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Ganja
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Ganja »

Südschwede hat geschrieben:Da hat man beim DFB ganz offensichtlich Manschetten der Hertha per Punktabzug den Abstieg zu zementieren.
Sowie der NFV sich nicht getraut hat, dem VfB den Meisterschaftskampf 09/10 von zu verbauen?

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Schwede
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Schwede »

Durchaus ein gutes Argument! :wink:

Ich denke aber wenn es sich um einen Verein gehandelt hätte, der relativ sicher zwischen Abstieg und Europa League stünde, hätte man sich beim DFB nicht lumpen lassen und auch in Sachen Punktabzug ein Exempel statuiert.
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

Okusz
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Okusz »

Man sollte das jetzt nicht hochpuschen 8)

Man hofft wahrscheinlich noch das Berlin sich rettet....
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Nicole
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Nicole »

Bei dem Restprogramm? Bayern, Schalke und Leverkusen? Der Zug ist wohl abgefahren... Dafür hätte das Spiel gegen Nürnberg anders ausgehen müssen!!!

Der Platzsturm scheint zwar bei den Spielern ein gewisses umdenken hervorgebracht zu haben, aber eindeutig zu spät!

Wobei: Ich hab Hertha diese Saison 3x gesehen, u.a. Sonntag und die haben richtig geilen Fußball gespielt, das war gar kein vergleich mehr zu den anderen Spielen. Da muss man sich doch ernsthaft fragen wie man innerhalb von einer Woche die Leistung so enorm steigern kann!

Aber gut, das Spiel war definitiv die größte Überraschung dieser BuLi-Saison und nächstes Jahr in der 2. Liga trifft man dann auf Union... man kann also in allem etwas positives sehen - wenn man nur will ;)




edit:

außerdem habe ich durchaus von dem Platzsturm profitiert: eigentlich war der Sehplatz-Bereich des GB ausverkauft gewesen und ich hatte damit gerechnet mir eine Sitzplatzkarte holen zu müssen. Aber so waren plötzlich wieder gaaanz viele Stehplatz-Karten zum Originalpreis abzugeben 8)

DjMars
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von DjMars »

Südschwede hat geschrieben:Da hat man beim DFB ganz offensichtlich Manschetten der Hertha per Punktabzug den Abstieg zu zementieren.
Den Bielefeldern wurden (im Aufstiegskampf) Punkte abgezogen?!
Es wäre besser an der Verhütung des Elends zu arbeiten, als die Zufluchtsorte für die Elenden zu vermehren

Denis Diderot

Nicole
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Nicole »

Oder man hat ganz einfach eingesehen dass ein Punktabzug in diesem Fall ohnehin keinen Unterschied mehr machen würde... ;)

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Ggaribaldi
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Ggaribaldi »

http://www.tagesspiegel.de/sport/Hertha ... 27,3066679

Lange hielten die Hertha-Fans zu ihrem kriselnden Klub. Zuletzt zeigte sich aber, wie gespalten die Seele der Kurve manchmal ist.

Fan-Sperre
Wer darf zum Spiel? Morgen dürfen sie gegen Borussia Dortmund noch einmal zusammenstehen, ehe das Sportgericht des DFB sie für ein Spiel aus ihrer Kurve verbannt. Aber was heißt das schon – zusammenstehen?

Auf den ersten Blick standen die Fans von Hertha BSC auch vor einer Woche im Gästeblock von Wolfsburg hinter ihrem Team, wie immer. Schnell wurde aber deutlich, dass es keine blau-weiße Wand war, die Hertha gegen den Meister anfeuern wollte. Die Wand hatte einen Riss bekommen. Man konnte diesen Riss hören. Nur ein paar wollten noch singen, ihr zaghafter Versuch einer Versöhnung wurde übertönt. Plötzlich schallte es aus einem Teil des Blocks: „Absteiger, Absteiger!“ Doch genauso deutlich wie der Hohn aus dem Block auf den Rasen drang, genauso deutlich war auch, dass nicht alle Fans mit der Mannschaft gebrochen hatten – viele jubelten über die fünf Tore ihres Klubs. Zwei gegensätzliche Reflexe auf die Geschehnisse der letzten Wochen.

„In Wolfsburg hat sich eine unterschiedliche Auffassung zu der Frage gezeigt, wie man sein Fan-Sein auslebt“, sagt Hertha-Fan Manfred Sangel. Der 50-Jährige ging schon zu Hertha, als viele der Fans, die am Sonnabend wie er im Olympiastadion gegen Borussia Dortmund sein werden, noch gar nicht geboren waren. Sangel findet, dass sich die jüngeren Ultras „im Ton vergriffen“ haben, als sie die eigenen Spieler als Absteiger beschimpften – auch wenn sie zuvor die Mannschaft während der schwierigen Saison vorbildlich unterstützt hatten. Aber so sei das nun mal in einer riesigen Kurve, in der es „wahnsinnig viele Charaktere und Lebensweisen“ gibt, „aktive und passive Fans, Leute aus Berlin und aus dem Umland“ aufeinandertreffen: „Vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Richter ist alles dabei.“ Ralf Busch, der das Berliner Fanprojekt leitet, fasst das Problem so zusammen: „Man darf sich das nicht als homogene Masse vorstellen.“

Jedes Wochenende spielen sich nicht nur in der Hertha-Kurve viele Episoden ab, verbunden durch komplizierte Handlungsstränge. In den Hauptrollen: Kutten, Alte und Supporters. Ultras, Suptras, Hooligans. Das Ensemble verkompliziert sich dadurch, dass stets alle Beteiligten energisch mit hochrotem Knopf die Meinung vertreten, die wahren Darsteller zu sein: die Fans. Wäre da nicht der kleinste gemeinsame Nenner – der Lieblingsverein – , sie wären so herzlich aneinander interessiert wie Wagner-Liebhaber und Jürgen-Drews-Jünger. Es sind Modetrends, Jugendkulturen, die sich alle paar Jahre entwickeln und die Kurven immer wieder spalten. Die Älteren empfanden die Jungen mit ihren Tröten merkwürdig, die breitbeinigen Hooligans in ihren Jogginghosen und Lederjacken schämten sich für die schnauzbärtigen Kutten mit ihren Fanclubaufnähern. Die Ultras wiederum basteln Choreographien, folgen ihrem Vorsänger („Capo“) und verstehen sich als unabhängige Jugendbewegung, die sich vom DFB und von der Polizei nichts sagen lässt. Und oft auch nichts von anderen Fans und vom eigenen Verein.

Als sich die Hertha-Ultras 2007 nach mehreren Festnahmen und Stadionverboten ungerecht behandelt fühlten und die Ostkurve einige Wochen verließen, um sich schweigend in den Oberring zu setzen, war die Folge nicht zu überhören: Ohne Vorsänger war es still im Stadion, weil es in der neuen Hierarchie keinen gab, auf dessen Kommando Tausende hörten. „Früher gab es eine gewisse Hackordnung im Fanblock, Ansehen musste man sich erarbeiten“, sagt Manfred Sangel. „Wenn du jung warst, standest du ganz unten und hattest nichts zu melden. Das hat sich im Prinzip umgekehrt.“ Sangel klingt entspannt, wenn er über diese Tatsache spricht. Andere ältere Fans haben größere Probleme damit.

Trotz aller Unterschiede ist in Herthas Fangemeinde eigentlich ein „großer Zusammenhalt da“, findet Ralf Busch. In vielen deutschen Stadien ist das anders. In Mönchengladbach etwa sitzen die Ultras im Oberring, während unten die Fans mit den Achtzigerjahre-Mützen aus Ballonseide johlen. Beim FC Bayern München gibt es je einen Fanblock hinter den beiden Toren. Ganz extrem ist es seit Jahren bei Hansa Rostock: In der einen Ecke des Ostseestadions sitzen die Fans mit ihren Trommeln und Tröten, gegenüber, einmal diagonal über den Platz, stehen die Ultras in ihrem gefürchteten Block „27a“. Die Stimmung dort ist prächtig, energisch, laut – nur leider verstehen die militanten Herrschaften es auch in Perfektion, Auswärtsfans zu verdreschen und deren Schals zu erbeuten.

Bei Hertha war von derartigen Rissen im Block bislang wenig zu spüren. „In der letzten Saison war Friede, Freude, Eierkuchen“, sagt Steffen Toll. Er ist der Vorstandsvorsitzende des „Förderkreis Ostkurve“, dessen oberstes Ziel es ist, „die Stimmung und den Zusammenhalt in der Ostkurve zu fördern und zu verbessern“, wie es auf der Internetseite der Fanvereinigung heißt. Auch wenn Toll nach dem dramatischen Spiel gegen Nürnberg und der Konfrontation in Wolfsburg jetzt vor „Selbstzerfleischung“ warnt, sagt er: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt alles kaputt geht.“ Auch Ralf Busch vom Fanprojekt möchte nicht von einer „Spaltung“ sprechen, sagt aber auch: „Man muss jetzt zusehen, dass sich die kleinen Risse wieder glätten.“ Noch ist nicht abzusehen, welchen Effekt das Sportgerichtsurteil des DFB haben wird. Die Spannungen könnten sich erhöhen, zumal auch die an der Randale unbeteiligten Fans vom Heimspiel gegen Stuttgart ausgesperrt sind. „Das Urteil könnte die Sache schwieriger machen, das könnte einen Knacks geben“, glaubt Manfred Sangel.

Die kleinen Risse sind nicht erst in den vergangenen zwei Wochen zum Vorschein gekommen, die sportlich desaströse Saison des Berliner Bundesligisten hatte schon vorher Spuren hinterlassen. Während viele Fans schon früh begannen, den Kopf von Trainer, Manager oder von Spielern zu fordern und die „Scheiß-Millionäre“ beschimpften, sangen die Ultras trotzig ihre Liebeslieder und übertönten damit Pfiffe und Herumgeätze anderer Fans. Nach dem Nürnbergspiel kippte die Stimmung – die Rollen wurden getauscht.

„Bis zum Spiel gegen Nürnberg hatten wir immer noch Hoffnung, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft“, sagt einer aus dem Umfeld der Ultras. „Wir wollten nicht aufgeben, deshalb haben wir immer weiter angefeuert.“ Dann aber, vor zwei Wochen, gab es die Niederlage gegen Nürnberg, Ausschreitungen nach dem Abpfiff, Stadionverbote bis 2013 für einige der härtesten Fans.
Beim Spiel in Wolfsburg habe man die neue Realität dann einfach anerkannt. „Wieso sollen wir die Mannschaft noch anfeuern, wenn sie den Klassenerhalt ohnehin nicht schaffen wird?“, fragt der den Ultras nahe Fan. „Unser Unmut richtet sich eben nicht gegen den gesamten Verein, sondern explizit gegen diese Spieler, von denen wir uns verschaukelt vorkommen.“ Bei ihrer demonstrativen und lautstarken Abkehr von der Mannschaft nahm die jüngere Fraktion bei Hertha in Kauf, ältere Fans zu verärgern – die haben die Zweite Liga erlebt, „Absteiger“-Rufe sind bei ihnen tabu.

Noch ist unklar, ob der Riss in Herthas Kurve größer wird – oder schnell wieder gekittet werden kann. „Da wird viel auf das Spiel am Sonnabend ankommen“, sagt Ralf Busch. Manfred Sangel ist „vorsichtig optimistisch“; was passieren wird, sei aber „extrem spielabhängig“. Steffen Toll und der Förderkreis Ostkurve wollen, dass die Hertha-Fans wieder eine Einheit bilden: „Das Wichtigste ist, dass man wieder in den Dialog kommt und ein paar Sachen ausräumt.“ Wie die Ultras gegen den BVB auftreten werden, ist noch unklar. „Das wird vielleicht erst in der Nacht vor dem Spiel entschieden, zurzeit ist alles etwas durcheinander“, heißt es.

Dieses Durcheinander war auch nach dem 5:1 in Wolfsburg zu sehen. Plötzlich, als alles verloren schien, hatten die vermeintlichen Absteiger ein überragendes Spiel gezeigt. Und so blieben die Fans nach dem Sieg sichtlich verwirrt auf ihren Plätzen zurück. Auf ihren Gesichtern spiegelte sich die ganze Zerrissenheit dieser Tage, die Ambivalenz dieser Saison, die Schizophrenie der Kurve, zwischen hoffen und hassen.

Es hatte ganz den Anschein, als wisse niemand in diesem Block, egal ob Ultra, Kutte oder Freizeitfan, wie er reagieren soll. Die kollektive Verwirrung der Herthaner entlud sich schließlich in einer Übersprunghandlung, die fast schon satirische Züge hatte. Sie skandierten: „Hoeneß raus! Hoeneß raus!“ Alle gemeinsam
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Ggaribaldi
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Ggaribaldi »

http://www.tagesspiegel.de/sport/Hertha ... 27,3066679

Lange hielten die Hertha-Fans zu ihrem kriselnden Klub. Zuletzt zeigte sich aber, wie gespalten die Seele der Kurve manchmal ist.

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Wer darf zum Spiel? Morgen dürfen sie gegen Borussia Dortmund noch einmal zusammenstehen, ehe das Sportgericht des DFB sie für ein Spiel aus ihrer Kurve verbannt. Aber was heißt das schon – zusammenstehen?

Auf den ersten Blick standen die Fans von Hertha BSC auch vor einer Woche im Gästeblock von Wolfsburg hinter ihrem Team, wie immer. Schnell wurde aber deutlich, dass es keine blau-weiße Wand war, die Hertha gegen den Meister anfeuern wollte. Die Wand hatte einen Riss bekommen. Man konnte diesen Riss hören. Nur ein paar wollten noch singen, ihr zaghafter Versuch einer Versöhnung wurde übertönt. Plötzlich schallte es aus einem Teil des Blocks: „Absteiger, Absteiger!“ Doch genauso deutlich wie der Hohn aus dem Block auf den Rasen drang, genauso deutlich war auch, dass nicht alle Fans mit der Mannschaft gebrochen hatten – viele jubelten über die fünf Tore ihres Klubs. Zwei gegensätzliche Reflexe auf die Geschehnisse der letzten Wochen.

„In Wolfsburg hat sich eine unterschiedliche Auffassung zu der Frage gezeigt, wie man sein Fan-Sein auslebt“, sagt Hertha-Fan Manfred Sangel. Der 50-Jährige ging schon zu Hertha, als viele der Fans, die am Sonnabend wie er im Olympiastadion gegen Borussia Dortmund sein werden, noch gar nicht geboren waren. Sangel findet, dass sich die jüngeren Ultras „im Ton vergriffen“ haben, als sie die eigenen Spieler als Absteiger beschimpften – auch wenn sie zuvor die Mannschaft während der schwierigen Saison vorbildlich unterstützt hatten. Aber so sei das nun mal in einer riesigen Kurve, in der es „wahnsinnig viele Charaktere und Lebensweisen“ gibt, „aktive und passive Fans, Leute aus Berlin und aus dem Umland“ aufeinandertreffen: „Vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Richter ist alles dabei.“ Ralf Busch, der das Berliner Fanprojekt leitet, fasst das Problem so zusammen: „Man darf sich das nicht als homogene Masse vorstellen.“

Jedes Wochenende spielen sich nicht nur in der Hertha-Kurve viele Episoden ab, verbunden durch komplizierte Handlungsstränge. In den Hauptrollen: Kutten, Alte und Supporters. Ultras, Suptras, Hooligans. Das Ensemble verkompliziert sich dadurch, dass stets alle Beteiligten energisch mit hochrotem Knopf die Meinung vertreten, die wahren Darsteller zu sein: die Fans. Wäre da nicht der kleinste gemeinsame Nenner – der Lieblingsverein – , sie wären so herzlich aneinander interessiert wie Wagner-Liebhaber und Jürgen-Drews-Jünger. Es sind Modetrends, Jugendkulturen, die sich alle paar Jahre entwickeln und die Kurven immer wieder spalten. Die Älteren empfanden die Jungen mit ihren Tröten merkwürdig, die breitbeinigen Hooligans in ihren Jogginghosen und Lederjacken schämten sich für die schnauzbärtigen Kutten mit ihren Fanclubaufnähern. Die Ultras wiederum basteln Choreographien, folgen ihrem Vorsänger („Capo“) und verstehen sich als unabhängige Jugendbewegung, die sich vom DFB und von der Polizei nichts sagen lässt. Und oft auch nichts von anderen Fans und vom eigenen Verein.

Als sich die Hertha-Ultras 2007 nach mehreren Festnahmen und Stadionverboten ungerecht behandelt fühlten und die Ostkurve einige Wochen verließen, um sich schweigend in den Oberring zu setzen, war die Folge nicht zu überhören: Ohne Vorsänger war es still im Stadion, weil es in der neuen Hierarchie keinen gab, auf dessen Kommando Tausende hörten. „Früher gab es eine gewisse Hackordnung im Fanblock, Ansehen musste man sich erarbeiten“, sagt Manfred Sangel. „Wenn du jung warst, standest du ganz unten und hattest nichts zu melden. Das hat sich im Prinzip umgekehrt.“ Sangel klingt entspannt, wenn er über diese Tatsache spricht. Andere ältere Fans haben größere Probleme damit.

Trotz aller Unterschiede ist in Herthas Fangemeinde eigentlich ein „großer Zusammenhalt da“, findet Ralf Busch. In vielen deutschen Stadien ist das anders. In Mönchengladbach etwa sitzen die Ultras im Oberring, während unten die Fans mit den Achtzigerjahre-Mützen aus Ballonseide johlen. Beim FC Bayern München gibt es je einen Fanblock hinter den beiden Toren. Ganz extrem ist es seit Jahren bei Hansa Rostock: In der einen Ecke des Ostseestadions sitzen die Fans mit ihren Trommeln und Tröten, gegenüber, einmal diagonal über den Platz, stehen die Ultras in ihrem gefürchteten Block „27a“. Die Stimmung dort ist prächtig, energisch, laut – nur leider verstehen die militanten Herrschaften es auch in Perfektion, Auswärtsfans zu verdreschen und deren Schals zu erbeuten.

Bei Hertha war von derartigen Rissen im Block bislang wenig zu spüren. „In der letzten Saison war Friede, Freude, Eierkuchen“, sagt Steffen Toll. Er ist der Vorstandsvorsitzende des „Förderkreis Ostkurve“, dessen oberstes Ziel es ist, „die Stimmung und den Zusammenhalt in der Ostkurve zu fördern und zu verbessern“, wie es auf der Internetseite der Fanvereinigung heißt. Auch wenn Toll nach dem dramatischen Spiel gegen Nürnberg und der Konfrontation in Wolfsburg jetzt vor „Selbstzerfleischung“ warnt, sagt er: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt alles kaputt geht.“ Auch Ralf Busch vom Fanprojekt möchte nicht von einer „Spaltung“ sprechen, sagt aber auch: „Man muss jetzt zusehen, dass sich die kleinen Risse wieder glätten.“ Noch ist nicht abzusehen, welchen Effekt das Sportgerichtsurteil des DFB haben wird. Die Spannungen könnten sich erhöhen, zumal auch die an der Randale unbeteiligten Fans vom Heimspiel gegen Stuttgart ausgesperrt sind. „Das Urteil könnte die Sache schwieriger machen, das könnte einen Knacks geben“, glaubt Manfred Sangel.

Die kleinen Risse sind nicht erst in den vergangenen zwei Wochen zum Vorschein gekommen, die sportlich desaströse Saison des Berliner Bundesligisten hatte schon vorher Spuren hinterlassen. Während viele Fans schon früh begannen, den Kopf von Trainer, Manager oder von Spielern zu fordern und die „Scheiß-Millionäre“ beschimpften, sangen die Ultras trotzig ihre Liebeslieder und übertönten damit Pfiffe und Herumgeätze anderer Fans. Nach dem Nürnbergspiel kippte die Stimmung – die Rollen wurden getauscht.

„Bis zum Spiel gegen Nürnberg hatten wir immer noch Hoffnung, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft“, sagt einer aus dem Umfeld der Ultras. „Wir wollten nicht aufgeben, deshalb haben wir immer weiter angefeuert.“ Dann aber, vor zwei Wochen, gab es die Niederlage gegen Nürnberg, Ausschreitungen nach dem Abpfiff, Stadionverbote bis 2013 für einige der härtesten Fans.
Beim Spiel in Wolfsburg habe man die neue Realität dann einfach anerkannt. „Wieso sollen wir die Mannschaft noch anfeuern, wenn sie den Klassenerhalt ohnehin nicht schaffen wird?“, fragt der den Ultras nahe Fan. „Unser Unmut richtet sich eben nicht gegen den gesamten Verein, sondern explizit gegen diese Spieler, von denen wir uns verschaukelt vorkommen.“ Bei ihrer demonstrativen und lautstarken Abkehr von der Mannschaft nahm die jüngere Fraktion bei Hertha in Kauf, ältere Fans zu verärgern – die haben die Zweite Liga erlebt, „Absteiger“-Rufe sind bei ihnen tabu.

Noch ist unklar, ob der Riss in Herthas Kurve größer wird – oder schnell wieder gekittet werden kann. „Da wird viel auf das Spiel am Sonnabend ankommen“, sagt Ralf Busch. Manfred Sangel ist „vorsichtig optimistisch“; was passieren wird, sei aber „extrem spielabhängig“. Steffen Toll und der Förderkreis Ostkurve wollen, dass die Hertha-Fans wieder eine Einheit bilden: „Das Wichtigste ist, dass man wieder in den Dialog kommt und ein paar Sachen ausräumt.“ Wie die Ultras gegen den BVB auftreten werden, ist noch unklar. „Das wird vielleicht erst in der Nacht vor dem Spiel entschieden, zurzeit ist alles etwas durcheinander“, heißt es.

Dieses Durcheinander war auch nach dem 5:1 in Wolfsburg zu sehen. Plötzlich, als alles verloren schien, hatten die vermeintlichen Absteiger ein überragendes Spiel gezeigt. Und so blieben die Fans nach dem Sieg sichtlich verwirrt auf ihren Plätzen zurück. Auf ihren Gesichtern spiegelte sich die ganze Zerrissenheit dieser Tage, die Ambivalenz dieser Saison, die Schizophrenie der Kurve, zwischen hoffen und hassen.

Es hatte ganz den Anschein, als wisse niemand in diesem Block, egal ob Ultra, Kutte oder Freizeitfan, wie er reagieren soll. Die kollektive Verwirrung der Herthaner entlud sich schließlich in einer Übersprunghandlung, die fast schon satirische Züge hatte. Sie skandierten: „Hoeneß raus! Hoeneß raus!“ Alle gemeinsam
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Ggaribaldi
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Ggaribaldi »

Noch ein paar interessante Artikel:

Augenthalers Start in Unterhaching
http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B2 ... ntent.html

Generation Augenthaler - Die vergessenen Fussballtrainer
http://www.faz.net/s/RubBC20E7BC6C204B2 ... ntent.html

Zum Pokal HF und Finale
http://www.sueddeutsche.de/sport/862/507027/text/
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Nicole
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Nicole »

Ggaribaldi hat geschrieben:http://www.tagesspiegel.de/sport/Hertha ... 27,3066679

[...]

Auf den ersten Blick standen die Fans von Hertha BSC auch vor einer Woche im Gästeblock von Wolfsburg hinter ihrem Team, wie immer. Schnell wurde aber deutlich, dass es keine blau-weiße Wand war, die Hertha gegen den Meister anfeuern wollte. Die Wand hatte einen Riss bekommen. Man konnte diesen Riss hören. Nur ein paar wollten noch singen, ihr zaghafter Versuch einer Versöhnung wurde übertönt. Plötzlich schallte es aus einem Teil des Blocks: „Absteiger, Absteiger!“ Doch genauso deutlich wie der Hohn aus dem Block auf den Rasen drang, genauso deutlich war auch, dass nicht alle Fans mit der Mannschaft gebrochen hatten – viele jubelten über die fünf Tore ihres Klubs. Zwei gegensätzliche Reflexe auf die Geschehnisse der letzten Wochen.

[...]

Dieser Riss ist in Wolfsburg schon vor dem Spiel sehr deutlich geworden und war nciht nur zu hören sondern auch klar zu sehen.
Auf der einen seite hauptsächlich die HBs und ihr Umfeld, die von Beginn an im Steh-GB sassen und sich dann auch nur erhoben haben um die zum Aufwärem auf den Platz kommende Mannschaft mit "Absteiger"-Rufen zu bedenken, und auf der anderen Seite viele bereits deutlich alkoholisierte Hertha-Kutten die der Mannschaft die Unterstützuing um keinen Preis versagen wollten und sie auch schon vor dem Spiel noch bejubelt haben.
Diese Trennung ist durch die Lage des Gästeblock in der Ecke auch räumlich klar zu sehen gewesen.
Den HBs muss man lassen dass sie ihre Einstellung auch trotz des überraschenden und deutlichen Sieges konsequent beibehalten haben, während viele andere sich durch das Spiel von der Feierlaune haben mitziehen lassen.
Wir selbst haben zunächst aus Platzgründen in der Nähe der Kutten gestanden, dann sind dann aber schnell in Nähe des Ultra-Lagers gewechselt da und das hochjubeln doch zu viel wurde und wir deren Stadpunkt eher nachvollziehen konnten. Letztendlich standen wir Kopfschüttelnd hintenim Block und konnten das Spielergebnis auch auf dem Weg ausdem Stadion hinaus noch nciht wirklich realisieren.

Fest steht jedenfalls: wenn es an diesem Tag noch irgendwie geknallt hätte, dann nur bei den Gästen untereinander - zumindest fehlte da zwischenzeitlich nicht mehr viel...

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tz_don
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von tz_don »

Ja..ja...immer dieser "Haupstadt Kult " mit denen sie meinen,das alles andere in Deutschland Provinz ist.Hertha spielt seit Jahren schon Gurkenfußball,und Spiele von denen im Europacup waren fast immer en Zumutung.Die kamen selten über ein 1 : 1 gegen Fußballzwerge aus Rumänien,Island,Zypern hinaus.Und auch im letzten Jahr als ja einige schon glaubten man spielt um den Titel,war Hertha nicht spielerisch überzeugend.Die Abwehr war gut und vorne hatte man 2 Knipser.
Von mir aus können die ruhig mal runter,wäre mir völlig egal.Vielleicht steht dann nächstes Jahr sogar Union vor ihnen in der Tabelle.
Bild

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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

Deutschland ist generell eine Ansammlung unterschiedlicher "Provinzen" und Berlin eine im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten "provinzielle" Hauptstadt. Aber schlimm finde ich das eher nicht.

Und der "ollen" Hertha drücke ich trotz allem die Daumen, dass es vielleicht doch noch zur Relegation langt.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)

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Lyrico
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Lyrico »

Fanproteste in Hannover nach 1:4 gegen Köln

Hannover (dpa) - Auf das 1:4 in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln haben Fans von Hannover 96 mit Protesten reagiert. Rund 150 Anhänger versammelten sich laut Ordnungsdienst vor der AWD-Arena und drohten, der Mannschaft den Heimweg zu versperren.

Zunächst sprach 96-Manager Jörg Schmadtke zu der aufgebrachten Menge, später kamen alle Spieler und Trainer Mirko Slomka, um die Fans zu beruhigen. «Wenn ihr absteigt, wer von euch ist dann noch hier?» und «Ihr müsst dafür kämpfen, für unseren Verein», schrien die Anhänger der Mannschaft entgegen, die sich nach der herben Niederlagen große Sorgen um den Klassenverbleib machen muss. Nach rund einer halben Stunde löste sich der Auflauf friedlich auf.
http://www.weltfussball.de/news/bundesl ... gen-koeln/
Nur der VfB

Okusz
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Okusz »

Werder wird noch Dritter :-)

HSV liegt zurück...
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ewigfan
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von ewigfan »

Dino hat geschrieben:Deutschland ist generell eine Ansammlung unterschiedlicher "Provinzen" und Berlin eine im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten "provinzielle" Hauptstadt. Aber schlimm finde ich das eher nicht.

Und der "ollen" Hertha drücke ich trotz allem die Daumen, dass es vielleicht doch noch zur Relegation langt.
das provinzielle trifft im sportlichen vielleicht zu ( nicht nur im fußball ), kulturell lasse ich das in keiner weise gelten.
wenn ich das kulturgeschehen berlins mit der touristenabzocke in rom, der merkwürdig menschenabgewandten pseudo-kultur in paris und der leider nicht mehr existierenden "leichtigkeit" londons vergleiche, sehe ich berlin ganz weit vorne.
musik, film und museen in berlin suchen für mich weltweit nach vergleichbarem.
sicher hat madrid seine vorzüge, wenn man malerei und bildende kunst lateinamerikas auch gerne mal in europa sehen will, aber kulturelle impulse aus madrid? schon lange nicht mehr - dafür aber nach wie vor zentrum der hispano-orientierten welt von der mode, über den film bis zur musik.
moskau sehe ich auch mehr als zentrum für einen teil der welt, der sich bewußt abgrenzt ( ist irgendwie schon seit der ersten panslawistischen bewegung so ). und sonst??? etwa das staubige athen - das provinzielle amsterdam, oder gar das herzerlseelige wien??? berlin ist für mich mega geil und fast jede eurone, die die republik dorthin gepumpt hat, hat einen witzigen effekt erzielt!
durch subvention im überfluss in falschen kanälen hat man als schönen nebeneffekt eine metropole mit einem mega-kulturangebot geschaffen, die ein preisniveau bietet, das einzigartig günstig ist!!!
ich genieße unsere alljährlichen zwei besuche ( 4 tage im frühling und die letzten 10 tage der sommerferien ) jedenfalls immer vollkommen und habe mich noch jedesmal an der stimmung und dem drive berlins berauschen können.
ewig währt am längsten!

!!! E G A L !!! A N G R I E P E N !!!

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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Godzilla77 »

Das "provinzielle" trifft auch nicht auf den berliner Fussball zu.
In Berlin kannst du keine zwei Laternen umrunden ohne auf wirklich alteingesessene Fussballtradition zu treffen. Und dazu kommt noch die Innovation der vielen Nachkriegs-Neugründungen, die wie z.B. Türkiyemspor schon selbst wieder Traditionen begründen.
Hertha mag absteigen. Aber die Vita von Klubs wie Hertha, TeBe, Union, Reinickendorfer Füchse, SC Charlottenburg, BW 90 usw. bleibt bestehen.

(ach ja, bevor ich faule Tomaten mit dem Tennis Borussia Schläger retonieren muss, sollte ich noch das aufrechte Häuflein des FC Lübars erwähnen.)

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ewigfan
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von ewigfan »

sollte nun das undenkbare möglich werden und schalke meister werden, gibt es exakt 3 personen denen ich das gönne:
1. felix magath mit einem meistertitel hier quasi aus dem stand ist er für alle geschichtsbücher der unsterblichkeit geweiht
2. herr hilla muß ja nicht nur leiden, auch ihm sei mal ein bischen spaß gegönnt!!!! :mrgreen:
3. charlie neumann
ewig währt am längsten!

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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

ewigfan hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Deutschland ist generell eine Ansammlung unterschiedlicher "Provinzen" und Berlin eine im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten "provinzielle" Hauptstadt. Aber schlimm finde ich das eher nicht.

Und der "ollen" Hertha drücke ich trotz allem die Daumen, dass es vielleicht doch noch zur Relegation langt.
das provinzielle trifft im sportlichen vielleicht zu ( nicht nur im fußball ), kulturell lasse ich das in keiner weise gelten.
wenn ich das kulturgeschehen berlins mit der touristenabzocke in rom, der merkwürdig menschenabgewandten pseudo-kultur in paris und der leider nicht mehr existierenden "leichtigkeit" londons vergleiche, sehe ich berlin ganz weit vorne.
musik, film und museen in berlin suchen für mich weltweit nach vergleichbarem.
sicher hat madrid seine vorzüge, wenn man malerei und bildende kunst lateinamerikas auch gerne mal in europa sehen will, aber kulturelle impulse aus madrid? schon lange nicht mehr - dafür aber nach wie vor zentrum der hispano-orientierten welt von der mode, über den film bis zur musik.
moskau sehe ich auch mehr als zentrum für einen teil der welt, der sich bewußt abgrenzt ( ist irgendwie schon seit der ersten panslawistischen bewegung so ). und sonst??? etwa das staubige athen - das provinzielle amsterdam, oder gar das herzerlseelige wien??? berlin ist für mich mega geil und fast jede eurone, die die republik dorthin gepumpt hat, hat einen witzigen effekt erzielt!
durch subvention im überfluss in falschen kanälen hat man als schönen nebeneffekt eine metropole mit einem mega-kulturangebot geschaffen, die ein preisniveau bietet, das einzigartig günstig ist!!!
ich genieße unsere alljährlichen zwei besuche ( 4 tage im frühling und die letzten 10 tage der sommerferien ) jedenfalls immer vollkommen und habe mich noch jedesmal an der stimmung und dem drive berlins berauschen können.
Einem mehr als 20 Jahre in Berlin sesshaft gewesenem brauchst Du die guten Seiten Berlins nicht unbedingt aufzuzeigen.
Und erst Recht nicht dadurch, dass Du gewisse Klischees über andere Städte zum Besten gibst.

Und warum kann eine "provinzielle" (Haupt)Stadt nicht schön, interessant und durchaus auch liebenswert sein? Warum siehst Du das als Gegensatz?

Aber Berlin, das sind erst einmal die Berliner. Und die sind von der Mentalität her immer noch in "ihrem Kiez" beheimatet, sehr viele auch geistig. Das ist manchmal nett und lustig, bisweilen aber auch nicht.
Aber immer recht "provinziell".
Und am provinziellsten (diesmal zumeist wenig liebenswürdig) sind die "autonomen Spießer" aus den "Szenebezirken" Kreuzberg und Friedrichshein, selbsternannte "Saubermänner".
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)

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Dino
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Dino »

"Eingeborene" Berliner? Na ja. Früher kamen die "eingeborenen" aus Breslau und dem übrigen Schlesien oder aus Böhmen, sofern sie nicht als Hugenotten aus Frankreich kamen. Heute eher aus dem Schwabenland; jedenfalls was Kreuzberg und Friedrichshain anbelangt.
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Schwede
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Re: 1. Bundesliga - Laberthread

Beitrag von Schwede »

Für mich ist Berlin einfach nur die Großstadt mit noch mehr Graffitis als alle anderen, aber von Kultur habt Ihr unbestritten mehr Ahnung als ich. :wink:
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

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