Fußball Krawalle

[Malle]

Soll ja durchaus auch friedliche Ultras geben.

[Firaball97]

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[Frank aus Oldb]

die polizeidirektion hat das entschieden? versteh ich nicht... "die" hat das doch gar nicht zu entscheiden.

[LexLuger]

Die Polizei sei überzeugt, dass die Veranstaltung nicht in erster Linie der politischen Meinungsäußerung diene, sondern dass ein "dominierender Teilnehmerkreis die gewalttätige Auseinandersetzung" suchen werde.

Wie lange man dafür wohl überlegt hat ?

[Frank aus Oldb]

aktualisiert...

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... mo106.html

[Johann Ohneland]

War zu erwarten und ist am Ende auch logisch sowie aus Gründen der Meiungsfreiheit richtig. Das ist das übliche Spielchen, das auch immer vor Naziaufmärschen abläuft. Verbietbar sind solche Demos nicht wirklich, auch wenn die Polizei es immer wieder rein prophylaktisch versucht. Blöd ist nur, dass unser Spiel gegen Pauli zeitgleich ist. Sonst hätte ich eigentlich nicht wenig Lust, nach Hannover zu fahren, meine Meinungsfreiheit zu nutzen und den Herrn von den "unpolitischen Hooligans" mal mitzuteilen, was für einen nationalistischen und rassistischen Unsinn sie so von sich geben.

[Dino]

"Unpolitisch" ist in diesem Zusammenhang ein Tarnbegriff für eine ausgesprochen miese und dem Wesen nach sportfeindliche Gesinnung, die die Gleichwertigkeit aller Menschen unabhängig von Rasse, Nationalität, Religion, sexueller Orientierung usw. nicht anerkennt. Genau die Anerkennung dieser Gleichwertigkeit ist eine der wesentlichen Grundlagen des Sports und des sportlichen Wettkampfes.

"Hooligan" ist ohnehin nur ein modischer Ausdruck für Leute, die man im traditionellen Sprachgebrauch als "Schläger" oder "Gewalttäter" bezeichnet. Schon von daher ist es absurd, solchen Gruppierungen ein Demonstrationsrecht zuzubilligen; erst Recht, nachdem sie gerade vorgeführt haben, auf welche Art sie "demonstrieren".
Und wenn sich dann noch der menschliche Abschaum von Neo-Nazis mit diesen "unpolitischen" Hooligans vermischt, dann wird das Ganze noch unappetitlicher als das Hooligan-Unwesen ohnehin schon ist.

[Johann Ohneland]

Ich stimme dir in deiner Analyse eigentlich grundsätzlich zu. Wobei ich Hooliganismus und reines Schlägertum schon unterscheiden würde, weil es doch unterschiedliche Formen des Gewalteinsatzes sind, auch in Hinsicht von Planung, Organisation und Spontaneität. Aber grundsätzlich befürworte ich das Recht auf freie Meinungsäußerungen auch für Vollidioten. Allerdings darf dann natürlich nicht so etwas wie in Köln passieren, dass Leute ungehindert Naziparolen grölen oder sich mit dem Hitlergruß lächerlich machen oder einfach nur stumpf Gewalt ausüben. Das sind die Grenzen der Meinungsfreiheit, die in dem Fall dann auch durchzusetzen sind. Grundsätzlich aber präventiv Kundgebungen zu verbieten, weil die Klientel problematisch ist, halte ich für heikel.

Es entbehrt aber tatsächlich nicht einer gewissen Ironie, dass jetzt die Kräfte, die immer etwas vom unpolitischen Fußball gefasselt haben, nun doch recht deutlich offenbart haben, dass es ihnen bei der Ablehnung von Politik, nur um die Ablehnung konträrer Weltbilder und das freie "Recht" zu rassistischer Hetze ging. Erbärmlicher Haufen...

[BMP]

Meinungsfreiheit hört da auf, wo es darum geht, das Fundament unserer Gesellschaft zu zerschlagen. Es tut weh diesen Leuten ein Forum zu geben, wenn man mit ansehen muss, wie freiheitlichen Rechte dazu dienen, diesen Staat zu untergraben.

[Johann Ohneland]

Grundsätzlich ist die Meinungsfreiheit sehr weit gefasst, was hart erkämpft werden musste. Man erinnere sich nur an die Versuche das Lied "Deutschland muss sterben" von Slime zu verbieten. Wo es übrigens ein hervorragendes Urteil des BVerfG zu gibt, das sagt, dass man dann auch "Die schlesischen Weber" von Heinrich Heine mit der Textzeile "Deutschland wir weben dein Leichentuch" verbieten müsste. Allein die Meinungsäußerung zur Abschaffung des Staates oder dessen Grundlagen reicht nicht aus, um eine Demo zu verbieten, auch wenn der Scheiß noch so hohl ist, wie bei diesem "Anti-Islamismus"-Ding. Solange man sich im Rahmen der Gesetze bewegt und das tun die Anmelder zumindest von der Papierform her, gibt es keinen Grund eine Demo zu verbieten. Auf die erhöhte Gefahrenlage wurde durch Veränderung an der Demodurchführung reagiert. Mehr ist rechtlich in Deutschland eigentlich nicht möglich, sofern im Vorfeld nicht explizit zu Gewalt aufgerufen wird. Das ist hart, das ist nervig, aber die andere Alternative wäre noch beknackter. Am Ende kann der Kram nur "zivilgesellschaftlich" aufgehalten werden. Durch Gegendemos, Argumente (und wahrscheinlich im Einzelfall auch durch körperliche Überzeugung, wie es in vielen deutschen Fußballstadien passiert ist). Das sind aber Wege, die für den Staat nur schwerlich gangbar sind, wenn er nicht seine Grundlagen selber einreißen will. Heißt aber natürlich nicht, dass man Gesetzesübertretungen, rassistische Äußerungen im Lauf der Demo ungestraft duchgehen lassen sollte. Da erwarte ich schon, dass die Polizei diesmal sensibler ist und den Spuk zur Not ein schnelles Ende bereitet. Bei studentischen Anti-Globalisierungsdemos oder sowas ist sie da ja auch immer gleich vorne dabei...

[Firaball97]

Das wird ja wieder ein Fiasko am Samstag . Ich gehe nicht davon aus das da weniger passiert als in Köln...

[Lyrico]

Meinungsfreiheit hört da auf, wo es darum geht, das Fundament unserer Gesellschaft zu zerschlagen. Es tut weh diesen Leuten ein Forum zu geben, wenn man mit ansehen muss, wie freiheitlichen Rechte dazu dienen, diesen Staat zu untergraben.

Auch wenn ich die Demokratie schätze, aber jeder sollte seine Meinung äußern dürfen, solange es im Rahmen des Gesetzes bleibt. Selbst wenn es eine Kundgebung geben sollte in der für eine Diktatur oder Monarchie oder ähnlichem geworben wird. Entscheidend ist ja was das Volk demokratisch wählt. Und wenn 80% der Deutschen gegen eine Demokratie wären und einen Kaiser/König wählen würden, wäre es auch eine demokratische Entsxheidung(wenn auch die vorerst Letzte)

[BMP]

Wer gewisse Zeiten unbedingt wieder haben möchte. - Es ist leichter die Demokratie und die damit verbundene Freiheit zu verlieren, als sie zu gewinnen.

[Senf]

Es ist leichter die Demokratie und die damit verbundene Freiheit zu verlieren, als sie zu gewinnen.

Exakt darum gilt es doch (demokratische) Freiheiten, wie Meinungs-und-Versammlungsfreiheit, besonders zu schützen. Sind sie erst einmal verloren oder stark eingeschränkt, wird es umso schwerer sie zurückzugewinnen. Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn rechter Schrott wie zum Beispiel HOGESA, Nazidemos oder Mahnwachen von Verschörungstheoretikern nicht existent wäre. Dennoch kristallisieren sich an ihnen gesellschaftliche Trends heraus. Ein Verbot könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Thema erledigt scheint, während es sich unter der Oberfläche weiter ausbreitet und zum stillen gesellschaftlichen Konsens wird: "Das darf man zwar nicht laut sagen aber...". Wenn es salonfähig würde und alle "es" laut sagen würden, erwachsen daraus stärke Probleme für die Demokratie, als wenn sich Behörden, Politik und Zivilgesellschaft schon zu einem frühen Zeitpunkt mit diesen Phänomenen auseinandersetzen. Gleiches gilt für die Nichtbeachtung solcher Tendenzen, bei denen auch ohne Verbot die Gefahr für die Demokratie unter den Tisch fallen kann. Vielleicht ist es auch einer der Gründe weswegen die HOGESA Klamotte überhaupt so relativ groß werden konnte. 1000-1500 Hooligans waren in Köln erwartet. Gekommen ist das Dreifache. Natürlich sollte nicht jeder PR-Coup von relativ unbedeutenden Gruppen oder Parteien ellenlang breitgetreten werden aber es bedarf einer permanenten kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema, um die Probleme richtig einordnen zu können.

Der Schutz der Öffentlichkeit spiegelt sich für mich im übrigen in den Auflagen der Demo wieder. So dürfen zum Beispiel die Rechtsrocker von Kategorie C nicht spielen und es herrscht ein striktes Alkoholverbot-und-Glasflaschenverbot. Wenn zu erwartende Strafbestände wie die Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen, sowie Volksverhetzung konsequent verfolgt werden, würde ich es für gut befinden.

[Firaball97]

Na klar die können jeden der da hinfährt kontrollieren . Das ist ja so effektiv wie mit den Pyros im Stadion .

[BMP]

Wer ein Sprachrohr bekommt, der nutzt es auch. Diese Spitze sollte man schleifen. Das würde zumindest den Dampf aus dem Kessel nehmen. Damit alleine wäre es aber nicht getan.

[Ggaribaldi]

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Wenig Teilnehmer, Zwischenfälle bei der Gegendemonstration, 5000 eingesetzte Polizisten – die HoGeSa-Veranstaltung in Hannover kannte nur Verlierer. Nun verfolgen die Organisatoren einen neuen Plan.

[Johann Ohneland]

Wer ein Sprachrohr bekommt, der nutzt es auch. Diese Spitze sollte man schleifen. Das würde zumindest den Dampf aus dem Kessel nehmen. Damit alleine wäre es aber nicht getan.

Präventiv verhaften oder wie willst du das machen?

[Dati85]

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[Firaball97]

Vielleicht sollte die Polizei das nächste mal gegen das Vermummungsverbot vorgehen.