
so bekommen die ihre bilanzen sauber! quelle: kicker-online:
Bereits 2002 warnte die Covisoc (Finanzkontroll-Gremium des Verbandes), dass etliche Klubs vor dem Kollaps stünden. Eine Farce, dass sie trotzdem weiterhin zugelassen wurden und auch der Fiskus nicht einschritt. Verbandschef Franco Carraro und Liga-Boss Adriano Galliani kündigten in diesem Sommer gezwungenermaßen das Jahr der Null-Toleranz an. Ausgerechnet Carraro, der als Präsident der Bank Mcc, und damit Aktionär von Lazio, ebenfalls das Gesetz "Spalmadebit" befürwortete, das den Römern die Steuerschulden auf die nächsten 23 Jahre stundete. Ausgerechnet Galliani, der als Vize-Präsident des AC Mailand die "Lega Calcio" eigentlich nur kurz übernehmen wollte, nun jedoch seit fast vier Jahren auf dem Thron sitzt. Vor einigen Wochen holte er die Erstverwertungs-Rechte im Free-TV zum ersten Mal in der Geschichte zu Berlusconis Gruppe "Mediaset", für die er übrigens selber arbeitet. Nebenher tauschten Gallianis Milan und Inter zwischen 1999 und 2002 zehn vollkommen unbekannte Spieler aus. Warum?
"Wir tauschen mit Inter, weil sich die Frauen und Freundinnen der Spieler an Mailand gewöhnt haben und nicht mehr woanders leben können", kommentierte Galliani lapidar. Beide Klubs schrieben sich in den Bilanzen dafür jährlich absurde vier bis fünf Millionen Euro gut. Die armen Freundinnen und Frauen mussten dem geliebten Milano jedoch adieu sagen, denn die zehn Akteure spielten nie für Inter oder Milan, sondern endeten in der anonymen Provinz. Eine Politik der für positive Bilanzen aufgeblähten Marktwerte, die auch viele andere Klubs betrieben und Bologna-Patron Giuseppe Gazzoni Frascara als "Finanz-Doping" anklagte. Die Staatsanwaltschaft Rom leitete unter anderem gegen Juventus, Milan und Inter Untersuchungen ein, die unter den Teppich gekehrt wurden. Juve-Arzt Riccardo Agricola darf seit sechs Monaten munter weiterpraktizieren, obwohl er mit erdrückenden Beweisen vor sechs Monaten in erster Instanz zu systematischem Doping verurteilt wurde. Kein Kommentar vom NOK, der Liga oder dem Verband, deren teils obskure Interpretationen der Normen außerhalb Mailands und Turins oft für Missmut sorgen.
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