Verkauft ...
Verfasst: 13.05.2005 13:18

<br><br>http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,356020,00.html<br><br><br>Sorgen bereiten den Gegnern des neuen Besitzers neben dem von Glazer eingeräumten Mangel an Fußball-Sachverstand vor allem die finanziellen Risiken der Transaktion, die zu einem Großteil auf den Club in Form von Schulden abgewälzt werden sollen. Angeblich soll Manchester mit einem Schuldenberg in Höhe von 315 Millionen Pfund belastet werden, dem wohl nur das Stadion Old Trafford als Sicherheit entgegengestellt werden könnte. Joel Glazer, Sohn des neuen Chefs und potenzieller Statthalter des US-Investors vor Ort, hatte zur Befriedung der Fans bereits Spielerkäufe in Höhe von 20 Millionen Pfund in Aussicht gestellt. <br>
<br><br>Ganz einfach! Weil das Fernsehen die größte Kommerzkiste überhaupt ist...<br>Zweitens sind diese großen Konzerne die Anzeigenkunden der TV-Schergen.warum die diesen Scheiß denn immer noch betonen (extrem:siehe dsf frankfurt-duisburg/montagsspiel).
<br><br><br>Quelle sport1.at<br><br><br>@hulle <br><br>jaja hast leider Recht-trotzdem wenigstens voner Sportschau erwarte ich sowas!! DSF kann man ja halbwegs noch verstehen!Offener Brief: Austria-Fanklubs gegen Betriebsführervertrag<br><br><br><br>Im Sommer 1998 brachte Frank Stronach ein Einstandsgeschenk mit. Michi Wagners Rückkehr nach Wien-Favoriten sollte zeigen, dass es Stronach ernst war mit seinem Engagement bei der Wiener Austria.<br>Seitdem ist viel passiert. Michi Wagner ist geblieben - Noch. Im Sommer könnte auch für ihn das Kapitel Austria zu Ende sein. Damit wäre er nur ein weiterer Name in der Liste der Spieler, die in der Ära Stronach bei Austria Wien ihr Glück versuchen durften.<br><br>Ebenso wie die Spieler bei unserer Austria aus- und eingingen um zumeist gut dotierte Gehaltschecks abzuholen tummelten sich bald nach dem Einstieg Stronachs die Freunde, Berater und wie auch immer die Herrn hießen im VIP-Club.<br><br>Das Ergebnis dieser Männerfreundschaften war eine Horde von Trainern, Sportdirektoren, Scouts und anderen Funktionen, die man erfinden musste, um dem Prinzip "vier Augen sehen mehr als zwei" gerecht zu werden.<br><br>Entlassen wurden die "anständigen Burschn" regelmäßig, weil man wieder einmal die Pläne geändert hatte. Ein Startrainer mit internationalem Erfolg, dann wieder ein ehrlicher Arbeiter, der auf die Jugend setzt - probiert wurde viel. Konzept ist bis heute keines ersichtlich.<br><br>Und während Stronach und die ihm immer folgende Karawane der Geld- und Geltungssüchtigen alles ausprobieren durften, wie man möglicherweise einen erfolgreichen Fußballklub führt, hat auch das Präsidium der Austria nichts getan, um dem Treiben der Funktionslosen etwas entgegen zu setzen.<br><br>Um Stronach und sein Geld nur ja nicht zu vergraulen, hat sich auch die Spitze unseres Vereins entschlossen zu schweigen und allem zuzustimmen, was aus Kanada bestimmt wurde.<br><br>Wenn zwischendurch wieder einmal eines der Konzepte gescheitert war, wurde rasch ein Bauernopfer gefunden und das Treiben begann von vorne. Der letzte, der dieser Logik folgend gehen musste, war Lars Söndergaard.<br><br>Ein Viertelfinale im Europacup verschonte Söndergaard nicht davor, sich in der langen Liste der Kurzzeitarbeiter einzureihen (die auch noch die Namen Koncilia, Prohaska, Hochhauser, Haan, Hörmann, Pfeffer, Constantini, Schachner, Daum und Löw umfasst).<br><br>Aber weil es ja "keine schlechten Arbeiter, sondern nur schlechte Manager gibt", wurde auch auf dieser Ebene fleißig rotiert: Koncilia, Rebernig, Haan, Svetits, Kronsteiner (dem im Winter die Kompetenzen abhanden kamen, oder doch nicht?).<br><br>Einen Grund fand man immer, um einen solchen Wechsel zu rechtfertigen. Hatte sich doch jeder irgendwann in seiner kurzen Austrialaufbahn erlaubt, gegen einen Tabellennachzügler unentschieden zu spielen oder gar zu verlieren.<br><br>"Veilchenfieber" kam so immer nur kurz auf und wurde immer dann, wenn man an die Wende zum Guten glaubte, durch Schüttelfrost unter den Fans ersetzt.<br><br>Diese frostige Stimmung und die selten geglückte Medienarbeit, haben bis heute zur Folge, dass Zuschauerzahlen und Abozahlen nur durch Tricks zumindest in Ansätzen passabel aussehen.<br><br>Die Fanartikel und deren Verkauf - eine der Einnahme von modernen Fußballklubs - dümpeln bis heute bei der Austria vor sich hin. Sind sie doch nicht Teil des Betriebsführervertrages und somit offenkundig Brachland.<br><br>Ein neues Stadion ist notwendig, um international auf Dauer Erfolg zu haben. Diese Aussage hören wir nun seit Jahren von Frank Stronach. Bautermine werden aber genauso regelmäßig verschoben, wie Trainer und Manager zu "anständigen Burschn".<br><br>Und während man in Salzburg, Innsbruck, Graz und Ried in neuen Stadion spielt, während man bei Rapid das Stadion renoviert hat, hat sich im Horrstadion nichts geändert und ein Stadionneubau nicht mehr als eine alljährliche Ankündigung zur Weihnachtsfeier.<br><br>Frank Stronach mag mit wirtschaftlichem Geschick ein Weltunternehmen aufgebaut haben, er mag für dieses Unternehmen die richtigen Berater und Manager gefunden haben - seit nun 7 Jahren stellt er unter Beweis, dass ihm dies bei der Austria nicht gelingt.<br><br>Durch den Betriebsführervertrag zwar mit allen Möglichkeiten, aber keine Pflichten ausgestattet, hat Frank Stronach bei Austria Wien immer daneben gegriffen.<br><br>Der Ruf der Austria ist ramponiert, nachhaltige Strukturen sind nirgends in Sicht, im Hintergrund arbeitet eine Clique von Personen, die zwar viel für die eigene Brieftasche, aber wenig für die Austria übrig hat.<br><br>Es also Zeit, ein Fazit zu ziehen: und dieses Fazit kann nur heißen: Löst den Betriebsführervertrag in seiner jetzigen Form auf. Zur Rettung unserer Liebe muss endlich Schluss sein mit dem System Magna und Stronach, das von Freunderlwirtschaft und einer Planung der Marke "Try and Error" geprägt ist.<br><br>Wir wollen einen seriös geführten Verein, der durch klare Strukturen und Kompetenzen gekennzeichnet ist. In dem auch die Verantwortung übernehmen, die verantwortlich sind und wo nicht immer die billigste Lösung als die beste verkauft wird.<br><br>Wir wollen eine Austria, die nach Jahrzehnten der Misswirtschaft, endlich wieder vernünftig und ehrlich arbeitet, weil wir der Meinung sind, dass dies auf Dauer der einzige Weg zum Erfolg ist.<br><br>Nur ehrliche, harte und professionelle Arbeit kann Probleme lösen, das "Reingeben" von Geld schafft nur neue Probleme für die Zukunft, weil die grundlegenden Fragen nicht angegangen werden.<br><br>Wir lieben diesen Verein, wir lieben die Austria - wir werden nicht weiter zulassen, dass jemand glaubt, mit seinem Geld könne er sich das Recht erkaufen, hier seine Langeweile zu bekämpfen und seine Freunde zu unterhalten.<br><br>Wir können und dürfen uns auch erwarten, dass jeder, der sich bei der Austria engagiert, dieses Engagement auch ernst nimmt. "Ich kann gar nicht so viel Geld ausgeben, dass ich weniger hätte" - lieb Du weiter Dein Geld.... unser Herz gehört Austria Wien.<br><br>Freiheit für Austria Wien<br>
Quelle:Angezündete Toilettenhäuser, ein gestürmtes Spielfeld, Stadionverbote und Festnahmen - seit Monaten gibt es Zoff beim österreichischen Erstliga-Club Red Bull Salzburg. Vorrangig geht es um die Trikotfarbe, aber auch um den Einfluss des neuen Vereinsbesitzers.
Der Streit begann im April. Der österreichische Traditionsclub und Bundesligist Austria Salzburg hatte mit dem Verkauf seiner Namensrechte an die Getränkefirma "Red Bull" auch seine Trikotfarbe verkauft. Das gefiel wiederum einer Gruppe traditionsbewusster Anhänger nicht, die kurzerhand in Anlehnung an die ursprünglichen Vereinsfarben die "Initiative Violett-Weiß" gründete.
Es folgte ein monatelanges Dress-Drama zwischen Red Bull Salzburg Geschäftsführer Kurt Wiebach und Fan Stephan Huber, Sprecher der Initiative, das bis heute kein Ende gefunden hat. Die Aktivisten fordern die Rückkehr zu den alten Farben und organisierten in den vergangenen Monaten Proteste gegen den Ausverkauf des Vereins an den österreichischen Brausekonzern mit den Rindviechern im Logo.
"Die Firma Red Bull kann doch nicht wegen ein paar Romantikern ihr Logo umfärben", rechtfertigt Wiebach die erste Maßnahme, die der neue Hauptsponsor vor der Sommerpause ergriffen hat. Die Salzburger wurden in den Firmenfarben rot und weiß (Heimdress) beziehungsweise blau (Auswärtsdress) ausstaffiert. Der Einstieg der roten Bullen setzte sogar so viel Energie bei den Verantwortlichen frei, dass das ursprüngliche Gründungsdatum (1933) kurzerhand in 2005 geändert werden sollte.
Schwere moralische Geschütze
Doch so weit kam es nicht. "Der Versuch, das Gründungsdatum zu ändern, ist ein Beweis dafür, wie wenig die Herrschaften von Red Bull vom Fußball verstehen", spottet Huber. Denn eine Änderung des Datums wäre laut Verbandsstatuten einer Neugründung gleich gekommen. "Dann hätte der Club in der siebten Liga neu anfangen müssen", so Huber. Für den 35-Jährigen war dieser Schnellschuss nicht der einzige in sein violett-weißes Herz.
Beim ersten Heimspiel wurde ihm, der seit 27 Jahren zur Austria geht, schnell klar, wohin der Bulle läuft: "Spontan dachte ich, dass ich in der größten Bauerndisco der Welt bin", erinnert sich Huber. Der neue Sponsor hatte zwei Großbildleinwände am Spielfeldrand installiert und einen aufgedrehten Stadionsprecher verpflichtet, der das Spiel vor den Augen der Zuschauer live kommentiert (!) hatte. Der Schiedsrichter setzte diesem regelwidrigen Treiben dann nach wenigen Minuten ein Ende.
Protestplakat der Initiative: Verschandelung des Mozart-Hauses
"Red Bull sieht in den Fußballspielen Marketingevents", kritisiert Huber. "Mag sein, dass sie ihr Handwerk sogar verstehen, aber das machen eben eine Menge Fans nicht mit", so der Verleger. Das sieht sein Kontrahent offenbar anders: "Bei unseren ersten drei Heimspielen war das Stadion mit rund 18.500 Zuschauern jeweils ausverkauft. Die Initiative besteht aus drei- bis vierhundert Fans, die den anderen den Spaß am Event vermiesen", kontert der 59-jährige Wiebach.
Den Aktivisten geht es allerdings um mehr als in Bullenkostüme gestopfte Marketingstudenten, die das Publikum mit kleinkindartigen Rumgehopse zum Anfeuern aussortierter Bundesliga-Allstars wie Thomas Linke und Alexander Zickler animieren. Sie sehen in der Übernahme den Ausverkauf ihrer Tradition - und fahren schwere moralische Geschütze zur Verteidigung der vereinseigenen Werte auf: "Der Name Austria sollte 1933 zu Beginn der Nazizeit die Unabhängigkeit des Clubs demonstrieren. Die Farben violett-weiß waren nicht politisch besetzt", erklärt Huber.
Der Streit um die Jersey-Farbe eskalierte endgültig beim dritten Saisonspiel der Bullen in Ried. Wohl auch, weil beide Parteien bis dahin keinen Schritt aufeinander zugegangen waren. "Alte Leute und Kinder wurden mit Bier überschüttet, Randalierer haben Toilettenhäuser angezündet und mit Leuchtraketen auf das Spielfeld geschossen", fasst Huber die Ereignisse des unrühmlichen Gastauftrittes zusammen.
Die Reaktion des Vereins ließ nicht lange auf sich warten. 57 Anhängern wurde Stadionverbot erteilt. Fünf der vermeintlichen Störenfriede waren in der laufenden Saison allerdings in keinem Stadion, können folglich auch nicht in Ried randaliert haben. "Das war ein Versehen, aber zehn Prozent ist doch eine passable Fehlerquote", so Wiebach.
Ärger mit dem Trikothersteller
Mittlerweile hat es drei Gespräche zwischen Vertretern der Initiative und dem Verein samt Besitzer Red Bull gegeben, das letzte am gestrigen Abend. Eine Entscheidung über die künftige Trikotfarbe ist noch nicht gefallen. Doch es kommt langsam Bewegung in die Sache: "Wir haben unseren Torwart im letzten Spiel mit violetten Stutzen spielen lassen", hebt Wiebach hervor.
Sein Angebot an die Initiative: Ab der kommenden Saison spielt der Verein mit komplett weißen Trikots, das rund sechs Zentimeter große Sponsorenlogo von Adidas soll dann in violett gefärbt werden. "Ein Witz", so Huber nach der gestrigen Sitzung. Wenn Äpfel und Birnen sprechen könnten, sie säßen in Salzburg mit am Tisch.
Violett-weiße Choreographie: In Salzburg Vergangenheit
Zudem steht noch gar nicht fest, ob dann wirklich noch das Logo von Adidas oder einem Textilanbieter aus der Nachbarschaft auf der Brust der Salzburger prangt. Denn im Streit um die Trikots gibt es noch eine dritte Partei. Vor der Saison löste der Club, bei dem FC-Bayern-Präsident Franz Beckenbauer als Berater fungiert, seinen bis 2006 laufenden Vertrag mit Sportartikelhersteller Puma, um zur Konkurrenz zu wechseln. "Natürlich hat da auch die Freundschaft zwischen Red-Bull-Besitzer Dieter Mateschitz und Franz Beckenbauer eine Rolle gespielt", so Wiebach.
Während der gestrigen Sitzung erreichte Wiebach dann die Nachricht, dass Puma eine einstweilige Verfügung gegen die Vertragsauflösung erwirkt hat und der Verein künftig wieder in Puma-Kleidung auflaufen muss. Zudem wurde die Sitzung ergebnislos abgebrochen und auf den 15. September vertagt. Zu allem Überfluss will Huber mit seiner Gruppe bis dahin weiterkämpfen. Europaweite Solidarität ist ihm sicher. Woche für Woche hängen in den Stadien von Braunschweig bis Prag entsprechende Transparente.
Auf Unterstützung aus dem eigenen Lager kann der 35-Jährige indes nicht hoffen. Mittlerweile liegen die Nerven bei einigen Anhängern blank, eine Spaltung der Fanszene droht. Trainer Kurt Jara, zuvor beim 1. FC Kaiserslautern und dem Hamburger SV gefeuert und mittlerweile mit den roten Bullen im Tabellenkeller der österreichischen Liga angekommen, kommentierte das Problem auf seine Art: "Diese Fans gehen mir auf die Nerven. Die sind vor zehn Jahren noch in kurzen Hosen gegangen und reden von Tradition. Wenn sie einen violett-weißen Club wollen, dann sollen sie einen gründen."
Sollte es am 15. September keine Lösung geben - wonach es derzeit aussieht - wäre Jaras Rat eine echte Alternative.