Von Fabian Speckmann Oldenburg. Die Statistik ist beeindruckend. Mehr als 33.000 Besucher haben die Homepage bereits kennengelernt, 134 Spender hatten bis gestern Mittag 18.411,39 Euro eingezahlt, 565 Interessierte ihre Meinung veröffentlicht und 1.859 Fans abgestimmt. Der geplante Bau einer Multifunktionsarena in Oldenburg beschäftigt die Fußballfreunde. Rolf Hilchner, einer der beiden Geschäftsführer des potenziellen Namensgebers „Ashampoo“, ist dennoch nicht ganz zufrieden, wie er im Gespräch mit dem Hunte Report einräumt.
Wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach zwei Wochen aus?
Mehr als 33.000 Besuche auf der Arena-Homepage sind in diesem Zeitraum sicher nicht verkehrt. Aber ich bin sehr ungeduldig und hätte mir insgesamt noch mehr gewünscht.
Immerhin wurden schon über 18.000 Euro gespendet.
Das ist grundsätzlich richtig. Aber wir haben ja vor, Bund, Land und Stadt nicht auf die Nerven zu gehen. Diese Arena soll ohne öffentliche Mittel gebaut werden. Ich bedaure, dass sich gerade die Unternehmer in der Region zurückhalten.
Ist das nicht verständlich, schließlich gibt es außer einer Zeichnung und der Idee wenig Konkretes. Wie sieht denn Ihr Konzept aus, wer wäre zum Beispiel der Betreiber, wenn die Arena gebaut würde?
Das stimmt schon. Eine Betreibergesellschaft muss kommen. Vielleicht müssen wir uns temporär dort sogar engagieren. Grundsätzlich ist es aber so, dass die Arena der Stadt übergeben werden soll. Das wäre ein Novum in Deutschland und beinhaltet die Option, mit dem Stadion sogar schwarze Zahlen erwirtschaften zu können, weil ja kein Finanzdienst geleistet werden muss.
Halten Sie es ernsthaft für realistisch, eine Arena über Spenden zu finanzieren?
Nicht allein über Spenden, aber ohne öffentliche Mittel. Grundsätzlich hoffe ich, dass wir Unternehmer und Investoren begeistern können. Leider ist es in Deutschland oft so, dass viele Leute eine Meinung haben, sich aber zurückhalten, wenn sie etwas machen sollen. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, dass 18.000 Menschen jeweils einen Euro spenden, weil es ein noch größeres Zeichen gewesen wäre. Es ist unsere Devise nicht zu reden, sondern zu handeln. Das tun wir jetzt.
Indem Ihr Partner seinen Porsche versteigert?
Auch, das geht am Montag los. Der Porsche wird bei Leffers zu besichtigen sein. Außerdem haben wir ein Video gemacht, das im Internet bei YouTube.com und MyVideo.de zu sehen sein wird. Aber wir haben noch viel mehr Ideen.
Die Sie uns verraten dürfen.
Wir entwickeln verschiedene Konzepte, es wird eine Pixelseite geben, wir werden Benefizspiele machen und einen SoccerStone über unsere neue Webseite soccerstone.de verkaufen.
Das müssen Sie erklären.
Die Arena soll verklinkert werden. Dafür benötigen wir 850.000 Steine. WIr stehen dazu mit Bockhorner Klinker in Kontakt. Und jeder SoccerStone steht für einen solchen Klinkerstein. Der sieht aus wie eine Torwand, dazu gibt es eine Tippkickfigur, auf Wunsch in Vereinsfarben, und einen Ball. Das alles in limitierter Auflage.
Sie haben die Benefizspiele angesprochen, glauben Sie wirklich, dass Hansa Rostock die Massen anlocken wird?
Ich hoffe es, denn ich habe sogar gewettet, dass 10.000 Zuschauer kommen. Es gibt nur einen Eintrittspreis. Wer zuerst da ist, bekommt die besten Plätze.
Sie sagen selbst, dass Sie kein Fußballfan sind. Fehlt Ihnen deshalb die sportliche Kompetenz für das Projekt?
Ich bin kein Fußballfan gewesen. Allerdings habe ich viel und schnell gelernt, und ich habe gelernt, wie Fußballfans denken. Wir wollen dieses Stadion bauen, unabhängig von einem VfB oder VfL, wobei wir natürlich abwarten müssen, was die nächsten Wochen bringen. Es mag der historisch bedingte Wunsch sein, dass der VfB es schafft. Ich hoffe, dass zumindest einer dieser Vereine aufsteigt.
Was sagen Sie zum Vorwurf, es handle sich um einen PR-Gag, von dem vor allem Ihr Unternehmen profitiert?
Wir investieren unglaublich viel Arbeit und Zeit. Einen PR-Gag geht man nicht mit so viel Herzblut an. Wir tun alles dafür, damit dieses Stadion für Oldenburg gebaut werden kann.
http://www.hunte-report.de/cms/front_co ... p?idcat=21