Fußball 2.0: Alle Macht den Fans
Eurosport - Mi 13.Feb. 14:14:00 2008
Ob in Brasilien, Kamerun oder Deutschland - überall auf der Welt wissen die Fans viel besser als Trainer und Funktionäre, was für ihren Verein gut ist. Einziges Problem: Sie haben wenig Einfluss. Bei Hapoel Play65 Kiryat Shalom aus Israel ist das anders: Hier entscheiden die Fans alles selbst.
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Von der Mannschafts-Aufstellung über Auswechslungen während der Partie bis hin zu Elfmeterschützen - die Zuschauer des Sechstligisten aus Tel Aviv bestimmen, was auf dem Platz passiert. Der Trainer hat nichts zu entscheiden - ganz einfach deshalb, weil es ihn gar nicht mehr gibt. Der Mann an der Seitenlinie ist viel mehr durch eine Art "Befehlsempfänger" ersetzt worden, der per Laptop die Wünsche der Fans übermittelt bekommt und dementsprechend reagieren muss.
Im ersten Spiel hat das neue System allerdings noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Gegen Maccabi Ironi Or Yehuda unterlagen die Blau-Roten knapp mit 2:3. Trotzdem waren alle Beteiligten zufrieden. Verlieren sich normalerweise ganze 100 Zuschauer auf dem Sportplatz des Klubs, lockte die Live-Übertragung im Internet 6.000 Interessenten vor die Bildschirme.
Demokratie dank Messi
Mitentscheiden kann jeder, der sich im Internet registriert und einen Mitgliedsbeitrag entrichtet. Alle Spiele von Hapoel werden Live auf der Klub-Homepage übertragen und wenn es nicht läuft, dann können die Mitglieder sofort reagieren und per Mausklick die Abwehr umstellen lassen oder einen neuen Stürmer bringen. Entschieden wird nach dem Mehrheitsprinzip. "Das ist echte Demokratie", schwärmt Moshe Hogeg. Der Geschäftsmann aus Tel Aviv hat das Projekt ins Leben gerufen.
Die Idee hatte der Israeli bei der Weltmeisterschaft 2006 während der Viertelfinalpartie zwischen Argentinien und Deutschland. "Die Fans wollten, dass der argentinische Trainer den Spielmacher Lionel Messi einwechselt, doch er tat es nicht", erinnert sich Hogeg und handelte: Für 350.000 Euro erwarb er im Juni 2007 Hapoel Play65 Kiryat Shalom und überlässt seitdem den Fans die Entscheidungen.
"Feindliche Übernahme drohte"
Das Konzept ging auf, entwickelte sich gut. Doch wie überall im Netz, drohen auch in diesem Fall Gefahren. Im November stellten die Verantwortlichen mit Schrecken fest, dass sich Fans gegnerischer Mannschaften angemeldet haben - und die wechselten mal eben Topstürmer Zohar Kaminsky aus. Demokratie hin oder her, das Anmelde- und Mitbestimmungs-System musste geändert werden.
Trotzdem fand die Idee schnell Nachahmer. So wird inzwischen der englische Fünftligist Ebbsfleet United von 20.000 Internet-Nutzern regiert und auch in Deutschland ist ähnliches geplant - und wer weiß, vielleicht gehört der Umgang mit dem Laptop auch irgendwann zum Berufsbild der deutschen Bundesliga-Trainer.
Tobias Laure / Eurosport
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Moderatoren: kalimera, Soccer_Scientist, Kane
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90+1
Oldenburg wie ein wütender Bulle, dem man die Eier eingeklemmt hat. Tritt aus, galoppiert nach vorne, schnaubt, spuckt, will vernichten. Regionalliga Nord – Rodeo von der Küste.
***Relegationssiegerbesieger***
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Re: Fußball 2.0
wenn man den spielern auch blutgrätschen befehlen kann, wäre das absolut klasse!
Könntet ihr mit meinen Augen sehen...