Presseerklärung
In den letzten Tagen wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht und von den Medien weiterverbreitet, die bei uns, den organisierten Fans des VfB Oldenburg, zu einigen Irritationen führte. Der Text ließ den Eindruck entstehen, dass die von uns unterstützte Initiative 'Glotze aus, Stadion an' in irgendeinem Zusammenhang mit der zur Zeit geführten Diskussion um das Marschwegstadion stehen würde. Zudem war zu lesen, dass wir als Fans 'Druck' auf Stadt und Verein ausübten.
Wir möchten mit dieser Erklärung feststellen, dass es uns fern liegt, Druck auf irgendjemanden ausüben zu wollen; weder auf die Stadt Oldenburg noch auf den VfB Oldenburg, dem wir emotional sehr verbunden sind. Es geht uns vielmehr darum, auf bestimmte Missstände im Amateurfußball aufmerksam zu machen und die sportinteressierten Bürger in dieser Stadt und dem Umland für dieses Thema zu sensibilisieren. 'Druck' wäre diesbezüglich sicherlich der falsche Weg, daher halten wir die Formulierung für unglücklich. Ebenso wehren wir uns gegen eine Vereinnahmung unserer Unterstützung für diese Initiative.
'Glotze aus, Stadion an' ist eine bundesweite Aktion, die überwiegend von Anhängern alter Traditionsvereine im Amateurfußball getragen wird. Sie steht daher unter dem Motto 'Amateurfußball braucht Fans' und greift den 'Support your local team'-Gedanken auf ('Unterstütze deinen heimischen Verein') und versucht ihn den Leuten näher zu bringen. Seit mehreren Jahren sind die Zuschauerzahlen im Amateurbereich rückläufig. Einen maßgebenden Grund für diese Entwicklung sehen wir in der Reizüberflutung durch die TV-Ware Fußball, die insbesondere durch die Einführung von Bezahlfernsehen beängstigend zugenommen hat.
Wir regen an, die Glotze abzuschalten, wenn Mannschaft X gegen Mannschaft Y gezeigt wird und sich stattdessen ins nächste Stadion oder auf den nächsten Sportplatz zu bewegen, um einfach mal zu schauen, was dort an Fußball und Leidenschaft geboten wird. Wir machen uns selber nichts vor und wissen, dass eine Partie im Amateurbereich aus sportlicher Sicht einer Bundesligapartie nicht das Wasser reichen kann. Außerhalb des Profibereiches findet man aber eine andere Art von Fußball, die weniger perfekt und sauber ist, aber unserer Meinung nach entscheidend mehr Herzblut, Ehrlichkeit und Engagement mitbringt. Wir sind Oldenburger und wir sollten unsere Vereine unterstützen; unabhängig davon, ob sie VfB, FCO, TuS oder TSV heißen.
Die Diskussion rund ums Marschwegstadion verfolgen wir Fans zur Zeit lediglich, im wahrsten Sinne des Wortes, von einem Tribünenplatz aus. Wir möchten aber dennoch anmerken, dass jeder von uns eine überdachte Gegengerade, ein längst fälliges Flutlicht oder eine elektronische Anzeigetafel begrüßen würde und auch für notwendig hält. Jede Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung eines Stadionbesuches wäre selbstredend in unserem Sinne.
Unterzeichner: Oldenburger FanInitiative, VfB 24/7, Commando Donnerschwee, Vanguard Oldenburg, Blue Maniacs, Nightmare Monkeys Oldenburg