Das Rückspiel war eines der schlimmsten Spiele der Saison. Trotz aller Zweifel ob wir die Qualli noch schaffen, war ich mir sicher, dass wir nach dem 0-4 dotr gewinnen würden. Die erste HZ war grauenhaft. In der zweiten bzw. in den letzten 30 Min hat die Mannschaft plötzlich wie um ihr Leben gekämpft - wie so oft in der Rückrunde erst nach einem Rückstand. Danach sind einige durchgedreht, haben Mannschaft und Trainer beschimpft. Sa müssen wir da unbedingt gewinnen, diese Erinnerungen müssen getilgt und vergessen werden.
Und denkt an den assigen Sicherheitsdienst...es durften ja nicht mal Medikamente mit reingenommen werden.
Für das Spiel des VfB gegen die Zweite des VfL Osnabrück am 22. November (Sonnabend!) wäre die Bremer Brücke frei. Die Erste des VfL spielt schon am Freitag (21. November), aber nicht zu Hause sondern in Aachen. Und die neue Nordtribüne, beim letzten Besuch an der Bremer Brücke noch eine Baustelle, soll inzwischen auch fertig sein.
Vom Spiel erwarte ich (und sicher teilen etliche VfB-Fans diese Erwartung) Wiedergutmachung für den indiskutablen Auftritt des VfB im so gar nicht wonniglichen Mai dieses Jahres und für den zu Hause im Februar mit 0:4 so „grandios“ verpatzten Start in das Fußballjahr 2008.
Genug davon. Die gute Nachricht: Von den Schützen der seinerzeit insgesamt 6 Osnabrücker Tore gegen den VfB ist nur noch der Ex-VfBer „Schiffe“ Schiffbänker an Bord. Dionysios Ipsilos, dreifacher Torschütze am Marschweg ist jetzt Mannschaftskollege von „Gelbrot“ Marco Gruszka beim Hammer SV; Mike Thomas (er machte das 0:4 am Marschweg) ist beim BSV SW Rehden gelandet und der Abwehrrecke Marko Tredup (Schütze des 1:0 an der Bremer Brücke) kickt jetzt für den Aufsteiger SV Bad Rothenfelde.
Wenn es Joe Zinnbauer jetzt auch noch gelingt, den seinerzeit für den Leistungseinbruch verantwortlichen „Wurm“ weiterhin aus dem VfB-Spiel rauszuhalten, dann sollte die Wiedergutmachung gelingen und drei weitere Punkte auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft einbringen.
Dass mit Meppen, Nordhorn und dem VfB (das Beste zum Schluss) drei Ex-Nordoberligisten in der Tabelle ganz oben stehen, entspricht den Erwartungen, die auch ich gehegt habe. Dass der vierte im Bunde, die Zweitvertretung aus Osnabrück, bisher über das untere Mittelfeld nicht hinausgekommen ist, kommt auf den ersten Blick etwas überraschend. Schon weit weniger überrascht das allerdings, wenn man sich vergegenwärtigt, welchem großen personellen Umbruch und Verjüngungsprozess die Mannschaft unterzogen wurde. Mit Martin Geisthardt (Tor), Thomas Egbers und Daniel Flottmann (beide Abwehr), Mike Thomas (Abwehr/defensives Mittelfeld), Konstantin Engel und Christian Mäscher (beide Mittelfeld) sowie Dionysios Ipsilos (Angriff; 2007/08: 11 Tore) sind 7 Stammspieler (alle so plusminus 30 Saisonspiele) ausgeschieden, die in der letzten Saison das Rückgrat der Mannschaft gebildet haben, wobei allerdings Konstantin Engel nur in den Kader der Ersten aufgerückt ist.
Von den Neuverpflichtungen kommen 9 aus der eigenen U19, einer aus der U19 von Hannover 96 und nur zwei, der 22jährige Edgar Bernhardt (FC Emmen) und der 24jährige Daniel Wasson (SV Meppen) nicht aus dem Jugendbereich. Und die neuen jungen Spieler werden durchaus eingesetzt. Torwart Jonas Gottwald (19 Jahre) war bisher ebenso Stammspieler, wie die Verteidiger Christoffer Meyer-Potthoff und Daniel Korte (beide auch noch 19). Und mit Sebastian Plog steht zwar kein Neuzugang in der Abwehrformation, aber ein auch erst 20jähriger Spieler. Und im Angriff hat Neuzugang Kevin Samide (auch noch 19 Jahre) den Platz neben Torjäger Victor Banninger bisher sicher.
Auch auf dem Trainerposten hat es einen Wechsel gegeben. Anstelle von Heiko Flottmann trainiert jetzt das Osnabrücker Urgestein Joe Enochs die Zweite.
Dass die mannschaftliche Stabilität bei der rigorosen Verjüngung im Sommer noch nicht für bessere Ergebnisse reicht, ist nachvollziehbar. Hinzu kommt eine fast schon extreme Rotation. Von den 22 Spielern des Kaders der Zweiten sind bisher nur zwei noch nicht eingesetzt worden. Und aus dem Kader der Ersten haben bereits 10 Spieler in der Zweiten mitgewirkt. 30 Spieler in bisher 15 Spielen deuten eher auf eine Experimentierphase hin als auf einen schon vorangeschrittenen Prozess der Teambildung.
Beim VfL Osnabrück wird man in dieser Saison auch wohl nur den Klassenerhalt zum Ziel haben, um dann in der nächsten Saison mit dem Kern der Mannschaft, die jetzt aufgebaut wird, die Qualifikation für die eingleisige OL NDS zu packen.
Die junge Zweitvertretung aus Osnabrück tritt generell in einer durchaus offensiv ausgerichteten Formation mit drei Angreifern an. Neben dem 20jährigen Viktor Braininger (11) spielt zumeist der 19jährige Kevin Samide (9) und zuletzt auch der ebenfalls erst 19jährige Victor Falk (14). Zusammen haben es die drei bisher auf 16 Tore gebracht (Braininger 9, Samide 4 und Falk 3).
Eine gewisse Torfreudigkeit zeigt auch wieder Freund Schiffbänker (16), der mit Toren dabei ist. „Schiffe“ ist eine feste Größe im Mittelfeld. Neben ihm könnte ich mir als Leihgabe aus der Ersten Konstantin Engel (?) ganz gut vorstellen. Ansonsten wären Edgar Bernhardt (7) und oder Benjamin Möllers (8) Anwärter auf eine Platz im Mittelfeld. Sollte Trainer Enochs gegen den VfB eine etwas defensivere Variante bevorzugen, so spielen vielleicht alle beide und Angreifer Falk bleibt außen vor.
In der Abwehr rechne ich mit folgender Formation: Assimiou Touré (Erste), Uwe Ehlers (Erste), Sebastian Plog (19), Christoffer Meyer-Potthoff (3). Sollten die beiden Kameraden aus der Ersten nicht zur Verfügung stehen, dürften Jens Buddecke (2) für Touré und Daniel Korte (15) für Ehlers spielen.
Im Tor darf man ziemlich sicher Jonas Gottwald (21) erwarten.
Angesichts der bisher heftigen Rotation bleibt allerdings beliebig viel Raum für andere Varianten. Auch die eine oder andere zusätzliche Verstärkung aus der Ersten ist vorstellbar. Wer da am Freitag nicht eingesetzt wurde, könnte durchaus am Sonnabend eine Schicht bei der Zweiten einlegen.
Unterschätzen sollte man den Osnabrücker Nachwuchs keinesfalls. Eine Klatsche haben sie sich lediglich an der Alexanderstraße abgeholt (5:1), wo sie aus ihren anfänglichen Chancen nichts zu machen wussten und sich nach ihrem Tor zum 1:3 gleich einen Platzverweis einfingen. Ihre übrigen 6 Niederlagen haben sie sich alle mit nur einem Tor Unterschied eingefangen. Unter ihren 5 Siegen ragt sicherlich das 3:0 gegen Nordhorn (4. Spieltag) heraus. Auch den 1:3-Auswärtssieg in Rehden hatte sicherlich nicht jeder auf der Rechnung. Die übrigen Siege gab es dagegen gegen Schießbuden der Liga (in Lingen, gegen Heessel und bei SVW II). Von den 3 Unentschieden ist sicher das 2:2 gegen Havelse (10. Spieltag) bemerkenswert, da der Mannschaft nur 2 Minuten zum Sieg gefehlt haben. Ansonsten noch ein 1:1 in Pewsum und ein 0:0 in Langenhagen – immerhin.
Osnabrück kann nach Lage der Dinge allerdings keine wirklich eingespielte und gefestigte Mannschaft gegen den VfB stellen, auch wenn die individuellen Qualitäten der Spieler schon überdurchschnittlich sein dürften. Mit den gegen Meppen demonstrierten Qualitäten sollte der VfB in der Lage sein, sich für die Pleiten der letzten Saison zu revanchieren. Man kann der Mannschaft nur empfehlen, mit der gleichen Konzentration und Willensstärke ins Spiel zu gehen wie im Derby gegen den SVM. Ein Heimspiel dürfte es in Osnabrück für die Blauen ohnehin geben.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)
Dino, Du setzt nach der ganzen Grütze, die hier im Anschluss ans Meppen-Spiel von einigen Usern wieder mal verbreitet wurde, einen schönen Lichtblick. Danke für diesen interessanten Vorbericht!
Wenn man sich die letzten Ergebnisse von Osnabrück II anschaut, bekommt man schon den Eindruck, dass die noch unter dem sehr schlechten Saisonstart leiden. An sich aber höher einzustufen sind.
Bei den von Dino geschilderten Umbrüchen wäre ein Effekt, wie er bei Heessel gerade vor sich geht, auch verständlich. Dass nämlich ein Team etwas mühselig aber dann doch immer besser in Tritt kommt.
Jedenfalls würde ich als Trainer der Reserve jetzt gerade deshalb und bei der Tabellenlage überhaupt keinen Grund sehen, Spieler aus der Ersten einzubauen.
ggaribaldi hat geschrieben:Das Rückspiel war eines der schlimmsten Spiele der Saison. Trotz aller Zweifel ob wir die Qualli noch schaffen, war ich mir sicher, dass wir nach dem 0-4 dotr gewinnen würden. Die erste HZ war grauenhaft. In der zweiten bzw. in den letzten 30 Min hat die Mannschaft plötzlich wie um ihr Leben gekämpft - wie so oft in der Rückrunde erst nach einem Rückstand. Danach sind einige durchgedreht, haben Mannschaft und Trainer beschimpft. Sa müssen wir da unbedingt gewinnen, diese Erinnerungen müssen getilgt und vergessen werden.
Und denkt an den assigen Sicherheitsdienst...es durften ja nicht mal Medikamente mit reingenommen werden.
Andreas Mayer wird für die Mannschaft kämpfen und umfallen! Ein Andy Meyer aus Magdeburg hätte das nie für uns getan. Seine Einstellung war zu einem großen Teil Mitschuld daran!