Ersatzmann Wischnewski patzt dreimal bei Rehdens 3:5 im NFV-Pokal gegen Hannover 96 II / "So ist eben Fußball"
Man sieht es Rehdens Martin Wischnewski an: Das war gestern nicht sein Tag. Fotos (2): Töbelmann
Von Gerd Töbelmann
REHDENDie erste Runde im Fußball-Landespokal war für den Niedersachsenligist BSV Rehden auch schon die Endstation. Vor 350 Zuschauern schied das Timphaus-Team gestern auf eigenem Platz mit 3:5 (1:0) gegen den Oberligisten Hannover 96 II aus. Einen ganz bitteren Tag durchlitt dabei BSV-Keeper Martin Wischnewski.
Vor der Partie wirkte der 21-jährige Ex-Espelkamper noch gelöst, lachte sogar, als ihn Trainer Paul Timphaus zur Seite nahm und Mut zusprach. Wischnewski musste deshalb seine Feuertaufe bestehen, weil Stammkeeper Jürgen Pundt nicht einsatzbereit war. "Jürgen hat gestern angerufen und gesagt, dass er mit 40 Grad Fieber im Bett liegt. Wir haben gehofft, dass es bis zum Spiel noch geht, aber dem war nicht so", berichtete Rehdens Manager Friedrich Schilling. "Heute um 11 Uhr habe ich dann Martin informiert, dass er spielen wird", fügte Timphaus an und meinte weiter: "Ich hoffe, dass er nicht der Knackpunkt in unserem Spiel wird, denn chancenlos sind wir gegen 96 nicht."
Nach den 90 Minuten musste Timphaus dann feststellen, "dass es mit Martin leider nicht geklappt hat. Mit Jürgen Pundt im Tor hätte es vermutlich anders ausgesehen. Ich hoffe jetzt, dass er und auch Marcus Pfannenschmidt bis Freitag zum Spiel beim VfB Oldenburg wieder fit sind".
In der ersten Halbzeit machte Wischnewski seine Sache ordentlich, wurde vom Bundesliga-Nachwuchs aber auch nicht sonderlich gefordert. Die besseren Chancen besaß Rehden. Und da vor allem der Ex-Lohner Ismael Altunsaban. In der fünften Minute jagte er das Leder mit Vollspann knapp drüber, kurz vor dem Wechsel scheiterte er gleich zweimal kurz hintereinander an 96-Torwart Jensen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit passierte es dann: Lars Brackschulze, wie Altunsaban aus Lohne gekommen, hielt einfach mal mit rechts drauf, Sergej Bartel fälschte ab - und schon lag das Leder zum Rehdener 1:0 im Netz.
Doch zurück zu Wischnewski: Der dürfte die zweiten 45 Minuten in nicht so guter Erinnerung haben. Beim 1:1 durch einen 18-Meter-Vollspann-,,Strahl" von Sebastian Stachnik war er machtlos. Aber dann: In der 55. Minute führte Tobias Willers einen Freistoß schnell aus und visierte den rechten Torwinkel an. Wischnewski reagierte viel zu spät, bekam die Hand zwar noch an den Ball, lenkte diesen aber dennoch in den "Giebel". Der körperlich erheblich robustere Pundt hätte mit diesem Freistoß vermutlich keine Probleme gehabt. Nach dem Match wirkte der Unglücksrabe auch einsichtig: "Ich habe noch die Mauer gestellt und nicht aufgepasst. Das Ding geht auf meine Kappe. Aber so ist eben der Fußball."
Auch beim 1:3 (65.) durch einen auf den Torwart gezogenen 20-Meter-Schuss von Cakiroglu, bei dem Wischnewski freie Sicht hatte, sah der Youngster nicht besonders gut aus. Und dann war da noch der Treffer zum 2:4 (83.). Wischnewski hatte Sekunden zuvor glänzend zur Ecke gerettet, doch die segelte dann in den "Fünfer", wo Stachnik per Kopfball erfolgreich war.
Timphaus freilich wollte die alleinige Schuld nicht bei seinem Keeper suchen: "Insgesamt war unser Abwehrverhalten nicht bissig genug. Wir hätten viel früher attackieren müssen."
Aber es gab gestern auch einen Gewinner auf Rehdener Seite: Marc Pallentien. Der Stürmer schmorte zunächst 66 Minuten auf der Bank, kam dann ins Spiel und erzielte die Rehdener Tore zum 2:3 (78.) und 3:5 (88./Heber). Für "96" hatte noch Welk getroffen.
[07.08.2006]
Also sollte der Kerl Freitag noch im Bett liegen gibs ne Packung.
