Endlich wieder 90 Minuten Vollgas
Von Fabian Speckmann
Die Meteorologen prognostizieren schönes Spätsommerwetter, die Verletztenliste ist praktisch leer und mit den Sportfreunden aus Ricklingen kommt um 15 Uhr ein alles andere als angsteinflößender Gegner. Eigentlich sind die Voraussetzungen für den VfB Oldenburg am heutigen Sonntag optimal. Eigentlich, denn auch eine letzte Komponente muss passen. „Wir müssen unser Potenzial abrufen“, sagt Trainer Joe Zinnbauer.
Genau das hat zuletzt nicht so funktioniert, wie Zinnbauer es sich vorgestellt hat. Dessen persönliche Rechnung hatte ein anderes Ergebnis zustande gebracht, als jene zwei Punkte aus den Spielen gegen Spelle und in Langenhagen. Gut, der VfB ist noch ungeschlagen, hat zuletzt aber nur unentschieden gespielt. Gleich zweimal sogar. Die Tabellenführung ist futsch, Havelse bereits zwei Punkte entfernt und Stadtnachbar VfL Oldenburg auf Augenhöhe. „Das interessiert mich alles gar nicht. Wenn wir unsere Leistung abrufen, gibt es nicht viele Mannschaften, gegen die wir Punkte lassen“, behauptet Zinnbauer.
Eben das war zuletzt aber nicht der Fall. Gleich zweimal ließen die Oldenburger das Spiel 45 Minuten lang laufen, gönnten sich einen Rückstand und zeigten zu spät jenes engagierte und druckvolle Spiel, das diese Mannschaft eigentlich auszeichnet. Zinnbauer, ohnehin mit höherem Anspruchsdenken ausgestattet, hat das nicht gefallen. Deutliche Worte und eine sehr aktive Reminiszenz an die schönen Laufwege im Bürgerbusch waren die Folgen. „In der letzten Saison haben uns neun Tore gefehlt, deshalb macht es mich wahnsinnig, wenn wir Punkte liegen lassen“, sagt er und fordert 90 Minuten Vollgas. „Wir müssen den Kopf einschalten und uns ganz auf uns selbst konzentrieren.“
Demzufolge mag Zinnbauer auch gar nicht über die Stärken und Schwächen der Gäste sprechen. „Fußball können sie in dieser Liga alle spielen, es kommt darauf an, es besser zu machen. Nach unserem Sieg in Wilhlemshaven haben wir viel zu wenig getan“, sagt der Trainer. Sich auf spielerische Stärken zu verlassen, sei nicht das Mittel. „Wir müssen schnell und konstruktiv nach vorne spielen, von Anfang an.“
Die personellen Voraussetzungen sind gut. Frye kehrt zurück, Eckel rückt also wieder nach rechts. Pahlow drängt mit guten Trainingsleistungen in die Mannschaft. Mit Yektin, zuletzt in der zweiten Mannschaft auffällig stark, steht eine weitere Alternative für die Offensive parat. „Wir haben viele Möglichkeiten“, sagt der Trainer mit Blick auf van der Leij, Koc, Salomo, Jurcevic und Szweda. Allerdings sollte dem läuferisch vorbildlichen Stürmer mal jemand sagen, dass er auch aufs Tor schießen darf. Denn an guten Chancen hat es auch zuletzt nicht wirklich gemangelt.
Quelle:
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