Ist das erste mal dass ich mich theoretisch dazu äußer. Da das Spiel abgehakt ist, und die Saison abgeschossen, dürfte ein
off topic hier auch den strengsten Admin nicht in Wallung bringen.
Zur Sache: Zu erinnern ist daran, das
"Schwuler" jahrzehnte lang
pejorativ = herabwürdigend, abwertend, verwendet wurde. Die wohl negativste Vokabel unter vielen - heute schon nicht wenige vergessen, als da wären:
Homo, Warmer Bruder, Spinatstecher, Hinterlader, Bückling, Tunte, Tucke, Pupe, Halbseidener, 175er, Schwester und eben Schwuchtel
Die stramm ultranormale, heterosexuell streng nach Vorschrift lebende Mehrheit, die - clarisssimo - ohne weiteres einen Hund oder eine Katze streicheln tut, nicht im Traum aber einem Vertreter des gleichen Geschlechts mehr als einen Händedruck zumuten würde, hat viel Kraft und Geist verspritzt in der Erfindung von Kosenamen für diejenigen, die ganz oder vorwiegend dem eigenen Geschlecht zugeneigt sind. (Was beim weiblichen Pendant kaum eine Entsprechung hatte. Weibliche Sexualität wurde nicht so recht ernst genommen.)
Seriös hieß / heißt es
"Homosexueller". Ein nicht ganz glücklicher Begriff: Etwas medizinisch-technizistisch, blässlich klingend. Vor allem aber,
Liebe beinhaltet eine wenig mehr, als die wechselseitige Nutzung unterer Organe und Körperhöhlen. Wurde inzwischen wissenschaftlich überzeugend ermittelt.
Die Betroffenen selbst griffen
in der Außendarstellung zu noch blutleereren Bezeichnungen: Etwa
"Homophiler", wodurch dem voherigen entgegen der Unterleib draußen war. Den wohl putzigsten Versuch unternahm
Karl Heinrich Ulrichs - 1825-1895 :
“Urning“ abgeleitet von
Uranos aus Platons »Gastmahl«. Darüber wollte er – scheint’s – das wilhelminische Deutschland davon überzeugen, dass eine Gesellschaft, die sich mit altgriechische Lorbeeren ziert, gefälligst auch die
"Pädagogik" der ollen Griechen zu übernehmen habe. Zudem würden der männlichen Jugend zugeneigte, bärtige weise Männer sowohl Staat wie Gesellschaft voranbringen. So ist es eben in der bürgerlichen Gesellschaft, Lust und Leidenschaft sollen auch dem
Allgemeinwohl zu Diensten sein, anderenfalls sind sie bloß schäbiger, peinlicher
Egoismus. Die Bemühungen Ulrichs waren von wenig Erfolg gekrönt, schwule Liebe wurde nicht in den Bildungskanon übernommen.
Na ja, irgendwann hatten die Betroffenen den Affentanz satt, bezeichneten sich urplötzlich selbst als „schwul“, und – urplötzlich verschwand ein gerüttelt Maß ihrer Probleme.
”Schwuchtel”, eben so wie
Tucke ist unter Schwulen durchaus gängig, bezeichnet werden jedoch so nur diejenigen, die betont ihren weiblichen Anteil zelebrieren. Warum mir noch niemand damit gekommen ist, weeß ik ooch nich. Vielleicht sollte ich es mit anderem Lippenstift und Wimperntusche versuchen? Oder in höherer Tonlage singen?
Vielleicht aber liegt das auch daran, dass ich ein Meister der Camouflage bin, kaum einer weiß, dass Klausi
“auch so einer ist“, was mir die Möglichkeit eröffnete, diesen oder jenen zu befingern, weshalb ich mich überhaupt der Fußballszene zugewandt hatte.
Damit dürfte es jetzt wohl vorbei sein, Schluss aus, Basta. Hat da kürzlich dieser, dieser – na ihr wisst schon - verkündet:
”Hiermit möchte ich bekannt geben, dass Klausi und ich eine rein sexuelle Beziehung haben” !
Und das vor versammelter Mannschaft! Ihr könnt euch vorstellen, wie ich mich fühlte.
”Ich muss leider weg”, sagte ich schnell. Gottlob konnte ich mir mein VfB-Shirt schnell über den Kopf ziehen.
Im Ernst: Kommt bei
heiklen Begriffen immer drauf an, wann, wo, wie, wem gegenüber man solche verwendet. Habe da schon alles mögliche herausgelassen:
Kümmeltürke, Kanake, Spaghettifresser, Zigeuner, Polacke, „gib dem blöden CDU-Arsch noch einen alten Hullmannschen“, und auch „Neger“. Letzteres vor einigen Jahren auf dem Sommerfest zu
Davids – einem jungen Halbfarbigen. Wir zwei jonglierten mit inkorrekten Begriffen derartig, dass sich vor uns luftschnappend einer umdrehte:
”Wie redet ihr denn? Ihr seid ja, ihr seid ja.......”, wobei er wohl stockte, als er Davids Hautfarbe gewahr wurde. Wir beiden aus einem Munde:
”Natürlich sind wir zwei beiden Rassisten!”
Zur
Regenbogenfahne. Ich persönlich täte sie so wenig hissen, wie ich mich nirgendwo vorstelle:
“Ich bin mal gerade 17 und -----schwul. Und das ist auch gut so.“. Wenn aber nun jemand darin eine persönliche Befreiung sieht, dann soll er es in Gottes Namen machen. Als
Fußballfan(!) erachte ich die Gefahr für gering, dass alles nur noch auf die Flagge starrt und niemand dem Spielgeschehen mehr Beachtung schenkt. (Persönliche Warnung noch an alle weiblichen Fans. Soll sich keine vor mir sicher fühlen. Hat nix mit
Bisexualität und son Tödt zu tun. Sondern,
je öller je döller.
Altersheterosexualität, habe mich mich schon beim Schychologen angemeldet)
So, was alles hat das mit dem Thread zu tun? – Knüpft nahtlos an. Geht schließlich um das Spiel gegen
Eichelede!!! Wie hoch noch hatten wir gegen die Jungs aus Schleswig-Holstein gewonnen?
Abschluss: Kann ja sein, dass wer hier das liest, der sich schwer tut in seinem Verhältnis zu gleichgeschlechtlicher Liebe und ein Gespräch sucht. Kann sich gern an mich wenden, PN, oder einfach anquatschen.
https://www.flickr.com/photos/oldigital ... otostream/" onclick="window.open(this.href);return false; Diskretion sicher, ich werde niemanden ohne seine Einwilligung
outen. Ich kann in der Beratung Jüngerer auch eine gewisse Erfahrung vorweisen.
Natürlich ist das nicht kostenlos. Bezahlen lasse ich mich in Geld und viel, viel Liebe. Je jünger, desto eingehender stehe ich mit Rat und
Tat dahinter

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