Vermutlich gibt es keine Fanszene im deutschen Profifußball, die das Image ihres Vereins so maßgeblich mitbestimmt wie die Anhänger in Babelsberg: Sie stellen den Stadionsprecher, organisieren die Kinderbetreuung, schreiben das Stadionheft und kümmern sich alleinverantwortlich um das Merchandising des Klubs. Einige Fans sitzen auch im Aufsichtsrat und Vorstand des Vereins, wobei Roth klarstellt, dort deutlich in der Minderheit und ohne Bedeutung für die Vereinspolitik zu sein. Indirekt, glaubt sein Mitstreiter Andreas Wolf, haben die Ultras jedoch schon einen Einfluss: "Die Vereinsoberen spielen gern mit dem weltoffenen, linksliberalen Image, das wir dem Klub gegeben haben."...................
......... Umgekehrt wiederum stört man sich immer mehr am großen Gestaltungsspielraum der Ultras im Verein. Rainer Speer, der Vereinsvorsitzende und ehemalige Innenminister des Landes Brandenburg, sagte kürzlich in einem Stadionmagazin-Interview: "Man kann natürlich diskutieren, ob man an der Präsentation etwas ändern sollte. Man kann fragen, haben wir den richtigen Stadionsprecher, die richtige Musik, ist das nur für eine bestimmte Szene zugeschnitten und verschreckt man dadurch andere?" Ginge es nach Speer, würde das kommunistische italienische Partisanenlied "Bella Ciao" gewiss nicht mehr in der Halbzeitpause aufgelegt werden.
wenigstens haben die einen vernünftigen halbzeitsong
