In Lingen freut man sich bereits auf unser Kommen! Die Homepage ziert folgender Artikel:
Am Sonntag, 03.05.09 um 15.00 Uhr empfängt der TuS Lingen den designierten Meister der Oberliga Niedersachsen West, den VfB Oldenburg, im heimischen Emslandstadion.
Die Voraussetzungen für ein besonderes Spiel könnten nicht besser sein. Der TuS ist nach den 2 Niederlagen gegen Rehden und beim VfL Oldenburg wieder auf den 13. Tabellenplatz abgerutscht und steht jetzt wieder mit dem Rücken zur Wand.
Anders hingegen sieht es beim VfB aus. Er ist steil auf Meisterschaftskurs. Derzeit hat die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer 12 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Eintracht Nordhorn, diese wiederum haben aber noch 1 Spiel weniger ausgetragen. Beide Teams gehen jedoch unter der Woche noch in entscheidende Nachholspiele (der VfB bei der Osnabrücker Reserve, Nordhorn gegen Hildesheim). Das leichtere Spiel erwischt dabei der VfB, denn Hildesheim muss unbedingt punkten, um die Abstiegsränge wieder zu verlassen, Osnabrück steht auf einem gesicherten Mittelfeldplatz. Das fordert alle zu Rechenspielen auf, im günstigsten Fall benötigen die Kicker aus der Huntestadt im Spiel beim TuS nur ein Unentschieden, um vorzeitig Meister zu werden.
Die Elf um Mannschaftskapitän Tobias Schimmöller gönnt dem Team das natürlich von Herzen, möchte aber die Meisterfeier der Oldenburger nicht im eigenen Stadion erleben. Für die Gastgeber heisst es nämlich, 3 Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Die Lingener haben dabei nichts zu verlieren, die Oldenburger sind in dieser Partie klarer Favorit. So sieht es auch Trainer Georg Schultejans und sagt über die anstehende Partie: „Das wird für uns ein leichtes Spiel sein.“
Dass diese Partie viele Zuschauer anlocken wird, davon gehen beim TuS alle aus. Für das Wochenende scheint Petrus in bester Laune zu sein und hat Sonnenschein und sommerliche Temperaturen zugesagt. Doch nicht nur der Wettergott scheint gut gestimmt zu sein, zu einem Fußballfest gehört natürlich auch das leibliche Wohl. Und dafür ist wieder bestens gesorgt. Im Clubhaus können die Besucher Kaffee und Kuchen genießen, im großen Stadionrund sind diverse Grill- und Bierstände aufgebaut. Für die zahlreich erwarteten Gäste aus Oldenburg wird es wieder einen eigenen Stehfanblock geben, in dem natürlich niemand auf die obligatorische Stadionwurst oder ein kühles Bier verzichten muss.
Organisatorisch ist der TuS wieder gut vorbereitet. Seit einigen Tagen läuft bereits der Vorverkauf der Stehplatz- und Tribünenkarten. Vorverkaufsstellen sind eingerichtet bei Tabak Appelhans (Burgstr.), Kiosk Skubich (Rheiner Str.) Kiosk Hilbers (Willy-Brandt-Ring) sowie bei „Tabak und Co.“ in der Lookentorpassage. Dort erhältlich sind die Eintrittskarten für die Haupttribüne im Wert von 10,- € und die Stehplatzkarten im Wert von 5,- €, ermässigte Karten sind nur direkt am Stadion erhältlich. Damit kein Zuschauer lange warten muss, werden die Eingänge und Kassen am Emslandstadion am Sonntag ab 12.00 Uhr geöffnet sein, für die Gästefans ist ein separater Eingang vorgesehen.
Beide Teams und deren Verantwortlichen wünschen sich ein packendes, aber friedliches Spiel. Das gilt nicht nur für das Geschehen auf dem Rasen, sondern vor allem für das Treiben drumherum. Alle Besucher werden gebeten, sich auf die Personenkontrollen an den verschiedenen Eingängen einzustellen und alle Gegenstände zuhaus zu lassen, die nichts in einem Fußballstadion zu suchen haben. Das betrifft vor allem jegliche Form der Pyrotechnik, z.b. bengalische Feuer. Um die Sicherheit im eigenen Stadion zu gewährleisten, werden während des Spiels alle Getränke in Kunststoffbechern ausgeschenkt.
An dieser Stelle bleibt uns nichts anderes, als alle Lingener um die nötige Unterstützung für die Mannschaft des TuS zu bitten. Finden Sie am Wochenende Ihren Weg ins Emslandstadion, sehen Sie 90 Minuten lang ein spannendes Spiel, verwöhnen Sie sich und Ihre Lieben mit diversen Leckereien und zeigen Sie der Mannschaft, dass Sie an sie glauben. Denn die Mannschaft glaubt an Sie und hofft darauf, Sie am Sonntag zahlreich begrüßen zu können. Seien Sie dabei!
Die alte Weisheit, wonach ein Unglück selten allein kommt, wird man in Lingen ganz sicher bestätigen können, was diese Saison anbelangt. Ein fast schon unheimliches Verletzungspech begann schon im Sommer 2008. Die Vorbereitung für die Saison 2008/09 war dadurch alles andere als reibungslos, so dass der krasse Fehlstart in die Saison dann schon fast keine Überraschung mehr war. Von muskulären Problemen über Kreuzbandrisse, eine Salomonelleninfektion bis hin zum Wadenbein-Bruch konnte man In Lingen so ziemlich alles bieten, was man nun wirklich nicht braucht.
Hinzu kamen nicht gerade wirklich gelungene Transfers. Dass der zur Verstärkung der Abwehr geholte Michael Ende (von Eintracht Nordhorn) sich gleich schwer verletzte, war sicherlich Pech. Bei einem Ismael Altun-Saban (früher Lohne und Rehden) hätte man vielleicht besser auf die Warnungen gehört, die aus dem Umfeld seiner deutschen Ex-Vereine kamen, bevor man ihn von seinem letzten Verein Etimesgut Sekerspor (Türkei) holte. Mit einem Elfmetertor (bei zwei Versuchen) in 15 Spielen war er jedenfalls alles andere als die geplante Verstärkung für den Angriff. Im Winter „durfte“ er dann den Verein in Richtung Emsdetten wieder verlassen. Mit Alvaro Zalla (aus Oberneuland) wurde ein Mann für den Spielaufbau geholt, der die in ihn gesetzten Erwartungen auch nicht wirklich erfüllen konnte und inzwischen wohl keine Rolle mehr spielt. Richtig gut eingeschlagen hat dagegen der von Concordia Emsbüren geholte Mittelfeldspieler Josef Arning, der notgedrungen auch noch den Torschützen vom Dienst geben muss (10 Tore, davon 2 per Elfmeter), da ja sonst niemand so richtig torgefährlich ist.
Insgesamt wurden im Sommer 13 neue Spieler verpflichtet, von denen im Winter bereits 5 den Verein wieder verlassen haben. Dem standen 9 Abgänge gegenüber, von denen wohl vor allem die der beiden Mittelfeldspieler André Hues (Herzlake) und Marco Willen (Holthausen/Biene) schwer zu verkraften waren. Im Winter gingen (mehr oder weniger freiwillig) Trainer Jochen Wessels und 8 Spieler, unter ihnen auch der in der gesamten Hinrunde verletzte Michael Ende (zurück nach Nordhorn), die Abwehrrecken Nico Niemeyer (Borussia Emsdetten) und Norbert Koers (SV Dalum), der schon genannte Altun-Saban und ansonsten Spieler, die sich in der ersten Saisonhälfte nicht in die Mannschaft spielen konnten.
Als Wessels-Nachfolger übernahm Georg Schultejans im Winter das Traineramt. Vier neue Spieler kamen im Winter auch noch, von denen sich bisher am ehesten Dimitri Porsch von Germania Leer (Mittelfeld) durchsetzen konnte.
Trainer Schultejans übernahm eine Mannschaft, die nach einer desaströsen Vorrunde aus 17 Spielen ganze 11 Punkte (3 Siege und 2 Unentschieden) geholt hatte, und die schon wie ein sicherer Absteiger aussah. Das erste Spiel unter seiner Regie war das Emslandderby am 31. Januar, in dem der absolut überraschende 3:2-Heimsieg der Lingener zum Anfang vom Ende der Meppener Meisterschaftsambitionen werden sollte. Danach schien aber erst einmal wieder die gewohnte Tristesse angesagt. In Bad Rothenfelde, in Hameln und gegen Leer wurde wieder verloren. Dass der Sieg gegen den SV Meppen aber doch keine Eintagsfliege war, zeigten dann die nächsten Spiele. Gegen SVW II, Bavenstedt und Langenhagen konnte zu Hause gewonnen werden; und auch auswärts wurden in Hildesheim und bei Arminia Hannover Siege geholt. Lediglich die Partie in Pewsum ging in dieser Phase trotz einer 0:1 Halbzeitführung noch verloren. Nach 15 Punkten aus 6 Spielen war der TuS Lingen jedenfalls wieder zurück im Kampf um den Klassenerhalt.
Beste Voraussetzungen eigentlich, um vor eigenem Publikum gegen die ja ebenfalls stark abstiegsbedrohte Mannschaft des BSV Rehden in einen „6-Punkte-Spiel“ schon eine Art Vorentscheidung zu erreichen. Doch das Spiel ging mit 0:5 mehr als deutlich an die Gäste, die die Lingener nach allen Regeln der Kunst auskontern konnten. Mann des Spiels war der flinke Paul Kosenkow (Schütze des 1:1 in Oldenburg), der drei Tore vorbereitete, eins selber schoss und auf der rechten Angriffsseite nicht zu in Schach gehalten werden konnte. Es folgte dann am letzten Wochenende eine eher sang- und klanglose Niederlage (4:2) an der Alexanderstraße, wo man mit Glück zwar noch die erste Halbzeit ohne Gegentor überstand, aber durchaus höher hätte verlieren können (müssen).
Das Restprogramm des TuS Lingen hält nach dem VfB-Gastspiel noch Spiele in Nordhorn, Heessel und Meppen bereit, bevor es am letzten Spieltag zu Hause gegen Arminia Hannover geht. Ein heikles Programm, bei dem man zur Vermeidung des Abstiegs wohl mindestens einen Überraschungssieg gegen eine der Top-Mannschaften braucht. Ich würde den Lingenern sogar zwei solche Siege gönnen, gegen Nordhorn und gegen Meppen.
Die Probleme des TuS in dieser Saison sind leicht zu benennen.
Die Offensive ist mit ganzen 30 Toren aus 29 Spielen eine der schwächsten der Liga. Im Angriff herrscht zumeist einfach Flaute. Rainer Kremer, der Torjäger früherer Jahre, ist nur noch ein Schatten seiner selbst (3 Tore in 21 Spielen, davon allerdings gleich 2 im Spiel gegen Meppen). Altun-Saban war ein Irrtum. Sascha Gerritzen (2) und Patrick Foppe (3) waren noch nie sonderlich torgefährlich und sind es auch weiterhin nicht. Bezeichnend, dass mit Josef Arning (10) und André Beyer (4) die beiden erfolgreichsten Torschützen im Mittelfeld spielen.
Auch defensiv konnte die Mannschaft des TuS Lingen bisher nicht wirklich ihre Oberligatauglichkeit nachweisen. 68 Gegentore werden nur von drei Mannschaften in negativer Hinsicht übertroffen. Die Tordifferenz von minus 38 (nur Heessel liegt da trotz des 8:1-Sieges über Arminia immer noch drunter) ist ein zusätzlicher Nachteil im Abstiegskampf.
Trainer Schultejans sieht das Spiel gegen den VfB als eines der leichtesten an, nach dem Motto: „Du hast keine Chance, nutze sie!“ Eine Niederlage ist durchaus einkalkuliert. Man sieht dennoch die Chance, die 36 Punkte, die vermeintlich zum Klassenerhalt reichen (derzeit 29 Punkte) noch zu schaffen. In Lingen erwartet man ein Abstiegs-Endspiel am letzten Spieltag gegen Arminia.
Große Veränderungen gab es in der Lingener Startformation zuletzt nicht; das wird wohl auch am Sonntag so bleiben. Ich tippe mal auf folgende Aufstellung:
Tor: Kapitän Tobias Schimmöller (1), dem der TuS verdankt, dass es nicht noch deutlich schlimmer steht.
Abwehr: Maik Schomakers (2), Heinz Frimming (4), Manuel Wittmoser (7), Benjamin Brauer (16)
Wechsel/Alternativen: Frinning/Bollmer könnten durchaus ihre Positionen zwischen Abwehr und defensivem Mittelfeld tauschen; desgleichen Arning/Gerritzen zwischen Mittelfeld und Angriff. Im Offensivbereich wäre natürlich Rainer Kremer (15) immer eine Alternative. Im Verlauf des Spiels wird er höchstwahrscheinlich irgendwann kommen, sofern er nicht doch (anstelle von Gerritzen) in der Startelf steht.
Ansonsten sind Wladimir Schenemann (13), Winter-Zugang Dennis Klosterhuis(?), André Beyer (?) (alle Mittelfeld) und Angreifer Florian Kribber (13) als Reservisten vorstellbar.
Im Mittelfeld und der Defensive „kompakt stehen“ und mit langen Bällen vorne die Chance suchen. Sollte mich sehr wundern, wenn der Fahrplan von Trainer Schultejans etwas anders vorsehen würde. Ich glaube sogar, dass man (mit der Erfahrung des Rehden-Spiels im Kopf) auch bei einer VfB-Führung nicht groß davon angehen würde. Ein weiteres Debakel auf eigenem Platz will man im vorletzten Heimspiel sicherlich vermeiden.
Dass man Rainer Kremer seine Verwandlung vom torgefährlichen und trickreichen Wolf zum harmlosen Lämmchen nicht unbedingt abnehmen sollte, braucht man wohl nicht besonders zu betonen. Sein Auftritt beim 3:4-Sieg des VfB in Lingen im Mai 2006 dürfte noch in „bester“ Erinnerung sein. Und gegen Meppen hat er gezeigt, dass er in großen Spielen doch noch an bessere Zeiten anknüpfen kann. Der VfB muss Osnabrück aus dem Kopf kriegen und sich in seinem Auftreten am Bavenstedt-Spiel orientieren. Gelingt das, gehen weitere 3 Punkte nach Oldenburg, womit der Tag näherrückt, an dem die Staffelmeisterschaft auch rechnerisch klar ist.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)
Die "aktuelle" Tabelle von 2004/2005 ist auch sehr sehenswert.
Zudem kann eine Stadt mit allen politischen Kräften einen Verein gemeinsam unterstützen, aber eine einzige Partei sollte das lieber lassen. Wahlkampf hat im Sport nichts zu suchen!
Ich halte eine Niederlage von Nordhorn für dieses Wochenende für durchaus möglich. Dazu noch der Sieg unseres VfBs gegen den Tus Lingen und die Relegation ist sicher.