Geschäftsfeld Fußball

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Tonyx
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Tonyx »

Samstag, 15. Oktober 2011
Korruption zugunsten des VfL Wolfsburg
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Wegen eines Geschäfts zwischen dem Volkswagen-Konzern und der Deutschen Telekom, bei dem mehrere Millionen Euro für den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg abfallen sollten, hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage wegen Korruption erhoben. ..


....Nach Erkenntnissen der Stuttgarter Kriminalpolizei hat VW nicht nur T-Systems dazu gedrängt, sich beim VfL zu engagieren. Manche VW-Lieferanten hätten "nicht ganz freiwillig" einem Sponsoring bei den Wölfen eingewilligt, notierte die Kripo.

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Staat ... 35231.html

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Soccer_Scientist
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Soccer_Scientist »

Steuerfahnder durchsuchen DFB-Zentrale

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 79,00.html
Männer, die gern tanzen, seh'n beim Tanzen super aus (Detlef)

DjMars
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von DjMars »

Soccer_Scientist hat geschrieben:Steuerfahnder durchsuchen DFB-Zentrale

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 79,00.html
Fußball-Mafia DFB! :wink:
Es wäre besser an der Verhütung des Elends zu arbeiten, als die Zufluchtsorte für die Elenden zu vermehren

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Dino
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Dino »

Tonyx hat geschrieben:Samstag, 15. Oktober 2011
Korruption zugunsten des VfL Wolfsburg
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Wegen eines Geschäfts zwischen dem Volkswagen-Konzern und der Deutschen Telekom, bei dem mehrere Millionen Euro für den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg abfallen sollten, hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage wegen Korruption erhoben. ..


....Nach Erkenntnissen der Stuttgarter Kriminalpolizei hat VW nicht nur T-Systems dazu gedrängt, sich beim VfL zu engagieren. Manche VW-Lieferanten hätten "nicht ganz freiwillig" einem Sponsoring bei den Wölfen eingewilligt, notierte die Kripo.

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Staat ... 35231.html
Die Unsitte, Lieferanten zum Sponsoring zu nötigen ist durchaus verbreitet. Es mag in WOB besonderes krass sein, findet aber analog auch anderswo statt. Und das bis runter in tiefste Niederungen des Fußballs und anderer Sportarten.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)

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Feuerlein
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Feuerlein »

tja schade schade schade :D
Chelsea verliert Kampf um Stamford Bridge

In London ist eine richtungsweisende Entscheidung über die Zukunft der Stamford Bridge gefallen. Auf ihrer Hauptversammlung lehnten die Chelsea Pitch Owners (CPO), Eigentümer des Stadions, einen Verkauf des Grundbesitztes an den Verein ab.

Im Kampf um den Grundbesitz der Stamford Bridge hat Chelsea FC einen großen Rückschlag hinnehmen müssen. Um wieder Eigentümer des Stadions zu werden, hätte der Verein auf der CPO-Versammlung eine Dreiviertelmehrheit der Stimmen benötigt. Statt der erforderlichen 75 Prozent stimmten jedoch nur 61,6 Prozent dem Vorschlag der Blues zu – damit wird Chelsea FC voraussichtlich auch in Zukunft an der Stamford Bridge spielen.

Chelsea FC hatte den CPO ein Angebot unterbreitet, die Grundrechte wieder an den Verein zu verkaufen, um einen möglichen Umzug in ein neues Stadion vorzubereiten. Ein erneuter Ausbau der Stamford Bridge sei technisch nicht möglich oder wirtschaftlich ungeeignet. Wie englische Medien berichten, schlug Chelsea FC vor, jedem der etwa 15.000 Kapitaleigner 100 Pfund (ca. 115 Euro) zu zahlen. Für dieselbe Einlage hatten die CPO 1997 die Grundrechte des Stadions erworben. Die Auszahlung einer Rendite lehnt Club-Boss Roman Abramovich kategorisch ab.

Offenbar wurde im Vorfeld mit allen Mitteln versucht, die benötigte Dreiviertelmehrheit zu erreichen. In den letzten zwei Wochen, in denen ein Handel der Anteile erlaubt war, sollen laut englischen Medienberichten mindestens 2.000 Anteile den Besitzer gewechselt haben – das sind innerhalb von zwei Wochen mehr Verkäufe als in den vergangenen sieben Jahren zusammen.

Im Gegenzug hätten die Eigentumsrechte für die Stamford Bridge und zukünftige Spielstätten wieder beim Chelsea FC liegen sollen. Außerdem hatte der Verein zugesichert, dass neue Stadion in der Nähe (im Umkreis von drei Meilen) der Stamford Bridge zu errichten und jedem ehemaligen Eigner, der für einen Eigentumswechsel votiert, auf einer Ehrentafel am neuen Stadion auszuzeichnen. (Stadionwelt, 27.10.2011)
http://www.stadionwelt.de/sw_stadien/in ... ws_id=6776
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ewigfan
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von ewigfan »

Dino hat geschrieben:
Tonyx hat geschrieben:Samstag, 15. Oktober 2011
Korruption zugunsten des VfL Wolfsburg
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Wegen eines Geschäfts zwischen dem Volkswagen-Konzern und der Deutschen Telekom, bei dem mehrere Millionen Euro für den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg abfallen sollten, hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage wegen Korruption erhoben. ..


....Nach Erkenntnissen der Stuttgarter Kriminalpolizei hat VW nicht nur T-Systems dazu gedrängt, sich beim VfL zu engagieren. Manche VW-Lieferanten hätten "nicht ganz freiwillig" einem Sponsoring bei den Wölfen eingewilligt, notierte die Kripo.

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Staat ... 35231.html
Die Unsitte, Lieferanten zum Sponsoring zu nötigen ist durchaus verbreitet. Es mag in WOB besonderes krass sein, findet aber analog auch anderswo statt. Und das bis runter in tiefste Niederungen des Fußballs und anderer Sportarten.
lieferanten von onkel "albert" durften sich in seiner cloppenburger-ära einen guten teil ihres sponsoringgeldes durch nicht zu deutlich verhandelte lieferverträge mit sprehefirmen zurückholen. ich denke, dass nicht nur don alberto in den niederungen des fußballs mit solchen praxen für erhöhte sponsorenzahlen gesorgt hat.
ewig währt am längsten!

!!! E G A L !!! A N G R I E P E N !!!

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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von InMemoriamWernerFuchs »

Neue Planungen bei Union:
Union-Stadion Alte Försterei: Fans können Anteile erwerben Novum im deutschen Profi-Fußball: Fans sollen die Möglichkeit bekommen, Anteile am Stadion von Union Berlin zu erwerben. Mit dem Geld will der Verein Kredite tilgen und den Namen "Alte Försterei" vor einer Vermarktung schützen. Info Hamburg - Union Berlin will ein Zeichen setzen: Um der fortschreitenden Kommerzialisierung des Profi-Fußballs entgegenzuwirken, wird der Zweitligist mehr als die Hälfte seines Stadions an Fans veräußern. "Wir haben beschlossen, unsere Seele zu verkaufen. An unsere Vereinsmitglieder", sagte Präsident Dirk Zingler der "Berliner Zeitung". So soll verhindert werden, dass der Stadionname in Zukunft vermarktet wird. Dafür sollen vom 1. bis zum 31. Dezember dieses Jahres Mitglieder und Sponsoren die Chance erhalten, 58 Prozent Eigentumsanteile am Stadion an der Alten Försterei zu erwerben. Um zu verhindern, dass sich jemand auf diesem Weg eine Mehrheit sichert, ist die Maximalanzahl der Aktien auf zehn Stück pro Person beschränkt. Die Papiere sollen 500 Euro kosten, insgesamt werden 10.000 Stück ausgegeben. Nicht zum ersten Mal macht Union Berlin mit unkonventionellen Maßnahmen auf sich aufmerksam: Im Jahr 2010 hatten die Fans das eigene Stadion renoviert. Mit dem erhofften Erlös von fünf Millionen Euro sollen bereits vereinbarte Kredite und Darlehen für den Neubau der Haupttribüne nicht in Anspruch genommen werden. "Die neue Haupttribüne ist bereits voll finanziert und kann unabhängig von der Aktienausgabe in Anspruch genommen werden", sagte Zingler. Anteilseigner können in Zukunft über den Namen des Stadions und alle anderen wesentlichen Rechte, die mit dem Stadion zu tun haben, mitbestimmen. "Wir legen das Schicksal des Vereins in die Hände derjenigen, die sich zu unserer Fußballkultur bekennen", sagte Zingler.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 42,00.html

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Feuerlein
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Feuerlein »

VfB Lübeck spielt jetzt im „PokerStars.de - Stadion an der Lohmühle“
Der VfB Lübeck beschreitet ab dem heutigen Tage neue Wege der Vermarktung: Ab sofort spielen die Regionalligakicker im „PokerStars.de – Stadion an der Lohmühle“. Dem VfB ist es gelungen, mit PokerStars.de einen neuen Partner zu gewinnen.

PokerStars.de erwirbt das Recht, den Namen des Stadions Lohmühle zu benennen und für Werbezwecke zu verwerten. Somit verändert sich erstmals in der langjährigen Vereins- und Stadiongeschichte der Name des altehrwürdigen VfB-Stadions.

PokerStars.de möchte mit dieser Förderung dazu beitragen, dass soziale Zwecke innerhalb des VfB Lübeck realisiert werden, insbesondere optimale Rahmenbedingungen für den Fußball innerhalb des VfB Lübeck herrschen und der Nachwuchsfußball gefördert wird. Mit dieser Partnerschaft wollen der VfB und PokerStars.de ein Fundament für eine sportlich und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft des Vereins legen.

Der geschlossene Vertrag besitzt ab dem heutigen Tage Gültigkeit und wurde zunächst bis zum 30.06.2013 besiegelt. PokerStars.de besitzt darüber hinaus Optionen, diesen Vertrag bis zum 30.06.2016 zu verlängern.
http://www.diefussballecke.de/index.php?id=3455

da freuen sich die lübeckfans sicher
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JanW
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von JanW »

ok. damit hat es lübeck geschafft sich mit anlauf auf platz 1 der dämlichsten stadionnamen in deutschland zu katapultieren. glückwunsch !
Das sind Augenblicke im Fussball, da fliegen dir richtig die Backsteine in die Fresse !

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mikrowellenpete
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von mikrowellenpete »

"Langnese Happiness Stadion Sander Tannen" klingt finde ich noch einen Tick dämlicher.
"Die machen sich immer permanent Gedanken, wie kann man was reformieren. Da sitzen dann irgendwelche Leute in ihren dicken Sesseln, auf was weiß ich für einem Board, wie sich das nennt, Regelboardwerk oder wie die Heinis da oben heißen. Und entscheiden, so jetzt entscheiden wir mal." (Horst Heldt)

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JanW
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von JanW »

nein. ich finde , jeder verein der eine internetadresse mit seinem stadionnamen kombiniert hat definitiv anrecht auf einen der vorderen plätze. da lasse ich nicht mit mir reden. diese namen klingen einfach noch dämlicher als alles andere.
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Dino
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Dino »

Ich weigere mich, diese neuen "Stadionnamen" überhaupt noch zur Kenntnis zu nehmen. Die werden ja ohnehin dauernd gewechselt. Für mich bleibt das Stadion des VfB Lübeck auch weiterhin die "Lohmühle" ohne Schnick und Schnack.
Im Hamburg bleibt es meineseits beim "Volksparkstadion", in Köln beim "Müngersdorfer Stadion" usw.
Wenn allerdings das Marschwegstadion gegen einen ordentlichen Obulus an den VfB in "Rügenwalder-Grobe-Teewurst-Arena" umbenannt würde, könnte ich meine Haltung überdenken. :wink:
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Bankwärmer
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Bankwärmer »

Kolumne: RB Leipzig doof finden – aber wie?

„Anti RB“, „für Tradition, gegen Kommerz“, „gegen die Ösi-Brause“, „RB, der Vernichter des Leipziger Traditionsfußballs“. So lauten die Slogans, die sich gegen den Konzern Red Bull und seine deutsche Fußballfiliale in Leipzig richten und in fast allen deutschen Stadien anzutreffen sind. Vielerorts stoßen sie auf Beifall, nicht nur in den aktiven Fanszenen, sondern auch beim sogenannten normalen Publikum. Der Verein „RB Leipzig“, (noch) unter dem Namen „Rasenballsport“ Leipzig firmierend, gilt vielen deutschen Fußballfans als Feindbild. Doch bei genauerer Betrachtung der Kritikpunkte an RB entpuppen sich die meisten davon als Schwert mit stumpfer Klinge. Mehr noch, die RB-Gegner schneiden sich nicht selten selbst ins Mark. Grund genug, der Materie „Red Bull und der moderne Fußball“ einmal sachlich zu begegnen und aufzuzeigen, warum der Leipziger Retorte allerorts feindselig begegnet wird - und warum dies an Doppelmoral nicht zu übertreffen ist.

„RB Leipzig hat keine Tradition“

Anhänger von Vereinen – Ligenzugehörigkeit spielt hierbei keine Rolle – führen beim RB-Bashing regelmäßig die „Tradition“ ihres Vereins ins Feld. Und wahrhaftig, eine langjährige Vereinsgeschichte, über mehrere (Fan-)Generationen überlieferte Bräuche und einen bestimmten gesellschaftlichen Hintergrund seiner Fanklientel kann der Retortenklub nicht vorweisen. Dieses Argument, auf den ersten Blick schwerwiegend, wird jedoch ziemlich schnell entkräftet, wenn man sich vor Augen führt, dass kein Verein zum Zeitpunkt seiner Gründung und unmittelbar danach „Tradition“ vorweisen konnte – logisch. Diese kann sich eben erst im Laufe vieler Jahre entwickeln. So ernüchtert dies auch klingen mag: Sollte RB Leipzig funktionieren, werden seine Anhänger in 50 Jahren, vielleicht schon früher, ihren Kindern und Enkeln von der Tradition ihres Klubs vorschwärmen. Dass Tradition allein kein Qualitätsmerkmal ist, illustriert das Beispiel Fortuna Köln (1948 gegründet). Wohl kein Mensch käme auf die Idee, die Südkölner, die auf eineereignisreiche und teilweise erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken können, wären ein attraktiverer Verein als beispielsweise der FC Hansa Rostock, der erst im Jahre 1965 das Licht der Welt erblickte.

Ebenfalls ein sogenannter Traditionsverein ist der Berliner Fussball-Club Dynamo. In der DDR holte der als „Stasi-Verein“ verschriene BFC zehnmal die Meisterschaft und schlug glorreiche Europapokalschlachten. Heute jedoch setzt sich noch immer ein nicht geringer Teil seiner aktiven Anhängerschaft aus rechten Schlägern zusammen und sämtliche Versuche, das Image der Ostberliner reinzuwaschen, sind fehlgeschlagen. Ich persönlich brauche diesen Verein, besser gesagt, Teile seiner Fanklientel, nicht in höheren Gefilden – trotz seiner triumphalen Vergangenheit.

„RB Leipzig zelebriert den puren Kommerz“

Viele RB-Gegner prangern an, dass die im ehemaligen Zentralstadion ausgetragenen Fußballspiele zu einer reinen Werbeveranstaltung verkommen seien. Stimmt! In der Tat ist die Marke „Red Bull“ omnipräsent, überall im und mit dem Stadion wird – mal subtil, mal ganz ungeniert – für die rote Brause geworben.

Doch wie sieht es eigentlich in den anderen Stadien des deutschen Profifußballs aus? Ich habe in der letzten Saison zwei Bundesligaspiele besucht. Hamburger SV gegen Bayer 04 Leverkusen und FC Bayern München gegen den VfB Stuttgart. Obwohl das Geschehen auf dem grünen Rasen ein Fest für meine nicht gerade verwöhnten Fußballaugen war, habe ich mich selten so unwohl in einem Stadion gefühlt wie an diesen Tagen. Pausenlos wurde man mit Werbung bombardiert; vor dem Spiel, nach dem Spiel – und sogar während des Spiels! Der Höhepunkt war die mehr als einminütige Verkündung der Zuschauerzahl in der Hamburger (wie-hieß-sie-noch-gleich?)-Arena, bei der dem Zuschauer das komplette Firmenprofil des Zuschauerzahl-Sponsors heruntergebetet wurde. Nicht anders geht es bei den meisten anderen Profiklubs zu. Wenn beispielsweise Fans des „FC Gazprom 04“ gegen die Kommerzialisierung des Fußballs protestieren und im nächsten Moment Superstar Raúl nach dem Spiel zum Feiern in die Nordkurve bitten, muss ich nur (bitter) lachen. Von der moralischen Fragwürdigkeit des russischen Staatskonzerns wollen wir lieber gar nicht erst reden.

„RB Leipzig wird von einem österreichischen Millionär finanziert und gesteuert“

Egal ob Gazprom (Russland) auf Schalke, Emirates (Dubai) in Hamburg, Areva (Frankreich) in Nürnberg, Targobank als Tochter von Crédit Mutuel (Frankfreich) in Bremen und SunPower (USA) in Leverkusen – „ausländische Fremdbestimmung“, soweit das Auge reicht. Verteidiger der sogenannten Traditionsvereine werden entgegenhalten, die „50+1“-Regel hindere die Geldgeber daran, aktiv in Vereins- und Transferpolitik eingreifen. Ich behaupte: Tatsächlich zu glauben, Personen und Firmen, die über Jahre hinweg Abermillionen Euro in die Vereine pumpen, hätten bei entscheidenden Spielerkäufen nicht ein gehöriges Wörtchen mitzureden, ist reichlich naiv.

Mal ehrlich. Was soll dieser plumpe Populismus mit latent rassistischem Einschlag?

Welche Rolle spielt denn die Herkunft eines Mäzens, Financiers oder Sponsors bei dessen Wirken im Verein? Als ob die deutschen Unternehmen, die ihre Kohle in Bayern und Konsorten stecken, ein anderes Ziel verfolgen würden als die Steigerung des Bekanntheitsgrads und damit des Absatzes. Warum dies ausgerechnet einem Österreicher übel genommen wird, mag sich mir nicht erschließen.

Zugegeben, eine Ausnahme mögen Gönner mit regionalem Background wie Martin Kind (geb. in Walsrode bei Hannover, Eigentümer und Geschäftsführer der KIND-Gruppe) oder Dietmar Hopp (geb. in Heidelberg, also in der Nähe von Hoffenheim, Gründer von SAP) darstellen, denen man zugute halten kann, sich mit ihrem Engagement bei Hannover 96 und 1899 Hoffenheim eine Art Kindheitstraum zu erfüllen und nicht in erster Linie Geld zu verdienen.

„RB Leipzig hat die Leipziger Traditionsvereine Lok und FC Sachsen ins Aus geschossen“

Lok, das damals noch unter dem Namen VfB Leipzig sein (Un-)Wesen trieb, erreichte 1992/93 den Aufstieg in die die Erste Bundesliga. Diese konnte nicht gehalten werden, nach einer schwachen Saison – nur drei Siege standen am Ende zu Buche – folgte der Wiederabstieg. Anvisiert wurde der erneute Aufstieg ins Oberhaus – koste es, was es wolle. Am Ende der Saison 97/98 stieg der VfB auch dank einer katastrophalen Personalpolitik in die Regionalliga ab. Das Ende vom Lied ist bekannt: Die Insolvenzfalle schnappte zu und ließ ihr Opfer nicht mehr entrinnen. Der Verein wurde im April 2004 aufgelöst. Seitdem spielen die Probstheidaer keine große Rolle mehr im bundesdeutschen Fußball.

Nach dem Aus des Lokalrivalen waren es die Leutzscher vom FC Sachsen, die in den Genuss finanzieller und politischer Unterstützung gelangten. Mit aller Macht sollte „die neue Hoffnung Mitteldeutschlands“ in die obere Fußballhemisphäre katapultiert werden. Die Machthaber verpassten dem Nachfolger der BSG Chemie Leipzig, ein modernes Image, das den „alten Chemiemief“ hinter sich lassen und ganz Leipzig ansprechen sollte. Die Spielergehälter für Guié-Mien und Co. waren exorbitant, der Umzug in die WM-Arena stand symbolisch für den Größenwahn, der bei Grün-Weiß Einzug erhalten hatte. Sogar einem Einstieg Red Bulls im Jahreswechsel 2006/07 waren viele Fans nicht abgeneigt. Enttäuscht von diesen Entwicklungen verließ ein Teil der Chemie-Fans, darunter auch die Ultras, den FC Sachsen und unterstützten fortan die ursprünglich als Förderverein konzipierte Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig. Plötzlich erinnerte sich auch der FC Sachsen wieder seiner Wurzeln („FCS – Wir sind die Chemiker“). Teile der FCS-Anhängerschaft wurden nicht müde zu betonen, dass „auf die 200 – 300 Hanseln“ verzichtet werden könne, ein Vereinigungsgesuch des Kreisligisten „BallSG“ wurde ausgeschlagen, angeblich, weil der Name BSG Chemie „altbacken“ sei. Heute ist der FC Sachsen nicht mehr. Viele „FCS-Chemiker“ haben ihre neue, alte Heimat bei der BSG Chemie Leipzig, inzwischen wieder in der Landesliga aktiv, gefunden, wiederum andere haben sich der SG Leipzig-Leutzsch, in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft und die Nachfolge des FC Sachsen (und damit auch der "alten" BSG Chemie) beanspruchend, angeschlossen. Vor allem im SGLL-Lager hält sich hartnäckig die Auffassung, der Eindringling aus Österreich und die „Verräter von der BallSG“ seien schuld am Untergang des FC Sachsen – Dolchstoßlegende lässt grüßen. Zeit für ein bisschen Ehrlichkeit: Der FC Sachsen hatte jede Gelegenheit, über kontinuierliche, langfristige Arbeit Schritt für Schritt dem Profifußball näher zu kommen. Die fußballerische Heimat, den Alfred-Kunze-Sportpark, auf Vordermann bringen, die für Regionalligaverhältnisse astronomisch hohen Geldsummen in ehrliche Spieler (so es sie noch gibt) investieren und seine Vergangenheit in Ehren zu halten, so hätte ein von Vernunft bestimmter Weg aussehen können. Stattdessen richtete man sich fürstlich in der WM-Arena ein, warf das Geld abgehalfterten Ex-Profis in den Rachen und startete ein Schnellboot nach dem anderen, um den FC Mitteldeutschland besser gestern als morgen ganz nach oben zu schicken. Fast wie der verhasste Rivale vom Leipziger Südfriedhof.

„Aber warum soll ich RB Leipzig denn sonst schlecht finden?“

Ganz einfach. Der Zweck des Konstrukts Rasenballsport Leipzig besteht – und daraus machen die Oberbullen auch gar keinen Hehl – ausschließlich darin, das Mateschitz-Imperium zu vergrößern und den Absatz seines Produktes „Red Bull“ zu steigern. Diesem Ziel hat sich alles andere unterzuordnen – erst recht Anstand und Moral. Tino Vogel durfte als erster Trainer der Herrenmannschaft trotz Aufstieg in die Regionalliga 2010 seinen Hut nehmen, ebenso wie ein großer Teil des Kaders, der für nicht viertligatauglich befunden wurde. Bereits jetzt kämpfen Teile der RB-Fans („Rasenballisten“) gegen die Allgegenwärtigkeit der Brausedose und für die Betonung Leipzigs als identitätsstiftendes Merkmal – wenn man so will, also gegen den überbordenden Red-Bull-Kommerz – so heuchlerisch einem dieses Verhalten auch erscheinen mag. Ob es uns Fußballfans passt oder nicht: In ein paar Jahren wird auch RB Leipzig über eine „Fanszene“ verfügen. Junge Leute werden „ihrem“ Verein zu Hunderten in alle Landesteile Deutschlands folgen, und auch sie werden irgendwann mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie alle Fans höherklassiger Vereine: (staatliche) Repression, keine wirkliche Mitbestimmung – derzeit beträgt die Mitgliederzahl ohne die sportlichen Akteure bei RB: 7 („sieben“) – und die Gewissheit, im Grunde nur noch geduldet zu sein, um so etwas wie Stimmung für das konsumorientierte Tribünenpublikum zu erzeugen. Man muss kein Prophet sein, um sich auszumalen, was passiert, wenn die bullige Vereinsabteilung „unsere nervigen, weil kritischen Fans“ nach Betrachtung der Kosten-Nutzen-Rechnung (negative Publicity zum Beispiel aufgrund von Ausschreitungen vs. Atmosphäre schaffen durch Fähnchen schwenken und Lieder singen) zu dem Schluss kommt, dass es doch eigentlich auch ohne geht.

Rasenballsport Leipzig ist der Inbegriff all dessen, was aktive Fußballfans (ungleich Sky-Abonnenten) am sogenannten modernen Fußball auf die Palme bringt. Und jeder, der es ehrlich mit sich selbst meint, weiß insgeheim, dass auch in seinem Verein irgendwo ein kleiner, roter Stier wütet.

Deshalb können wir RB nicht ausstehen.
http://www.chemie-leipzig.de/25.html?&t ... 6847ba6734

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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Schwede »

derzeit beträgt die Mitgliederzahl ohne die sportlichen Akteure bei RB: 7 („sieben“)
:lol:
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

InMemoriamWernerFuchs
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von InMemoriamWernerFuchs »


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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Schwede »

Merkwürdige Nachrichten aus dem nahen Osten fand ich gerade in einem anderen Forum:
Hallo,
ein merkwürdiger Schritt, keine Ahnung was es für die Zukünft bewirken soll!

Doch JSC hat offeziel die Rechte, 4/5 aller Champions League in Frankreich für den Zeitraum 2013-2015 zu zeigen, das heisst 133 Spiele darf JSC in Frankreich LIVE zeigen. Ob das nur per Kabel sein wird, oder über Sat, weiss man noch nicht.

Jedenfalls hat CANAL+ die Rechte für die Champions Leauge verloren an JSC!

http://aljazeerasport.net/news/football ... 06718.html (leider auf arabisch)

---------------

Noch was, was damit nicht zu tun hat:

JSC versucht, die Rechte der PL (Premier League) IN ENGLAND zu bekommen, somit ist der Krieg auch gegen SKY England eröffnet!

http://www.dailymail.co.uk/sport/footba ... zeera.html

Man sagt, falls JSC die Rechte gewinnt, wird sie ihre Karten offeziel in Europa verkaufen und somit auch die PL für alle zugänglich machen, ohen den alten Weg gehen zu müssen (über die Rechte für den arabischen Raum)

Das ist alles ist ein sehr langer Weg, und man darf gespannt sein, wie es weiter geht!
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

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kalimera
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von kalimera »

die UEFA- Artikel dazu:
UEFA has awarded al-Jazeera Sport four of the five French media rights packages for the 2012–15 UEFA Champions League, praising its production expertise and commitment.
http://www.uefa.com/uefa/events/tv/news ... rench+deal

Canal Plus will continue its long-standing role as a UEFA content partner after being awarded the final media rights package for the 2012–15 UEFA Champions League in France.
http://www.uefa.com/uefa/events/tv/news ... 32075.html

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Schwede
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Schwede »

Die französishen Übertragungsrechte für die CL finde ich vergleichsweise ne kleine Nummer, wenn auch Al Jazeera in Europa bisher keinerlei offiziellen Vertriebskanäle hat. Aber da wird man sich schon irgendwas hinzukaufen oder einfach für die bereits vorhandenen Frequenzen auf den Hotbird-Satelliten offizielle Dekoder-Karten in Frankreich auf den Markt schmeißen.

Aber sich in England mit British Sky Broadcasting über die Senderechte der Premier League anzulegen ist da schon eine ganz andere Geschichte. Schon jetzt sind die Senderechte noch vor der span. Premira Division die teuersten der Welt und dann kommen mal eben die Kataris mit ihren Öl-Milliarden um die Ecke und versetzten Murdock damit einen ganz empfindlichen Schlag. Wenn es so käme, würde dies so einiges umkrempeln und die Konsequenzen sind derzeit noch nicht absehbar.
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

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Hulle
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Hulle »

Südschwede hat geschrieben:...und dann kommen mal eben die Kataris mit ihren Öl-Milliarden um die Ecke ...
Geld stinkt nicht, momentan ganz im Gegenteil...
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Schwede
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Re: Geschäftsfeld Fußball

Beitrag von Schwede »

Stimmt schon, aber stell Dir mal vor die Kataris knallen dem englischen Verband für einen Dreijahresvertrag den doppelten Betrag auf den Tisch wie die eh schon irre Summe von BSkyB und dieser verteilt die Summe abzgl. eigener Bedürfnisse an die Klubs der Premiere League. Das würde zur Folge habendas sämtliche Ligen Europas ausbluten und die englischen Klubs die Champions League unter sich ausmachen.

Das es den Leuten von Al Jazeera nicht immer unbedingt um sinnvolle Investments sondern um Expansion um jeden Preis geht, zeigte sich schon vor ein paar Jahren als sie dem direkten arabischen Konkurrenten sechs Sportsender inklusive der Übertragungsrechte für div. europäische Fußballligen für schlappe 2,75 Milliarden abkauften.
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

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