Elia greift daneben, VfB holt nur einen Zähler
Von
Fabian Speckmann
Esens. Der VfB Oldenburg hat den Sprung zurück auf Platz eins verpasst. Bemüht, aber wenig effektiv, auf diesen einfachen Nenner lässt sich das sportliche Tun des VfB beim TuS Esens bringen. Vor 800 Zuschauern, gut die Hälfte aus Oldenburg, kamen die Oldenburger nicht über ein 1:1 hinaus. Mehmet Koc hatte den VfB in Führung gebracht, doch dann patzte Marco Elia bei einem Fernschuss von Christian Diener.
Die Oldenburger waren optisch überlegen, hatten vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich mehr vom Spiel, am Ende allerdings auch Glück, dass sie zumindest einen Punkt mitnehmen konnten.
Die akkustische Unterstützung durch die vielen VfB-Fans war von Beginn an meisterlich. Das Oldenburger Spiel hingegen ließ viele Wünsche offen. „Spielt endlich Fußball“, forderte Trainer Joe Zinnbauer bereits nach zehn Minuten. Mit Recht, denn der VfB kam überhaupt nicht in Tritt. Läuferisch und spielerisch enttäuschte der Favorit, der es mit einem einsatzfreudigen Gegner zu tun hatte. Chancen allerdings hatte weder Esens, noch der VfB. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe der nicht immer sichere Wilko Reichow sich erstmals auszeichnen konnte. Salomo hatte vorgelegt, doch Reichow meisterte den Schuss von Koc.
Esens zog sich weit zurück, versuchte über die schnellen Diener, Meyer und de Lege Konter zu setzen. Gefährlich wurde es für den VfB allerdings nur, weil sich die Abwehr ungewohnt viele Aussetzer leistete. Esens konnte aus den Querpässen vor dem Strafraum allerdings kein Kapital schlagen.
Die Erwartungshaltung der vielen VfB-Fans in der Halbzeitpause war eindeutig. Es würde laut werden, in der Oldenburger Kabine, denn Joe Zinnbauer hatte seinen Unmut über die Leistung bereits wiederholt kund getan. Und er wird den richtigen Ton getroffen haben, denn nach dem Wechsel zeigten sich die Oldenburger deutlich engagierter. Der Lohn des intensiveren Tuns ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke konnte die Abwehr nicht klären und Mehmet Koc traf zum 0:1 für den VfB (51. Minute).
Der sangesfreudige Anhang jubelte noch, da lag der Ball schon wieder im Netz – auf der anderen Seite. Christian Diener hatte aus der Distanz abgezogen, der Ball wurde auf dem regennassen Boden schnell, sprang noch auf und rutschte über die Hände von Torhüter Marco Elia in die Maschen. Ein kapitaler Bock des Fängers, der diesen Schuss hätte halten müssen (54.).
Zinnbauer reagierte, brachte für van der Leij, bis dahin ein Totalausfall, wie einige andere auch, den Koreaner Kim. Jetzt endlich wurde das Oldenburger Spiel besser. Koc hatte sogar die Führung auf dem Fuß, nachdem er zwei Gegenspieler ausgetanzt hatte, schob den Ball aber an Torhüter Reichow und am langen Pfosten vorbei (67.).
Das Spiel wurde jetzt deutlich ruppiger. Schiedsrichter Jens Kremer zog insgesamt sechsmal gelb. Besser indes wurde es nicht. Der VfB spielte viel zu kompliziert, ignorierte den Kurzpass und schlug den Ball immer wieder lang vor das Tor. Esens hatte deshalb wenig Mühe, das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu befördern. Wirklich brenzlig wurde es für Reichow nur noch zweimal. Ein Freistoss von Kim verfehlte das Tor nur knapp, dann standen sich die eingewechselten Szweda und Robben im Weg (90.). Und es hätte noch dicker kommen können, für den VfB, denn Habben tauchte zweimal frei vor Elia auf, brachte den Ball aber nicht im Gehäuse unter.
„Ich bin natürlich enttäuscht, denn wir wollten unbedingt gewinnen. Hier werden sich zwar noch andere Mannschaften schwer tun und wir hatten sicherlich auch noch schwere Beine, aber das ist keine Entschuldigung. Wir haben einfach dumm gespielt und die Chancen, die wir hatten, nicht genutzt. Ich hoffe, die Mannschaft lernt aus diesem Spiel“, erklärte Joe Zinnbauer nach dem Spiel.
Quelle:
http://www.hunte-report.de