
Internationaler Fußball
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Der Schütze meldet sich zu Wort...
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Mein System kennt keine Grenzen
Wenn ich mir vorstelle das wir doch eigentlich alles ganz normale Menschen haben mit Familie deren Hobby es ist ein Verein zu unterstützen und bei seinem Hobby ums leben zu kommen ist das einfach nur traurig ...Egal warum oder wieso , Gewalt gegen wen auch immer kann einfach keine Lösung sein . Wenn ich in der Haut eines Polizisten stecken würde wäre mir auch Angst und Bange und gerade in Italien hätte ich wohl schon längst meinen Dienst quitttiert . Ich möchte das leben doch schließlich genießen !
Ihr nicht auch ?
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das leben anderer leute für so eine sache zu riskieren halte ich auch für völlig verrückt. wer sich schlagen will, sollte das tun können. aber auch bitte mit gewissen regeln
in diesem fall verstehe ich aber auch nicht, wieso jemand in ein fahrendes auto schießt, wenn er bei einer schlägerei dazwischengegangen sein soll?!
in diesem fall verstehe ich aber auch nicht, wieso jemand in ein fahrendes auto schießt, wenn er bei einer schlägerei dazwischengegangen sein soll?!

"Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche." (Gustav Mahler)
@Südschwede
Der Rodney King Vergleich, war weniger polemisch gemeint, als es den Anschein hat. Vielmehr ging es darum die Diskussion, die sich bis dato nur aus den gängigen Stereotypen und den medial aufoktroyierten Meinungsbildern zusammensetzen, in eine eher produktive Richtung zu lenken.
Wie Cardosso schon schrieb ist der Fußball, mit samt seinen Begleiterscheinungen, ein Spiegelbild der Gesellschaft. Das gilt wiederum umso mehr für die italienische Ultrasszene (das ganze Hooligan Gegurke ist Schwachsinn, sogar schlecht polemisierter Dummfug) und ihrer Ursprünge. Ultras stehen, in Italien, welches als ihr Mutterland gilt, nicht nur für schöne Choreos, kreativen Support, karitative Sammelaktionen und Fanartikel-und-Ticketverkauf, sondern auch für einen gewissen Grad an Gewalt. In einem Spektrum von "wir wollen zeigen, dass wir die Heftigsten sind" bis hin "wir wollen uns nur selbst vierteiligen" ist alles zu finden. Gibt es Ultras, die sagen, dass sie mit Gewalt nichts am Hut haben, bzw. dem Staat und seinen Vasallen, das Gewaltmonopol zusprechen? Ich würde das klar mit einem "Nein" beantworten. Das dies so ist liegt vielmehr in den Ursprüngen der Ultraskultur zu finden. Um überhaupt mit dem Thema zu operieren, sollte mensch sich kurz mit den politischen Verhältnissen Italiens der 60iger und 70iger vertraut machen, der Gründungszeit vieler italienischer Ultrasszenen.
In der Anfangszeit waren fast alle italienischen Ultragruppen politisch im linkem Spektrum zu verorten. Ultrà war somit auch ein Teil einer Gegenkultur zum post faschistischem Italien. Natürlich schwangen auch andere Faktoren, wie ein stark ausgeprägter Lokalpatriotismus, in die Szenen mit ein aber trotzdem war/ist es Gang und Gebe etwas eigenes zu schaffen, welches nicht auf den verhassten (staatlichen) Institutionen beruht(e). Die Kurven sollten ein Bereich mit eigenen Gesetzen sein und sich selbst regulieren. Dass diese "Kurvenautonomie" einem System nicht gefallen, welches ein Gewaltmonopol für sich beansprucht, ist obligat. Folglich kam es immer wieder zu Konflikten der Ultras mit der Polizei, welche häufig als verhasster als der Lokalrivale angesehen wird, da sie versucht die Gegenkultur Ultrà zu zerstören.
In den 80iger Jahren begann der Vorstoß der Rechtsextremen in die Kurven Italiens und viele Kurven kippten (Extrembeispiel AS ROM), bzw. gründeten Rechte Gruppen, dort wo noch keine Ultraszene beheimatet war. Trotzdem ist allen Ultraszenen ihr Verständnis als Gegenkultur geblieben und die Autonomie der Kurve das wichtigste Gut einer jeden Szene. Jedwelige Intervention der Polizei wird als Angriff, auf die Gegenkultur gewertet und betrifft somit alle Ultras. Und wenn ein Fan durch die Polizei erschossen wird, ist es aus diesem Sichtwinkel auch klar, dass eine entsprechende Reaktion dazu geben muss. Ob ein Auge um Auge, Zahn um Zahn, wirklich das Klügste ist, lasse ich mal dahin gestellt und die Frage kann sich jedeR von uns selbst beantworten. Wenn dazu kommt, dass der Spieltag trotz des Todes eines Fans weiterläuft, während beim Tod eines Polizisten (er starb bei Riots, wurde aber von einem Polizeifahrzeug überfahren), alle Spiele abgesagt werden, ist es ersichtlich weswegen sich viele Ultras, mit ihrem eigenem Selbstverständnis, benachteiligt fühlen. Die ganze Diskussion über Reiseverbote ist politisch zudem auch nicht besonders klug, es sei denn eine weitere Eskalation ist der politischen Agenda dienlich. Denn daraus erwächst der Schluss: "Die knallen uns ab und bestrafen uns auch noch dafür."
Der Rodney King Vergleich, war weniger polemisch gemeint, als es den Anschein hat. Vielmehr ging es darum die Diskussion, die sich bis dato nur aus den gängigen Stereotypen und den medial aufoktroyierten Meinungsbildern zusammensetzen, in eine eher produktive Richtung zu lenken.
Wie Cardosso schon schrieb ist der Fußball, mit samt seinen Begleiterscheinungen, ein Spiegelbild der Gesellschaft. Das gilt wiederum umso mehr für die italienische Ultrasszene (das ganze Hooligan Gegurke ist Schwachsinn, sogar schlecht polemisierter Dummfug) und ihrer Ursprünge. Ultras stehen, in Italien, welches als ihr Mutterland gilt, nicht nur für schöne Choreos, kreativen Support, karitative Sammelaktionen und Fanartikel-und-Ticketverkauf, sondern auch für einen gewissen Grad an Gewalt. In einem Spektrum von "wir wollen zeigen, dass wir die Heftigsten sind" bis hin "wir wollen uns nur selbst vierteiligen" ist alles zu finden. Gibt es Ultras, die sagen, dass sie mit Gewalt nichts am Hut haben, bzw. dem Staat und seinen Vasallen, das Gewaltmonopol zusprechen? Ich würde das klar mit einem "Nein" beantworten. Das dies so ist liegt vielmehr in den Ursprüngen der Ultraskultur zu finden. Um überhaupt mit dem Thema zu operieren, sollte mensch sich kurz mit den politischen Verhältnissen Italiens der 60iger und 70iger vertraut machen, der Gründungszeit vieler italienischer Ultrasszenen.
In der Anfangszeit waren fast alle italienischen Ultragruppen politisch im linkem Spektrum zu verorten. Ultrà war somit auch ein Teil einer Gegenkultur zum post faschistischem Italien. Natürlich schwangen auch andere Faktoren, wie ein stark ausgeprägter Lokalpatriotismus, in die Szenen mit ein aber trotzdem war/ist es Gang und Gebe etwas eigenes zu schaffen, welches nicht auf den verhassten (staatlichen) Institutionen beruht(e). Die Kurven sollten ein Bereich mit eigenen Gesetzen sein und sich selbst regulieren. Dass diese "Kurvenautonomie" einem System nicht gefallen, welches ein Gewaltmonopol für sich beansprucht, ist obligat. Folglich kam es immer wieder zu Konflikten der Ultras mit der Polizei, welche häufig als verhasster als der Lokalrivale angesehen wird, da sie versucht die Gegenkultur Ultrà zu zerstören.
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>>unsere Existenzen sind reine Unterhaltungsmechanismen...<<
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Andersherum stellt sich aber auch die Frage, warum der Polizist absichtlich in ein wegfahrendes Auto schießen sollte.Revo hat geschrieben:in diesem fall verstehe ich aber auch nicht, wieso jemand in ein fahrendes auto schießt, wenn er bei einer schlägerei dazwischengegangen sein soll?!
Für mich ist die Darstellung, dass es sich um einen Unfall handelte, durchaus glaubwürdig und wahrscheinlich. Auch wenn ich damit andere Versionen nicht gänzlich ausschließen möchte.
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Das sehe ich auch so. Wie bescheuert müßte ein Polizist sein? Und wenn dies noch ein irgendwie denkbares Szenario eines amoklaufenden Polizisten sein könnte, so wäre es auch hier die Tat eines Einzelnen und bei weitem nicht als die Ausführung eines generellen Befehls zu sehen.
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Außerdem muss die waffe doch gesichert sein bevor man den ersten Schuss abgibtCardosso hat geschrieben:@Soccer_Scientist:aber wie"unglücklich" muss der Polizist mit der waffe in der hand gelaufen sein das sowas passieren kann?Verstehst du wie das ich meine?



Pro A.B.
Spielen?Ich bin verletzt...
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Wie immer guter Text Senf aber was zum henker bedeutet das wort...Senf hat geschrieben:aufoktroyierten
Ultrá Leben, Oldenburg folgen!
http://www.Commando-Donnerschwee.de
16.11.08 - Derbytime!
Meine Verwarnungs-Stufe: [ 1 ]
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ich bin mal gespannt wie sich das in italien zukünftig entwickeln wird. ich denke, sicherlich (leider) nicht gerade zum besten (sprich, entspanntere zeiten)...
ich "freue" mich schon aufs kommende wochenende. mal schauen welche schlagzeilen dann der calcio macht.
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Ich finde es sehr bedenklich das der Junge Mann da erschossen worden ist,wobei ich glaube das Italien nach dem Polizisten-Tod damals sehr sensibel in Sachen Fussball Rowdys ist.
Man muss mal sehen in wie weit sich die Regierung dazu hinreißen läßt, strenge Maßnahmen zu ergreifen.
In Deutschland ist es auch ein Problem, obwohl ich manchmal glaube es wird zu Volkssport, man nehme Leipzig vs.Dresden.Soviele auf einmal, die können nicht alle bescheuert sein.
Und jetzt hört doch mal auf euch die Köpfe einzuhauen ( verbal).
Es ist ein gewisses Aggressions-Potiental zu lesen.
schade das es so ist
Man muss mal sehen in wie weit sich die Regierung dazu hinreißen läßt, strenge Maßnahmen zu ergreifen.
In Deutschland ist es auch ein Problem, obwohl ich manchmal glaube es wird zu Volkssport, man nehme Leipzig vs.Dresden.Soviele auf einmal, die können nicht alle bescheuert sein.
Und jetzt hört doch mal auf euch die Köpfe einzuhauen ( verbal).
Es ist ein gewisses Aggressions-Potiental zu lesen.
schade das es so ist

Einen doppelten Jack Daniels-Cola bitte........
Etwas mehr Licht:
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 99,00.html
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Zuletzt geändert von Ggaribaldi am 14.11.2007 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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So ein junges Ding! Und dann mit 12 Fussballern! Vom FC Thun!
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So schnell kanns gehen. 2004 noch Meister in Österreich, aber vielleicht schon bald Geschichte .... GAK will Spielbetrieb einstellen
Tiocfaidh Ár Lá