Eines sollte man nicht vergessen:
Aus meiner Gratulation an den Trainer und einige Spieler von GVO:
"Unser entscheidender Fehler: Wir haben den Schiri in Monopoly-Geld bezahlt. Wenigstens oben auf dem Stapel hätte ein echter Fünfer liegen müssen. Damit will ich eure starke Leistung nicht in Frage stellen. Aber, ihr seid mit der jüngsten Truppe der Liga angetreten. Keiner über 22. --- Ja, guck nicht so! <Ihr habt euch hervorragend geschminkt, wenn nicht maskiert. Und wie euer Torwart sich das Kissen wieder hochgeschoben hat, als es ihm aus dem Trikot rutschte. Jeder hat's gesehen, nur der blinde Schiri nicht. Wir VfBer werden seit Jahren um den verdienten Erfolg beschissen!!!" - --
Kein Widerspruch, nur unverhohlenes Grinsen seitens der GVOer!
Muss euch noch was erzählen. Wollte nach dem Spiel noch mein
"Töchterchen" besuchen. Also rüber nach Eversten. Dort Riesenremmidemmi, ach so
"Brunnenfest". War nicht schlecht, beste Stimmung. Leider ist keiner von unserm Verein mit gelaufen, ich dort wohl der einzige Vertreter. Der damit angab, zwar nicht 10.000 km laufen zu können, aber diese Strecke im Jahr wohl verqualme. Da ich in Eversten aufgewachsen bin, interessant für mich, einige zu treffen, die noch meinen Papa
"Adolf Przysucha" kannten. Eine kleine Legende im Stadtwesten, zwei Jahrzehnte lang Oberturnwart beim TuS, aber eigentlich mehr, nämlich die Seele des Vereins. Ein Mann
von altem Schrot und Korn, 1909 geboren, so problematisch wie diese Generation eben war. Alles hat leider auch ein böses Ende genommen.
Meine Gesprächspartner, die nicht nur ihn, sondern auch andere kannten, die ich vom TuS und sonst woher kannte - darunter
Helmut Westerholt - ich war von meinen Alten zum Turnen gezwungen worden , wie viel lieber hätte ich Fußball gespielt - "
damit der Junge gerade geht und Disziplin lernt", was sich ja ausgezahlt hat. Meine Gegenüber folgerichtig: "
Du bist ja deinem Vati wie aus dem Geicht geschnitten, man könnte denken, Adolf, wie er leibte und lebte."
Ich stieß dann noch auf die
"Kleine Jazzband, Stilrichtung
New Orleans, also orientiert an
Sidney Bechet und dem frühen
Lous Armstrong, Youngster, dem Aussehen nach keiner unter 70. Aber sie hatten es echt drauf, verfielen nicht in musikalische Klischees, die große Gefahr bei
Dixie-Rivival-Bands. Da ich einige Titel gesangsmäßig kann, juckte es mich, aber ich ließ es vernünftigerweise. War schon angeschickert, da sollte man nicht singen, mein damaliger Flop im
Salon Jürgens war mir eine Lehre.
Hatte allerdings eine Idee. Bot der Band an, mich gelegentlich zu begleiten. Stellte ihnen in Aussicht auf unserm Sommerfest aufzutreten. Vielleicht klappt das, allzu große Hoffnung habe ich aberr nicht.
Aus meinem Besuch wurde nichts, Töchterchen mal wieder nicht da. Und jetzt wird’s interessant. Ich zurück über die Ofenerstr., fahre die kleine Brücke rüber zum Haarenufer, hinter der Brücke eine Ansammlung junger Leute auf dem Sträßchen, sich über einen ungeduldig hupenden Autofahrer aufregend:
„Sie sind ja wirklich nix von nett!! – Ich:
”Um so netter bin ich!” Einer von denen:
“Bist du Jungfrau?“ – Ich:
”Klaro: 64, und noch Jungfrau, zu allem bereit, also toi, toi, toi!”
”Kannst du mit dem Geburtstagskind tanzen?” – 30. Geburtstag mit Fegen.
”Kein Problem!”
Ich also auf den jungen Mann zu, halb auf den Knien:
”Bessami, bessami mucho….”
Trotz Aufforderung alller, er wollte kein Tänzchen mit mir. Ich schließlich:
”Komm Ole, ein Prösterchen auf Distanz ” – Also geschah es.
Mein Auftritt kam geil bei den Massen rüber, einer sogar zu mir:
"Komm, du wirst doch bezahlt. Dich hat wer als Überraschung bestellt!"
Auf einmal, eine einzelne ältere Lady, die einzige dieser Art vom Alter und Auftreten her, zu mir, mit besorgter Mine:
„Fahr doch lieber nach Hause, dich ausschlafen.“
Ich etwas verdutzt – ich hatte zwar einen in der Kirsche, war aber voll da, konnte ja ohne weiteres Rad fahren und war nicht die Spur am lallen:
”Sich Ausschlafen kann man im Grab noch reichlich.
Hinterher kriegte ich noch einen Schnaps, fragte, ob Ole eine Freundin hätte:
“Nein, er hat da ein Problem.“
Ich machte mich
”Ole, verliebe dich!”dann auf zum
Pott.
Hinterher kam mir eine Vermutung, habt ihr auch eine? Die ältere Dame wird die Mutter Oles gewesen sein. Vielleicht sogar Alleinerziehende eines Einzelkindes:
„Olechen, vergiss dein Mützchen nicht. Draußen sind es nur 8 Grad!“ „Ole, jetzt trinkst du schon den zweiten Cognac in einer halben Stunde, komm bloß nicht an den Sufff!!!
Dass so ein Jung Angst vor Beziehungen hat, ist rätselhaft. Hätte ich das vorher ahnen können, ich hätte der Mama einen ganz anderen Spruch aufgetischt.