Verfasst: 12.08.2006 09:14
0:7 - Rehden wie ein Opferlamm
Blamable zweite Halbzeit beim VfB Oldenburg / "So ’was in 21 Jahren als Trainer nicht erlebt"
Aus Oldenburg berichtet
Gerd Töbelmann
OLDENBURGOhren betäubender Lärm in der Oldenburger Kabine - Totenstille gegenüber bei den Rehdenern. Da musste Spektakuläres passiert sein. Kann man wohl sagen, denn zum Auftakt der Fußball-Niedersachsenliga West ging der BSV Rehden gestern vor 900 Zuschauern beim letztjährigen Vizemeister VfB Oldenburg sage und schreibe mit 0:7 unter. Und zur Pause stand’s 0:0 . . .
Rehdens Trainer Paul Timphaus versuchte das Debakel in Worte zu kleiden: "In 21 Jahren als Trainer habe ich so ‘was noch nicht erlebt. Wir sind nach der Pause zusammengefallen wie ein nasser Sack." Dieses Aha-Erlebnis, aber im positiven Sinne, hatte auch Kollege Joe Zinnbauer: "Als Trainer kann ich mit an derart furiose 45 Minuten in einem Punktspiel nicht erinnern. Als Spieler ja - da kommt es schon mal vor, dass man in der Vorbereitung bei einem Kreisklassen-Verein sieben Tore in einer Halbzeit schießt."
Warum sich "Kreisklassist" Rehden zum Ligastart nach der Pause wie ein Opferlamm abschlachten ließ, ist wahrlich schwer zu erklären. Vor dem Wechsel war’s doch noch passabel. In einer recht zerfahrenen Partie hatten die Gäste die besseren Chancen. Nach einem Freistoß-Knaller des diesmal als Manndecker aufgebotenen Manuel Meyer (15.) und einem 18-Meter-,,Geschoss" von Lars Brackschulze (37.) hätte Marc Pallentien Rehden in Führung bringen können. Doch "Palle" zielte bei seinem Heber zu genau und traf nur die Latte (40.). Zwei Minuten später hatte auch der VfB seine Riesenchance, aber Meyer kratzte einen Schuss seines Gegenspielers Marcel Salomo von der Linie.
"In der Kabine habe ich mächtig Dampf abgelassen, denn wir haben viel zu harmlos gespielt", rüttelte Zinnbauer seinen Mannen wach.
Und diese "Predigt" wirkte wahre Wunder. "Wenn wir einmal ins Rollen kommen, sind wir nicht mehr aufzuhalten", fasste der Ex-Rehdener Matthias Plump die BSV-Demütigung in Worte.
Los ging’s in der 50. Minute: Der immer noch an einer Schulterverletzung laborierende Gäste-Keeper Jürgen Pundt (ansonsten fast fehlerfrei) unterlief eine Rechtsflanke, am langen Pfosten stand Mehmet Koc und nickte zum 1:0 ein. Als Alexander Eckel (61./Elfmeter nach Foul von Jacyna an Mehmet Koc) und Marcel Salomo (65./nach Flankenlauf Plump) zum 3:0 nachlegten, war’s um die willenlosen Rehdener geschehen.
"Nach diesen Toren war bei uns alles wie weg. Danach hat mich die Mannschaft ziemlich im Stich gelassen", meinte Timphaus mit leerem Blick.
Auf den Rängen sangen die VfB-Fans schon "oh’ wie ist das schön". Auf dem Platz dachten die Rehdener bestimmt "oh’ wie wird das bitter".
Erneut Eckel per Elfmeter (66./Foul von Bernholt), Oktav Yildirim (72./Schuss in den rechten Winkel), Wan-Soo Kim (77./Tor mit erstem Ballkontakt) und wieder Salomo (80./Abstauber) machten die 7:0-Bestrafung perfekt.
"Draufschlagen bringt jetzt nichts. Wir müssen kühlen Kopf bewahren. Wie ich die Mannschaft bis zum Heimspiel gegen den VfL Oldenburg aber aufrichten soll, weiß ich jetzt noch nicht", wirkte Timphaus ratlos.
[12.08.2006]http://syke.mzv.net/news/stories/diepholz/sport.jsp
Blamable zweite Halbzeit beim VfB Oldenburg / "So ’was in 21 Jahren als Trainer nicht erlebt"
Aus Oldenburg berichtet
Gerd Töbelmann
OLDENBURGOhren betäubender Lärm in der Oldenburger Kabine - Totenstille gegenüber bei den Rehdenern. Da musste Spektakuläres passiert sein. Kann man wohl sagen, denn zum Auftakt der Fußball-Niedersachsenliga West ging der BSV Rehden gestern vor 900 Zuschauern beim letztjährigen Vizemeister VfB Oldenburg sage und schreibe mit 0:7 unter. Und zur Pause stand’s 0:0 . . .
Rehdens Trainer Paul Timphaus versuchte das Debakel in Worte zu kleiden: "In 21 Jahren als Trainer habe ich so ‘was noch nicht erlebt. Wir sind nach der Pause zusammengefallen wie ein nasser Sack." Dieses Aha-Erlebnis, aber im positiven Sinne, hatte auch Kollege Joe Zinnbauer: "Als Trainer kann ich mit an derart furiose 45 Minuten in einem Punktspiel nicht erinnern. Als Spieler ja - da kommt es schon mal vor, dass man in der Vorbereitung bei einem Kreisklassen-Verein sieben Tore in einer Halbzeit schießt."
Warum sich "Kreisklassist" Rehden zum Ligastart nach der Pause wie ein Opferlamm abschlachten ließ, ist wahrlich schwer zu erklären. Vor dem Wechsel war’s doch noch passabel. In einer recht zerfahrenen Partie hatten die Gäste die besseren Chancen. Nach einem Freistoß-Knaller des diesmal als Manndecker aufgebotenen Manuel Meyer (15.) und einem 18-Meter-,,Geschoss" von Lars Brackschulze (37.) hätte Marc Pallentien Rehden in Führung bringen können. Doch "Palle" zielte bei seinem Heber zu genau und traf nur die Latte (40.). Zwei Minuten später hatte auch der VfB seine Riesenchance, aber Meyer kratzte einen Schuss seines Gegenspielers Marcel Salomo von der Linie.
"In der Kabine habe ich mächtig Dampf abgelassen, denn wir haben viel zu harmlos gespielt", rüttelte Zinnbauer seinen Mannen wach.
Und diese "Predigt" wirkte wahre Wunder. "Wenn wir einmal ins Rollen kommen, sind wir nicht mehr aufzuhalten", fasste der Ex-Rehdener Matthias Plump die BSV-Demütigung in Worte.
Los ging’s in der 50. Minute: Der immer noch an einer Schulterverletzung laborierende Gäste-Keeper Jürgen Pundt (ansonsten fast fehlerfrei) unterlief eine Rechtsflanke, am langen Pfosten stand Mehmet Koc und nickte zum 1:0 ein. Als Alexander Eckel (61./Elfmeter nach Foul von Jacyna an Mehmet Koc) und Marcel Salomo (65./nach Flankenlauf Plump) zum 3:0 nachlegten, war’s um die willenlosen Rehdener geschehen.
"Nach diesen Toren war bei uns alles wie weg. Danach hat mich die Mannschaft ziemlich im Stich gelassen", meinte Timphaus mit leerem Blick.
Auf den Rängen sangen die VfB-Fans schon "oh’ wie ist das schön". Auf dem Platz dachten die Rehdener bestimmt "oh’ wie wird das bitter".
Erneut Eckel per Elfmeter (66./Foul von Bernholt), Oktav Yildirim (72./Schuss in den rechten Winkel), Wan-Soo Kim (77./Tor mit erstem Ballkontakt) und wieder Salomo (80./Abstauber) machten die 7:0-Bestrafung perfekt.
"Draufschlagen bringt jetzt nichts. Wir müssen kühlen Kopf bewahren. Wie ich die Mannschaft bis zum Heimspiel gegen den VfL Oldenburg aber aufrichten soll, weiß ich jetzt noch nicht", wirkte Timphaus ratlos.
[12.08.2006]http://syke.mzv.net/news/stories/diepholz/sport.jsp