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Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 10:53
von Neutraler
Felissilvestris hat geschrieben:Und ich komm immer noch nicht so ganz damit klar, dass die Sanierung der Laufbahn und Entwässerungsanlage im Marschweg fast genauso teuer war, wie der Neubau des Leichtatheltikstadions in Bremen Obervieland.
Man muss die Stadt auch mal in Schutz nehmen, denn das Stadion in Bremen ist
kein Neubau. Dort stand schon vor dem Bau eine Leichtathletikanlage mit 6 Rundbahnen. Diese Anlage wurde beim Umbau 2010-11 auf 8 Bahnen erweitert und eine Tribüne errichtet. Somit ist auch klar, dass dieser Umbau nicht viel teurer als die Sanierung des Marschwegstadions war. Es bleibt dabei, ein Neubau irgendwo im Zentrum Oldenburgs oder auch im Randbereich würde viel höhere Kosten verursachen als die jetzt abgeschlossene Sanierung.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 10:55
von Uwe
Hätten die Pfeifen vor 22 Jahren Donnerschwee gekauft würden wir alle zufrieden nebeneinander wohnen.

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 11:55
von Neutraler
Uwe hat geschrieben:Hätten die Pfeifen vor 22 Jahren Donnerschwee gekauft würden wir alle zufrieden nebeneinander wohnen.

Nicht nur "zufrieden nebeneinander" sondern auch "zufrieden miteinander" hat doch auch was.

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 12:09
von MarS
Wenn der VfB bis heute in Donnerschwee spielen würde, dann wäre das Marschwegstadion doch höchstwahrscheinlich inzwischen eine Ruine bzw. deutlich verkleinert worden.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 12:29
von Uwe
MarS hat geschrieben:Wenn der VfB bis heute in Donnerschwee spielen würde, dann wäre das Marschwegstadion doch höchstwahrscheinlich inzwischen eine Ruine bzw. deutlich verkleinert worden.
Denke ich nicht. Die neue Tribüne würde es natürlich nicht geben, aber eben das alte Teil. Und ich weiss nicht genau, wie vor dem Umzug 1991 die Stehgerade ausgesehen hat. War das nicht einfach ein Rasenwall, wie jetzt hinter dem Tor? So wäre es dann jetzt auch noch, aber ein Rasenwall kann ja nicht kaputt gehen.

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 12:44
von MarS
Ich glaube schon, dass die Gegengerade auch vorher schon befestigt war, ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass da große Baumaßnahmen vor dem Einzug vom VfB stattgefunden haben (abgesehen von den Zäunen). Und die Stehplätze wären ja nun über 20 Jahre im Grunde überhaupt nicht genutzt worden. Und auch die alte Haupttribüne wäre kaum mal beansprucht gewesen, wer weiß wie sorgfältig man die in gutem Zustand gehalten hätte. Im Grunde hätte man das Stadion verkleinern müssen, alles bis auf die Tribüne wäre ja sinnlos gewesen. Und wenn sich dann noch Olantis breitgemacht hätte...
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 12:50
von Rehalist
Uwe hat geschrieben:Hätten die Pfeifen vor 22 Jahren Donnerschwee gekauft würden wir alle zufrieden nebeneinander wohnen.

Welche "Pfeifen " sind denn hier gemeint ?

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 13:21
von Dino
Donnerschwee wäre nur sehr schwer (wenn überhaupt) zu einem nach heutigen Maßstäben tauglichen Stadion für die RL umgestaltbar gewesen.
Sicherheitsfragen baulicher Art im Stadion selbst (Stehränge), eine marode Infrastruktur (Toiletten, Tribüne, Kabinen). Dazu wenig bis gar kein Platz für erforderliche (Aus)Baumaßnahmen.
Und schließlich auch eine heikle Verkehrs- und Parkplatzsituation rund um das Stadion.
Auch wenn der alte VfB-Platz für mich wie ein zweites Zu Hause war; man sollte Realist bleiben, was seine Zukunftsfähigkeit anbelangt hat. Zudem hat der VfB-Platz den VfB wirtschaftlich viel zu sehr belastet. In einer Zeit, als die Zuschauer-Einnahmen noch die Haupt-Einnahmequelle waren, gingen diese zu rd. 50% für den Platz drauf; Gift für die Wettbewerbsfähigkeit.
Zum Thema "Donnerschwee" wurden und werden immer noch viel zu viele Märchen und Legenden verbreitet; zum Teil aus Sentimentalität oder Unwissenheit, zum Teil um dem Verein den angeblich großen Kardinalfehler vorzuhalten, der den Niedergang eingeleitet haben soll.
Dem verdienstvollen langjährigen Präsident Paul Boschen hat man in der Stadionfrage jahrelang bitteres Unrecht getan, indem man ihm vorwarf, den Stadionverkauf auf die Tagesordnung gesetzt zu haben, ohne dass es aus Vereinssicht zwinge Gründe dafür gab.
Unter dem ebenfalls verdienstvollen zweimaligen Präsidenten Klaus Berster wurde dann in dessen erster Amtsperiode der notwendige Verkauf vollzogen und Paul Boschen rehabilitiert.
Irgendwann muss man auch mal innerlich Abschied nehmen, auch wenn das dann ein durchaus schmerzhafter Prozess war/ist.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 15:31
von Rehalist
Ja , Dino, da hast Du Recht ! Im Rückblick in meinem Alter war das wohl so notwendig !
War nicht allerdings auch mal ein Sportplatz direkt neben der Weser- Ems- Halle. Ich glaube, da wurde sogar mal drauf
gespielt?
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:22
von Kridde
Dino hat geschrieben:Zum Thema "Donnerschwee" wurden und werden immer noch viel zu viele Märchen und Legenden verbreitet [...].
Auch wenn es leicht ketzerisch klingt: Gehört die Stimmung in Donnerschwee auch zu den Märchen und Legenden? Anders formuliert, handelt es sich bei der vielfach beschworenen Hexenkesselatmosphäre in D'schwee um einen Fakt, oder ist da auch ein bisschen Verklärung mit im Spiel? (Frage eines Nachgeborenen)
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:27
von Dino
Die Stimmung in Donnerschwee war häufig (nicht immer) tatsächlich phantastisch, da der Support zumeist von großen Masse des Publikums getragen wurde und vielfach sehr laut und leidenschaftlich war. Die Enge des Stadions und die Nähe des Publikums zum Spielfeld haben da noch zusätzlich einiges bewirkt.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:29
von Kridde
Also keine Legende

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:39
von MarS
Alleine durch die Nähe des Spielfeldes zu den Rängen und durch die tiefergelegte "Schüssel"-Bauweise des Stadions war die Stimmung automatisch großartig. Sicher nicht bei jedem Spiel und durchgängig, aber sobald etwas Emotion drin war und die Masse mitgegangen ist, war das definitiv beeindruckend.
Ich vergesse nie ein Spiel gegen Preußen Münster (4:0) zu dem ich nicht gehen konnte, weil ich gleichzeitig ein Tennis-Punktspiel ein paar hundert Meter weiter auf der VfB-Tennisanlage hatte - was da noch für eine Lautstärke angekommen ist! Konnte mich kaum auf mein Spiel konzentrieren, das war schrecklich...
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:40
von Uwe
Kridde hat geschrieben:Also keine Legende

Du hast mir damals immer gesagt, dass Du das ganze Rumgebrülle bis zu Dir nach hause gehört hast. Also frag nicht so hinterhältig.

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:44
von Kridde
Ja, auf der Terrasse meines Opas in der Sandstraße konnte man den Torjubel hören.
Eigentlich habe ich u. a. deshalb gefragt, weil beim Schauen von youtube-Videos Stimmung zwar schon ganz gut rüberkommt, wenn auch nicht so Hölle-des-Nordens mäßig.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 16:46
von Rehalist
Dino hat geschrieben:Die Stimmung in Donnerschwee war häufig (nicht immer) tatsächlich phantastisch, da der Support zumeist von großen Masse des Publikums getragen wurde und vielfach sehr laut und leidenschaftlich war. Die Enge des Stadions und die Nähe des Publikums zum Spielfeld haben da noch zusätzlich einiges bewirkt.
So wars ! Auch durch die hohen Mauern längs der Wehdestr und hinter den Toren gab es ein gutes Echo der Fans :
V-V-VfB usw. ! Oder bei Meppen z.B. : ihr habt die Schweinepest-ihr habt die Schweinepest - ihr habt - ihr habt die
Schweinepest ! Und vieles Andere mehr !
Irgendwann wird das alles Legende sein !

Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 18:43
von Ossimike
Ja der vielbeschworene Geist von Donnerschwee! Sicherlich spielt ein gewisses Maß an Verklärung bei der Nachbetrachtung solcher Dinge eine Rolle. Aber das Stadion und das ganze Drumherum war schon einzigartig - zumindest für Oldenburg. Die Schüssel versprühte den Charme einer Zechensiedlungskampfbahn der fünfziger oder sechziger Jahre. Aber gerade das zeichnete mitverantwortlich für den Mythos Donnerschwee. Man darf natürlich in diesem Zusammenhang nicht außer Acht lassen, dass der Zuschauerzuspruch mit denen heutiger Zeiten - zumindest der letzten 12 Jahre - nicht vergleichbar ist. Der VfB spielte zu Zeiten des Donnerschweestadions eigentlich immer zumindest drittklassig. Schließlich war die Regionalliga bis zur Einführung der 2. Liga die zweithöchste Spielklasse. Auf Grund der Tatsache, dass die Zuschauerkapazität (zumindest zuletzt) auf 12.000 begrenzt war, war es schon richtig eng, wenn 5.000 oder 6.000 Zuschauer den Weg zum VfB fanden. Das und die einem reinen Fussballstadion eigene Nähe zu den Spielern sowie der enorme Geräuschpegel - schließlich gehörte zum Equipment der richtigen VfB-Fans die obligatorische und später verpönte (FCKW?) Tröte - trugen dazu bei, dass das alte Stadion in Donnerschwee auch heute - nach 20 Jahren - noch den meisten älteren Fans lebhaft in Erinnerung geblieben ist.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 19:12
von Teebeutel
Dino hat geschrieben:Die Stimmung in Donnerschwee war häufig (nicht immer) tatsächlich phantastisch, da der Support zumeist von großen Masse des Publikums getragen wurde und vielfach sehr laut und leidenschaftlich war.
Heute ist es jeder gegen jeden.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 20:20
von BMP
Das wäre ein Grund darüber nachzudenken, was man den besser machen könnte. Es ist nicht alles schlecht.
Re: Sanierung des Marschwegstadions
Verfasst: 03.07.2012 20:46
von Felissilvestris
Neutraler hat geschrieben:Felissilvestris hat geschrieben:Und ich komm immer noch nicht so ganz damit klar, dass die Sanierung der Laufbahn und Entwässerungsanlage im Marschweg fast genauso teuer war, wie der Neubau des Leichtatheltikstadions in Bremen Obervieland.
Man muss die Stadt auch mal in Schutz nehmen, denn das Stadion in Bremen ist
kein Neubau. Dort stand schon vor dem Bau eine Leichtathletikanlage mit 6 Rundbahnen. Diese Anlage wurde beim Umbau 2010-11 auf 8 Bahnen erweitert und eine Tribüne errichtet. Somit ist auch klar, dass dieser Umbau nicht viel teurer als die Sanierung des Marschwegstadions war. Es bleibt dabei, ein Neubau irgendwo im Zentrum Oldenburgs oder auch im Randbereich würde viel höhere Kosten verursachen als die jetzt abgeschlossene Sanierung.
Das Ding war zuvor fast genauso vergammel wie die Laufbahn im Marschweg. Zudem ist es ja nicht nur das Stadion und eben die Wettkampfanlagen, die da hochgezogen worden sind. Da sind ja Umkleiden, Sporthalle und diverse Funktionsräume gebaut/saniert worden. Den TuS Komet Arsten hats gefreut.