Nachdem ich nun einige Forumsbeiträge verfolgt habe, möchte ich an dieser Stelle noch einmal ein paar Dinge (auf-)klären.
1. NWZ
Bereits am Samstagmorgen habe ich versucht, mit dem zuständigen Redakteur der NWZ Kontakt aufzunehmen, um den ersten Presseartikel revidieren zu lassen. In der Tat entbehrte dieser Artikel jedweder Grundlage und eine vielleicht gezieltere Recherche am Abend des Turniers hätte andere Erkenntnisse gebracht. Ich finde es jedoch absolut lobenswert, dass ich am Sonntagmorgen einen Anruf von der NWZ erhalten habe. Es gab eine aufrichtige Entschuldigung seitens des Redakteurs und daraufhin ad hoc einen neuen Presseartikel, der noch vor Beginn des Stadthallenturniers online ging. Wenn jeder sich diesen Artikel noch einmal zu Gemüte führt, wird klar, dass es durch die Blume eine Entschuldigung gibt und einiges wieder zurecht gerückt wurde. Kritik an einer verspäteten Klarstellung lasse ich so nicht unbedingt gelten, denn es war mehr als ein Schuldeingeständnis und dieser Artikel wurde prominent in der Montagsausgabe aller NWZ-Regionalausgaben im Hauptsportteil abgedruckt. Auch die Überschrift finde ich bezeichnend und darüber hinaus sprechen auch die zusätzlichen Videobeiträge für sich. Im Großen und Ganzen finde ich, darf man auch ruhig einmal sagen, ein Schnellschuss in der Berichterstattung wurde korrigiert.
2. SV Werder Bremen
In der Tat warten wir alle auf eine irgendwie geartete Stellungnahme seitens des SV Werder Bremen. Bis dato liegt eine solche nicht vor. Ich habe am Samstagabend mit dem Fanbeauftragten von SV Werder Bremen gesprochen und er zeigte sich erschüttert über die Vorkommnisse. Er kann es sich nicht erklären, wie überhaupt Warnungen seitens des Vereins –
es könne durchaus einige „Sportliche“ versuchen, die Veranstaltung massiv zu stören – derart missachtet werden konnten. In der heutigen Ausgabe des Weser-Kuriers dazu folgender Artikel:
http://www.weser-kurier.de/startseite_a ... 53930.html" onclick="window.open(this.href);return false;.
Es waren auch absolut friedliche Zuschauer im Werder-Fanblock, die ebenfalls mehr als verstört geschaut haben und das sollten wir bitte nicht vergessen. Was meiner Meinung nach hingegen wirklich nicht zu einer Deeskalation beigetragen hat, war die Tatsache, dass die Mannschaft und Trainer nach ihrem Ausscheiden auch noch den Bremer Mob abklatscht. Da wäre sicherlich ein wenig mehr Fingerspitzengefühl angebracht gewesen.
3. Veranstalter
Die Turnierleitung war ebenfalls wie wir alle absolut geschockt und das erkennt man auch in den ersten Aussagen von Mario Neumann. Sicherlich sagt man dann auch das eine oder Wort unbedacht, zeigt meiner Meinung nach aber nur die Menschlichkeit und Betroffenheit über diesen Vorfall. Der Turnierleitung ist es zu verdanken, dass das Turnier weitergeführt wurde und Spiel um Platz 3 mit einem Neunmeterschießen schnell über die Bühne gebracht wurde, damit unsere Fans noch einen Zug eher bekommen und sich aus der Gefahrenzone begeben konnten. Zu keiner Zeit bestanden Zweifel bei der Turnierleitung oder dem Veranstalter, dass Oldenburger Fans mit Vorsatz der tätlichen Auseinandersetzung mit Hooligans aus Bremen angereist wären. Im Gegenteil, die Gespräche im Vorfeld – z.B. die Übernahme unserer Symboltafel rechter Gesinnung – wurde eins zu eins umgesetzt, um ein friedliches Turnier zu gewährleisten. Und wenn ich sehe, was für ein Catering aufgefahren wurde, ziehe ich meinen Hut vor diesem eigentlich grandiosen Event.
4. Cloppenburg
Zu keiner Zeit gab es Überlegungen seitens des Sicherheitsbeauftragten des BV Cloppenburg, uns vom Turnier auszuschließen bzw. für zukünftige Veranstaltungen nicht mehr einzuladen. Ich finde dieses ist ein großes Zeichen auch für das Bewusstsein der Öffentlichkeit und bedarf keiner weiteren Kommentierung. Ich fahre auf jeden Fall nächstes Jahr wieder hin – demonstrativ, um alleine schon mit den BVC Zebras das eigentlich für diesen Abend vorgesehene Bierchen auf den Turniersieg des VfB Oldenburg zu trinken.
5. VfB Oldenburg
Sowohl der Sicherheitsbeauftragte als auch ich haben alles Mögliche getan, um im Vorfeld Gefahrenquellen auszuschließen und Vorkommnisse aus anderen Jahren nicht wiederholen zu lassen. Dies bezog sich nicht nur auf unsere eigenen Problemfans, sondern vielmehr auch auf andere Fangruppierungen der anderen teilnehmenden Vereine. Eigens für dieses Turnier haben wir unsere eigenen Sicherheitsleute abgestellt. Holger Hoffmann persönlich hat sich dafür eingesetzt, dass auch eine Begleitung im Zug erfolgt und vor Ort auch mit Befugnissen ausgestattet worden. Die zunächst nur vage Vermutung, es könnten auch Hooligans aus Bremen anreisen, verdichtete sich am vergangenen Mittwoch. Diese Warnung habe ich allen, relevanten Personen weitergegeben. Meine Aufgabe ist es schlicht nicht, solche Warnungen zu überprüfen, noch zu validieren. Auf jeden Fall haben wir alle im Verein die Warnung sehr wohl ernst genommen und einzig und allein die Wirklichkeit sprengte meine/unsere Vorstellungskraft. Hieraus werde ich (werden wir im Verein) sicherlich unsere Lehren und Konsequenzen ziehen.
6. Security
Dies haben die Verantwortlichen vor Ort zu bewerten. Nur so viel: Es kann nicht sein, dass trotz eindeutiger Beschilderung Personen mit Erik & Sons-Klamotten Zugang zur Halle gehabt haben.
7. Polizei
Hier gilt es sicherlich, am meisten aufzuarbeiten. Ich frage mich allen Ernstes, wie behauptet werden kann, es sei nicht festzustellen, von welcher Seite die Auseinandersetzung ausging. Wer bereits mit Sturmhauben die Halle betritt (und ich meine es handelte sich hierbei um eine Fußballveranstaltung und nicht um Motocross) und sich diese dann auch noch bei der Erstürmung des Oldenburger Fanblock aufzieht, dann kann das doch wohl nicht ernst gemeint sein. Zudem wird behauptet, dass die Oldenburger Fans nach Spielende von der Bundespolizei zum Bahnhof begleitet worden sind (am Montag auch noch einmal in der Münsterländischen Tageszeitung abgedruckt).Ich selber konnte beim besten Willen nicht einen uniformierten Polizisten ausmachen, der den etwa 15-minütigen Fußmarsch begleitet hätte. Dies deckt sich übrigens auch mit der Aussage des Einsatzleiters vor Ort, der davon sprach, er hätte keine weiteren Beamten zur Verfügung, um unsere Fans zum Bahnhof zu begleiten.
Zusammenfassend möchte ich noch einmal betonen, ihr Fans habt euch grandios und so etwas von kooperativ gezeigt, dass ich dieses allen Gegenüber auch so deutlich machen werde. Die Zusammenarbeit mit euch verdient meinen/unseren großen Respekt. Zudem war die Abstimmung mit unserem Sicherheitsdienst während des gesamten Abends von der Abfahrt in Oldenburg bis zur Ankunft im Fanprojekt hervorragend, und ich denke, so haben wir alle gemeinsam Schlimmeres verhindern können. Danke schön dafür!