Polizei & Ordnungsdienst

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Senf
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Senf »

Feuerlein hat geschrieben: ich frag mich was passiert wäre, wenn se noch ne schachtel kippen geklaut hätten. ich schätze, die beiden busse wären mit ferngelenkten raketen (gesteuert vom bnd) zerstört worden...
Vll. sogar weniger, denn dann hätte ja ein wirkliches Delikt vorgelegen und es hätte nicht zum Schein ein solcher Einsatz aufgeführt werden gemusst. Wir wissen ja selbst "Da ist viel Polizei - d.h. die müssen ja gefährlich sein" - was wiederum den Polizeieinsatz legitimiert und die Darstellung der Willküropfer untergräbt - "wenn ihr doch so harmlos seid, warum setzt die Polizei einen Hubschrauber ein?" ;)

Mal im Ernst. Bei Gate 8 klauen Nürnberger Fans in einer Raststätte ein Glas Gruken (wenn ich mich recht entsinne), was folgt ist ein ähnliches Szenario, wie bei den Jenaern. Was daraus folgt ist klar: Notfalls hätte auch wildes Urinieren, Störung der Ruhe auf der Gaststätte (weil könnten sich ja auch Familien aufhalten ;) ) oder das Kleben von Aufklebern als Grund geeignet, um besagtes Repressionsszenario aufzubauen. Auch das "binnen kürzester Zeit" deutet für mich darauf hin, dass dies vll., seitens der Polizei, so geplant war.
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BöllerB
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von BöllerB »

kranke Scheiße!

Michi
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Michi »

www.echo-muenster.de hat geschrieben: [09.03.2008 | SCL]

Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Nachmittag die Katze aus dem Sack gelassen: Bei der richterlich angeordneten Durchsuchung des Treffpunkts von „Curva Monasteria“ am Sonntagvormittag ging es um den Verdacht des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und des schweren Landfriedensbruchs.

Mitgliedern der Curva Monasteria wird laut Pressererklärung unter anderem vorgeworfen, bei Preußen-Spielen in der so genannten Fankurve Bengalische Feuer und "Rauchbomben" gezündet zu haben. Wie die Ermittler erklären, habe der begründete Verdacht bestanden, dass in den auch von der Curva Monasteria genutzten Räumen selbst gefertigte pyrotechnische Gegenstände gelagert wurden, die dem Sprengstoffgesetz unterliegen.

Nur geringe Mengen gefunden

Das war offenkundig nur bedingt der Fall. Denn nach eigenen Angaben stellten die Ermittler eine lediglich geringe Menge pyrotechnischer Artikel sicher, die „dem ersten Anschein nach unter das Sprengstoffgesetz fallen“, wie es in der Verlautbarung heißt. Die genaue rechtliche Klassifizierung des Materials soll in der kommenden Woche durch Fachleute erfolgen.

Sieben Festnahmen

Im Zuge der Durchsuchung, die am Sonntagmorgen um 11.24 Uhr begann und von einer Einsatzhundertschaft aus Dortmund unterstützt wurde, wurden drei Mitglieder der "Curva Monasteria" (20, 24 und 27 Jahre, zwei aus Münster, einer aus dem Kreis Coesfeld) vorläufig festgenommen, weil ihnen eine Beteiligung bei einem schweren Landfriedensbruch während des Spiels Eintracht Rheine gegen den SC Preußen Münster vorgeworfen wird. „Nach erkennungsdienstlicher Behandlung und Vernehmung wurden sie am Nachmittag wieder entlassen“, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Vier weitere Tatverdächtige (19, 23, 24 und 31 Jahre) hätten die Polizeiwache nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder verlassen können.

Unangemessene Härte?

Aus Kreisen der "Curva Monasteria", die sich als ein Zusammenschluss von Fußballinteressierten. sieht und organisatorisch nicht zum SC Preußen Münster gehört, wurden indessen Vorwürfe laut, dass die Einsatzkräfte bei der Durchsuchungsaktion mit unangemessener Härte vorgegangen seien.

Die Sicht eines Tatverdächtigen

Einer der vier Tatverdächtigen, der rechtzeitig zum Fußballspiel der Preußen gegen Schalke im Stadion waren, sagte zu echo-muenster: "Die Klingel an unserem Haus läutete ganz kurz - dann wurde die Tür aufgebrochen. Wir mussten uns sofort auf den Boden legen und durften erst später sitzen." Ein Curva-Mitglied habe einen Schlag in den Magen erhalten. Allen 16 anwesenden Fans seien die Hände gefesselt worden. Jeder sei gefilmt und fotografiert worden, dann wurden die Personalien aufgenommen. "Was da alles aufgefahren wurde für diese Aktion, das ist kaum zu fassen." Etlichen Anhängern sei der Schock über die Aktion im Gesicht abzulesen gewesen.

Die sieben vorübergend in eine Zelle gesperrten Männer hätten Angaben zu ihrem Anwalt gemacht und darüber hinaus die Aussagen verweigert. Der Beteiligte weiter: "Ich bin auf einem Video zu sehen, das am 22. Februar gemacht wurde. Aber ich stand nur in der Fankurve. Ich habe niemanden attackiert."

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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Ol25 »


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Zachi
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Zachi »

Was für schlechte Verlierer. Geht ja gar nicht.

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Soccer_Scientist
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Soccer_Scientist »

Noch zu den Durchsuchungen bei der Curva:
Man sei außerdem in die Räumlichkeiten gegangen, weil es in der Vergangenheit im Preußenstadion wiederholt Zwischenfälle mit verbotener Pyrotechnik gegeben habe. Wie berichtet stellten die Beamten geringe Mengen des gesuchten Materials sicher. Westphal sprach diesbezüglich von laufenden Untersuchungen: „Schon der Besitz fremdländischen Materials ist in Deutschland verboten.

"Es fällt schwer, Unterscheidungen zu treffen"

Zur viel diskutierten Verhältnismäßigkeit der Mittel befand Westphal: „Bei so einer angeordneten Untersuchung fällt es schwer, beim Einschreiten Unterscheidungen zwischen Personen zu treffen. Wir mussten davon ausgehen, auf Widerstand zu treffen. Es gibt sicher in der Sache Wertungsunterschiede.“ Die vorgenommen Fesselungen der in den Curva-Räumen anwesenden Anhänger diene „grundsätzlich auch der Sicherung der Beamten. Die müssen sich schützen. Die Vermutung war die, durchaus auf gewaltbereite Fans treffen zu können.“

Das Vorgehen habe ja auch eine Vorgeschichte: „Seit Juni letzten Jahres haben wir in diesem Thema eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Ultra-Problematik müssen wir angemessen betrachten.“ Er wisse sehr wohl zu differenzieren innerhalb der Curva-Szene. „Wir beobachten rund 30 Personen, die wir zum harten Kern zählen.“

Durchsuchungsbefehl nicht vorgezeigt

Westphal gab zu, dass den Anhängern der Durchsuchungsbefehl nicht gezeigt wurde. „Er befand sich aber am Einsatzort.“ Diejenigen, deren Räume durchsucht würden, hätten das Recht darauf, das Papier zu sehen.

Mit dem Verein sei klar abgesprochen, „auf deckungsgleicher Linie in der Zusammenarbeit fortzufahren. Das ist im Interesse aller Seiten.“ Volkmann erhofft sich mehr Verständnis dadurch, „dass wir die Notwendigkeit der getroffenen Maßnahmen vom Sonntag deutlich machen können.“ Wimber stellte für alle Kollegen fest: „Wir haben doch keinerlei Interesse daran, irgendwen zu kriminalisieren.“
http://www.echo-muenster.de/node/21362

Steh ich hier im Wald? Was sind denn das bitte für Methoden?
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Juri »

Nächstes mal kommen sie mit einem Panzerbataillon. Aus Selbstschutz, bei Terroristen weiß man ja nie so genau.
Magdeburg sehen und sterben.

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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von FightingPuck1897 »

Vor allem stimmt der Bericht nicht mit dem Video überein.Bei Interesse einfach melden
"Geht es nur mir so, oder wird die Welt da draußen wirklich immer verrückter?"

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Roberto
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Roberto »

Ol25 hat geschrieben:Schalke-Busse gestoppt
Richtig so! :P

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FightingPuck1897
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von FightingPuck1897 »

Man sollte alle Busse stoppen. :wink:
"Geht es nur mir so, oder wird die Welt da draußen wirklich immer verrückter?"

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BMP
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von BMP »

Ja und am Wochenende brauchen wir nicht mal mehr Streiks, um den Bahnverkehr lahmzulegen. Bei all dem kriminellen Gesinde, das von der Staatsmacht auch in den Zügen festgehalten werden muss, um einer latenten Terrorgefahr entgegenzuwirken. :lol:
Zuletzt geändert von BMP am 11.03.2008 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Ol25
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Ol25 »

Die kompletten Stadionverbotsrichtlinien zum Download

Wie bereits berichtet, treten die neu geregelten Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten am 31. März dieses Jahres in Kraft. Das mehrseitige Dokument liegt Stadionwelt vor und wird als .pdf zum Download angeboten.
Quelle: http://www.stadionwelt.de

hier der Link http://www.stadionwelt.de/neu/community ... _final.pdf

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Chuck Driller
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Chuck Driller »

16.03.2008 - Stellungnahme des Schalker Fanprojekts zu den Vorkommnissen beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg am 14.3.2008 an der Glückauf-Kampfbahn
Das Schalker Fanprojekt ist eine sozialpädagogische Einrichtung und ein offizielles Standbein der Fanbetreuung des FC Schalke 04.

Zum Klientel gehören Jugendliche und junge Erwachsene aus der aktiven Fanszene. Unter der Woche, sowie an Heimspieltagen bieten die Räumlichkeiten des Schalker Fanprojekts eine Anlaufstelle für alle Fans des Revierclubs. Die Besucher werden hier in ihrer Lebenssituation ernst genommen und hinsichtlich eventueller Problemlagen beraten und unterstützt. In der Einrichtung arbeiten ein angehender und ein diplomierter Sozialarbeiter, die im engen Kontakt mit der Fanszene, dem Verein, dem Schalker Fanclub Verband und den örtlichen Sicherheitsbehörden stehen.


Traditionell treffen sich an Heimspielen neben vielen unorganisierten Schalke Fans die Gruppe Ultras Gelsenkirchen auf dem Gelände der Glückauf-Kampfbahn.

Das Gelände wird in der Regel von allen Besuchern auf einmal verlassen, um mit einer extra arrangierten Bahn zum Stadion zu fahren. Anders wäre dies nicht möglich, da die vorbeifahrenden Bahnen in Richtung Stadion bereits voll besetzt sind. Auch sicherheitspolitisch hat sich diese Maßnahme bewährt, denn so ist eine gefahrenlose An- und Abreise zum Stadion gewährleistet.


Nun zu den Vorkommnissen am Freitagabend:


Gegen kurz vor 18 Uhr sind die Mitarbeiter des Fanprojekts von einigen Besuchern auf die massive Polizeipräsenz im angrenzenden Bereich aufmerksam gemacht worden. Da diese massive Polizeipräsenz im Bereich der Glückauf-Kampfbahn für ein Bundesligaspiel unüblich ist, wurde ein Mitarbeiter des Fanprojekts gebeten, Kontakt mit den szenekundigen Polizeibeamten aufzunehmen. Dies geschah zeitnah in Begleitung eines Fanvertreters. Der Ansprechpartner der örtlichen Polizei wies darauf hin, dass die Polizeipräsenz lediglich auf die „Ortsunkundigkeit“ der anwesenden Polizeikräfte zurückzuführen sei.


Weit gefehlt, wie sich kurz später herausstellte, obwohl die Polizei in der Woche dem Fanprojekt gegenüber bestätigte, sie sei mit der Entwicklung in der Fanszene und der momentanen Situation sehr zufrieden.


Unmittelbar nach dem Gespräch verließ fast die gesamte Fangruppe, ca. 190 Personen, das Gelände und der Polizeieinsatz begann. Innerhalb von wenigen Sekunden wurde der gesamte Bereich der Caubstraße durch 21 Mannschaftswagen der Polizei abgesperrt und die abwandernde Fangruppe wurde teilweise für über zweieinhalb Stunden festgehalten. Alle beteiligten Personen wurden erkennungsdienstlich erfasst, egal welchen Geschlechts, welchen Alters und Gruppenzugehörigkeit.


Als ein Mitarbeiter des Fanprojekts sich der Ingewahrsamnahme der Jugendlichen näherte, wurde er aufgefordert sich, in den Polizeikessel zu begeben, denn er könne ja nicht den Beweis dafür liefern, dass er auch wirklich Sozialarbeiter sei. Seitens der Polizei war an diesem Tag keine Zusammenarbeit erwünscht, die Mitarbeiter wurden aufgefordert während der freiheitsentziehenden Maßnahme im Fanprojekt zu verweilen.


Diesen Zustand können wir so nicht dulden und unterstützen. Das Schalker Fanprojekt dient als Rückzugraum für die aktive Fanszene und trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass die Heimspiele des FC Schalke 04 stressfrei ablaufen. Wie soll man den „guten Draht“ zur Fanszene aufrechterhalten, wenn Besucher völlig unbegründet erkennungsdienstlich erfasst werden?


Keine Frage, dass die örtlichen Polizeibehörden ihrem Auftrag der Strafverfolgung nachgehen müssen, aber wie kann man pauschal alle Besucher einer sozialen Einrichtung vorverurteilen und in die Ermittlungen einbeziehen?

Noch am gleichen Abend besuchten besorgte Eltern der größtenteils minderjährigen Besucher die Räumlichkeiten des Fanprojekts und baten um Erklärung. Diese Erklärung konnten die Mitarbeiter nicht geben, denn ein solcher Polizeieinsatz ist bei allem Verständnis nicht nachvollziehbar.


Hier wird eine komplette Besuchergruppe pauschal vorverurteilt und kriminalisiert. Außerdem verändern sich die Arbeitsgrundlagen und vor allem das Vertrauensverhältnis von den Mitarbeitern zu den Besuchern schlagartig. Dem Polizeiapparat stehen sicherlich andere Wege und Mittel der Strafverfolgung zur Verfügung, als durch eine pure Machtdemonstration die Besucher einzuschüchtern und für eine negative Lobby des Fanprojekts zu sorgen.


Nun bleiben die Fragen offen, was mit den Daten und Fotos der Personen passiert und wie die Arbeit im Fanprojekt weitergehen soll.

Wenn man an jedem Spieltag damit rechnen muss, dass alle Besucher eventuell erkennungsdienstlich erfasst werden, ist dies sicherlich nicht förderlich für eine gute Arbeitsbasis mir den Besuchern. In diesem Fall wurden die Räumlichkeiten des Fanprojekts und deren unmittelbare Umgebung für einen Polizeieinsatz missbraucht, nur weil sich diese infrastrukturell dazu anbieten, wie ein Mitarbeiter der örtlichen Polizeibehörde bestätigte.


Durch so eine Polizeiaktion wird es in Zukunft sicher schwer, die jungen und interessierten, aber vor allem auch die betreuungswürdigen Fans an so eine Einrichtung zu binden, von dem Imageschaden mal ganz zu schweigen!


Trotzdem stehen die Mitarbeiter des Fanprojekts weiterhin für den Dialog zwischen allen Beteiligten zur Verfügung und verstehen sich auch weiterhin als Bindeglied zwischen allen involvierten Institutionen.

Dennoch werden wir den 14.3.2008 in schlechter Erinnerung behalten.


Patrick Arnold

Einrichtungsleiter

Dipl. Sozialarbeiter/Dipl. Sozialpädagoge
http://www.schalker-fanprojekt.de/start ... tseite.php
Wer Freiheit liebt und Einigkeit, der trinkt auch mal ne Kleinigkeit.

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Chuck Driller
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Chuck Driller »

Heute die, morgen wir, übermorgen ihr ???

Wir schreiben Freitag, den 14.03.2008, es ist der 24.
Bundesligaspieltag, wir haben ein Heimspiel gegen den MSV Duisburg.
Eigentlich ein ganz normales Spiel. Doch sicherlich dürfte jedem beim
Betreten unserer Arena sofort aufgefallen sein, dass irgendetwas an
diesem Abend anders war. Unten in der Nordkurve, direkt hinter dem Tor,
dort wo sonst vor allem die Ultras Gelsenkirchen (UGE) ihren Stammplatz
haben, klaffte ein großes "Loch" in der ansonsten prall gefüllten Kurve.
Nicht viele Schalker kannten in diesem Moment den Anlass dafür. Auch wir
zunächst nicht. Relativ schnell wurden wir jedoch über den Grund
informiert, eine erschreckende Meldung ging wie ein Lauffeuer um und
sollte alle Schalker - und damit meinen wir ausdrücklich die gesamte
Schalker Fan-Szene - aufhorchen lassen.

Am seit vielen, vielen Jahren für unzählige Schalker üblichen Treffpunkt,
dem Schalker Fanprojekt an der altehrwürdigen Kampfbahn Glückauf, fuhren
ohne ersichtlichen Grund gegen 17.45 Uhr 21 (!!!) Mannschafts- und zwei
Videowagen der Polizei auf und kesselten die dort noch gut 180 anwesenden
Schalker ein. Egal ob groß oder klein, alt oder jung, Männchen oder Weibchen.
Selbst die Auffahrt zur A 42 wurde vollständig gesperrt. Von allen Personen
wurden sämtliche Personalien aufgenommen, lückenlose Körperdurchsuchungen
fanden statt, zudem wurden alle Personen fotografiert bzw. "videografiert".
Eine erkennungsdienstliche Behandlung nach allen Regeln der Kunst. Die
letzten Schalker hatten diese Prozedur erst nach dem in der Arena um 20.30
Uhr erfolgten Anstoß hinter sich!!!

Auslöser dieser Aktion war eine Anweisung der Staatsanwaltschaft Dortmund.
Beim letzten Derby in der verbotenen Stadt wurde von Schalke-Fans
angeblich ein Tor erstürmt und dabei ein Ordner verletzt, dazu soll es nach
dem Spiel auch zu Sachbeschädigung gekommen sein. Dies lassen wir jetzt
einfach mal so dahin gestellt, wir können dies weder überprüfen, noch
bewerten. Was wir allerdings wissen: Die Sicherheitsnachbesprechungen nach
dem Derby, mit Schalker Beteiligung, endeten einheitlich und zweifelsohne mit
der Aussage ALLER Beteiligten (also auch der Polizei): "Keine besonderen
Vorkommnisse. Ein normales Derby"!

Die Staatsanwaltschaft erhofft sich von dieser Aktion wahrscheinlich, die
angeblichen "Täter" auf den jetzt geschossenen Fotos wieder zu erkennen.

Allerdings stellen sich uns da einige Fragen: Was wird die
Staatsanwaltschaft Dortmund erst einmal anweisen, wenn es einmal
"besondere Vorkommnisse" geben sollte??? Was passiert mit den
aufgenommenen Personalien, wenn keiner der jetzt eingekesselten in
Dortmund mit dabei war? Wer wird in diesem Falle wann, wie, wo als
nächstes eingekesselt? Die ganze Nordkurve? Wo bitteschön ist die,
gerade von der Polizei immer wieder propagierte, "Verhältnismäßigkeit
der Mittel"??? 21 Mannschaftswagen + 2 Videowagen und eine komplette
Hundertschaft für potentielle "Bagatelldelikte"? Wer zahlt letztendlich
diesen Einsatz eigentlich?

Dass die ganze Aktion auch noch am Fan-Projekt stattgefunden hat und
somit eigentlich ein "No Go" ist, setzt unserer Meinung nach der ganzen
Aktion die eigentliche Krone auf. Willkür hin, Deeskalation her: Das
Fanprojekt ist eine wichtige (sozial-)pädagogische Einrichtung in
unserem Verein, stützt seine gesamte Arbeit auf Methoden der
Jugendsozialarbeit. Die Mitarbeiter verstehen sich als vertrauensvolle
Ansprechpartner aller Fans, kümmern sich unter anderem um die
Integration von jugendlichen Fans in eine bunte Schalker Fanszene. Mit
diesem Einsatz hat die Polizei der gesamten Schalker Sozialarbeit, auch
der "Sozialarbeit" die wir alle (!!!) im kleinen Rahmen in unseren
Fanclubs leisten, mit einem gegenteiligen Ansinnen mit Vollgas vor den
Bug geschossen, dessen Autorität und Autonomie unterwandert, den
"sozialen Auftrag" mit Füßen getreten. Hier wurde eindeutig eine
Schwelle übertreten, die mit Sicherheit nicht dazu beiträgt, bestehende
Probleme zwischen Fans und Polizei zu verbessern oder gar zu beheben.
Wie sollen junge Menschen so ein vernünftiges und ehrliches Empfinden -
gar Vertrauen - gegenüber bzw. in unseren Rechtsstaat aufbauen? So wird
jeder Dialog verhindert, so werden Grundrechte missachtet.
Kontraproduktiver kann man den Begriff "Deeskalation" nicht vorleben,
über das eigentliche Ziel hinaus schießen.

Wir erklären uns in diesem Fall jedenfalls mit den betroffenen Fans
solidarisch und fordern die Staatsanwaltschaft und Polizei auf,
sämtliche am Freitag aufgenommen Daten aus sämtlichen Dateien zu
löschen. Selbst wenn tatsächlich ein oder zwei "Täter" wirklich
identifiziert wurden, rechtfertigt das unserer Meinung nach immer noch
in keiner Weise dieses willkürliche Auftreten. Es gibt in Deutschland
keine Sippenhaft und eine "aktuelle" Straftat, die u. U. eine solch
unangemessene Maßnahme hätte rechtfertigen können, wurde an diesem Tag,
in diesem Moment, definitiv nicht begangen! Da wurde mit Kanonen auf
Spatzen geschossen.

Der Supporters Club e. V. distanziert sich seit jeher von jeglicher
Gewalt, kritisiert ausdrücklich jegliches Begehen von Straftaten im
Rahmen von Fußballspielen. Wir stehen ohne Wenn und Aber zu den
Grundsätzen der Rechtsstaatlichkeit in unserem Land, allerdings schlägt
diese Maßnahme dem Fass den Boden aus. Fußballfans sind keine
Verbrecher!!!!

Auch wenn der Verein Schalke 04 weder für diese Aktion verantwortlich,
noch überhaupt darüber informiert war, so sollte auch von dieser Seite
aus entsprechend und energisch auf diesen "Akt der Willkür" reagiert
und offiziell protestiert werden!

FC Schalke 04 - Supporters Club e. V.

http://www.supportersclub.de/
Wer Freiheit liebt und Einigkeit, der trinkt auch mal ne Kleinigkeit.

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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von cody »

Soccer_Scientist hat geschrieben:Noch zu den Durchsuchungen bei der Curva:
Man sei außerdem in die Räumlichkeiten gegangen, weil es in der Vergangenheit im Preußenstadion wiederholt Zwischenfälle mit verbotener Pyrotechnik gegeben habe. Wie berichtet stellten die Beamten geringe Mengen des gesuchten Materials sicher. Westphal sprach diesbezüglich von laufenden Untersuchungen: „Schon der Besitz fremdländischen Materials ist in Deutschland verboten.

"Es fällt schwer, Unterscheidungen zu treffen"

Zur viel diskutierten Verhältnismäßigkeit der Mittel befand Westphal: „Bei so einer angeordneten Untersuchung fällt es schwer, beim Einschreiten Unterscheidungen zwischen Personen zu treffen. Wir mussten davon ausgehen, auf Widerstand zu treffen. Es gibt sicher in der Sache Wertungsunterschiede.“ Die vorgenommen Fesselungen der in den Curva-Räumen anwesenden Anhänger diene „grundsätzlich auch der Sicherung der Beamten. Die müssen sich schützen. Die Vermutung war die, durchaus auf gewaltbereite Fans treffen zu können.“

Das Vorgehen habe ja auch eine Vorgeschichte: „Seit Juni letzten Jahres haben wir in diesem Thema eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Ultra-Problematik müssen wir angemessen betrachten.“ Er wisse sehr wohl zu differenzieren innerhalb der Curva-Szene. „Wir beobachten rund 30 Personen, die wir zum harten Kern zählen.“

Durchsuchungsbefehl nicht vorgezeigt

Westphal gab zu, dass den Anhängern der Durchsuchungsbefehl nicht gezeigt wurde. „Er befand sich aber am Einsatzort.“ Diejenigen, deren Räume durchsucht würden, hätten das Recht darauf, das Papier zu sehen.

Mit dem Verein sei klar abgesprochen, „auf deckungsgleicher Linie in der Zusammenarbeit fortzufahren. Das ist im Interesse aller Seiten.“ Volkmann erhofft sich mehr Verständnis dadurch, „dass wir die Notwendigkeit der getroffenen Maßnahmen vom Sonntag deutlich machen können.“ Wimber stellte für alle Kollegen fest: „Wir haben doch keinerlei Interesse daran, irgendwen zu kriminalisieren.“
http://www.echo-muenster.de/node/21362

Steh ich hier im Wald? Was sind denn das bitte für Methoden?
huch. das ist ja wirklich krank. und das in deutschland...
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Revo »

gestern in mönchengladbach war auch wieder der rechtsstaat in voller pracht zu bewundern. die mit dem ersten fanbus um 11 uhr eingetroffenen st.paulianer wurden von der motorradpolizei gleich in den hochsicherheitsparkplatz geleitet. soweit so gut, da sollte der bus ja auch stehen. noch 10 min zuvor im bus hieß es: "die fans des fc st. pauli sind übrigens herzlich eingeladen, am mönchengladbacher fanprojekt ein bier zu trinken" - das sahen die bereits mit mehreren wannen angerückten ordnungshüter allerdings anders. die "gefährder" sollten doch bitte in ihrem käfig bleiben - na klar, kein problem, verständlich. immerhin waren ja schon rund 50 fans angekommen und das prachtvolle wetter lud geradezu ein, die letzten drei (!) stunden bis zum spiel auf dem attraktiven parkplatzgelände im mönchengladbacher gewerbegebiet nordpark zu genießen... :roll:
aber damit nicht genug: der zweite ankommende mini-fanbus wurde gleich mit mehreren wannen eskortiert, immerhin hatten ja die insassen nur wenig haupthaar. kurz nach der ankunft rückten die schwarz gekleideten freunde und helfer in den bus ein, um einen kriminellen dingfest zu machen. der hatte angeblich eine halbe stunde zuvor seinem begrüßungskommando aus dem bus heraus einen stinkefinger gezeigt. klar, dass man an dieser stelle eingreifen muss, bevor die sache eskaliert... :wink:
schließlich zeigte sich die staatsmacht an diesem tag wenigstens konsequent: nachdem endlich die ersten gladbacher fans eintrafen und um den käfig ein bisschen die übersicht verloren ging, tat sie das einzig richtige und entließ die inzwischen rund 5 busbesatzungen der gäste doch noch in die freiheit - man will ja schließlich kein risiko eingehen. klar, logisch. :?:
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche." (Gustav Mahler)

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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von FightingPuck1897 »

Dazu passend gab es direkt am Gästeeingang keine Fantrennung.Die szenetypisch Gladbacher hatten sich wahrscheinlich nur verlaufen,anders konnte mann sich den Aufenthalt am Gästeblock nicht erklären.Dafür wurde unsere kleine Bahnreisegruppe von 3 Zivilpolizisten auf Schritt und Tritt begleitet.
"Geht es nur mir so, oder wird die Welt da draußen wirklich immer verrückter?"

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>>Alex<<
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von >>Alex<< »

FightingPuck1897 hat geschrieben:Dazu passend gab es direkt am Gästeeingang keine Fantrennung.Die szenetypisch Gladbacher hatten sich wahrscheinlich nur verlaufen,anders konnte mann sich den Aufenthalt am Gästeblock nicht erklären.Dafür wurde unsere kleine Bahnreisegruppe von 3 Zivilpolizisten auf Schritt und Tritt begleitet.

Verfolgungswahn?! :D :arrow: Scherz
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Nicole »

Nein, die waren definitv da!

Aber hier mal was anderes:

http://www.regenbogen.de/programm/a.... ... worms.html

bitte auch das Audio-Statement des 2. Vereinsvorsitzenden anhören, das setzt dem ganzen noch die Krönung auf... :evil:

Michi
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Re: Polizei & Ordnungsdienst

Beitrag von Michi »

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