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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Niemand, ich schon gar nicht, behauptet, die Coloniacs seien an Gewalt(androhungen) und dergleichen beteiligt oder würden das gutheißen. Dass man die in Köln gegen Spieler ausgeübte Gewalt und die Drohung damit ablehnt, ist ja wohl auch eine Selbstverständlichkeit. Alles andere wäre ja geradezu kriminell.

Es geht mir darum, dass der zum Fall Pezzoni veröffentlichte Text eine Tendenz erkennen lässt, vom Kern des Themas auf Nebenkriegsschauplätze auszuweichen. Ob Ultra-Gruppen, darunter ausgerechnet auch die "Wilde Horde" nun hier, da oder dort der Mannschaft gut zugesprochen haben, ob irgendeine Boulevardtzeitung Spieler benotet hat oder ob da über einen Blechschaden beim Ein- oder Ausparken geklatscht wurde, ist eher irrelevant bezüglich der Verrohung und Verwilderung, die im Umfeld des FC Köln eben auch massiv zu verzeichnen waren; und das auch schon deutlich bevor der Abstieg wirklich konkret wurde.
So lange das so gar nicht nicht reflektiert wird und stattdessen recht eilfertig in andere Richtungen Kritik und Vorwürfe kommen, stimmt einfach die Gewichtung so einer Stellungnahme nicht.
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Senf
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Senf »

Mal ganz ehrlich, ich habe schon wenig Ahnung von dem Thema, insbesondere da ich weder die Kölner Fußball-oder-Medienlandschaft wirklich kenne, deswegen habe ich es mir auch verkniffen irgendwas konkretes zu schreiben.

Die Coloniacs sollen die etwas reifere Gruppe der Kölner Fanszene sein und werden in gar keinem Fall mit irgendwelche Gewalttaten und Bedrohungen in Verbindung gebracht. Deswegen stellt sich hier die Frage, weswegen sie überhaupt eine Stellungnahme schreiben und somit auch Gefahr laufen eine Diskussion um sich zu entfachen. Sich quasi zu diesem Thema in den POI zu stellen.

Und gerade da setzt auch die reflektierende Ebene, bei der wohl anderen Fans etwas vermittelt werden soll, an: Wenn die Medienlandschaft "Buhmänner" generiert, muss Fan sie nicht annehmen, nein er/sie sollte kritisch hinterfragen, was ihm/ihr dargeboten wird.

Dass irgendwelche Spackos den Spieler bedroht haben und dass es mit der Welt täglich bergab geht, steht auf einem anderem Blatt und wird von den Coloniacs klar verurteilt. Und eine Stellungnahme mit dieser Gewichtung kann man gepflegt vergessen, alleine schon aus dem Grund, da tausender solcher Texte, die das Thema ähnlich von außen betrachten, täglich die großen Druckerpressen verlassen.
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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Ich halte es generell schon für richtig, dass Gruppen/Personen aus der Ultra-Szene sich mit inzwischen offensichtlich gewordenen (Fehl)Entwicklungen innerhalb diverser Fan- und speziell etlicher Ultra-Szenen (selbst)kritisch auseinandersetzen. Das wird m. E. bisher noch gar nicht ausreichend angegangen; von letztlich auch zu ziehenden Konsequenzen aus etlichen Vorkommnissen einmal ganz zu schweigen.

Will die Ultra-Szene nicht in eine Isolation abdriften, wird sie hier etliches aufarbeiten müssen.
Ich halte aber den Beitrag der Coloniacs - gemessen an einem solchen Anspruch - für allenfalls gut gemeint.
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Teebeutel
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Teebeutel »

Jetzt tauchen wieder die ganzen Fan Experten auf die das schon früh angekündigt haben. Welle der Empörung und so. Meine Fresse...
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Senf
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Senf »

Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme des Fan-Projekts:

Fall Pezzoni - Ideale der Fangemeinschaft mit Füßen getreten

Das Fan-Projekt distanziert sich von den Übergriffen auf den Spieler Kevin Pezzoni in aller Deutlichkeit! Hier wurden wiederum Grenzen überschritten von Personen, die keine FC-Fans sind, die keine FC-Fans sein können. Das Fan-Projekt-Team möchte sich im Namen aller FC-Fans bei Kevin entschuldigen und dankt ihm herzlich für seinen Einsatz im Trikot mit dem Geißbock!
Bereits seit der Mitgliederversammlung im April hat unter dem neuen FC-Vorstand eine neue Dialogkultur der FC-Mitglieder untereinander, aber auch zwischen den Fangruppen Einzug gehalten. Das Fan-Projekt beteiligt sich intensiv an den einzelnen Routen des Austauschs und der zielorientierten Arbeit an Konzepten zur Gewaltprävention. Dabei ist eine hohe Bereitschaft der aktiven FC-Fans zu erkennen, aufeinander zuzugehen und auch den Verein in diesen Fragen zu unterstützen. Allen Fangruppen liegt die Unterstützung des Vereins in der aktuell schwierigen Situation am Herzen. Viele Unterschiede zwischen den FC-Fans werden derzeit bewusst zurückgestellt, um gemeinsam den benötigten Rückhalt für die Mannschaft zu schaffen. Wir sind uns sicher, dass aus diesem inneren, sehr entschlossenen Kern der Fanszene auch der Spieler Pezzoni - trotz schlechter Leistungen - jederzeit die benötigte Unterstützung bei den Spielen im FC-Trikot erhalten hat. Alle aktuellen Spieler der Mannschaft können sich der Unterstützung der FC-Fans 1948% sicher sein!
Wie konnte es dann zu diesem Vorfall kommen? Die Strahlkraft des FC in Köln ist sicherlich zurecht oft hervorgehoben worden. Köln ist die viertgrößte deutsche Stadt und steht sicherlich vor einer Vielzahl an gesellschaftlichen Herausforderungen. In dieser Konstellation ist es für den Verein, aber auch für die engagierten Fans unendlich schwierig, auf all jene einzuwirken, die sich dem FC in irgendeiner Weise verbunden fühlen. Leider fühlen sich auch diese fragwürdigen, kriminellen Personen offenbar dem FC verbunden, die nun gegen Kevin Pezzoni aktiv geworden sind. Wir machen klar, dass diese Personen nicht zu uns gehören! Verein und Polizei werden vom Fan-Projekt bei Bedarf die volle Unterstützung erhalten, um die Täter festzustellen und damit diesem Einzelfall das zugehörige Gesicht zu geben. Diese Täter haben in der Fangemeinschaft nichts zu suchen und müssen heraus aus einer rot-weißen Fananonymität. Nur so können wir als FC-Fans den oben erwähnten, positiven Weg weitergehen. So möchten wir die Mannschaft weiter unterstützen und den 1. FC Köln stärken.
Gleichwohl ist es uns wichtig, in diesem Zusammenhang auch auf eine undifferenzierte Berichterstattung in einzelnen Medien zu verweisen.
Nicht erst im Fall Pezzoni ist es vorgekommen, dass in Form von Kommentaren oder Einzelkritiken einzelnen FC-Spielern in einer überspitzten, reißerischen Form über einzelne Spielsituationen hinaus, Ligatauglichkeit oder grundsätzliche Bereitschaft abgesprochen wurden.
Offensichtlich tragen solche veröffentlichte Meinungsrahmen dazu bei, dass sich eine öffentliche Meinung bildet, die im bedauerlichen Einzelfall auf den oben angesprochen geistigen Nährboden treffen kann.
Hier werden sich sicher auch die FC-Fans hinterfragen müssen, inwiefern sie im Stadion oder in Diskussionen im Umfeld einzelne Spieler bewerten und dabei Anstandsgrenzen überschreiten.

Das Team des Fan-Projekts ist sich sicher, dass Mannschaft, Vereinsvertreter und engagierte Fans diesen Vorfall zum Anlass nehmen werden, noch enger zusammenzurücken, um gemeinsam ein Umfeld zu schaffen, in dem bessere FC-Ergebnisse wieder möglich sind.

Begeisterung ja - Krawalle nein! Scream for our team!
http://www.stadionwelt-fans.de/index.ph ... &bild_nr=1

Das Fanprojekt weicht auf den Nebenkriegsschauplatz aus. Reine Ablenkungsmanöver ;-)
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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Im Grunde nun eher kein Thema zu Scherze machen.
Die Stellungnahme ist angemessen, da sie eine klare Trennungslinie zu den Gewalttätern zieht:
Leider fühlen sich auch diese fragwürdigen, kriminellen Personen offenbar dem FC verbunden, die nun gegen Kevin Pezzoni aktiv geworden sind. Wir machen klar, dass diese Personen nicht zu uns gehören! Verein und Polizei werden vom Fan-Projekt bei Bedarf die volle Unterstützung erhalten, um die Täter festzustellen und damit diesem Einzelfall das zugehörige Gesicht zu geben. Diese Täter haben in der Fangemeinschaft nichts zu suchen und müssen heraus aus einer rot-weißen Fananonymität.
Wenn diesbezüglich auch Taten folgen, war der schlimnme Fall Pezzoni doch noch für etwas gut.
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Zachi
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Zachi »

Was hat der 1. Fc Köln eigentlich mit der 1. Bundesliga zu tun? :wink:

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Senf
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Senf »

Dino hat geschrieben:Im Grunde nun eher kein Thema zu Scherze machen.
Die Stellungnahme ist angemessen, da sie eine klare Trennungslinie zu den Gewalttätern zieht:
Leider fühlen sich auch diese fragwürdigen, kriminellen Personen offenbar dem FC verbunden, die nun gegen Kevin Pezzoni aktiv geworden sind. Wir machen klar, dass diese Personen nicht zu uns gehören! Verein und Polizei werden vom Fan-Projekt bei Bedarf die volle Unterstützung erhalten, um die Täter festzustellen und damit diesem Einzelfall das zugehörige Gesicht zu geben. Diese Täter haben in der Fangemeinschaft nichts zu suchen und müssen heraus aus einer rot-weißen Fananonymität.
Wenn diesbezüglich auch Taten folgen, war der schlimnme Fall Pezzoni doch noch für etwas gut.
Sowas kann das Fanprojekt als offizieller Träger und (in der Öffentlichkeit) Repräsentant der Kölner Fangemeinschaft leisten, nicht aber die kleinste Kölner Ultràgruppierung mit ca. 20-30 Mitgliedern... :wink:
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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Um eine angemessene Position zu beziehen und in einem Statement zu vertreten, und darum geht es doch wohl primär, kommt es doch nicht unbedingt auf die Größe einer Gruppe an. 20 bis 30 Leute sollten dazu wohl allemal ausreichen.

Notwendige Klarheit und sich daraus ergebende Konsequenzen sind im ersten Schritt eine Kopfsache. Die Umsetzung mag dann eine Frage der Größe und damit auch des Einflusses und der Wirkungsmöglichkeit einer Gruppe sein; insoweit stimme ich zu.
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Senf
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Senf »

Dino hat geschrieben:Um eine angemessene Position zu beziehen und in einem Statement zu vertreten, und darum geht es doch wohl primär, kommt es doch nicht unbedingt auf die Größe einer Gruppe an. 20 bis 30 Leute sollten dazu wohl allemal ausreichen.

Notwendige Klarheit und sich daraus ergebende Konsequenzen sind im ersten Schritt eine Kopfsache. Die Umsetzung mag dann eine Frage der Größe und damit auch des Einflusses und der Wirkungsmöglichkeit einer Gruppe sein; insoweit stimme ich zu.
Mit 20 bis 30 Leute in einer Fanszene von etlichen tausenden (!) kann man vielleicht keine solche Position beziehen, wenn man ernst genommen werden will.

Die Coloniacs haben mE alles richtig gemacht: Sie haben sich zu der Sache geäußert, obwohl sie nicht daran beteiligt waren und die Vorfälle klar verurteilt. Darüberhinaus haben sie (im nach stärkeren Maße als Verein und Fanprojekt), die Rolle der Medien beleuchtet und somit zum kritischen Denken angeregt.
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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Es ist kein besonderes Verdienst, kriminelles Vorgehen gegen einen Spieler zu verurteilen und sich davon zu distanzieren. Das ist, wenn man sich öffentlich dazu äußert, eine Selbstverständlichkeit.

Sich von jeder Solidarität oder Gemeinschaft mit den Leuten loszusagen, die in Sachen Pezzoni alle zu beachtenden Grenzen überschritten haben, ist richtig und notwendig.
Wenn ich mich als Gruppe zu klein fühle, um mit einer solchen Aussage hervorzutreten, suche ich mir dafür Mitstreiter, etwa im Rahmen des Fanprojekts.

Eine Stellungnahme, in der die Gewalt gegen den Spieler Pezzoni verurteilt wird, ansonsten aber ausführlich(er) die "Verdienste" etlicher Fan-Gruppen gewürdigt werden, darunter auch eine, deren Verhältnis zu Gewalttätigkeiten in der jüngeren Vergangenheit bekanntlich reichlich dubios war, und in der dann Klagen über Benotungen in der Presse geführt werden, wird der massiv zugespitzten Problemlage im Umfeld des FC Köln nicht gerecht, weil sie der Frage der Verantwortung nicht nur ausweicht. Sie verwischt sie eher noch.

Von daher ist das Statement der Coloniacs vermutlich wohl gut gemeint, aber bestimmt nicht gut gelungen. Man muss es auch nicht schön reden.
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von kanzlermirko »

Malle hat geschrieben:Kommentar zur Situation um Kevin Pezzoni
http://www.coloniacs.com/?p=2768#more-2768" onclick="window.open(this.href);return false;
Etwa wehleidige Stellungnahme im übrigen...
Und:
Aktionen gegen einen 23-jährigen Spieler sind nicht zu tolerieren.
Hmm. :?:

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Senf
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Senf »

Dino hat geschrieben:Es ist kein besonderes Verdienst, kriminelles Vorgehen gegen einen Spieler zu verurteilen und sich davon zu distanzieren. Das ist, wenn man sich öffentlich dazu äußert, eine Selbstverständlichkeit.

Sich von jeder Solidarität oder Gemeinschaft mit den Leuten loszusagen, die in Sachen Pezzoni alle zu beachtenden Grenzen überschritten haben, ist richtig und notwendig.
Wenn ich mich als Gruppe zu klein fühle, um mit einer solchen Aussage hervorzutreten, suche ich mir dafür Mitstreiter, etwa im Rahmen des Fanprojekts.

Eine Stellungnahme, in der die Gewalt gegen den Spieler Pezzoni verurteilt wird, ansonsten aber ausführlich(er) die "Verdienste" etlicher Fan-Gruppen gewürdigt werden, darunter auch eine, deren Verhältnis zu Gewalttätigkeiten in der jüngeren Vergangenheit bekanntlich reichlich dubios war, und in der dann Klagen über Benotungen in der Presse geführt werden, wird der massiv zugespitzten Problemlage im Umfeld des FC Köln nicht gerecht, weil sie der Frage der Verantwortung nicht nur ausweicht. Sie verwischt sie eher noch.

Von daher ist das Statement der Coloniacs vermutlich wohl gut gemeint, aber bestimmt nicht gut gelungen. Man muss es auch nicht schön reden.
Ich habe höchst wenig Ahnung davon, was in Köln abgeht und hüte mich davor irgendwelche dubiosen Aussagen zu treffen. :wink:
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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Dann unterstelle bitte nicht, auch nicht "zwischen den Zeilen", anderen "dubiose Aussagen" zu treffen; das ist reichlich unsauber. Es ist auch billig, sich immer dann mit Nichtwissen aus der Affäre ziehen zu wollen, wenn es in der Diskussion ernst wird.
Genau darin, Konsequenzen in der Ansage und im Tun auszuweichen, liegt ja häufig das Elend der Argumente und des Verhaltens von Ultras, wenn es um die Ausübung von Gewalt im Fussballumfeld geht. Du machst da leider keine Ausnahme. Schade, weil man Dir da mehr und besseres zutrauen kann.
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Senf
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Senf »

Dino hat geschrieben:Dann unterstelle bitte nicht, auch nicht "zwischen den Zeilen", anderen "dubiose Aussagen" zu treffen; das ist reichlich unsauber. Es ist auch billig, sich immer dann mit Nichtwissen aus der Affäre ziehen zu wollen, wenn es in der Diskussion ernst wird.
Genau darin, Konsequenzen in der Ansage und im Tun auszuweichen, liegt ja häufig das Elend der Argumente und des Verhaltens von Ultras, wenn es um die Ausübung von Gewalt im Fussballumfeld geht. Du machst da leider keine Ausnahme. Schade, weil man Dir da mehr und besseres zutrauen kann.
Ich höre mal auf mit den Zaunfählen zu winken:
1. Ja, es ist wichtig zu wissen, wer denn die Leute sind die Stellung beziehen. Die Coloniacs besitzen keine entsprechende Größe, um in irgendeiner Form repräsentativ für die Kölner Fanszene dazustehen. Also können sie so eine Stellungnahme, wie du sie forderst, nicht leisten.
2. Es ist wichtig zu wissen, wen dieses Schreiben erreichen soll. Und das sind in erster Linie andere Fans des Vereins und nicht irgendwelche Hanseln (Dich und Mich eingeschlossen) im VfB Forum.
3. Es ist noch wichtiger zu wissen in welchem Umfeld sich die Leute bewegen. Dabei meine ich jetzt nicht den Freundeskreis, sondern das Konstrukt FC Köln mit samt seiner zig tausend Zuschauer_innen, der Medienlandschaft etc. Dies unterscheidet sich Qualitativ und Quantitativ von dem des VfB Oldenburgs.

Und der Stein das Anstoßes für mein Hinterfragen ist folgendes:
Dino hat geschrieben:
Malle hat geschrieben:Kommentar zur Situation um Kevin Pezzoni
http://www.coloniacs.com/?p=2768#more-2768" onclick="window.open(this.href);return false;
Auffällig, dass zur Sache selbst fast nur "wir wissen nicht ..." geboten wird. Dafür Breitseiten gegen die Presse. Ablenkungsmanoever
So geht es nun mal nicht, wenn man ernst genommen werden will
Ähmm, sorry vielleicht habe ich dich falsch verstanden aber dieser Text suggeriert eigentlich lauthals: Die Gruppe weiss was und will ablenken und macht sich dadurch lächerlich. Und da du schon zugeben hast, dass du nicht weist wer die Gruppe ist, die sich äußert, ist das umso schader. Es drängt sich da der Verdacht auf, dass Ressentiments (die in Bezug auf Ultrà natürlich nicht immer von der Hand zu weisen sind) und Unwissenheit die Klinke in die Hand geben.

Ich kenne die derzeitige Situation in Köln leider nicht. Vielleicht gab es auch eine Zäsur in der Fanszene und damit ist nicht die Abspaltung der Coloniacs zur Saison 2008/09 von der Wilden Horde gemeint. Vielleicht waren Ultras auch nicht an den Vorfällen beteiligt, sowie es die Presse wohl mutmaßen lässt und es soll der gefährlich "ist doch scheiß egal was wir machen, wir sind immer die Ä****e" Einstellung vorzubeugen. Ich habe darüber keine Ahnung, also kann ich das auch nicht werten, alleine schon aus dem Grund, dass ich das einfach nicht kann, weil mir das Hintergrundwissen dazu fehlt.

Und wenn Ernstigkeit der Diskussion heißt über etwas zu diskutieren von dem wir (also du und ich) keine Ahnung haben immer weiter aufzuwalzen und die Blase der Mutmaßungen und Annahmen immer größer wird, die das Wortkorsett trägt- über was diskutieren wir eigentlich? Über das Diskutieren und unsere Ansichten von der Materie an sich und nicht etwa über diese Stellungnahme. Die ist nur der Anlass, vielleicht ein "Nebenkriegsschauplatz" für unsere festgefahren Ansichten aber das war es schon. Damit werden wir der Stellungnahme und den vorangegangenen Abscheulichkeiten, wie dem Auflauern eines Spielers nicht gerecht. Insofern ist da schon Selbstreflektion angebracht und die ist keine unilaterale Angelegenheit, will man tatsächlich etwas ändern.
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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

@Senf:
Abgesehen davon, dass Du natürlich weitaus weniger unwissend bist als Du zeitweise vorgebracht hast, sollten wir mal versuchen ein Missverständnis auszuräumen.
Ich habe den Text einer Gruppe in Sachen Pezzoni kritisiert, den diese Gruppe veröffentlicht hat. Die Kritik bezog sich darauf, dass ich dieses Statement für inhaltlich unangemessen halte, was die notwendige Auseinandersetzung um die negative Eskalation im Umfeld des FC Köln anbelangt. Diese hat ja mit dem "Fall Pezzoni" eine Stufe erreicht, die weitaus mehr erfordert als eine - selbstverständliche - Ablehnung oder Verurteilung der physischen Gewalt und der offenen Bedrohung des Spielers. Das hat - im Gegensatz zum Statement des Fan-Projektes - die Veröffentlicghung der Coloniacs eben nicht geleistet.
Worum es mir, in Ermangelung von genaueren Kenntnissen der internen Prozesse innerhalb der Kölner Fanszene, nicht ging, war eine Bewertung szeneninterner Positionen und ggf. Auseinandersetzung. Ich bin aber durchaus auch weiterhin der Meinung, dass man ein öffentlich gemachtes Statement zu einer wichtigen Angelegenheit danach beurteilen darf, ob es dem Thema gerecht wird oder nicht, unabhängig davon, wie genau (oder ob überhaupt) man die Verfasser und ihre Position im Umfeld des FC Köln nun kennt oder einschätzen kann.

Ansonsten:

Was die UIltra-Thematik anbelangt: Ich befürchte, dass durchaus nicht unmaßgebliche Teile der Ultras in Deutschland auf dem Weg in die Selbst-Isolation sind, weil sie weiterhin verorene und nicht mehr zu gewinnende Schlachten (Pyro) schlagen und in der Diskussion mit anderen Fangruppen und der Öffentlichkeit häufig nur noch Befremden und Kopfschütteln auslösen. Ich beobachte da einen bedauerlichen Abmarsch in ein Sektierertum.
Ich finde das schade, da ich an der Ultra-Idee den nicht- oder anti-kommerziellen Ansatz schätze, wie auch das Prinzip der autonomen Selbstorganisation. Und natürlich auch Aktivitäten im Support und zur Entwicklung von positiver Stimmung in den Stadien. Ich finde es auch schade, weil ich gerne an der Idee einer gemeinschaftlichen Fanszene festhalte, in der sich unterschiedliche Gruppen betätigen und entfalten können; und zwar ohne (allzuviel) Stress und Reibereien untereinander.

Was das Kölner Fan-Projekt angesprochen hat, dass beim Überschreiten gewisser Grenzen (wie im Fall Pezzoni) die Täter nicht mehr innerhalb der Fanszenen akzeptiert werden, ist ein Thema, dass bisher noch zu wenig Beachtung findet. Bisher jedenfalls war es doch zumeist so, dass bei aller Verurteilung und Distanzierung von Gewaltanwendung und -drohung die jeweiligen Täter im Grundsatz weiterhin als Teil der Szene akzeptiert wurden, was einschloss, dass man sie keineswegs ggü. Vereinsführungen und Polizei/Justiz namhaft machen durfte.

Viele Stellungnahmen, die aus aktuellen Anlässen veröffentlicht werden, zeichnet dagegen eine Tendenz zur Verharmlosung und Aufrechnung mit anderem Fehlverhalten (Polizei, Presse, Vereinsführungen, ...) aus. Aus dieser Ecke wird man rauskommen müssen, will man eine Gesprächsbasis mit anderen Fangruppen sowie der Öffentlichkeit erhalten bzw. wieder herstellen.

So, und das war nun, was mich betrifft, der Abschluss dieser Debatte; es sei denn, es gibt neue Vorgänge oder Entwicklungen, die zu neuen/anderen/weitergehenden Überlegungen veranlassen.
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Soccer_Scientist
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Soccer_Scientist »

Wer in einem negativen Medienecho einen Anlass für Gewalttaten oder Drohungen gegen Fußballspieler sieht, stellt das eigenverantwortliche Handeln von Fußballfans massiv in Frage. Negative Presse kann durchaus seinen Einfluss bei der Meinungsbildung über einen Fußballer haben. Eine Rolle, ob man diesen Spieler deshalb körperlich angeht, spielt sie jedoch nicht. Ansonsten könnte man jede Gewalttat, die irgendwo auf der Welt passiert, auf die Presse schieben.
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der neue cody
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von der neue cody »

ja, das versteh ich auch immer nicht, zb auch bei musik-/videospiel-diskussionen nach nem amoklauf und so. ich mein, dann irgendwelchen mediale sachen für gewalttaten verantwortlich zu machen, dem liegt ja das muster zugrunde daß du für deine taten nie selbst die verantwortung zu übernehmen brauchst. es findet sich immer irgendetwas oder irgendjemand, auf den du es abschieben kannst.

allerdings verstehe ich speziell die coloniacs nicht so, daß sie der presse eine mitschuld geben, sondern eher auf den opportunismus hinweisen. naja, auslegungs- und geschmackssache. den schlußsatz zb, wo gesagt wird, man hofft, daß die mannschaft duch den vorfall nicht geschwächt wird, finde ich in dem zusammenhang schon ein bißchen geschmacklos. insofern muß ich dino teilweise zustimmen.
Das V steht für GmbH

Asa
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Asa »

Fußballprofi Kevin Pezzoni hat seinen Vertrag mit dem 1. FC Köln gelöst, nachdem er von FC-Anhängern bedroht worden war, unter anderem in der Facebook-Gruppe "Pezzoni und Co. aufmischen". Der Initiator dieser Gruppe hat bei Domian angerufen.
http://www.einslive.de/medien/html/1liv ... -anruf.xml" onclick="window.open(this.href);return false;

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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Asa hat geschrieben:
Fußballprofi Kevin Pezzoni hat seinen Vertrag mit dem 1. FC Köln gelöst, nachdem er von FC-Anhängern bedroht worden war, unter anderem in der Facebook-Gruppe "Pezzoni und Co. aufmischen". Der Initiator dieser Gruppe hat bei Domian angerufen.
http://www.einslive.de/medien/html/1liv ... -anruf.xml" onclick="window.open(this.href);return false;
Was für eine erbärmliche Wurst. Natuerlich vollkommen unschuldig. Und wer ist schuld? Richtig, die Presse.
Und seine Kumpels, die bei Pezzoni in Erscheinung getreten sind? Eigentlich auch liebe Jungen. Ist halt ein bisschen aus dem Ruder gelaufen das ganze ...

Ich könnte kotzen!
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