Ich habe gerade die Version eines Graf Anton Günter-Maskottchen im Kopf. So einer wie auf den modernen Kramermarkt-Plakaten!Toni Tore hat geschrieben:Stichwort Maskottchen
Ich habe mich immer zu den Hardcoregegnern von Maskottchen beim Fußball gezählt. Sie waren für mich ein (wenn nicht das) Symbol einer schauerlichen Eventisierung unseres Fußballsports. In diesem Jahr habe ich meine Meinung dazu allerdings (etwas) geändert. Und das kam so: Ich war letzte Rückrunde beim Drittligaspiel Fortuna Köln gegen FSV Zwickau im Kölner Südstadion. Das Südstadion ist so ein wenig wie der Marschweg in klein. Laufbahn um den Platz, eine überdachte kleine Haupttribüne mit Sitzplätzen, sonst alles unüberdachte Stehplätze, Heimblock an der Mittellinie, Gästeblock hinter einem der Tore. Ich wollte da immer schon mal hin. Aber es war wirklich nichts Besonderes. Kaum was los, kaum Stimmung, und nicht mal einen Fanshop am oder im Stadion. Ich fühlte mich sogar kurz bei dem mir sonst völlig fernen Gedanken ertappt: Am Marschweg ist es doch eigentlich ganz nett!Und dann rannte da zur Krönung auch noch ständig so ein dämliches Maskottchen rum. Ein Panda oder Fuchs oder Bär oder was weiß ich. Dazu gab's nur labberiges Kölsch. Und aus diesem Gemisch an negativen Eindrücken entstand dann auch meine ausbaufähige Stimmungslage. Es war halt alles so semi.
Doch dann hab ich mir mal genauer das Wirken des Maskottchens angesehen. Dieses Vieh machte (zum Glück!) nicht ständig die Welle vor jedem Block und versuchte auch nicht andauernd, die Leute zu animieren. Es war einfach da, winkte fröhlich auf die Tribüne und: Es war ein absoluter Kindermagnet! 90 Minuten lang war dieses Plüschtier - egal, wo genau im Stadion es sich gerade aufhielt - von einer riesigen Traube an Kindern umringt. Fotos wurden gemacht, es wurde abgeklatscht oder einfach zusammen gespielt. Die Kinder hatten dabei alle Fortuna-Trikots an, trugen Fortuna-Mützen oder Fortuna Schals. Und während ich das so sah, wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass so ein Maskottchen den Kindern als Identifikationsfigur und Brücke zum Verein dienen kann. Wir beklagen in Oldenburg zu Recht, dass wir zwei Generationen an Fans verloren haben, dass unser Stadion nicht einladend genug ist oder dass wir zu wenig Vereinsleben samt diverser Jugendmannschaften haben, um die Menschen überhaupt wieder mit dem Verein in Berührung kommen zu lassen. Aber dann dürfen wir uns solchen Überlegungen hin zu einem Maskottchen auch nicht gänzlich verschließen, finde ich. Denn ein solches Plüschtier bietet die Möglichkeit, Kinder auf den Verein aufmerksam zu machen und den VfB für sie positiv darzustellen. So ein Maskottchen hat auch einen Wiedererkennungswert. Wenn das nachmittags über den Kramermarkt oder den Lambertimarkt läuft, dann kriegen die Kinder das schon mit. Und wenn es im Stadion präsent ist, dann macht es einen Stadionbesuch damit auch für Familien attraktiver. Deshalb sehe ich die ganze Maskottchenfrage auf unsere Situation bezogen mittlerweile etwas anders als früher.
Natürlich müsste dieser Plüschfiffi etwas mit Oldenburg und/oder dem VfB zu tun haben. Es könnte ein Grünkohl sein (wobei da die Farbe wahrscheinlich nicht passt) oder ein Pferd (Kranich, Donnerhall) oder ein Geist (von Donnerschwee) oder eine Zitrone oder was weiß ich. Da könnte man schon was machen. Es braucht nur Identifikation und Nachhaltigkeit. Meine zukünftigen Kinder zumindest würde ich im Stadion mit so einem Maskottchen spielen lassen, während ich viel Geld für Eintritt, Bier und Bratwurst ausgebe.
Aber dein Gedanke mit dem Maskottchen finde ich gut!
Nur weil es den meisten „Harcore-Fans“ nicht passt, heißt es nicht, das Kinder es nicht wollen.
Vielleicht kann man auch eine blau-weiße Hüpfburg vor die Haupttribüne stellen?! (In Form des Nordwest-Stadions?!)
Meine Kinder (4 & 7) hält es keine 90 Minuten oder länger auf den Sitzen, da wäre es super eine andere Beschäftigung für sie zu haben!
Becher sammeln wirft ja mittlerweile auch nichts mehr ab!
Ich persönlich weiß nämlich nicht mehr, wie ich meine Kinder ins Stadion locken kann! (Wenn die Kinder absolute Fußball-Fanatiker sind, mag das noch klappen, aber sonnst...)
Das Thema „Kinder“ wäre zumindest schon mal ein Hebel. Man lockt die Kinder, damit verbunden auch wieder die Väter! (Ja, bestimmt auch die Mütter, der Prozentsatz ist bloß deutlich geringer)!