tabelle und den Aufstieg in die dritte Liga.
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 3643544381

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Jennifer

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Spiel?

Ich war schon in der Grundschule das erste mal mit beim VfB Oldenburg. So richtig hat das aber erst angefangen beim Heimspiel gegen den VfL Osnabrück, danach in Bad Rothenfelde gefolgt von den Relegationsspielem gegen den Goslarer SC 2009.

Wie alt warst du da?

Da war ich 14 Jahre alt.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Für mich zeichnet sich der VfB dadurch aus, dass man in seiner Fanszene viele verschiedene Charaktere trifft die sich trotz aller Streitigkeiten immer wieder zusammen raufen. Man weiß das einem geholfen wird wenn man ein Problem hat und das man füreinander da ist wenn es drauf ankommt.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Der VfB hat eine große Bedeutung. Er ist immer ein Faktor egal in welcher Phase seines Lebens man sich gerade befindet. Man hat zwar seine Auf und Abs aber am Ende steht man doch wieder im Stadion und freut sich seine Freunde wiederzusehen.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Da ich erst 2009 dazugekommen bin habe ich leider nur das Marschwegstadion erleben dürfen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Mein schönster Moment ist schwierig zu benennen, da ich mich nicht zwischen dem Pokalsieg gegen Ottersberg und dem Spiel in Hannover (wo wir nicht abgestiegen sind), entscheiden kann. Das waren beides sehr emotionale Momente.

Was war dein tragischster Moment mit dem VfB?

Mein tragischster Moment war ganz am Anfang, als wir gegen Goslar verloren haben und nicht aufgestiegen sind und der Platz gestürmt wurde.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Da muss ich ehrlich gesagt sagen das ich gerade ein sehr chaotisches Bild vom VfB habe. Es weiß anscheinend keiner was der andere tut und es ist auch keiner zu einem Kompromiss bereit. Das finde ich sehr schade

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Ich würde mir wünschen das man sich gegenseitig wieder mehr respektiert und man positiver aufeinander zugeht
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 830749818/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Jens

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Spiel?

Beim 1. Spiel weiß ich den Gegner nicht mehr genau, es war im Herbst 1967.

Wie alt warst du da?

Ich war 8 und ungeküsst. Wusste nicht, dass man als Steppke eh umsonst reingekommen wäre und versuchte mich unter `nem Kassenfenster durchzumogeln. Legte mich dabei voll in den Matsch und wurde von größeren 3 Jungs gerettet, die mich da weg zerrten.Einer nahm mich unter seine Fittiche und zeigt mir, wo man gut gucken konnte und erklärte stark vereinfacht die Regeln.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Tiefe, teilweiseu nerklärliche Zuneigung bis ins Unterbewusstsein.

Welche Bedeutung hat der VfB für dich in deinem Leben?

Teamgeist, viele verschiedene Typen und Meinungen, gemeinsame Ziele erreichen.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Sollen wir im Supermarkt spielen? Man muss der Realität ins Auge sehen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Auswärtsspiel in Kiel. Über 20 Busse. Frag mich nicht, wann genau das war. Andrew Uwe verschuldete ein Gegentor und machte später auch den Ausgleich für uns. Wir stiegen auf, Kiel halt nicht.

Was war dein tragischster Moment mit dem VfB?

Goslar steigt in Oldenburg auf.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Durch die schwere Coronasee schippern, ohne zu kentern.Ich teile die weitverbreitete Kritik am Vorstand nicht. Erstmal besser machen.

Was wünscht du dir für die Zukunft vom VfB?

Dass sich die verschiedenen Lager wieder besser verstehen.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 713935463/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Martin aka Dino

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Oldenburg Spiel?

Das war um 1955 oder 1956. Ich hatte 1954 im Urlaub mit meinen Eltern an der Ostsee die Rundfunk-Übertragung des WM-Endspiels (über Lautsprecher am Strand) erlebt und war total fasziniert von der Dramatik der Übertragung und noch mehr von den Emotionen, die sie ausgelöst hat.
Fußball kannte ich bis dahin nur vom Fußballspielen mit Freunden auf der Straße. Nach der WM 1954 wollte ich dann unbedingt „richtige Fußballspiele“ erleben. Die ersten „richtigen Spiele“ habe ich dann auf dem damaligen Platz der Sportfreunde Eversten (Prinzessinweg Ecke Hauptstraße) gesehen, darunter auch ein Spiel mit Beteiligung einer VfB-Mannschaft, vermutlich einer A- oder B-Jugend-Mannschaft.
Obwohl Everstens Gotthard Baumann mein erster Fußballheld war, habe ich dann mein Fußballinteresse auf den VfB konzentriert.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Ich bin Baujahr 1947, muss damals also 9 oder 10 Jahre alt gewesen sein. Ich ging auf jeden Fall noch zur Grundschule (Haarentorschule).

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Der VfB ist von seiner Gründung und Geschichte her einer der Sportvereine, die um die Jahrhundertwende in Abgrenzung zur deutschtümelnden Turnbewegung entstanden sind und sich zumeist an britischen Vorbildern orientiert haben. Der VfB ist also schon von seiner Tradition her Teil einer durchaus auch keineswegs unpolitischen Bewegung. Sport ist von seinem Selbstverständnis her international ausgerichtete und geht von der Gleichheit und Gleichwertigkeit aller Menschen und damit auch aller Sportler aus.

Das war in Deutschland noch bis lange nach dem 2. Weltkrieg keineswegs so selbstverständlich, wie es uns heute vorkommt. Die Turnerei hat sich ohnehin erst nach 1945 zu diesen Grundsätzen bekannt.

Und natürlich war und ist der VfB in Oldenburg die erste Adresse, wenn es um Fußball geht. Er ist der Verein nicht nur der Stadt Oldenburg sondern auch des Oldenburger und Ammerlands.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Der VfB wird immer „mein“ Verein sein. Dass ich jemals in ähnlicher Weise einen anderen Verein finde (oder er mich), dessen Wohl und Wehe für mich eine solche Herzensangelegenheit ist, schließe ich aus. Man kann vielleicht alles ablegen oder wechseln, Geschmäcker, Vorlieben, mache sogar den/die Lebenspartner/in, das gilt aber nicht für den VfB, soweit es mich betrifft.

Donnerscheer Stadion oder Marschwegstadion?

Wenn wir bei „Wünsch-Dir-Was“ wären, ganz klar die „VfB-Anlage in Donnerschwee“. Da wir aber bei „So-Isses“ sind, ist Donnerschwee leider nur noch ein Traum aus einer inzwischen längst Vergangenheit gewordenen anderen Zeit.

Warum?

Warum mein Herz immer noch an Donnerschwee hängt und auch für immer dran hängen wird?Dort habe ich den VfB noch erlebt, als er in der seinerzeit höchsten Spielklasse (alte Oberliga Nord) gespielt hat. Damit sind unzählige Erlebnisse und hochemotionale Momente verbunden. Wenn ich nur dran denke, wie damals nach großen Siegen spontan die Oldenburg-Hymne („Heil Dir O Oldenburg“) auf den Rängen gesungen wurde, kriege ich immer noch eine Gänsehaut.Warum die alte Heimat des VfB aufgegeben werden musste? Weil mit der Einführung der Bundesliga und später noch der 2. Liga die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die ja auch in fast jeder Hinsicht mächtig in die Jahre gekommene Anlage nicht mehr gegeben waren. Der VfB hatte nicht mehr Gegner wie den HSV, Werder, Hannover 96 oder Eintracht Braunschweig, die für ein volles Stadion gut waren. Wenn dann ungefähr die Hälfte der Einnahmen aus Heimspielen für den Unterhalt des Platzes und öffentliche Abgaben draufgeht, ist es wirtschaftlich nicht mehr dauerhaft zu stemmen. Dass einige VfB-Vorstände seinerzeit nicht sonderlich gut und vorausschauend gewirtschaftet haben, trifft zwar zu. Es würde aber viel zu kurz greifen, dies als ursächlich für den Verlust des alten VfB-Platzes zu sehen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Das ist bei der Fülle toller Erlebnisse schwer zu beantworten. Sicherlich gehört dazu aber das 1:1 zu Oberliga-Nord-Zeiten gegen den damals übermächtigen HSV im Marschwegstadion, als Waldi Hoffmann nicht nur Uwe Seeler ziemlich kaltgestellt hat, sondern auch noch für den VfB zum 1:1-Endstand ausgleichen konnte.
Das „4:0 gegen Hertha“.

Ansonsten war es natürlich immer besonders schön, wenn der VfL Osnabrück in Donnerschwee keinen Blumenpott gewinnen konnte. Und selbstverständlich alle Aufstiege des VfB. Da sticht natürlich ganz besonders der am Ende souveräne Aufstieg 1990 in die zweite Bundesliga mit einer wirklich tollen Mannschaft heraus. Aber auch der Aufstieg 1996 nach zwei dramatischen Relegationsspielen gegen die eigentlich rein fußballerisch wohl etwas bessere Mannschaft von Tennis Borussia war ein herausragendes Erlebnis.
Aber auch der 1991/92 leider knapp verpasste Aufstieg in die Bundesliga in der Zeit von Wolle Sidka und Rudi Assauer zählt für mich dazu. Wenn ich an das Spiel in Uerdingen (0:0) denke, das dem VfB die Aufstiegsrunde gesichert, hat oder an das Spiel am letzten Spieltag beim SV Meppen, wo das Stadion fest in Oldenburger Hand war, kriege ich immer noch Herzklopfen.

Was war der tragischste Moment?

Auch wieder schwer, den einen „tragischsten Moment“ zu benennen, wo ich mit dem VfB auch schon so viele bittere Momente miterleben musste. Ganz sicher gehört dazu der geradezu weggeworfene Aufstieg 1974, wo die Mannschaft gegen den Spandauer SV nicht gewinnen wollte. Das hat mich seinerzeit bis ins Mark getroffen.
Der Abstieg aus der zweiten Liga 1993, der unbedingt vermeidbar gewesen wäre, wenn die Herren der Vereinsführung und der sportlichen Leitung (Berster, Assauer, Sidka) besser kooperiert hätten.
Die von Anfang an verkorkste Zweitliga-Saison 1996/97, durch die der VfB wohl einen bisher in keiner Weise kompensierten (und wohl auch nicht mehr aufholbaren) Rückschlag erlitten hat, passt hier sicherlich auch noch dazu.
Und natürlich - nur als Stichwort – die Aufstiegsrelegation gegen den Goslarer SC.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Ein sehr gemischtes Bild. Ich habe immer zu denen gehört, die es für richtig und überfällig gehalten haben, den Leistungsfußball der Ersten wirtschaftlich aus dem Gesamtvereinerein in eine Kapitalgesellschaft auszulagern.
Daran halte ich auch weiter fest. Diese Maßnahme schafft Bedingungen dafür, dass das wirtschaftliche Geschehen festen und transparenten Regeln unterworfen wird, für deren Nichtbeachtung die Verantwortlichen sogar persönlich haftbar gemacht werden und auch bestraft werden können.

Was mir ganz und gar nicht gefällt, ist der Umgang der derzeit Verantwortlichen mit großen Teilen des engagierten Umfelds von Ehrenamtlern, engagierten Mitgliedern und der Fanszene. Da sind Dinge gelaufen, die ich als zutiefst unanständig und zynisch bewerte. Ich nenne mal nur die Stichworte Fanbeauftragte, Anti-AfD-Proteste, Forumsschließung, ohne das jetzt weiter auszuführen. Da wurde ohne Not viel an Strukturen, an Engagement und an Vertrauen kaputt gemacht, was nicht so leicht wieder zu reparieren sein wird, zumal nicht mit einigen der maßgeblichen Personen aus der Führungsebene.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Ich wünsche mir, dass es gelingt, die sportlichen Zielsetzungen im Verhältnis zu den materiellen und strukturellen Bedingungen realistisch zu bestimmen und dies auch nach innen und außen zu vermitteln. Also zum Beispiel keine übertrieben ehrgeizigen 3-Jahres-Pläne mehr und dafür aber ein gewisses Maß an Kontinuität im Kader und in den sportlichen Leitungsfunktionen. Eine Politik, bei der wirtschaftlich alles auf eine Karte und auf Risiko gesetzt wird, darf es nicht mehr geben!

Wenn das vereinsseitig seriös gehandhabt wird, wünsche ich mir, dass das im Umfeld und in der interessierten Öffentlichkeit auch honoriert wird.Aus der Antwort auf die vorherige Frage geht schon hervor, wo ich Verbesserungen und Korrekturen für dringend erforderlich ansehe. Ich wünsche mir, dass es in der Vereinsführung jemanden gibt, der in der Lage ist, die Sprachlosigkeit gegenüber der Fanszene glaubwürdig zu überwinden. So wie ich mir auch wünsche, dass die Fanszene sich zu einem Neuanfang in der Beziehung zur Vereinsführung bereitfinden kann. Sicher ein schwieriger und mühevoller Prozess, der aber dennoch begonnen werden muss.

Und ganz aktuell wünsche ich mir, dass der VfB es diesmal schafft, in die Hauptrunde des DFB-Pokals einzuziehen und dort vielleicht - wie schon einmal 1968 - auf Borussia Dortmund zu treffen.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 057073062/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Moritz

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Spiel?

Mein erstes VfB Spiel war ein 1:1 gegen den VfL Osnabrück in der Saison 95/96 am 26. Spieltag (ich musste googeln wann genau es war^^). Ich bin mit meinem Vater ins Stadion (er war nie ein riesiger VfB Fan, aber damals Sponsor) und habe das Spiel auf dem Graswall verfolgt (und direkt die Woche drauf mein erstes Auswärtsspiel im damals noch alten Stadion vom SV Wilhelmshaven).

Wie alt warst du da?

13 Jahre. Bis dato war ich nur auf Werder fixiert gewesen, das hat sich dann im Laufe der Zeit sehr verschoben.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Seine Fans natürlich, aber auch seine schon fast charmante, wenngleich auch zu verzweifelnde gefühlte dauerhafte Erfolglosigkeit. Es ist eigentlich ein dauerhaftes Wechselbad der Gefühle gewesen über die vielen Jahre, mit lichten aber auch trüben Momenten. Und obwohl er schon so oft totgesagt war existiert der olle Laden immer noch.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Ich bin ja erst relativ spät mit dem VfB in Verbindung gekommen. Zu Beginn war er einfach der große Verein direkt vor der Haustür. Ich kam ja zu einer Zeit, als man gerade den Aufstieg in die 2. Liga schaffte. Ich kannte den VfB quasi nur erfolgreich :D Auch hatte mein damaliger Freundeskreis keine große Verbindung zum VfB, was sich aber ändern sollte (die schleppte man halt mit). Nach dem jähen Höhenflug kam dann der schnelle Absturz, direkter Abstieg, kurz darauf die Insolvenz. Dennoch wurde der Verein, gerade die Fanbase, immer wichtiger für mich. Ich bin in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends überall mit hin gefahren. Man hatte ja noch verglichen mit heute ungemein viele Freiheiten, die Ultraszene Deutschlands entwickelte sich langsam und man konnte eine Menge Schabernack treiben und Spaß haben. So gehörte ich auch zu den ersten Mitgliedern des damals gegründeten Commando Donnerschwees, alles war verglichen mit heute viel ungezwungener und entspannter fand ich, gerade in Bezug auf die Staatsmacht. Natürlich kam man automatisch in Verbindung zur Ofi und dem FP, was quasi meine 2. Heimat wurde. So wuchs ich in eine ehrenamtliche Basis hinein, die über viele Jahre bestehen sollte (nicht immer unbedingt direkt ehrenamtlich für den Verein, aber für die Ofi). So hatte der VfB lange Zeit quasi mit Leben bestimmt, 7 Tage die Woche. Mittlerweile ist dies aus verschiedenen Gründen deutlich zurück gegangen, diese nun aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Aber auch wenn es quasi manchmal schon ne Hassliebe geworden ist, ganz vom VfB kommt man einfach nicht – und will ich auch gar nicht.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Leider war ich nie in Donnerschwee, kenne nur das MWS. Es ist sicher kein schönes Stadion, über die Nachteile wurde und wird ja genug gesprochen. Aber es ist halt der Laden, in dem ich den VfB kennen gelernt habe. Und ich will es auch nicht in Gänze verteufeln, dafür habe ich genug Sportplätze gesehen, auf denen der VfB in Pflichtspielen zu Gast war. Irgendwie mag ich das MWS ja auch in einer gewissen Art und Weise.

Warum?

Ich bin dort quasi aufgewachsen hinsichtlich des VfBs. Ich habe unzählige Stunden und Spiele dort verbracht/gesehen. Habe viele tolle und noch mehr traurige Momente erlebt. Und gerade zu Beginn war es einfach nen geiles Gefühl, den Eingang unter der Autobahn zu nehmen und dann entweder die lange Rampe oder direkt die Treppen hoch zu laufen und in das doch große Rund zu blicken. Und ich kenne ja noch genug Spiele, wo wirklich viel los war. Natürlich hätte auch ich lieber ein enges Stadion ohne Laufbahn. Aber das wird vermutlich Utopie bleiben, daher sollte man schauen, was man (der Verein/die Stadt) vll. machen könnte, um den Stadionbesuch angenehmer zu gestalten. Aber Hoffnungen hege ich da keine wirklich mehr, dass da noch groß was gemacht wird. Vor allem in den Zeiten von Corona und damit einhergehenden niedrigen Zuschauerzahlen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Da gab es viele. Die Meistersaison 95/96 (Rückrunde^^) inkl. dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel, bei dem man die Meisterschaft klar machte. Das Religationsrückspiel gegen TeBe und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Liga natürlich, der anschließende Platzsturm (die Feier auf dem Rathausplatz hab ich nicht erlebt, wir sind direkt danach ins Piccadillie an der Hauptstr. essen gegangen, auch gerammelt voll mit VfB Fans). Die 2.-Liga Saison (trotz der Erfolglosigkeit), mit Auswärtsspielen in Meppen, Gütersloh oder Essen. Dann die Meisterschaft 2001, die vielen tollen Auswärtsfahrten damals. Selbst die erste Zeit in Liga 5 war geprägt von vielen tollen und witzigen Momenten. Tief eingegraben der Aufstieg 2007 gegen Lingen, vorher das krasse Wechselbad mit den Spielen gegen Pewsum (alles verloren geglaubt) bzw. Bokenem (alles gewonnen gewusst). Die Spiele gegen Werder Bremen und dem HSV im DFB Pokal (und beides Mal sah man echt gut aus, gerad gegen Werder hätte man gewinnen müssen…). Das 4:3 in Lingen (nach 0:3 Rückstand), die tollen spiele in Meppen, der Ausgleich gegen Osna im NFV Pokalhalbfinale in letzter Sekunde usw. Ach es gab eigentlich so unglaublich viele tolle Momente, den Schönsten kann ich da gar nicht benennen. Auch viele tolle Spiele mit der Zweiten, Dritten oder den Damen fallen mir ein. Und natürlich die vielen vielen Stunden, Tage, Nächte im Fanprojekt, die entstandenen Freundschaften und und und.

Was war dein tragischster Moment?

Hm, da fällt mir schlagartig der Abstieg 2004 ein. Das Jahr war vorab schon durch einen schlimmen privaten Schicksalsschlag geprägt, der Abstieg damals an einem Freitagabend gegen Ihrhove, da saß ich weinend im Stadion. Das krasse damals war vor allem, während der VfB dem Abgrund immer näher kam wurde Werder zeitgleich Meister (ich fuhr auch zu allen Heim- und vielen Auswärtsspielen von denen, sofern sie sich nicht mit dem VfB überschnitten). Samstags Feierei, sonntags Frust. Schon komisch gewesen. (Allerdings, wie schon eben geschrieben, der Abstieg hat mich eigentlich nur noch stärker an den VfB gebunden. Ich gab meine Dauerkarte in Bremen ab und behielt meine in Oldenburg und machte da noch mehr, denn, so imposant es war mit 5000 Bremen auswärts aufzuschlagen, es reichte nie an das Gefühl, mit den VfB-verrückten auf Tour zu gehen, von denen man einfach die meisten kannte). Den Abstieg ´97 oder die Insolvenz sind dagegen nur ferne Erinnerungen. Später dann sicher die Spiele bei Ramlingen, gegen Goslar, die vergeigten NfV Pokal Spiele, der häufige Wechsel an der Spitze des Vereins und die damit verbundenen Neuausrichtungen. Alles Momente und Situationen, die dem anfangs genannten Gefühl der Erfolglosigkeit des Vereins Nahrung gaben. Nicht umsonst ist es ja oft, dass der VfB eine große Chance hat (z.B. nen NFV Pokal Finale gegen einen vermeintlich einfachen Gegner) hat und eine Euphorie entsteht – und dann kläglich versagt wird auf dem Platze und alle wieder sagen, „Typisch VfB“. Ich glaube, gerade die vergeigten NfV Pokal Endspiele und die damit verpassten Chancen auf den DFB Pokal haben viel gekostet.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Ganz ehrlich? Irgendwie kein sonderlich gutes. Da spielen aber auch viele persönliche Punkte mit rein, so dass ich nicht wirklich objektiv das Ganze betrachten kann. Subjektiv betrachtet jedenfalls ist der VfB nur noch ein Schatten früherer Tage. Unabhängig von Corona waren die Zuschauerzahlen die letzten Jahre meist gruselig (sry, aber 1000 – 1200 Zuschauer sind für mich gruselig). Viele derer, die mit mir zusammen im aktiven Pool der Fans zw. ich sage mal 2000 (und natürlich vorher) und 2015 da waren sind heute aus verschiedenen Gründen kaum bzw. gar nicht mehr aktiv. Und durch die vielen verpassten Chancen (sowohl sportlich als auch strukturell) über die Jahre hat der VfB es verpasst, eine breite Basis an Fans zu schaffen, die kontinuierlich ins Stadion gehen und auch außerhalb ehrenamtliche Aufgaben übernehmen. Natürlich gibt es auch heute noch viele, die sich engagieren. Aber es werden gefühlt weniger (vll. irre ich mich auch einfach, weil ich selber nicht mehr so nah dran bin). Ich persönlich hatte immer die Hoffnung, der VfB würde sich in der Breite stärker aufstellen, nicht nur den Fokus auf die erste Mannschaft (die ja nun auch dem Markt geschuldet eine GmbH ist) zu setzen. Für mich bedeutet eine breite Basis an Abteilungen und Mannschaften automatisch eine stärkere Vernetzung in die Stadt. Aber das war scheinbar irgendwie nie gewollt. Denn man darf ja auch eins nie vergessen, der Verein hat in der ganzen Zeit, in der ich zu ihm gehe, keine eigene Heimat. Für mich war das immer das FP. Aber es gab nie ein Vereinsheim oder so. Aber ich bin vermutlich auch einfach aufgrund gewisser Ereignisse zu negativ in dem Punkt eingestellt.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Scheiß abgedroschene Phrase: Kontinuität wünsche ich mir. Wenngleich ich mit einigen handelnden Personen nicht glücklich bin, hoffe ich, dass sie es schaffen, mittelfristig den Verein wieder nach oben zu führen. Das bedeutet für mich: sportliche und finanzielle solide Leistungen zu liefern (ich erwarte nun nicht nächste Saison den Aufstieg in Liga 3, aber ich erhoffe mir oben mitspielen zu können), wieder eine stärkere Einbindung der Fanbase und eine erhöhte Fokussierung auf die Breite (der Austritt der Dartabteilung ist mehr als ärgerlich). Und nicht zu versuchen, zwanghaft den VfB zu einer coolen und hippen Marke machen zu wollen. Denn eines ist der VfB sicher nicht: cool und hip. Zumindest noch nicht ;)
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 3643544381

Benutzeravatar
Feuerlein
Board Moderator
Beiträge: 17633
Registriert: 26.07.2005 14:37
Wohnort: 0ldenburg

Re: Mein VfB

Beitrag von Feuerlein »

das man mich moritz nennt....
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Läuft

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Irina

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes Spiel VfB Oldenburg Spiel?

Mein erstes Spiel war am 04.08.1991. Ich habe in der Nähe vom Marschweg Stadion gewohnt und Langeweile gehabt. Da dachte ich, ich könnte mal Fußball gucken. Allein machte ich mich auf den Weg und war total fasziniert von der Stimmung. Obwohl es „nur“ ein 0:0 war, war ich ab dem Zeitpunkt gefesselt. Danach war ich zunächst nur bei den Heimspielen, erst allein, danach ist öfter mein Papa mitgekommen. Bis ich dann am 03.05.1992 mein erstes Auswärtsspiel mitgemacht hatte.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Ich war zu dem Zeitpunkt 19 Jahre.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Der VfB Oldenburg war immer etwas Besonderes für mich, da wir, trotz der sportlichen Situationen immer ein Gefühl der Zusammengehörigkeit hatten. Die Vereinsführung hat sich oft mit den Fans getroffen und den Kontakt gesucht. Häufig gab es Gespräche im Fanprojekt und es gab immer einen Versuch beide Seiten zu verstehen.Außerdem hat es immer Spaß gemacht den Verein, vor allem Auswärts, bunt und kreativ zu unterstützen. Das gab es vor allem in den unteren Ligen nicht so häufig.

Welche Bedeutung hat der Verein in deinem Leben?

Ich glaube, dass kann man ganz gut dadurch erklären: Wie oben gesagt, hatte ich mein erstes Auswärtsspiel am 03.05.1992. Davor hatte ich noch nie ein Auswärtsspiel gemacht und wusste nicht was auf mich zu kommt. Auf dieser Fahrt war zufällig neben mir noch ein Platz frei und dort setze sich ein Mann hin, mit dem ich jetzt 22 Jahre verheiratet bin und 2 Kinder habe. Also eine sehr sehr große Bedeutung. Ich habe mit diesem Verein so viel erlebt, dass ich wohl sonst nicht erlebt hätte. Tolle Freunde kennengelernt und natürlich auch negative Erlebnisse. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass dieser Verein ein Teil meiner Familie ist.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion? Warum?

Leider war ich noch nie im Donnerschweer Stadion, da ich ja erst in der Saison 91/92 zum VfB gekommen bin. Das war ja die erste Saison im Marschweg Stadion. Trotzdem finde ich das Marschweg Stadion nicht toll. Die Stimmung ist schwierig zu machen, da das Stadion nicht in sich geschlossen ist. Da verpufft viel. Leider sind wir ja im Moment auch sehr wenige, die mit Stimmung machen. Dadurch wird es noch schwieriger.

Was war der schönste Moment mit dem VfB?

Oh, da gab es, trotz allem, viele schöne Momente. Der fast Aufstieg in die erste Bundesliga war natürlich ein Highlight, da das ja meine erste Saison war. Dann der Aufstieg 1996, mit einer legendären Auswärtsfahrt nach Berlin. Die Saison 1998/99 die ich, trotz Schwangerschaft komplett geguckt hatte. Viele tolle Momente im FP. Diverse sehr abenteuerliche Auswärtsfahrten, usw. Auch ein Highlight, war der Telefonanruf von Rudi Assauer in der Insolvenzsaison. Da habe ich überhaupt nicht mehr mit gerechnet, dass er wirklich zurückruft. Wir hatten damals versucht Kontakt zu ihm, seitens der Fans, zu bekommen, um ihn zu fragen, ob er eine Idee hat, wie man an die Insolvenzsumme kommen kann und wie wir als Fans das unterstützen können. Also hab ich mich hin gesetzt und nach einigen Telefonaten mit den Vorzimmerdamen von Willi Lemke und Klaus Allofs, die Telefonnummer von der Assistentin von Herrn Assauer bekommen. Nachdem ich ihr unser Anliegen erklärt hatte, sagte sie nur, dass Herr Assauer gegebenenfalls zurückruft. Abgeharkt. Aber ein paar Tage später klingelte wirklich das Telefon und Rudi Assauer war am Apparat. Mit ihm hatte ich die Situation besprochen. Was danach kam, weiß man ja.
Die Liste ist beliebig fortzusetzen, da man in 29 Jahren VfB einiges erlebt hat.

Was war der tragischste Moment mit dem VfB?

Das war sicherlich die verpatzte Meisterfeier 2006/2007, da durch einen Unfall am Hafenfest, in dem meine Schwester involviert war, an eine Feier nicht zu denken war.
Ansonsten natürlich diverse Pokalpleiten und das Debakel in Hamburg bei der Relegation 2003. Ganz schlimm fand ich auch die Vorfälle in Cloppenburg bei den Hallenturnieren.
Das Goslarspiel war auch ein Tiefpunkt. Erstmal konnte ich nicht beim Spiel dabei sein, da ich an dem Tag mit meiner, erst ein paar Tage alten, Tochter aus dem Krankenhaus gekommen bin. Dabei habe ich in meiner Schwangerschaftsamnesie meine Tasche auf dem Parkplatz stehen gelassen, die natürlich dann, mit allem Drum und Dran, weg war. Und dann noch der Ausgang des Spieles. Eine Katastrophe.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Durchwachsen. Es gibt Sachen, die besser hätten laufen können (Umwandlung in eine GmbH und Dialogbereitschaft), aber da ist man hoffentlich dran. Leider sind dadurch viele liebgewonnene Menschen aus dem Verein ausgetreten, die jahrelang auch in schlechten Zeiten zum Verein gestanden haben. Das finde ich sehr Schade, dass man nicht versucht hat diese Leute zu halten. Andererseits habe ich ein gutes Bild von unserer Fanszene und den Abteilungen. Dort wird geackert und versucht den Gesamtverein in einem guten Licht dazustellen. Es wird der Verein gelebt und immer wieder durch positive Aktionen hervorzuheben. Sei es die Freundschaftsspiele gegen andere befreundetet Vereine, Die Aktionen rund um den CSD, Äußerungen und Aktionen zu gesellschaftlichen wichtigen Problemen, gegen Rassismus, Homophobie und Sexismus in den Stadien und rund um den Sport. Es passiert tatsächlich unglaublich viel. Trotz dem die Leute meistens mit so vielen Sachen beschäftigt sind, finden immer wieder unglaublich großartige Aktionen statt. Das macht mich unglaublich stolz, ein Teil der Fanszene zu sein.

Was wünschst du dir in Zukunft vom VfB?

Einen intensiven Austausch, Abbau von Vorurteilen und das der Verein weiter mit Leben gefüllt wird. Es muss wieder enger zusammengerückt werden und die Werte, die der Verein vermittelt auch konsequent durchgesetzt werden.
Und natürlich einen Aufstieg…irgendwann. :D

https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 3643544381

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Malte

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Wie bist du zum VfB gekommen?

14 Jahre ist mein erstes VfB Spiel mittlerweile her. Zwar war ich schon zuvor gelegentlich im Stadion, die Begeisterung für dein Fußballverein aus der Heimat packte mich allerdings erst am 15.08.2006. Meine Brüder schleppten mich an diesem Dientagabend mit ins Marschwegstadion. Das Heimspiel im NfV-Pokal gegen Kickers Emden gewann der „Underdog“ VfB mit 3:0. Stefan Frye, Marcel Salomo und Christian Thölking waren die Torschützen. Namen, an die man sich heute noch zu gerne erinnert. Im laufe der Saison folgte auch mein erstes Auswärtsspiel und ich ging regelmäßig ins Marschwegstadion. Da die Saison passender Weise noch mit dem Aufstieg gekrönt wurde, war ich verständlicher Weise vom VfB Virus infiziert und bis heute nicht geheilt.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

In 14 Jahren erlebt man als Fan natürlich jede Menge schöner Momente, an die man sich gerne zurück erinnert. Und beim VfB Oldenburg gehören auch mindestens genau so viele tragische Momente dazu. Zu den sportlichen Momenten an die ich mich gerne zurück erinnere gehören sicherlich der Aufstieg in die vierte Liga im Jahr 2007, das Pokalspiel gegen den HSV oder das 5:1 Auswärts bei den verhassten Emslandschweinen. Aber ebenso zählen schöne Erlebnisse neben dem Platz zum Fansein. Zum Beispiel das Abendspiel in Meppen 2009, als 1500 Oldenburger sich im Gästeblock des Emslandstadions einfanden. Oder die erste von der eigenen Gruppe organisierte Busfahrt nach Lübeck 2018.

Und der tragischste Moment?

Ich denke, dass die tragischen Momente sich bei vielen Fans ähneln werden. Zwar musste ich Ramlingen 2006 nicht ertragen, durfte aber ebenso wie viele andere Goslar, FT Braunschweig, Drochtersen ect. Miterleben. Gerade die Niederlage gegen Goslar sollte nachhaltigen Einfluss auf Verein und Fanszene nehmen und hat diesen auch heute noch.

Was zeichnet den VfB aus und welche Bedeutung hat er für euch?

Mit seiner langen Tradition ist der VfB das Aushängeschild unserer Stadt, wenn es um Fußball geht. Er konnte und kann noch immer die Menschen in der ganzen Stadt begeistern und zusammen führen. Jedem Fußballfan geht das Herz auf, sieht er Bilder vom ausverkauften Stadion in Donnerschwee oder Menschenmassen die in den 90ern zum Marschwegstadion pilgerten. Und auch wenn von glanzvollen Zeiten heute wenig zu spüren ist, findet sich weiterhin eine treue Fanbase regelmäßig zusammen um den Verein zu unterstützen, ob bei Heim- oder Auswärtsspielen. Das hebt unseren VfB aus der grauen Masse in der Regionalliga hervor und macht ihn für mich besonders. Mittlerweile begleitet mich dieser Verein über die Hälfte meines Lebens und ich bin mir sehr sicher, dass in naher Zukunft kein Ende in Sicht ist. Durch den VfB habe ich auch viele Freunde und Bekannte gewonnen mit denen die Höhen und Tiefen teilen konnte. Deswegen ist und bleibt der VfB ein fester Bestandteil meines Lebens, komme was wolle.


Welches Bild habt ihr aktuell vom VfB?

Es fühlt sich irgendwie seelenlos an. Man scheint in der Führungsetage bemüht darum, die GmbH und ihre Strukturen zu professionalisieren. Leider bleiben der Stammverein und die verschiedenen Abteilungen oft auf der Strecke. Ein gesundes Vereinsleben, vergleichbar mit der Zeit in der ich zum VfB gestoßen bin, gibt es gefühlt nicht. Es gibt aber auch positive Entwicklungen und denke, dass sich das in der Zukunft wieder bessern kann, wenn alle Parteien an einem Strang ziehen.

Was wünscht ihr euch vom VfB in Zukunft?

Es müssen sich wieder mehr Menschen mit dem VfB identifizieren. Deshalb wünsche ich mir, dass mehr Wert auf den Sport und die Mitglieder gelegt wird als auf „Kundenakquise“. Mehr Verein für Bewegungsspiele und weniger Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Beides auf dem Papier zu trennen bedeutet nicht, dass man dies auch im Vereinsleben tun muss. Ein breit gefächertes Sportangebot kann mehr Menschen an den Verein binden und für die blaue Zitrone begeistern. Das wird sich auch in den Mitglieder- und Zuschauerzahlen bemerkbar machen. Unser VfB muss wieder das positive Aushängeschild für die Stadt Oldenburg und das Oldenburger Land werden. Ein Verein der die Massen begeistert und mitzieht. Nur so wird man sich auf Dauer gegen die immer größer werdende Konkurrenz durchsetzen können.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 806628287/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Stefan aka "Sunny"

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Oldenburg Spiel?

Das kann ich gar nicht so genau sagen. Ich soll Anfang der 90er (da war ich 5 oder 6 Jahre alt) von dem Lebensgefährten meiner Mutter ein paar mal mit nach Donnerschwee genommen worden sein, daran kann ich mich aber nur sehr waage erinnern. Somit ging es erst 96/97 beim Aufstiegsspiel gegen TeBe Berlin so richtig los.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Da war ich dann 12 Jahre alt ;-)

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Für mich als Oldenburger (Geboren und Aufgewachsen) war der VfB als klassenhöchster Verein schon immer das Aushängeschild der Stadt und des Oldenburger Umlandes.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Der VfB hat eine sehr große Bedeutung für mich. Wie es schon einige vor mir in dieser Interview Reihe sagten, seinen Verein sucht man sich nicht aus. Somit ist es auch bei mir so, dass mit Siegen und Niederlagen meine Laune dementsprechend Gut oder schlecht ist.

Donnerscheer Stadion oder Marschwegstadion? Und warum?

Eigentlich müsste man hier ganz klar Donnerschwee sagen, da es ein reines Fussballstadion war und der viel wichtigere Grund es gehörte mal dem Verein. Da ich es aber auch nur mehr oder weniger vom Hörensagen kenne ist diese Frage sehr schwierig! Der Marschweg ist nun auch nicht so schlecht wie viele sagen, aber mein Favorit ist das städtische Stadion natürlich auch nicht.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Das kann man gar nicht auf einen reduzieren. Mir fallen da sofort mehrere ein.

Der Support im Sitzen in Rammlinen-Ehlershausen, die Reise ins Trainingslager mit der Mannschaft in die Türkei (2016) und Teilen der Fanzene und der dazugehörige 1:5 Sieg in Meppen , der Einzug in den DfB Pokal gegen Ottersberg und natürlich das Spiel gegen den HSV darauf.

Was war der tragischste Moment?

Die meisten würden nun wahrscheinlich Goslar 2009 sagen, aber mir fallen da auch andere Spiele ein. Wie z.B. die katastrophale Leistung im Pokal gegen FT Braunschweig oder das peinliche Pokalaus gegen Spelle - Venhus 2017.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Ich bin durchweg ein positiver Mensch und deshalb kann ich gar nichts anderes sagen als Gutes? Nein nun mal ernsthaft: Ich weiß, dass natürlich nicht alles toll ist bei unserem VfB, allerdings wird auch vieles immer viel zu heiß gekocht! Die Ausgliederung der ersten Herren-Fussballmanschaft war gut und wichtig! Über das wie lässt sich natürlich streiten! Aber ich persönlich gehe optimistisch in die Zukunft...

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Das wieder mehr Menschen ins Stadion kommen, um zu zeigen das Oldenburg und gerade der VfB in Wirklichkeit ein schlafender Fussballriese ist. Nur mit etwas mehr Ruhe von außen und Vertrauen in die Spieler und Trainer wird der Aufstieg in den Profi-Fussball (3.Liga) in den nächsten Jahren irgendwann gelingen, davon bin ich fest überzeugt.

Dazu wünsche ich mir noch eine neue Heimat ( Stadion mit Clubhaus), auch wenn das zur Zeit leider noch sehr weit weg zu sein scheint…

In diesem Sinne: Nur der VfB!
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 443049290/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Malte

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Spiel?

Das war am 19.11.1995 das Spiel VfB gg Holstein Kiel. Es war arschkalt und es regnete. Aber mein Onkel meinte, dass ich mein erstes VfB Spiel sehen muss. Kiel war damals von der heutigen Leistung meilenweit entfernt und erarbeitete sich mit Kampf und Glück ein 1:1, was sie nach Abpfiff wie einen Sieg feierten. Trotz des schlechten Wetters und dem miesen Spiel am Marschweg war ich irgendwie begeistert. Ab da war ich mit dem VfB Virus infiziert.

Wie alt warst du da?

Da war ich 14 Jahre alt.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

So einiges. Natürlich zum einen der sportliche Teil. Und damit ist nicht nur die erste Herren als Zugpferd gemeint, sondern auch auch die anderen Mannschaften und Abteilungen. Dann darf man natürlich auch die bunte Fanszene nicht vergessen. Hier gibt es keinen Platz für rechte Gesinnung oder Diskriminierung. Dazu gibt es kaum einen Verein, der noch eine solche aktive Fanszene hat, obwohl der große Erfolg schon lange her ist.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Eine sehr große. Seit 1995 hab ich nur wenige Heimspiele der Ersten verpasst. Dazu bin ich seit 2006 auch als Spieler, Co-Trainer und Trainer für die Dritte und Zwote tätig gewesen. Das ich die Möglichkeit hatte und habe, für meinen Herzensverein auf und neben dem Platz etwas zu tun, ist schon was besonderes. Dazu haben ich durch den VfB in den letzten Jahrzehnten viele neue Leute oder Freunde kennengelernt.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Marschweg (mit leichten Magenschmerzen)

Warum?

Ja warum eigentlich? Musste schon etwas länger überlegen. Donnerschwee hatte Charme und nicht umsonst den Namen "Hölle des Nordens". Leider habe ich da aber nie ein Spiel gesehen. Daher habe ich mich für das Marschwegstadion entschieden. Ich habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir vll in 20 Jahren bei so einer Frage eine dritte Wahlmöglichkeit, also ein neues Stadion, haben. Hier muss Oldenburg endlich mal den Arsch hochkriegen!

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Zum einen das ich damals beim Spiel gegen TeBe im Stadion war und den Aufstieg live erleben durfte. Das bleibt unvergesslich. Aber es war für mich damals auch ein schöner Moment als bekannt wurde, das der VfB die Insolvenz übersteht und weiter bestehen kann.

In meiner Funktion als Co-Trainer der Dritten bleibt aber auch der Kreispokalsieg 2017 unvergessen. Das Spiel, der 3:1 Sieg, die Feier und die Nacht danach...es war grandios!

Was war dein tragischster Moment mit dem VfB?

Ganz klar die Niederlage gg Goslar und die damit verbundenen Krawalle hinterher.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Ich bin der Meinung das wir aktuell aus einem tiefen Tal kommen, aber es tut sich was. Erschrocken war ich wie teilweise mit der Fanszene und deren Aktionen gegen eine, meinetwegen demokratisch gewählten aber trotzdem menschenverachtenden Partei, in der näheren Vergangenheit umgegangen wurde. Hier hätte ich mir vom Verein klare Kante gewünscht, und nicht das man sich hinter irgendwelchen NFV Regularien versteckt. Andere Vereine wie Eintracht Frankfurt oder Werder Bremen gelten da als Beispiele wie man es macht.

Sportlich sind wir ja immer der schlafende Traditionsverein. Ich glaube das wir mit dem neuen Trainer und der jungen Mannschaft etwas großes aufbauen können, aber nicht innerhalb von einer Saison. Ich hoffe der Verein, aber auch die Fans, geben der Mannschaft die entsprechende Zeit.

Dazu bekomme ich mit, das sich durch die harte Arbeit von Keno Siefken und der Fufa bei der Zwoten was tut. Schön ist da zu sehen, das das auch vom Verein honoriert wird. Ich freue mich, das ich hier weiter meinen Teil dazu beitragen kann.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Das sich der Verein sportlich wieder positiv präsentieren kann, z.B. auch durch eine eventuelle DFB Pokal Teilnahme. Dazu muss der Mannschaft, wie in der Antwort zuvor schon geschrieben, genug Zeit gegeben werden, um sich zu entwickeln. Und der VfB als Verein muss weiter daran arbeiten, sich in Oldenburg wieder positiver zu zeigen. Da gehört auch eine engere Zusammenarbeit zwischen Fans und Verein dazu.

Zuletzt würde ich mir einen Platz wünschen, z.B. eine Art Vereinskneipe, wo alle Mannschaften oder Abteilungen zusammenkommen können, damit sich mal sowas wie ein Vereinsleben entwickeln kann.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 272938607/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Micha

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.
Was war dein erstes VfB Oldenburg Spiel?

VfB Oldenburg - TSR Olympia Wilhelmshaven 2:1

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Ich war neun Jahre alt. Zuvor kannte ich das VfB Stadion nur von aussen und wollte immer da rein, bis mich an jenem 03. März 1980, es war ein kalter und regnerischer Sonntagnachmittag, mein großer Bruder mitgenommen hat. Als ich das Stadion in Donnerschwee das erste Mal betrat, öffnete sich für mich eine völlig neue Welt, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Der VfB ist ein Fußballverein mit einer langen, nicht immer glücklichen aber stolzen Geschichte. Ganz egal, in welchem Stadion man in Deutschland ist, wenn man sagt, dass man aus Oldenburg kommt, ist der VfB sofort ein Begriff.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Der VfB ist meine fussballerische Heimat. Ich habe bisher in verschiedenen Regionen in Deutschland gelebt und dabei auch für die dort beheimateten Fussballvereine mitgefiebert. Aber verwurzelt bin ich nur mit dem VfB.

Donnerscheer Stadion oder Marschwegstadion?

Donnerschwee

Warum?

Auch das hat was mit Heimat zu tun. Das Magazin 11FREUNDE hat vor vielen Jahren mal über Donnerschwee geschrieben „… dort wo Fussball nach Bratwurst, Bier und Pisse roch …“. Das ist auch ein Stück VfB und nach Bratwurst, Bier und Pisse kann es in Oldenburg nur zwischen Hunte, Bahnhof und Weser-Ems-Halle riechen. Alles andere ist nicht echt.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Die 83. Spielminute der Begegnung zwischen dem VfB Oldenburg und Hertha BSC Berlin, als Michael Kalkbrenner den VfB mit seinem Treffer endgültig zum Sieg schoss.

Was war der tragischste Moment?

Als ich aus dem Internet erfahren habe, dass mein früherer Trainer in der Jugend beim VfB, Stefan Gläser verstorben ist.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Aus der Ferne habe ich den Eindruck, dass der VfB in der Stadt Oldenburg stiefmütterlich behandelt wird und dass der VfB manchmal etwas auf der Suche nach sich selbst ist. Das finde ich schade, da der VfB ein großer Verein ist und es nichts gibt, was man grundsätzlich doof finden könnte. Andernorts wird der VfB Oldenburg mehr geachtet, als von den Oldenburgern selbst. Auch das finde ich schade.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Dass der VfB eine Vision entwickelt und daraus eine Strategie ableitet, die dann kontinuierlich, solide mit Überzeugung und Stolz verfolgt und auf Rückschäge auch mal mit einer gewissen Gelassenheit reagiert wird. Aber das ist leichter gesagt als getan.
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 3643544381

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »

Mein VfB: Jürgen

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Oldenburg Spiel?

Mein erstes Spiel des VfB war ein Heimspiel gegen Bayer Uerdingen. Das war in der Saison 1991/92. Das Spiel endete 1:1 mit dem Ausgleich für den VfB kurz vor Schluss.

Wie alt warst du als du dieses Spiel gesehen hast?

Ich war damals 19 Jahre alt. Da wohnte ich noch in meiner Geburtststadt Nordenham. Zusammen mit einem Schulfreund fuhren wir mit der Bahn nach Oldenburg. Auf der Rückfahrt mussten wir feststellen, dass der anvisierte Zug Sonntags nicht fährt und wir eine Stunde Aufenthalt in Hude hatten. Auch wenn das damals unsere eigene Schuld war, sehe ich das rückblickend als sinnbildlch dafür, dass nicht immer alles nach Wunsch läuft, wenn man sich auf den VfB einlässt.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Einerseits dieser große Zusammenhalt in der Fanszene, aber auch im sogenannten Vereinsumfeld. Auch wenn es innerhalb der Fanszene, oder zwischen Fans und Verein/Umfeld gelegentlich mal große Meinungsverschiedenheiten gibt, hat es auch immer wieder den gemeinsamen Schulterschluss gegeben. Andererseits ist der VfB der Verein, der es immer wieder schafft große Hoffnungen in der ganzen Region zu wecken, um nur wenig später beschimpft und verlacht zu werden. Trotzdem ist es mein Verein, das wird sich nicht ändern.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Im Laufe der Jahre eine immer größere. In den ersten 10 Jahren war der Besuch eines VfB-Spiels eine von mehreren Möglichkeiten Freizeit zu verbringen. Das intensivierte sich Stück für Stück. Spätestens seit 2004/2005 als meine Frau und ich Kontakt zur Fanszene bekamen, ist der VfB festes Thema im täglichen Leben, wobei es manchmal nicht einfach ist Arbeit, Familie, VfB und andere Interessen im Terminkalender unterzubringen. Paradoxerweise denke ich, dass insbesondere die tragischen Momente mich stärker an den Verein gebunden haben.

Donnerscheer Stadion oder Marschwegstadion?

Donnerschee! Auch wenn ich dort nie ein Spiel gesehen habe, ist ein reines Fußballstadion für mich so wie ich Fußball erleben möchte. Bevor ich mein erstes VfB Spiel gesehen habe, fuhren wir mit der Schule nach Oldenburg, um ein Jugendländerspiel im Marschweg Stadion anzuschauen. Als wir die Donnerschweer Str aße entlang fuhren und am Stadion vorbei fuhren rief ein Mitschüler: "Da ist das richtige Oldenburger Stadion, das Länderspiel findet im falschen Stadion statt.“ Dieser Satz hat sich bei mir eingeprägt.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Das Relegationsspiel gegen Tebe 1996 und das Meisterschaftsspiel 2007 gegen Lingen gleichermaßen. Insbesondere die Choreo "Das Feuer von Donnerschwee neu entfachen", an dem die ganze Fanszene damals gearbeitet hat, wird mir unvergessen bleiben. Auch das Pokalspiel 2011 gegen den HSV war gut.

Was war der tragischste Moment?

Die Niederlage im Relegationsspiel beim HSV 2002 und das Goslarspiel. Vor allem letzteres, weil die Euphorie so groß war und man wohl bis ans Ende seiner Tage drauf angesprochen wird.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Nach einer weiteren tiefen Talsohle wird wieder versucht den Verein nach oben zu bringen. Leider ist es dabei versäumt worden, die Fanszene mitzunehmen. Da ist leider eine Menge Porzellan zerschlagen worden. Fehler wurden wohl auf beiden Seiten gemacht. Es stimmt mich positiv, dass es in diesem Jahr gelungen ist den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. Miteinander reden sollte immer die Basis allen Handelns sein.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Es wäre schön, wenn man in Zukunft es wieder schaffen könnte ein Miteinander und eine Ruckbesinnung auf die Werte des Vereins hinzubekommen. Außerdem wünsche ich es unseren Verein, dass der schwierige Spagat zwischen Entwicklung und Professionalisierung der Ersten Herren und der Weiterentwicklung des Vereinsleben im übrigen Verein besser gelingt als zuletzt. Beide Bereiche gehören zum VfB und müssen gefördert und verbessert werden. Zum Schluss noch ein Luftschloss, auch wenn es momentan nicht realistisch erscheint: ein Fußballstadion in Donnerschwee bleibt der große Traum.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 688558732/

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Patrick

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.

Was war dein erstes VfB Spiel?

Da will ich etwas weiter ausholen. Mein erster Kontakt zum VfB war das Radio. Da hörte ich zufälligerweise eine Reportage von einem Spiel des VfB Oldenburgs aus der ersten Zweitligasaison1980/81. Ich verbrachte damals meine Realschulzeit in Stade. Während dieser Zeit malte ich meine
ersten VfB-Fahnen auf Papier. Wobei es meistens bei Versuchen blieb, weil ich die Werke selten vollendet habe. Nach Abschluss meiner Schulzeit war 18 Jahre lang mein Lebensmittelpunkt Weil am Rhein, gelegen im Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz. Dort habe ich meine ersten ausgesuchten Fußballspiele gesehen. Begonnen hat es 1985 in der Oberliga der SV Weil hat gegen
den Karlsruher SC gespielt. Im selben Jahr spielte der SV Weil gegen den SV Werder im DFB-Pokal. Damals spielte unter anderem Rudi Völler bei Werder. Als Andenken habe ich noch die Eintrittskarte, ein Spielplakat und eine für das Spiel gekaufte Werder-Fahne. Global gesehen, war man als
Norddeutscher dann doch irgendwie näher bei den Wesergrünen. In Weil habe ich 1991 mein erstes
Damenländerspiel Deutschland gegen die Schweiz gesehen. Damals richtig schön kombinierter Angriffsfußball mit Silvia Neid und Martina Voss. Während meiner Wehrdienstzeit 1985/86 lebte ich an den Wochenenden bei meinen Großeltern am Rande Oldenburgs. Mein erstes Spiel beim VfB hatte wieder etwas mit der 2. Bundesliga zu tun. Es
waren die „Qualifikationsspiele zum Aufstieg in die 2. Bundesliga“, so steht es zumindest auf der Karte. Sie ist auf den 21. Mai 1986 datiert, zufällig der Geburtstag meiner Schwester. Es war das Spiel VfB Oldenburg gegen Rot –Weiß Essen/BVL 08 Remscheid. Ein Bekannter meiner Großeltern hatte mich zu diesem Spiel mitgenommen. Dieses Spiel war zugleich mein drittes Spiel, bei dem ich in
einem Stadion dabei war. Nach dem Spiel stand es 5:0 für die Blauen.

Wie alt warst du da?

Kurze Antwort: 20 Jahre.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Der VfB ist Traditionsverein in Oldenburg und steht für Fußball in Oldenburg. Der Verein gehört ebenso wie der VfL Oldenburg, der Oldenburger TB, sowie der Bürgerfelder TB zu den Großvereinen der Stadt. Besonders erwähnenswert sind die Abteilungen Fußball, Tischtennis, Fan- und
Förderabteilung, sowie Volleyball und Cricket. Für mich gehören die verschiedenen Initiativen und Aktionen rund um den VfB dazu. Beispielsweise das „FP“- ein Wohnzimmer für die lebendige Fanszene des VfB, betrieben von der Oldenburger Faninitiative OFI. Leider wird dieses Wohnzimmer in Kürze Geschichte sein. VfB sind ebenso die von der OFI organisierten Busfahrten zu den Auswärtsspielen. Ein weiterer Baustein ist der Verein „VfB
für Alle“, der sich der Vermittlung eines positiven gesellschaftlichen Miteinanders verschrieben hat. Danke, dass ich bei der Fahrt nach Auschwitz dabei sein konnte.Als der VfB Oldenburg 2004 in die 5. Liga abgestürzt war, sammelten sich die Menschen, die dem VfB
weiterhin die Treue hielten, beim ersten von den Fans organisierten Sommerfest. Danach fanden
regelmäßig jährlich weitere Sommerfeste bis ins Jahr 2018 statt, an denen sich zuletzt auch andere
Abteilungen beteiligt haben. Wichtige Aktivitäten der Fanszene, welche da sind bzw. waren, regelmäßige verlässliche Liveticker, lebendiges Fan-Forum, viele sehenswerte Choreografien zum Beispiel „Das Feuer von Donnerschee neu entfachen“. Zusammengehörigkeit. VfBer stehen zusammen. Dafür zwei verschiedene Beispiele. Zum einen die „Fan-Märsche“ vom FP an die Alexanderstraße, als die Grünen uns als „Nummer 1 der Stadt“ ablösen wollten. Einmal stand ich vor etlichen Jahren an der Bushaltestelle Buschhagenweg und wollte zum Stadion, da hielt ganz unerwartet eine mir unbekannte Frau mit dem Auto und fuhr mich an den Marschweg.

Welche Bedeutung hat der VfB in deinem Leben?

Meine Heimatstadt Oldenburg ist ein Anker in meinen Leben. Der VfB Oldenburg ist für mich ein Teil davon. Bei einem Heimspiel in der Oberliga gegen den SV Bavenstedt im Jahre 2008 bin ich aus emotionalen Gründen in den Verein eingetreten, zunächst als Passiv-Mitglied der Fußballabteilung. Mit der Gründung der Fan- und Förderabteilung FuFa, habe ich die Abteilung gewechselt, da für mich der VfB Oldenburg mehr ist als die Erste Fußballmannschaft. Seit der VfB seit einigen Jahren wieder am Kramermarkt-Umzug teilnimmt, bin ich der „Dauerwedler“
am Ende unserer Gruppe. Es macht Spass den Zuspruch mitzubekommen den man als VfB Oldenburg Sommerfeste bis ins Jahr 2018 statt, an denen sich zuletzt auch andere hat. Auch liebe ich die Provokationen vom Stadtrivalen, den Ammerländern, den Baskets, den Kritikern oder anderen. Da schlage ich gerne die Gegenseite unerwartet mit Toleranz und Akzeptanz. 1996 habe ich mir schon recht früh Karten für das DFB-Pokalspiel VfB Oldenburg gegen Werder
Bremen gesichert und wollte eigentlich meine jüngste Halbschwester mitnehmen. Dann wurde das
Spiel auf einen Mittwoch verlegt und ich bin alleine extra nur für das Spiel von Weil am Rhein durch ganz Deutschland gefahren, um beim Spiel dabei zu sein. Bei diesem Spiel hat es sich für mich entschieden, Oldenburg oder Bremen? Als Oldenburger gab es für mich ab da nur noch den VfB
Oldenburg.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Ich war ungefähr 4 Jahre alt, als ich vom Stadion aus gesehen, direkt hinter der Autobahnbrücke am
Marschweg gewohnt habe. Vielleicht wäre ich da schon VfB-Fan geworden, wenn der VfB damals schon am Marschweg gespielt hätte. So bin ich erst viel später zum VfB gekommen. Im Donnerschwee-Stadion habe ich fünf Spiele gesehen. Bei meinem bekanntlich ersten Spiel beim
VfB und auch meinem zweite Spiel ging es 1986 um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mein nächstes Spiel war das DFB-Pokalspiel gegen den VfL Bochum. In der Zweitligasaison 1990/91 kamen noch die Spiele gegen Rot-Weiß Essen und den VfL Osnabrück dazu. Mal ganz ehrlich, wenn in der letzten Reihe jemand steht und jeden Spielzug negativ kommentiert, dann bleibt auch die „Hölle des
Nordens“ kalt. Es war wahrscheinlich 1986 beim Spiel gegen Charlottenburg, das 1:4 ausging.Im Marschwegstadion ging es für mich in der Saison 1992/93 in der 2. Bundesliga mit den Spielen gegen Carl Zeiss Jena und Mainz 05 weiter. Da ich zu der Zeit noch in Südbaden lebte, aber regelmäßig meine Heimat besuchte, habe ich bis zum Jahr 2000 immer mal ein bis zwei Spiele pro Saison vom VfB sehen können. Einmal war ich in Oldenburg, da war die Saison schon beendet. Meine Sehnsucht nach dem VfB war so groß, dass ich ersatzweise das Stadion besuchte, in dem mein Verein
spielte. Zu dem Zeitpunkt gab es noch die UI-Cup Spiele. Spontan bin ich zum Spiel Werder gegen
Sumsunspor gegangen, weil ich da gerade örtlich und zeitlich in der Nähe des Stadions war. Das
einzig interessante für mich war der Spieler Jens Todt, der vom SC Freiburg kam und für Bremen
spielte. Sicher ist das Marschweg-Stadion kein reines Fußballstadion, dennoch ist es ein richtiges Stadion.
Wenn man sich die Plätze der anderen Vereine in der Niedersachsen-Liga, in der Oberliga und in der
Regionalliga anzieht, dann haben wir im Verhältnis immer noch eines der besseren Stadien.Donnerschwee ist mittlerweile Geschichte und mag große emotionale Spiele gesehen haben, aber das lässt sich nicht wiederholen. Es ist wohl auch der Verlust der vereinseigenen Spielstätte, der zusätzlich in den Köpfen der Menschen hängt. Schließlich hat der VfB einen Teil seiner Identität hergeben müssen.

Für mich gibt es nicht ein entweder oder. Das Stadion in Donnerschwee war und ist Teil der Identität des Vereins. Die großartigen Spiele, die dort stattgefunden haben, lassen sich aber nicht mehr in die heutige Zeit übertragen. Das Marschwegstadion hat auch schon tolle Momente erlebt, wie man im Film „Tradition mit Zukunft“ gesehen hat.
Ich durfte bzw. konnte es einrichten bei der Enthüllung der Bronze-Gedenkplatte am alten Eingang zur Erinnerung an das legendäre Donnerschwee-Stadion dabei zu sein. Die Gedenkplatte entstand auf Initiative des Freundeskreises „Blaue Zitrone“ und der VfB-Alt-Liga: „Hier auf dem Donnerschwee war einst der VfB-Platz, als „Hölle des Nordens“ ein Fußball-Stadion mit Seele“. Das war am Freitag, den 12. November 2010.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Es sind nicht unbedingt die großen Momente. Es war schon ein gutes Gefühl voller Vorfreude, als der
Verein meiner Heimatstadt der VfB Oldenburg am 05. Dezember 1992 fast vor meiner Haustür
spielte. Was sind schon 70 km von Weil am Rhein bis nach Freiburg. Für mich damals ein Heimspiel.
Ich empfand die Stimmung insgesamt als gut. Eine Fantrennung gab es da noch nicht, ich stand an
der Nahtstelle zwischen den Freiburgern und den Oldenburgern. Es gab insgesamt sieben Tore zu
bewundern, eins davon für den VfB. Die Gesänge „Nie mehr Zweite Liga“ galten für beide Vereine.
Nach der Saison stieg der SC Freiburg in die 1. Bundesliga auf und der VfB Oldenburg stieg aus der 2.
Bundesliga ab. Bei diesem Spiel entschied sich auch, welchem Fanclub ich später angehören sollte,
den „Blue Maniacs“. Ein kleiner Einschub. Zu meinem ersten Besuch eines Erstligaspiels kam ich eher zufällig und sehr
kurzfristig. Die Karte wurde mir in der Eisenbahnerkantine in Weil am Rhein angeboten, in der ich seinerzeit öfters zum Essen ging. Es war das erste Spiel des Erstligaaufsteiger SC Freiburg in der Saison 93/94 am 14.08.1993 gegen Wattenscheid 09. Grüße! Am 1. Dezember 1993 war die Tennis Borussia Berlin im DFB-Pokal zu Gast beim SC Freiburg. Vor Spielbeginn begann es bereits zuschneien. Bei Flutlicht wurde auf geschlossener Schneedecke mit dem Roten Ball gespielt. Die Borussia erzielte das einzige Tor und so fuhren sie als einzige Mannschaft nach Berlin. Einmal konnte ich ein Spiel des SC Freiburg besuchen, weil mir ein elsässischer Kunde seine Dauerkarte zur
Verfügung gestellt hat. Ein weiterer schöner Moment für mich war das Spiel am 26.10.1996 im Fritz-Walter-Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern. Zuerst hatte ich einen ganzen Block für mich alleine. Meine Karte hatte ich
direkt beim FCK bestellt, da ich noch in Südbaden wohnte. Auf Nachfrage haben mich die Ordner dann in den Block zu den anderen VfB-Fans gelassen. Es waren zwei völlig unterschiedliche Sommerfeste bis ins Jahr 2018 statt, an denen sich zuletzt auch andere Halbzeiten. In der ersten Halbzeit hatten der VfB Oldenburg und seine Fans das Stadion völlig in ihrer Hand. Wir hatten bereits zwei Tore geschossen. Nach der zweiten Halbzeit kam dieses
unbeschreibliche „Kaiserslautern“ von den Rängen, Gänsehaut. Unterm Strich wurden wir mit sechs Toren von den Roten Teufeln abgeschossen, ohne selber ein weiteres Tor gemacht zu haben. Für mich war dieses Spiel das zweite und auch letzte Auswärtsspiel in einer Zweitligasaison des VfB. Denkwürdig war unteranderem am 17.05.2007 das Spiel in Pewsum in der Niedersachsenliga. Im Ort
wurde der VfB Oldenburg als Attraktion angekündigt, so wie man sonst einen Zirkus ankündigt. Dort hatten wir scheinbar buchstäblich in der Nachspielzeit den absehbaren Aufstieg in die Oberliga verspielt. Über 1000 Oldenburger waren bei diesem Spiel dabei. Nachdem wir mit dem Bus wieder in
Oldenburg angekommen waren, sind wir spontan zur Mannschaft gefahren, um diese wieder aufzurichten. Den Aufstieg in die Oberliga wurde letztlich dank Pewsum doch noch geschafft. Der 30.07.2011 war nach Niedersachsen- und Oberligaalltag wieder ein echtes Highlight. Im DFB-
Pokal war der Erstligist Hamburger SV zu Gast am Marschweg. Von der Choreo habe ich mir eine der
Blauen Zitronen mitgenommen, die man liegengelassen hat. Ich habe sie heute noch. Am letzten Oberligaspieltag in der Saison 2011/2012 kam die Mannschaft als Regionalligaaufsteiger nach Oldenburg zurück. Ich hatte mich wie einige andere am Stau eingefunden, wo die Mannschaft bei ihrer Rückkehr erwartet wurde. Nach über 10 Jahren nach der Fastinsolvenz im Jahre 2000 war
die Zeit der fünften Ligen endlich vorbei. Die Zeit, in der die Fans den Verein getragen haben und ihm nahe waren. Meiner Meinung nach begann mit dem Aufstieg in die Regionalliga die schleichende Entfremdung zwischen Verein und Fans. Wir Fans waren auf einmal nicht mehr Teil des Ganzen. Eine schöne Sache war auch der legendäre Ausspruch eines geschätzten Forum-Users: „Bokmen hat
gutt Manschaf“. Mit freundlicher Genehmigung des SV Bockenem entstand daraus ein Fanschal, der in der Liga nicht nur von den Fans des VfB erworben wurde.

Was war dein tragischster Moment?

Ein tragischer Moment wäre gewesen, wenn nach 18 Jahren Abwesenheit bei meiner Rückkehr nach Oldenburg im Jahre 2000 der VfB Oldenburg nach einer Insolvenz nicht mehr gewesen wäre. Glücklicherweise konnte dieser Fall abgewendet werden. Ein dunkler Moment war am 03.04.2005 in der Niedersachsenliga beim Heimspiel gegen
Spelle/Venhaus. Das muss die Zeit gewesen sein, in der wir Fans unseren Block selber gereinigt haben, damit wir unseren angestammten Platz nicht aufgeben mussten. Nachdem man das Gefühl hatte, die Mannschaft würde sich nicht richtig reinhängen, blieb der Stehplatzblock bei diesem Spielgeschlossen. Lediglich folgende Message wurde hinterlassen: „... sind heute ́ne VfB-Mannschaft
gucken.“ Viele hatten sich an diesem Tag entschlossen das Spiel der Zwoten in Brake zu besuchen oder sind noch in der Halbzeitpause nach Brake gefahren. „Bitte die Fluchttore schließen.“ Wer hat diesen Satz nicht mehr im Ohr. Es war am 06.06.2009 im Marschwegstadion. Es war das alles entscheidende Spiel der Niedersachsenmeisterschaft, das
Relegations-Rückspiel zum Aufstieg in die Regionalliga. Ein Traum ist geplatzt und es passierten nach dem Abpfiff unsägliche Szenen. Die Ereignisse um dieses Spiel haben nachhaltig dem Ansehen des Vereins geschadet. Es war das einzige Spiel seit dem Jahre 2000, bei dem es zu echten
Ausschreitungen kam. Da ich diesem Treiben aus Prinzip nicht zusehen wollte, habe ich mich schnell abgewendet und zügig das Stadion verlassen.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Wenn ich an die Abteilungen denke, sind die Piranhas aus der Tischtennisabteilung zurzeit eine der wichtigsten Abteilungen des Vereins. Positiv sehe ich, dass Mitglieder des Vereins, die sich auch in der Fanszene engagieren, bemüht sind den Verein auf vielfältige Weise nach Innen und Außen zu stärken, auch wenn hin und wieder die notwendige Unterstützung fehlt. Dies geschieht unter
anderem im Umfeld der Fußball-Frauen, der Dritten und der Zwoten. Es war sicherlich zwischenzeitlich notwendig die ganze Aufmerksamkeit auf den wirtschaftlichen
Erhalt des Vereins und der damit verbundenen Gründung einer GmbH für den Spielbetrieb der Ersten
Fußballmannschaft zu lenken. Aber irgendwie scheint es den Verantwortlichen darüber hinaus nicht klar zu sein, welch großartiges Potential die Fanszene des VfB Oldenburg hat. Es sind die Menschen, die den Verein über lange Jahre mit Herzblut am Leben erhalten haben als er in die sportlichen
Niederungen der Niedersachsenliga abgerutscht ist. Gelegentlich fehlt auch die Sensibilität im Umgang mit den von der Mehrheit getragenen und auch festgeschriebenen Werten des Vereins.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Zuerst eine bessere Unterstützung auf verschieden Ebenen innerhalb des Vereins. Um eine bessere Verankerung und Akzeptanz in der Bevölkerung zu haben sollte der Verein in der Breite wachsen. Im Leistungsbereich Fußball sollte man wieder auf Kontinuität setzen, um eine wettbewerbsfähige
Mannschaft aufzubauen. Durch die GmbH hat man zumindest ein solides Fundament gebaut. Der absolute Traum ist eine Rückkehr nach Donnerschwee. Eine Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass so etwas möglich wäre. Leider liegt es nicht allein in unserer Hand. Man kann nur hoffen, dass über die Jahre der derzeit vorgesehene Standort für ein neues Stadion nicht verloren geht.
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 3643544381

Benutzeravatar
BöllerB
VfB-Wahnsinniger
Beiträge: 5430
Registriert: 12.08.2006 14:24

Re: Mein VfB

Beitrag von BöllerB »


Mein VfB: Manuel

Was bedeutet für euch der VfB? Was waren schöne und tragische Momente? Welches Bild habt ihr vom Verein und welche Wünsche habt ihr für die Zukunft? Diese und andere Fragen haben wir einigen Fans und Vereinsmitgliedern gestellt. Alle, die ebenfalls Lust haben unsere Fragen zu beantworten oder jemanden kennen, der/die dafür in Frage kommt, können uns gerne anschreiben.
Was war dein erstes VfB Spiel?

Boah! Mein erstes Spiel beim VfB war das Heimspiel gegen den VfB Lübeck in der Saison 1994/1995.

Wie alt warst du da?

Ich war zu dem Zeitpunkt zarte 8 Jahre alt.

Was zeichnet für dich den VfB Oldenburg aus?

Puh mal überlegen. Es ist die Mischung aus allem möglichen, was der den VfB für mich ausmacht. Vielfältigkeit, Toleranz, Akzeptanz usw.
Besonders aber die Fanscene. Denn egal wer du bist, wo du herkommst. Es gibt immer ein offenes Ohr für jeden.

Welche Bedeutung hat der VfB für dich in deinem Leben?

Der VfB hat eine sehr große Bedeutung für mich. Mein Herz hängt an ihm. Besonders jetzt wo man sich noch mehr einbringt z.B. als Torwarttrainer der Zwoten oder als Schiedsrichter.

Donnerschweer Stadion oder Marschwegstadion?

Leider konnte ich ich das Donnerschweer Stadion nie erleben, was sehr schade ist. Ich habe nur das Marschwegstadion kennengelernt. Wenn man Die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es gerne machen, um einmal die Atmosphäre dieses altehrwürdigen Tempels des Fussballs in mich aufzusaugen.

Was war dein schönster Moment mit dem VfB?

Mein schönster Moment war tatsächlich der Aufstieg in Liga 2 in der Saison 95/96 .
Fortsetzung folgt

Was war dein tragischster Moment mit dem VfB?

Der tragischste Moment für mich war der Weggang meines Idols Hans Jörg Butt.

Welches Bild hast du derzeit vom VfB?

Leider habe ich zur Zeit ein zerstrittenes Bild vom VfB.

Was wünschst du dir zukünftig vom VfB?

Es muss deutlich besser wieder zusammen gearbeitet werden als gegeneinander. Man sieht es leider durch das Wegbrechen der kompletten Dartabteilung. Es muss wieder ein vernünftiges Miteinander geben um diesen Verein wieder weit nach vorne zu bringen.
https://www.facebook.com/36639364354438 ... 689957965/

Antworten