Interview mit Joe aus der heutigen NWZ:
NWZ hat geschrieben:„Drei bis vier gezielte Verstärkungen sind notwendig“
VfB-Trainer Joe Zinnbauer äußert sich zur Situation im Verein und zu Zukunftsplänen
Noch ist der Coach aber vorsichtig. Zum Oberliga-Aufstieg fehlt dem VfB mindestens ein Remis am letzten Spieltag.
Von Heinz Arndt
Frage: Wäre der Oberliga-Aufstieg Ihr bislang größter sportlicher Erfolg als Trainer?
Zinnbauer: Auch wenn ich mit dem TSV Wendelstein als Trainer bereits von der Bezirksliga in die Bezirksoberliga aufgestiegen bin, so wäre der Aufstieg mit einem solch traditionsreichen Verein, wie es der VfB Oldenburg nun einmal ist, zweifelsohne für mich der bislang größte sportliche Erfolg.
Frage: Haben sich die Erwartungen, die Sie bei Ihrem Amtsantritt in Oldenburg gehegt haben, erfüllt?
Zinnbauer: Klappt der Aufstieg, dann haben wir den bei meinem Dienstantritt zur Saison 2005/2006 aufgestellten Drei-Jahres-Plan vorzeitig erfüllt. Doch Vorsicht: Noch sind wir nicht aufgestiegen. Klappt der Aufstieg, dann sind meine Ziele und die des Vereins hundertprozentig in Erfüllung gegangen.
Frage: Dieses zu erreichen war sicher nicht einfach?
Zinnbauer: Wir, der Vorstand und ich, mussten uns zum Anfang mit vielen Altlasten herum plagen. Das war keine einfache Zeit. Die Euphorie um den VfB ist kaum zu bremsen, egal welche Ziele du nennst, die Leute wollen immer nur erfolgreichen Fußball sehen und aufsteigen. Das ist letztlich ja auch nachvollziehbar, wenn man schon in der Zweiten Bundesliga gespielt und an das Tor zur Ersten Liga geklopft hat.
Frage: Ist Ihre Mannschaft oberliga-reif?
Zinnbauer: Das werden wir sehen. Ich betone noch einmal, erst müssen wir noch endgültig aufsteigen. Ich sage mal, von der Grobstruktur her – das hat man gegen höherklassige Gegner schon gesehen – steht schon eine spielstarke Mannschaft auf dem Platz. Gegen Teams, die mitspielen, tun wir uns leichter, weil wir vom spielerischen her eine gute Mannschaft sind. Ich denke schon, dass diese Mannschaft die Qualität hat, in der Oberliga zu bestehen. Es dürfen nur nicht zu hohe Erwartungen in sie gesetzt werden. Drei bis vier gezielte Verstärkungen werden schon notwendig sein. Ziel ist es, mitzuspielen, ob es dann zur Qualifikation für die neue Regionalliga reicht, das hängt auch vom zur Verfügung stehenden Etat ab und wie die Mannschaft in drei bis vier Wochen aufgestellt ist.
Frage: Was wird vor allem gesucht?
Zinnbauer: Uns fehlt schon die Spiel bestimmende Persönlichkeit im zentralen Mittelfeld. Solche Leute gibt es natürlich nicht wie Sand am Meer, doch wir sind da schon mit einigen Spielern, die solche Fähigkeiten besitzen, in Kontakt. Leider fehlen uns weiterhin die finanziellen Mittel, um da richtig zuzuschlagen.
Frage: Was erwarten Sie in der kommenden Oberliga-Saison?
Zinnbauer: Aufgrund der Einführung der Dritten Liga und des Qualifikations-Modus’ für die Regionalliga, wird das für viele ein Existenzkampf. Man sieht ja jetzt schon, welche hochwertigen Spieler die Vereine verpflichten. Da können wir natürlich nicht mithalten. Wir werden aber trotzdem versuchen, mit unseren jungen Spielern, kämpferischer Einstellung und erfrischendem Fußball mitzuhalten. Dabei bleiben wir unserem Konzept treu und werden junge dynamische Spieler aus der A-Jugend einbauen. Gelingt es uns dann noch, die gewünschten Verstärkungen zu holen, und dass alle ihre Leistungen bringen, dann schaffen wir ja vielleicht die jetzt noch für unmöglich gehaltene Qualifikation. Aber das wird wahnsinnig schwer werden, unter die besten sechs Teams zu kommen – und wie gesagt, erst einmal müssen wir noch aufsteigen.
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