"Bockmen hatt gutt Mannschaft"
Verfasst: 17.05.2007 22:22
„Gutt Mannschaft“? - Nicht wirklich.
Vor seinem Gastspiel in Oldenburg liegt des SV Bockenem auf dem Abstiegsplatz 14. Er hat allerdings noch eine (kleine) Chance auf den Klassenerhalt, da der TuS Esens nur einen Punkt Vorsprung hat, dabei aber eine wesentlich schlechtere Tordifferenz.
Mit 22 Punkten hat Bockenem nach 28 absolvierten Spielen weniger Punkte eingesammelt als in der Vorrunde der letzten Saison. Damals haben sie als frisch aufgestiegene Mannschaft zunächst für Furore gesorgt und am Ende immerhin einen gesicherten Mittelfeldplatz eingefahren. Und aus dieser Zeit stammt der Spruch von „Gutt Mannschaft“.
Dem sportlichen Absturz in dieser Saison ging eine schwere Krise im Verein voraus. Es ging um Geld, es ging um Führungspositionen im Verein und es ging daraufhin in der Sommerpause nahezu die gesamte Mannschaft. So gerade noch vor Beginn der aktuellen Saison war der Verein dann wieder handlungsfähig und konnte eine neue Mannschaft rekrutieren. Im derzeitigen Kader stehen 12 Spieler, die in der Sommerpause geholt wurden (damals gab es 17 Neuverpflichtungen). 5 Spieler wurden dann in der Winterpause geholt, 2 hat man im Laufe der Saison aus den eigenen Reihen (zeitweilig) in die Erste befördert. Nur 4 Spieler des aktuellen Kaders haben auch schon in der letzten Saison für den SVB in der NDS-Liga gespielt.
Einen solchen Totalumbruch zu bewältigen ist ohnehin eine extrem schwierige Aufgabe. In Bockenem kam noch ein lange schwelender Konflikt um den Trainer (ehemals Spielertrainer) Matthias Henze hinzu, der erst zum Rückrundenstart gelöst wurde, als man sich im Verein zum längst überfälligen Wechsel durchringen konnte. Inzwischen wird die Mannschaft von Torsten Fredrich trainiert.
Im sportlichen Vergleich zwischen Vor- und Rückrunde hat sich dieser Wechsel wohl ausgezahlt.
Vorrunde: 8 Punkte, 9:26 Tore, letzter Platz.
Rückrunde (13 Spiele): 14 Punkte, 20:23 Tore, 12. Platz in der Rückrundentabelle.
Allerdings sind auch 14 Punkte aus 13 Spielen eine Ausbeute, die normalerweise in höchste Abstiegsnot führt. Eigentlich ist der SVB auch in der Rückrunde nicht wirklich auf die Beine gekommen, bis dann am letzten Spieltag im Derby der Nachbar VfV Hildesheim in Bockenem gleich mit 5:0 abgefertigt wurde. Ein Ergebnis, das man nur schwer nachvollziehen kann, wenn man den Auftritt des VfV in Oldenburg zum Maßstab nimmt. Halten wir es einfach mal der besonderen Konstellation eines Derbys zugute.
Immerhin hat mit diesem Ergebnis die fast schon erloschene Hoffnung auf Rettung in Bockenem nochmals Auftrieb erhalten. Ein Punkt aus den beiden letzten Spielen (am letzten Spieltag noch in Rehden) könnte unter Umständen schon reichen. Und die Gäste werden sicherlich versuchen, den womöglich „goldenen Punkt“ schon beim VfB zu ergattern. Der VfB wird sich auf einen Gegner einzustellen haben, der sein Heil vor allem in der Defensive suchen wird.
Und die Defensive ist sicherlich ohnehin der vergleichsweise stärkere Mannschaftsteil beim SVB. Mit 49 Gegentoren liegen sie unter den Mannschaften ab Platz 11 abwärts deutlich am besten. Schwach dagegen die Offensive: Ganze 29 Tore, die zweitschlechteste Ausbeute nach Esens. Und da sind die 5 Tore aus dem etwas speziellen Spiel gegen den Nachbarn aus Hildesheim schon eingerechnet.
Wenn beim SVB jemand torgefährlich ist, dann sicherlich die Souleimanns. Gleich vier Brüder, Vetter oder zumindest Namensvetter Souleimann spielen beim SVB, der sie alle als Mittelfeldspieler ausweist. Torschützenkönig ist Imad (den man wohl eher als Stürmer ansehen darf) mit 10 Toren, gefolgt von Ibrahim mit 4 Treffern. 3 Tore (davon 2 gegen den VfV) hat der nominelle Angreifer Jan Laumann erzielt, was ihn schon auf Platz 3 bringt. Ansonsten noch mal diese und jener mit einer oder zwei Buden, mehr ist nicht.
Gegen Hildesheim haben sie lt. Fußballecke folgende Besetzung aufgeboten:
Im Tor: Unser alter Freund Panther-Paul Robert Etoungou
In der Abwehr-Viererkette davor: Amel Hekalo, Ercan Alkan, Ilhami Karagülle, Abdulrahman Danladi
Im Mittelfeld: Jan Laumann, Axel Wulf, der Ex-Wilhelmshavener und Ex-Bürgerfelder George Alhassan, Joussef Souleimann
Und im Angriff: Ibrahim Souleimann, Imad Souleimann
Mich sollte es etwas wundern, wenn der aus Ramlingen gekommene Karagülle wirklich in der Abwehrkette (und dazu noch innen) gespielt haben sollte. Ich vermute, dass da eher Axel Wulf gestanden hat. Gegen den VfB erwarte ich eine defensivere Aufstellung, in der etwa Florian Meene anstelle von Alhassan, Karagülle oder Joussef Souleimann von Anfang an dabei sein könnte.
Bei den Wechseln war das Hildesheim-Spiel mit 3:0 bzw. 4:0 schon entschieden:
76. Minute: Juri Paulmann für Ibrahim Souleimann, 80. Minute: Maik Fuh für Imad Souleimann, 88. Minute: Florian Meene für Axel Wulf.
Am Marschweg hat der Platz zum Glück anders als in Bavenstedt und in Pewsum wieder eine normale Breite. Das sollte zum gepflegten Flügelspiel einladen. Daran hat es in Pewsum unter anderen auch gefehlt. Zudem wurde in der Spitze vielfach viel zu kompliziert und zu eng gespielt. Von vergebenen Chancen und fehlendem „Killerinstinkt“ muss man ja gar nicht weiter reden. Und dass das (vie zu frühe) „Verwalten“ einer knappen Führung ein Risikospiel ist, wissen wir spätestens seit dem 1:1 in Pewsum.
Die Mannschaft muss sich schnellstens von der Last-Minute-Depression des Pewsum-Spiels befreien und sehen, dass sie sich die zwei Chancen erhält, die sie immer noch hat:
1. Auch Langenhagen hat noch keine 6 Punkte aus den letzten 2 Spielen sicher.
2. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Aufstieg auch über eine Relegation der beiden (Ost-, Weststaffel) Tabellenzweiten möglich ist, ist ja durchaus gegeben.
Für den Erhalt dieser beiden Chancen muss die Mannschaft jetzt kämpfen. Und wir alle müssen dabei mithelfen!
Vor seinem Gastspiel in Oldenburg liegt des SV Bockenem auf dem Abstiegsplatz 14. Er hat allerdings noch eine (kleine) Chance auf den Klassenerhalt, da der TuS Esens nur einen Punkt Vorsprung hat, dabei aber eine wesentlich schlechtere Tordifferenz.
Mit 22 Punkten hat Bockenem nach 28 absolvierten Spielen weniger Punkte eingesammelt als in der Vorrunde der letzten Saison. Damals haben sie als frisch aufgestiegene Mannschaft zunächst für Furore gesorgt und am Ende immerhin einen gesicherten Mittelfeldplatz eingefahren. Und aus dieser Zeit stammt der Spruch von „Gutt Mannschaft“.
Dem sportlichen Absturz in dieser Saison ging eine schwere Krise im Verein voraus. Es ging um Geld, es ging um Führungspositionen im Verein und es ging daraufhin in der Sommerpause nahezu die gesamte Mannschaft. So gerade noch vor Beginn der aktuellen Saison war der Verein dann wieder handlungsfähig und konnte eine neue Mannschaft rekrutieren. Im derzeitigen Kader stehen 12 Spieler, die in der Sommerpause geholt wurden (damals gab es 17 Neuverpflichtungen). 5 Spieler wurden dann in der Winterpause geholt, 2 hat man im Laufe der Saison aus den eigenen Reihen (zeitweilig) in die Erste befördert. Nur 4 Spieler des aktuellen Kaders haben auch schon in der letzten Saison für den SVB in der NDS-Liga gespielt.
Einen solchen Totalumbruch zu bewältigen ist ohnehin eine extrem schwierige Aufgabe. In Bockenem kam noch ein lange schwelender Konflikt um den Trainer (ehemals Spielertrainer) Matthias Henze hinzu, der erst zum Rückrundenstart gelöst wurde, als man sich im Verein zum längst überfälligen Wechsel durchringen konnte. Inzwischen wird die Mannschaft von Torsten Fredrich trainiert.
Im sportlichen Vergleich zwischen Vor- und Rückrunde hat sich dieser Wechsel wohl ausgezahlt.
Vorrunde: 8 Punkte, 9:26 Tore, letzter Platz.
Rückrunde (13 Spiele): 14 Punkte, 20:23 Tore, 12. Platz in der Rückrundentabelle.
Allerdings sind auch 14 Punkte aus 13 Spielen eine Ausbeute, die normalerweise in höchste Abstiegsnot führt. Eigentlich ist der SVB auch in der Rückrunde nicht wirklich auf die Beine gekommen, bis dann am letzten Spieltag im Derby der Nachbar VfV Hildesheim in Bockenem gleich mit 5:0 abgefertigt wurde. Ein Ergebnis, das man nur schwer nachvollziehen kann, wenn man den Auftritt des VfV in Oldenburg zum Maßstab nimmt. Halten wir es einfach mal der besonderen Konstellation eines Derbys zugute.
Immerhin hat mit diesem Ergebnis die fast schon erloschene Hoffnung auf Rettung in Bockenem nochmals Auftrieb erhalten. Ein Punkt aus den beiden letzten Spielen (am letzten Spieltag noch in Rehden) könnte unter Umständen schon reichen. Und die Gäste werden sicherlich versuchen, den womöglich „goldenen Punkt“ schon beim VfB zu ergattern. Der VfB wird sich auf einen Gegner einzustellen haben, der sein Heil vor allem in der Defensive suchen wird.
Und die Defensive ist sicherlich ohnehin der vergleichsweise stärkere Mannschaftsteil beim SVB. Mit 49 Gegentoren liegen sie unter den Mannschaften ab Platz 11 abwärts deutlich am besten. Schwach dagegen die Offensive: Ganze 29 Tore, die zweitschlechteste Ausbeute nach Esens. Und da sind die 5 Tore aus dem etwas speziellen Spiel gegen den Nachbarn aus Hildesheim schon eingerechnet.
Wenn beim SVB jemand torgefährlich ist, dann sicherlich die Souleimanns. Gleich vier Brüder, Vetter oder zumindest Namensvetter Souleimann spielen beim SVB, der sie alle als Mittelfeldspieler ausweist. Torschützenkönig ist Imad (den man wohl eher als Stürmer ansehen darf) mit 10 Toren, gefolgt von Ibrahim mit 4 Treffern. 3 Tore (davon 2 gegen den VfV) hat der nominelle Angreifer Jan Laumann erzielt, was ihn schon auf Platz 3 bringt. Ansonsten noch mal diese und jener mit einer oder zwei Buden, mehr ist nicht.
Gegen Hildesheim haben sie lt. Fußballecke folgende Besetzung aufgeboten:
Im Tor: Unser alter Freund Panther-Paul Robert Etoungou
In der Abwehr-Viererkette davor: Amel Hekalo, Ercan Alkan, Ilhami Karagülle, Abdulrahman Danladi
Im Mittelfeld: Jan Laumann, Axel Wulf, der Ex-Wilhelmshavener und Ex-Bürgerfelder George Alhassan, Joussef Souleimann
Und im Angriff: Ibrahim Souleimann, Imad Souleimann
Mich sollte es etwas wundern, wenn der aus Ramlingen gekommene Karagülle wirklich in der Abwehrkette (und dazu noch innen) gespielt haben sollte. Ich vermute, dass da eher Axel Wulf gestanden hat. Gegen den VfB erwarte ich eine defensivere Aufstellung, in der etwa Florian Meene anstelle von Alhassan, Karagülle oder Joussef Souleimann von Anfang an dabei sein könnte.
Bei den Wechseln war das Hildesheim-Spiel mit 3:0 bzw. 4:0 schon entschieden:
76. Minute: Juri Paulmann für Ibrahim Souleimann, 80. Minute: Maik Fuh für Imad Souleimann, 88. Minute: Florian Meene für Axel Wulf.
Am Marschweg hat der Platz zum Glück anders als in Bavenstedt und in Pewsum wieder eine normale Breite. Das sollte zum gepflegten Flügelspiel einladen. Daran hat es in Pewsum unter anderen auch gefehlt. Zudem wurde in der Spitze vielfach viel zu kompliziert und zu eng gespielt. Von vergebenen Chancen und fehlendem „Killerinstinkt“ muss man ja gar nicht weiter reden. Und dass das (vie zu frühe) „Verwalten“ einer knappen Führung ein Risikospiel ist, wissen wir spätestens seit dem 1:1 in Pewsum.
Die Mannschaft muss sich schnellstens von der Last-Minute-Depression des Pewsum-Spiels befreien und sehen, dass sie sich die zwei Chancen erhält, die sie immer noch hat:
1. Auch Langenhagen hat noch keine 6 Punkte aus den letzten 2 Spielen sicher.
2. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Aufstieg auch über eine Relegation der beiden (Ost-, Weststaffel) Tabellenzweiten möglich ist, ist ja durchaus gegeben.
Für den Erhalt dieser beiden Chancen muss die Mannschaft jetzt kämpfen. Und wir alle müssen dabei mithelfen!