BMP hat geschrieben: Ich glaube nicht, das es immer am Vorstand liegt, das der VfB nichts gebacken bekommt. In Vorstand und Aufsichtsrat sitzen schon Leute die was bewegen können. Die meisten hier im Forum, mich eingeschlossen könnten diese Positionen nicht ausfüllen.
Dein
Glaube in allen Ehren, aber darum geht es hier nicht. Ebensowenig, dass es
immer und alles am Vorstand läge. Sondern ich hatte lediglich meine
Befürchtung geäußert, belegt durch 2 aktuelle Beispiele, dass auf der Vorstandsebene etwas grundsätzliches nicht stimmt. so dass es mit unsem VfB nicht dauerhaft recht vorangeht. - Man vergleiche uns mal mit Freiburg, eine Stadt unserer Größe. Vielleicht sind meine Beiträge zu lang (mein Fehler dann), so dass du sie nicht aufmerksam, bzw. nicht zu Ende gelesen hast.
Ich will hier gar nicht einzelne Vorstandsmitglieder angreifen, ich könnte es auch gar nicht. Vielmehr fürchte ich, dass ähnlich wie bei HSV, Köln, 60 München eine eigentümlich schräge Führungskultur über Jahrzehnte hinaus sich eingeschlichen hat, Deren Brisanz sich die einzelnen Vorstandsmitglieder vielleicht gar nicht bewusst sind. Kann sein dass der Vorstand unsere Diskussion hier gar nicht zur Kenntnis nimmt. Sich vielleicht davon durch Rainer zusammenfassend informieren läßt, um müde lächelnd diese als aufgeregtes Gezwitscher der Prollfans, auf die – leider Gottes – der Fußball noch angewiesen ist, abzutun. Denn sind sind ja die einzigen, die wirklich was vom Fußballgeschäft verstehen.
Was für seltsame Dinge da in der Geschichte unseres Vereins vorgekommen sind, will ich mal kurz anreißen:
Mutter Boschen , ich glaube Mutter des legendären Paule, führte das Vereinsheim, also
die gute Seele des VfB . Als in den 70ern auch bei Fußbällern die Haare länger wurden, ranzte sie das Nachwachstalent
Klarmann an, er solle gefälltigst zum Frisör gehen, er sehe ja wie ein Mädchen, wenn nicht schlimmeres aus. Ich behaupte mal, Wichtigtuer, die nicht in der Lage oder willens sind, hinzunehmen, dass sich die Zeiten ständig ändern, dürfen auf keinen Fall wichtige Funktionen übernehmen, sie können die ganze Stimmung verderben.
Paule Boschen selbst war nahe daran, klammheimlich das Donnerschweestadion zu verticken, was im letzten Moment noch verhindert werden konnte.
Als der Verkauf des
Donnerschwee unumgänglich geworden war, wurde die gesamte Knete in kurzer Zeit verbraten. Jetzt kommt wieder die NWZ ins Spiel. Während der Lizensierungsverfahren hieß es dort zwei Mal: „
Keine Probleme wegen der Lizenz hat der VfB . Als wäre der Verein pumperlgsund. Während in Wirklichkeit, die Bankguthaben rapiede am schmelzen waren. Zum Schluss der eigentlich Clou: „VfB will Labbadia kaufen, und diesen und jenen älteren, teuren Star auch noch“. Während einige Fans schon besorgt munkelten, irgendwas stimmt kohlemäßig bei uns nicht. Zwei Wochen später: „VfB Oldenburg insolvent!“
Überhaupt die Zweitligazeiten, denen jeder von uns nachtrauert. Es wurden Fehler gemacht, die wirklich nicht hätten sein müssen.
In der zweiten Saison Sidka, hörte dieser auf mitzuspielen. Gleichzeitig schied Klaus-Peter Nemec als Co aus, der eigentliche Kommunikator. Wolfgang Sidka hatte immer Schwierigkeiten, einen Draht zu den Spielern zu finden. Weshalb er als Trainer sich auch später nie lange bei einer Station halten konnte. Gleichzeitig war er ein Zauderer. Rudi
Assauer, der alte Fuchs, hatte den Vorstand eindringlich darauf hingewiesen, die Mannschaft ist nicht so gut, wie es der Fastaufstieg in Liga 1 in der Vorsaison scheinbar nahe legte. Sidka aber zögerte am Saisonanfang – noch ein Probetraining, noch eins – bis der hoffnungsträchtige, aber preisgünstige Spieler nicht mehr zu haben war. Später wurden dann in Panik welche gekauft, die verletzt, oder verletzungsanfällig waren wie Johnny Otten oder t van Lent. Oder Spieler, die gar keine Lust hatten in der Provinzstadt Oldenburg zu spielen, legendär der aus Köln verpfichtete Ägypter
Mohammed Azima . Gar nicht zu reden von dem schrulligen Nachfolger Sidkas, obwohl eine Koryphäe wie Willi Reimann zu haben war.
Ein ähnliches trauriges Spiel bei Hubert Hüring. Dieser in Panik geraten legte sich rechthaberisch hitzig mit fast allen Spielern an. U. a. setzte er auch den Stammtorwart aus „
Disziplinargründen auf der Bank. Und dieser Torwart hieß
Hans-Jörg Butt !. Der wechselte dann zum HSV, unser VfB hatte mit ihm einen solch tollen Vertrag geschlossen, dass er nicht eine müde Mark dafür sah!
Jetzt noch eine kleine Randgeschichte, die aber am aller Groteskesten ist, in der ich selbst involviert war. Amstzeit Klaus Berster. Ich lebte damal von NWZ-Zustellerei, was so gerade zum Überleben reichte. Damals gab es für Schwachbrüstige wie mich den von der Krankenkasse ausgestellten Ausweis, nicht bei Medikamenten zuzahlen zu müssen, Aufgrund dessen war eigentlich klar, dass ich so wie Schüler, Studenten, Wehr- und Ersatzdienstleistende zu den Einkommensschwachen gehörte, denen man verbilligten Eintritt zubilligte. Das ging auch eine Zeit so, bis ich an der Kasse auf einen äußerst agressiven, sturen und überheblichen Mitarbeiter stieß. Der was war? Leiter der Geschäftsstelle, Wieder mal ein unübersehbarer Fehlgriff, wurde auch nach kurzer Zeit schon gefeuert.
Ich nicht faul, verfasste ein humorvolles Schreiben an den Vorstand, indem ich die rechtliche Bewertung kurz erläuterte, „Gleichbehandlung“ und so, unterstützt von mwehr als 50 Fanunterschriften aller Art. Nichts geschah. Über Sandra erfuhr ich dann, welche aparte Auffassung unsere Obrigkeit sich hier zu eigen gemacht hat:
Die Krankenkassenkarte berechtige nur zur Befreiung von Medikamentenzuzahlungen, sei nicht gedacht für ermäßigten Eintritt !!!!! Aha. In einem Studiausweis oder einem Wehrpass steht wohl drin,
der Inhaber dieses Ausweises hat Anspruch auf ermäßigten Eintritt bei Fußballspielen
Ich dachte, die wollen einen Verein erneut in die und anschließend in der 2. Liga führen? Tun wie die mit allen Wassern gewaschenen Geschäftsleute, wissen aber nicht einen Sachverhalt simpelster Art rechtlich zutreffend einzuordnen.
Ich könnte in dieser Hinsicht noch einige – makabere – Lachnummern zu besten geben, anderen dürfte insofern auch noch einiges einfallen.
Und das eben ist – neben unserer hervorragenden Fankultur - unser VfB, eben nicht der tollste Verein Deutschlands: Sondern eine Vorstandstradition, bei der – so fürchte ich – Überheblichkeit und Selbstüberschätzung eine ungute Ehe eingeht. Aktuell ist es eben das Verhältnis zu einem der schlechtesten Regionalzeitungen Deutschlands. Eine eigentümliche Mischung aus Kungelei und völlig unangebrachter Devotion. Angesichts dessen, was hier zu Tage tritt, bezweifle ich, dass ein solcher Vorstand angemessen mit Sponsoren, wie mit kritischen Situationen im Spielbetrieb umgehen kann. Leider, leider. Dies zu ändern, eine Herkulesaufgabe, die ich mir nicht zutraue und auch gar nicht zumuten will.
In Vorstand und Aufsichtsrat sitzen schon Leute die was bewegen können. Die meisten hier im Forum, mich eingeschlossen könnten diese Positionen nicht ausfüllen.
Ich könnte auch nicht für den VFB auf Torejagd gehen. Noch die Spieler auf Trab bringen. Auch wollte ich niemals Bundeskanzler werden. Dennoch nehme ich mir heraus, Bedenken bezüglich unserer Obrigkeit zu äußern. Meine Motivation kann zudem in einer Hinsicht nicht bezweifelt werden, Mir – und auch sonst wem hier im Forum, kann in keinster Weise unterstellt werden, wir würden nur deswegen als Kritiker und Bedenkenträger auftreten, um einen Posten zu erjagen.
Alles klar, lieber
BMP ?
Gryphos hat geschrieben:Mich beschleicht das Gefühl, dass offenbar nicht nur das Stadion runderneuert werden muss um Drittligatauglichkeit zu erreichen. Angesichts der Planungen und Vorgänge um das gestrige Spiel herum scheint der VfB von der Infrastruktur, auch abgsehen vom Stadion, mehr als eine Klasse von der dritten Liga entfernt zu sein. Bereits seit Jahren betreiben die gleichen Personen in wechselnden Positionen und Bezeichnungen den VfB.
Das geht sehr in meine Richtung.
Zachi hat geschrieben:Der Verein leidet leider seit Jahren an einer gewissen Arroganz. Immer wieder fällt man auf die Fresse, aber keiner lernt daraus. Sehr sehr schade.
Dito.