Am Samstag um 16:00 Uhr ist der SV Bad Rothenfelde zu Gast im Sportpark Dornstede.
In Bad Rothenfelde mag man sich fragen, was geschehen wäre, hätte man gleich zu Saisonbeginn ein glückliches Händchen bei der Trainerwahl gehabt. In die Saison wurde mit Berni Lampe gestartet, der aber nach dem 14. Spieltag nach einer 3:6 Klatsche auf dem eigenen Platz gegen unsere U23 entlassen wurde. Dieses war aber nicht die erste deftige Niederlage, unter Lampe war häufiger Tag der offenen Tür, wie zum Beispiel gegen Grossefehn und Oythe (jeweils 1:6). Das soll die Leistung unserer Jungs aber nicht schmälern, zumal nur mit einem Minikader von 13 Mann angereist war.
Auf Lampe folgte ein Triumvirat, bestehend aus Bastian Kuhlmann/Oliver Köther/Peter Dlugosch. Bastian Kuhlmann musste sich nach 2 Spielen auch schon wieder aus beruflichen Gründen wieder verabschieden. Insgesamt haben die Drei bzw. Zwei jedoch eine ordentliche Bilanz: Aus 5 Spielen konnten 9 Punkte errungen werden, wobei besonders die deutlichen Siege gegen Melle (4:1) und Bad Bentheim (1:6) herausstechen.
Doch das neue Jahr brachte einen neuen Cheftrainer mit sich. Zum 01.01. übernahm Günter Baerhausen das Ruder. Baerhausen absolvierte mit der Mannschaft eine harte Vorbereitung, die offensichtlich ihre Wirkung gezeigt hat, denn Bad Rothenfelde ist die beste Rückrundenmannschaft. Nach 9 Spielen unter Fitnessfanatiker Baerhausen stehen 19 Punkte auf dem Konto. Eingeholt werden könnte die Mannschaft aus Bad Rothenfelde nur noch von einer Truppe; Trommelwirbel; der U23, die aus 8 Spielen 17 Punkte holte.
In der Gesamttabelle steht die Baerhausen- Elf mit 47 Zählern aus 27 Spielen auf Rang 5. Oythe und die U23 können aber aufgrund der geringeren Anzahl an Spielen vorbeiziehen. Symptomatisch ist das Torverhältnis von 76:62 Toren. 76 geschossene Tore sind Ligaspitze, 62 Gegentore bedeuten aber den Drittletzten Rang! Unter Baerhausen hat sich die Abwehr aber schon ein wenig auf 1,77 Gegentore pro Spiel stabilisiert, ist dieser Wert für eine Spitzenmannschaft aber noch zu hoch. In der Auswärtstabelle belegt man mit 14 Punkten Rang 9.
Im Vorjahr stieg Bad Rothenfelde aus der Oberliga Niedersachsen West sportlich denkbar knapp ab. Mit nur einem Punkt wurde die Relegationsrunde verpasst. Allerdings wurde schon während der Saison veröffentlicht, dass ungeachtet der sportlichen Situation ein Rückzug aus der Oberliga folgen wird.
In dieser Saison würde Baerhausen, der als Profispieler unter anderem für VfL Osnabrück und Wilhelmshaven auflief, gerne noch unter die ersten 3 kommen. Langfristig möchte er Bad Rothenfelde als zweite Kraft in der Osnabrücker Umgebung etablieren. Baerhausen legt sehr viel Wert auf Disziplin, Ordnung und wie schon erwähnt vor allem auf die Fitness. Und das Legen dieses Schwerpunktes zahlt sich aus: Von den 6 Siegen in der Rückrunde wurden in 5 Spielen die entscheidenden Treffer in Hälfte Zwei erzielt. Die Mannschaft ist physisch unheimlich stark und ist bis zur letzten Minute voll da.
Insgesamt zeichnet sich die Mannschaft durch eine sehr hohe Erfahrung aus. Nahezu jeder Spieler hat schon Erfahrungen in der Oberliga gesammelt. Eine Hälfte in den vergangen beiden Oberligajahren in Bad Rothenfelde selbst, die andere Hälfte bei Osna II. Insgesamt standen in der letzten Woche 7 Spieler auf dem Feld, die auch schon bei dem Trauerspiel gegen unsere Erste in der vergangenen Saison in der Startelf standen.
Stammtorwart ohne wenn und aber ist Frederik Witte, und das seit 2 ½ Jahren, in denen er auf 49 Oberligaspiele gekommen ist.
Der Abwehrchef ist der Innenverteidiger Martin Heinrich., der seit seiner Jugend in Bad Rothenfelde spielt. Heinrick kommt vor allem bei Standards mit nach vorne, und konnte dadurch schon 4 Tore erzielen. Neben ihm wird vermutlich nach überstandener Verletzung Rene Bonath zum Einsatz kommen. Mit jeweils 1,88 m Körpergröße ist das ganze eine robuste Angelegenheit. Auf den Außen sind wohl der 35- Jährige Kapitän Nils Hörmeyer und der junge Jan Unger, der in der letzt Saison noch A- Jugend für Bad Laer spielte, mit von der Partie. Kapitän Hörmeyer ist mit seinen 7 Saisontreffern ebenfalls für seine Torgefahr bekannt.
Im defensiven Mittelfeld könnte Winterpausen Neuzugang Christoffer Meyer- Potthoff auflaufen. In der Hinserie spielte er beim SSC Dodesheide einen sehr starken Part auf der 6.. Möglicherweise rückt er aber auch für Bonath in die Abwehr. Außerdem wird das Schlitzohr Kai Hartmann auf der linken Seite wuseln. 11 Tore konnte der schnelle und trickreiche Bursche schon erzielen. Eher über rechts kommt Thorsten Schlingmann. Da Baerhausen im Sturm die Qual der Wahl hat, könnte es sein, dass Tobias Kasper (9 Tore) den offensiven Mittelfeldspieler gibt. Dabei würde er häufiger auch in die Sturmspitze rücken.
Auf jeden Fall im Sturm spielen wird Patrick Fiss. Mit 20 Treffern rangiert das schnelle Leichtgewicht aktuell auf Rang 3 der Torjägerliste. Mit 22 Tore aus 56 Spielen verfügt er auch über eine gute Quote in der Oberliga. Falls Kasper ins Mittelfeld rückt, steht ihm mit dem kopfballstarken Malte Becker ein Spieler vom Typ Mittelstürmer zur Seite. Becker kommt auf 7 Tore.
Der einzige in dieser Mannschaft, der noch nicht höherklassig gekickt hat, ist Jan Unger. Ansonsten haben alle mindestens schon eine Saison im Oberligastamm gespielt.
Die Mannschaft versucht die meisten Situationen spielerisch zu lösen und bolzt nicht wie wild darauf los. Baerhausen fordert ein konsequentes Direktspiel. Auch bei Standards ist Bad Rothenfelde, die viele hochgewachsene Spieler in seinen Reihen haben, sehr stark.
Mit einem Heimsieg gegen Bad Rothenfelde wäre der Kontakt an die ersten Fünf weiter hergestellt, sowie ein Puffer auf die folgenden Mannschaften erspielt. In den letzten beiden Spielen gegen Melle und Bad Bentheim wurde wiederholt gezeigt, dass man sich mit dem Mannschaften von der Ligaspitze auf jeden Fall messen kann. Rückrundenmeister wäre doch etwas.
