Senf hat geschrieben:Friese hat geschrieben:Erstaunlich dieser Hang zur ach so bösen Hool-Szene.
Aber, kaum stehen diese Jungs, vor dem eigenen Stadion wird "gejault"...!
Bild 1: Das Maskieren dient zur einschüchterung des Gegner. In Ländern wie Polen, Tschechien usw. einfach üblich. Ich habe in Ostrava oder Prag schon Hools mit Eishockey-Masken auflaufen sehen.
Bild 2: Sprich Oberkörper frei, ist ein typisches Poser-Foto...!
@Senf:
Sorry, Das Klamotten btw. Markengepose findet man kaum noch. Früher waren Marken wie Chevignon sehr angesagt...! Lacoste gehört dann doch eher auf den Tennis-Platz...

Stimmt, Hooligans gehören einer aussterbenden Art an bzw. werden durch andere Subkulturen verdrängt.
Durch die Ultras?
Der Hooliganismus stirbt nur in den Medien aus! Und dass ist auch gut so.
Die älteste Subkultur ist der nunmal der Hooliganismus und der stirbt wohl niemals aus:
Ein paar Sekunden lang Schweigen in einem abgelegenen Waldstück. Plötzlich: Ein Brüllen.Aus zwei sich gegenüberliegenden Richtungen rennen Männer in dumpfen Krachen aneinander.Bis auf Waffen wird alles verwendet, was nur irgendwie weh tut: Faustschläge, Fußtritte, Kopfstöße. Die Veranstaltung dauert nicht länger als zwei Minuten. Anlass für die Begeisterung am seltsamen Hobby ist das “geile Gefühl”.
Hooligans formieren sich in Gruppen wie “München rot”. Im normalen Leben ist man Student, Tischler, Koch oder Bankangestellter. Die Gegner werden übers Handy kontaktiert, nach dem Kampf gibt man sich die Hand oder geht auch mal mit den anderen ein Bier trinken. Soeben geschilderte Handlungen nennt man im Fachjargon auch “Dritte Halbzeit” oder “nicht genehmigte Kampfhandlung”. Sich selbst bezeichnet man als “erlebnisorientierte Fans”.
Das Aussehen ist schlicht und unauffällig.
Warum wird man trotz riesiger Verletzungsgefahr Hooligan? Antwort: Um sich das zu erkämpfen, was man im Alltag so selten bekommt: Selbstbestätigung, Respekt, “den Kick”. Oder wie es ein Hooligan selbst beschreibt: “Man geht dahin, um diese Angst zu besiegen. Du bist zwar in einer Gruppe, aber deinen inneren Schweinehund musst du trotzdem allein überwinden. Wer wegrennt, wird verachtet.” Der Kick wird als eine Mischung aus Angst, Nervosität, Aggression und Aggressivität beschrieben. Manche Hooligans koksen, um nach einem Knockout wieder aufstehen zu können. “Man prügelt sich, weil man süchtig ist. Wie der Junkie seinen Schuss braucht, geht der Hool zu seien Kämpfen. Aber der Reiz und das geile Gefühl nehmen danach einfach ab. Mir gibt es nichts mehr.” So hören sich nach einigen Jahren oft enttäuschte Hooligans an.
Die Öffentlichkeit hat meist nur das eine Bild von Hooligans vor Augen: besoffene, arbeitslose, faschistische Schläger, wie diejenigen, die 1998 während der WM den Polizisten Daniel Nivel zum Krüppel schlugen.
Andere distanzieren sich davon. Sie halten die Ideale Kampf Mann gegen Mann und sportliche Auseinandersetzungen hoch. “Wir wissen wer wir sind. Vor tausend Jahren wären wir Helden gewesen.”
Es ist schon interessant, was in unserer Gesellschaft abgeht, wenn man genauer hinschaut. Nach außen brave Bürger verwandeln sich für kurze Zeit in Kampfmaschinen und spielen danach wieder den netten Herrn Biedermann auf der Arbeit oder in der Familie. Man sucht Ehre und Anerkennung. Etwas das dem Leben etwas Farbe bringt. Auch wenn nicht jeder ein gefürchteter Hooligan ist, ein wenig steckt dieses ausrasten Wollen und sich spüren Wollen in jedem. Was der römische Philosoph Seneca sagte ist mehr als zutreffend: “Jede Gewalt hat ihren Ursprung in der Schwachheit”. Als man Jesus verhörte gingen den Leuten die Argumente aus. Sie hatten keinen triftigen Grund gefunden die personifizierte Wahrheit anzuklagen, also schlugen sie ihm ins Gesicht (Johannes 18,12-24). Wie reagierst du darauf wenn dich die Wahrheit konfrontiert? Schlägst du ihr ins Gesicht oder lässt du dich von ihr überführen. Bis heute sind die Worte und Taten Jesus in der Bibel zu lesen und keiner kann ihn ernsthaft anklagen, dafür überführen sie vielmehr uns von unserem moralischen Bankrott. Was für eine Bedeutung haben sie für dein Leben?
Quelle: sueddeutsche.de