...und es geht noch weiter:
NOZ:
Erneut Sicherheitsbedenken: Kein VfL-Test gegen Hansa
ab Osnabrück/Melle.
Lothar Gans, Manager des Fußball-Zweitligisten VfL Osnabrück, war fassungslos. "Es ist unglaublich, dass man heutzutage nicht mal mehr Freundschaftsspiele durchführen kann."
Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen musste ein Test des VfL wegen Sicherheitsbedenken abgesagt werden. Wie schon die Partie gegen den holländischen Zweitligisten Go Ahead Deventer kommt auch das für den 21. Juli in Melle geplante Match gegen Bundesliga-Aufsteiger Hansa Rostock nicht zustande.
Insider der Rostocker Fanszene und örtliche Polizeivertreter rechneten für das Spiel am übernächsten Samstag mit 500 Hansa-Fans, von denen 80 als gewaltbereit eingestuft werden. Der Osnabrücker Kriminaloberrat Rudolf Völler, gestählt als Einsatzleiter bei zahlreichen VfL-Spielen, verdeutlichte, zu welchem Aufwand das geführt hätte: "Dafür benötigt man mindestens zwei Hundertschaften, überdies noch einige Berittene und Hundeführer, zumal sich abzeichnete, dass etwa hundert Rostocker mit dem Zug anreisen wollten und somit den langen Weg vom Bahnhof zum Sportplatz zu Fuß hätten zurücklegen müssen."
Für Rüdiger Wittek, 1. Polizeihauptkommissar in Melle und als Einsatzleiter vorgesehen, stand auch in Ermangelung der Möglichkeiten, Fangruppen am Carl-Starcke-Platz voneinander zu trennen, fest: "Wir hätten nicht für die Sicherheit garantieren können." Polizei, die Stadt Melle und der als Ausrichter vorgesehene SC Melle 03 setzten sich gestern zusammen an einen Tisch und entschieden: Unter den gegebenen Voraussetzungen findet das Spiel nicht statt. SC-Fußball-Abteilungsleiter Matthias Pietsch: "Ich trage die Entscheidung mit, so gern ich auch dieses Spiel bei uns gesehen hätte. Aber wir haben alle kalte Füße bekommen."
Kopfschüttelnd machte sich VfL-Manager Gans gestern Abend auf die Suche nach einem neuen Testspielgegner.