Das Leipziger Fußballdrama

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Dino
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Dino »

Dass 11-Freunde in Sachen RB "tenziös" ist, weil man das Geschäftsmodell und die gesamte Konstruktion dieses "Vereins" ablehnt, ist unstrittig. Es wird aber durchweg auf der Basis von Fakten argumentiert, dass und auch warum man gegen RB Leipzig als Konstrukt ist. Dass die Unterwerfung des Fußballs unter kommerzielle Interessen mit RB Leipzig eine neue Stufe und eine neue Qualität erreicht, was einem Dammbruch gleichkommt, wird in den diversen Artikeln unter verschiedenen Aspekten thematisiert und als Fehlentwicklung dargestellt. Auch Ausdrücke wie etwa "Dose der Pandora" stehen genau in diesem Zusammenhang. Diese Dose, einmal geöffnet, entließ diverses Unheil in die Welt, das nicht wieder einzufangen war. Beim nochmaligen Öffnen entließ sie zumindest noch die Hoffnung in die Welt. Wenn 11-Freunde im Zusammenhang mit RB Leipzig diese alte griechische Mythologie zitiert, dann weil sie in der Etablierung von RB eine vermutlich irreversible Fehlentwicklung sehen. Man mag das durchaus anders bewerten; Hetze ist es nicht. Und man muss schon ziemlich über die Gründe und Argumente hinweglesen, die 11-Freunde gegen diese Art von kommerzialisiertem Fußball ins Feld führt, um hier ein bloßes Schüren von Feindbildern zu sehen. Die Artikel sind ja über die Verlinkung der "Schindluder"-Seite verlinkt; wer will kann nachlesen und sich selber über die Inhalte und Machart der Artikel informieren.

Und vor einer Totalübernahme von Vereinen, wie bei RB Wasauchimmer (Salzburg, Leipzig, New York) kann man - durchaus aus guten Gründen - Angst haben, Angst wohlgemerkt davor, dass damit der Fußball letztlich als Sport ruiniert wird. Persönlich, was das eigene Wohlergehen betrifft, braucht davor niemand Angst zu haben. Dass derartige Angst unbegründet ist, braucht in der Diskussion auch nicht angeführt zu werden. Solche Angst ist auch bei den 11 Freunden nicht Gegenstand der Anti-RB-Artikel.

Dass der auf Leistungswettbewerb ausgelegte Fußball immer auch eine Geldgeschichte und einen wirtschaftlichen Wettbewerb einschließt, ist das Eine. Wie weit die Unterwerfung unter wirtschaftliche Interessen gehen sollte, ob der Fußball völlig für kommerzielle Interessen instrumentalisiert werden kann/soll/darf, das sind Fragen, die sich dennoch stellen. Und diese Fragen müssen auch durchaus kontrovers und mit Schärfe diskutiert und ausgefochten werden (dürfen). Kritik hier einem Tabu zu unterwerfen, indem man sie als "Hetze" diffamiert und ihr Verantwortung für solche Entgleisungen wie eben jetzt in Osnabrück anlastet, ist infam.
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Johann Ohneland
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Johann Ohneland »

Was heißt denn in dem Fall geschürt? Der Artikel beschäftigt sich mit dem Hintergrund des Projektes und zeigt die mögliche Konsequenz einer weiteren Kommerzialisierung des Fußballs auf. Das ist ja jetzt auch nicht herbeifantasiert, wenn man den Blick nach Österreich oder auch andere Länder wagt. RB repräsentiert nun mal die de facto Abschaffung der 50+1 Regel, eine Entwicklung hinter die es in der Folge dann auch kein Zurück mehr geben wird und die natürlich auch die Strukturen der bestehenden Vereine und wegen meiner auch GmbH und AGs beeinflussen wird. Die zunehmende Öffnung der Profivereine für Investoren ist in diesem Zusammenhang ja kein Zufall und in dem Artikel als mögliche Konsequenz der Untätigkeit bzw. des finanziell gestützten Wohlwollens der Verbände aufgezeigt worden. Ich sehe dies als durchaus berechtigte Sorgen und Kritik an. Die Überschrift ist in diesem Zusammenhang vielleicht platter als der dazugehörige Artikel, am Ende aber auch nur n Wortspiel einer fast tagtäglich zu findenden Redewendung vor allem in der politischen Berichterstattung. Oder bist du der Meinung, dass ein Artikel der FAZ mit der Überschrift "Europäischer Währungsfonds: Büchse der Pandora" zum Hass gegen die EU aufruft und dementsprechend als Hetze bewertet und in der Folge nicht veröffentlicht werden sollte?
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Soccer_Scientist
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Soccer_Scientist »

Dino hat geschrieben:Es wird aber durchweg auf der Basis von Fakten argumentiert, ....
Nein, nicht durchweg.

Tut mir leid, wenn ein Redakteur bereits in der Regionalliga weiß, wie gefährlich die Entwicklung von RB in der Zukunft ist, dann hat das nicht viel mit Fakten zu tun. Es sei denn, er ist Hellseher.

Durch diesen Artikel wird ein Verein zur Gefahr erklärt.

Es wird gebetsmühlenartig belegt, dass der Verein einem Investor gehört. Alles richtig. Ich glaube es inzwischen. Die sind jetzt einem Unternehmen ausgeliefert. Selber Schuld! Ich kann dort kein Mitglied werden. Wollte ich allerdings auch nie. Wenn der Investor morgen sein Geld abzieht, dann ist RB wieder von der Bildfläche verschwunden. Wunderbar! Lieber heute als morgen.

Und nein, Dino! Niemand hat 11Freunde eine Mitschuld für den Feuerzeugwurf gegeben. Aber am Hass gegen RB sind sie nicht ganz unbeteiligt. Ob sie es wollten oder nicht.
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Johann Ohneland
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Johann Ohneland »

Soccer_Scientist hat geschrieben:

Tut mir leid, wenn ein Redakteur bereits in der Regionalliga weiß, wie gefährlich die Entwicklung von RB in der Zukunft ist, dann hat das nicht viel mit Fakten zu tun. Es sei denn, er ist Hellseher.
Find ich in dem Fall wirklich nicht. Man hat doch gesehen, wie der Konzern in Österreich agiert hat, wie er in anderen Sportarten agiert und was seine Zielvorgaben beim Beginn des Investments in Leipzig waren. Das setzt man in Relation mit den Entwicklungen in der Premier-League oder in anderen Topligen und man kann doch ein recht deutliches Bild davon erkennen, welchen Umfang das Projekt hat und welche Folgen sich daraus wahrscheinlich ergeben können/werden. Das ist für mich ne legitime Prognose und kein Hellsehen.

Darüberhinaus finde ich, dass gerade der "Dose der Pandora" Artikel auf viel mehr eingeht, als die bloße Tätigkeit eines Investors. U.a. werden der Bruch der verbandseigenen Regularien bei der Zulassung des Vereins, die Vereinsstruktur und Mitgliederregularien, die eindeutig den Prinzipien des DFB widersprechen und die für alle anderen Vereine aber zu gelten haben, die Behandlung des Projekts als Unternehmenstochter, der Verstoß gegen die 50+1 Regel, die in deren faktischer Abschaffung münden wird oder auch das sportliche und finanzielle Gewicht des RB-Konzern genannt. Gleichzeitig wird auf Fehlentwicklungen bei anderen "Traditionsvereinen" verwiesen, die ebenfalls kritisiert werden. Das ist nun wirklich keine billige Polemik. Das ist eine Kritik, die aus einer bestimmten Grundhaltung zum Fußballsport und dessen Verhältnis zur Wirtschaft resultiert, aber nun wahrlich keine Hetze und schon gar keine, die mit Gewalttaten in Zusammenhang steht. Ansonsten könnte ich auch die heute-Show, John Stewart oder politisches Kabarett generell für Politikverdrossenheit verantwortlich machen.

Wenn Horst Seehofer sich in Bayern hinstellt und sagt, er werde bis zur letzten Patrone gegen bestimmte Formen der Zuwanderung kämpfen, dann ist das Hetze, die eine gewalthafte Komponente miteinschließt. Die Berichterstattung der 11-Freunde ist da doch eine ganze Stufe drunter und von ihrer Art auch vollkommen anders gestaltet.
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Senf
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Senf »

Allgemein sollte bedacht werden, dass sich Medien am Markt behaupten müssen. Anscheinend will die (potentielle) LeserInnenschaft von Elf Freunde eben solche Themen lesen. Sonst wären auch nicht soviele Artikel zu dem Thema erschienen. Anderseits ist es dann durchaus scheinheilig zu fragen woher die Antipathie zu RB kommt, wenn die LeserInnenschaft jahrelang damit angefüttert wurde.
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Johann Ohneland
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Johann Ohneland »

Wenn man den Artikel von 11Freunde zum Osna-Spiel betrachtet, dann fragen sie allerdings gar nicht danach, woher die Abneigung gegen RB kommt, sondern was beim Spiel selber und dessen Organisation falsch gelaufen ist. Sprich: Die Schuldfrage wird singulär und im Rahmen der Pokalbegegnung thematisiert. Das ist jetzt wirklich kein Widerspruch zu den zuvor veröffentlichten Artikeln, sondern spricht eher dafür, dass die Blogbetreiber diesen Artikel, wie auch die RB-kritischen Artikel in den Printausgaben zuvor einfach gar nicht wirklich gelesen haben.
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Dino
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Dino »

Soccer_Scientist hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Es wird aber durchweg auf der Basis von Fakten argumentiert, ....
Nein, nicht durchweg.

Tut mir leid, wenn ein Redakteur bereits in der Regionalliga weiß, wie gefährlich die Entwicklung von RB in der Zukunft ist, dann hat das nicht viel mit Fakten zu tun. Es sei denn, er ist Hellseher. Durch diesen Artikel wird der Verein zur Gefahr erklärt.
Du verrennst Dich. Mit der Übernahme und dem Umbau des Vereins, war klar, wohin die Reise gehen sollte. In Österreich gab es schon RB Salzburg. Nur war der Marketing-Effekt mit einem Verein aus Österreich nicht groß genug. Deshalb hat man einen Verein in Deutschland gesucht. Die Entwicklung von RB Leipzig war leicht vorhersehbar. Und es gibt genug Gründe, sie als Gefahr für den Fußball anzusehen.
Soccer_Scientist hat geschrieben:Es wird gebetsmühlenartig belegt, dass der Verein einem Investor gehört. Alles richtig. Ich glaube es inzwischen. Die sind jetzt einem Unternehmen ausgeliefert. Selber Schuld! Ich kann dort kein Mitglied werden. Wollte ich allerdings auch nie. Wenn der Investor morgen sein Geld abzieht, dann ist RB wieder von der Bildfläche verschwunden. Wunderbar! Lieber heute als morgen.
Es geht weder darum, ob Du oder ich da Mitglied werden wollen, noch um die Gefahr für RB Leipzig aus der Totalabhängigkeit von Red Bull. Es geht darum, dass RB eine neue Qualität von kommerziell genutztem Fußball verkörpert. Um eine Gefahr für den Fußball insgesamt.
Soccer_Scientist hat geschrieben:Und nein, Dino! Niemand hat 11Freunde eine Mitschuld für den Feuerzeugwurf gegeben. Aber am Hass gegen RB sind sie nicht ganz unbeteiligt. Ob sie es wollten oder nicht.
Und doch Socci, genau das tun die Macher von "Schindluder". Sie werfen 11-Freunde ausdrücklich vor, mit Hetze Hass geschürt zu haben, der sich in OS entladen hat. Und Du lässt da nur das Feuerzeug aus, teilst aber ansonsten die Behauptung dieser Leute. Und Deine Argumente erscheinen mir schwach und nicht stichhaltig ("Buchse der Pandora" und Verallgemeinerung der von 11-Freunde dargestellten "Gefahr").

Ich denke, dass inzwischen in diesem Disput alles gesagt ist. Um (weitere) Wiederholungen gleicher oder gleichartiger Argumente meinerseits zu verhindern, ist für mich mit diesem Beitrag "Ende im Gelände".
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Soccer_Scientist »

Johann Ohneland hat geschrieben: Find ich in dem Fall wirklich nicht. Man hat doch gesehen, wie der Konzern in Österreich agiert hat, wie er in anderen Sportarten agiert und was seine Zielvorgaben beim Beginn des Investments in Leipzig waren. Das setzt man in Relation mit den Entwicklungen in der Premier-League oder in anderen Topligen und man kann doch ein recht deutliches Bild davon erkennen, welchen Umfang das Projekt hat und welche Folgen sich daraus wahrscheinlich ergeben können/werden. Das ist für mich ne legitime Prognose und kein Hellsehen.
Prognosen haben aber nichts mit Fakten und schon gar nicht mit vorgeblichem "Wissen" zu tun.
Darüberhinaus finde ich, dass gerade der "Dose der Pandora" Artikel auf viel mehr eingeht, als die bloße Tätigkeit eines Investors. U.a. werden der Bruch der verbandseigenen Regularien bei der Zulassung des Vereins, die Vereinsstruktur und Mitgliederregularien, die eindeutig den Prinzipien des DFB widersprechen und die für alle anderen Vereine aber zu gelten haben, die Behandlung des Projekts als Unternehmenstochter, der Verstoß gegen die 50+1 Regel, die in deren faktischer Abschaffung münden wird oder auch das sportliche und finanzielle Gewicht des RB-Konzern genannt.
Alles Sachen, die natürlich kritisiert werden dürfen. Warum man dafür aber eine reißerische Überschrift wie "Wie gefährlich ist RB Leipzig?" benutzt, obwohl im Artikel gar nicht beschrieben wird, wie gefährlich RB denn eigentlich ist, erschließt sich mir nicht. Dazu wird aber kommentarlos ein Satz von Watzke abgedruckt, in dem er phantasiert, dass die DFL-Manager Angst vor RB hätten, weil RB ja ein künftiger Arbeitgeber sein könnte. Sorry, aber das ist wirklich unseriöse Dämonisierung und ein hanebüchener Unfug dazu.

Nein, die Antwort auf die Frage, ob RB gefährlich ist, stand vor dem Erstellen des Textes bereits fest.
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von FightingPuck1897 »

Ich empfehle jedem einen Besuch bei Red Bull Leipzig. Wenn das die Zukunft des Fussballs ist gehe ich nur noch zum Nonnenhockey.
Da sind mir sogar die Baskets sympathischer.
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Soccer_Scientist »

Dino hat geschrieben:Es geht darum, dass RB eine neue Qualität von kommerziell genutztem Fußball verkörpert. Um eine Gefahr für den Fußball insgesamt.
Wie viele neue Qualitäten von kommerziell genutztem Fußball hast du in deinem Leben als Fußballfan bereits miterlebt? Angefangen von der Einführung des Profitums über die Trikotwerbung über die Einführung des Privatfernsehens über Fußballvereine als Aktiengesellschaften bis hin zu erfolgreichen Werkselfen. Welche hat "dem Fußball" wirklich geschadet?
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Soccer_Scientist »

FightingPuck1897 hat geschrieben:Ich empfehle jedem einen Besuch bei Red Bull Leipzig. Wenn das die Zukunft des Fussballs ist gehe ich nur noch zum Nonnenhockey.
Da sind mir sogar die Baskets sympathischer.
Ich war da als RB noch in der Regionalliga gespielt hat.

Ich finde sie nicht toll.

Aber wer das gerne sehen möchte, soll da bitte hingehen.
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Senf
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Senf »

Johann Ohneland hat geschrieben:Wenn man den Artikel von 11Freunde zum Osna-Spiel betrachtet, dann fragen sie allerdings gar nicht danach, woher die Abneigung gegen RB kommt, sondern was beim Spiel selber und dessen Organisation falsch gelaufen ist. Sprich: Die Schuldfrage wird singulär und im Rahmen der Pokalbegegnung thematisiert.
Gut, das werten wir mal als Schuldeingeständnis seitens 11 Freunde :mrgreen:
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von DjMars »

Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, dass RB unsympathisch ist? Ist es die kritisierende 11Freunde oder das Konstrukt RB selbst? Mir gefällt diese Miesmachung jeglicher Kritik als Hetze nicht. Auch missfällt mir diese Haltung, ich finds zwar doof, aber nehme es hin, statt sich aufzulehnen. Nur weil es die 1899ste neue Form der Kommerzialisierung des Fußballs ist, ist es nicht besser, es wird immer ekeliger!
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JanW
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von JanW »

Da ich die 11 Freunde schon seit etlichen Jahren nicht mehr lese, Red Bull aber schon seit ehedem zum kotzen finde, halte ich es für schwachsinnig, 11 Freunde die Verantwortung in die Schuhe zu schieben. Eher sind diese auf einen Zug aufgestiegen und haben es gepuscht, als er gerade am anrollen war. So haben sie vermutlich die Breite Masse mitgenommen.
Das sind Augenblicke im Fussball, da fliegen dir richtig die Backsteine in die Fresse !

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Senf
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Senf »

DjMars hat geschrieben:Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, dass RB unsympathisch ist? Ist es die kritisierende 11Freunde oder das Konstrukt RB selbst?
Der Kapitalismus.
DjMars hat geschrieben:Mir gefällt diese Miesmachung jeglicher Kritik als Hetze nicht.
Finde ich auch. Aus Medienhetze wächst oftmals Lügenpresse. Insofern sollte schon zwischen Kritik, Polemik und Verhetzung unterschieden werden. Ich finde die 11 Freunde in einigen Bereichen, gelinde gesagt, sehr polemisch.
DjMars hat geschrieben:Auch missfällt mir diese Haltung, ich finds zwar doof, aber nehme es hin, statt sich aufzulehnen. Nur weil es die 1899ste neue Form der Kommerzialisierung des Fußballs ist, ist es nicht besser, es wird immer ekeliger!
Der Sportplatz deiner Amateurmannschaft wartet auf dich. Stadien? Sind auch nur ein Produkt der Kommerzialisierung des Fußballs. :wink:
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von der neue cody »

Soccer_Scientist hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:Es geht darum, dass RB eine neue Qualität von kommerziell genutztem Fußball verkörpert. Um eine Gefahr für den Fußball insgesamt.
Wie viele neue Qualitäten von kommerziell genutztem Fußball hast du in deinem Leben als Fußballfan bereits miterlebt? Angefangen von der Einführung des Profitums über die Trikotwerbung über die Einführung des Privatfernsehens über Fußballvereine als Aktiengesellschaften bis hin zu erfolgreichen Werkselfen. Welche hat "dem Fußball" wirklich geschadet?
man kann ganz klar unterscheiden zwischen b. leverkusen, wolfsburg oder auch hoffenheim auf der einen seite und rattenbrause auf der anderen.
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Dati85 »

Senf hat geschrieben:
DjMars hat geschrieben:Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, dass RB unsympathisch ist? Ist es die kritisierende 11Freunde oder das Konstrukt RB selbst?
Der Kapitalismus.
Wenn niemand Schuld ist, ist es immer der Kapitalismus.

DjMars
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von DjMars »

Senf hat geschrieben:
DjMars hat geschrieben:Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, dass RB unsympathisch ist? Ist es die kritisierende 11Freunde oder das Konstrukt RB selbst?
Der Kapitalismus.
DjMars hat geschrieben:Mir gefällt diese Miesmachung jeglicher Kritik als Hetze nicht.
Finde ich auch. Aus Medienhetze wächst oftmals Lügenpresse. Insofern sollte schon zwischen Kritik, Polemik und Verhetzung unterschieden werden. Ich finde die 11 Freunde in einigen Bereichen, gelinde gesagt, sehr polemisch.
DjMars hat geschrieben:Auch missfällt mir diese Haltung, ich finds zwar doof, aber nehme es hin, statt sich aufzulehnen. Nur weil es die 1899ste neue Form der Kommerzialisierung des Fußballs ist, ist es nicht besser, es wird immer ekeliger!
Der Sportplatz deiner Amateurmannschaft wartet auf dich. Stadien? Sind auch nur ein Produkt der Kommerzialisierung des Fußballs. :wink:
Zwischen totalem Absenz von Kommerz und RB gibt es noch ein ganz paar Grautöne.

Wünschenswert wäre ein Fußball ohne beschissene Anstoßzeiten, ohne Stadionnamen wie Trolli Arena oder auch ohne Trikotsponsor. Auch wäre es schön, wenn die Fußballclubs weiterhin als e.V. geführt würden. Dies ist alles allerdings in den fortschreitenden Verwirtschaftlichung des Fußballs nur bedingt haltbar. Alllerdings gibt es nachwievor Schranken, welche die perversesten Auswüchse im Zaum halten.

Mit Ausnahme von Bayer haben Sponsorennamen bislang keinen Einzug und die Namen der Fußballunternehmungen gefunden. Weiterhin wurde die 50+1 Regel zwar aufgeweicht aber hat immer noch Bestand.

Ich finde es lohnenswert für den Erhalt solcher Schranken zu kämpfen. Zudem sollte dies 50+1 Regel konsequenter durchgesetzt werden. Es scheint so als ob Mateschitz und Kühne de facto mehr zu sagen haben, als es ihren Anteilen entspricht, welches dem Gedanken von 50+1 zuwiderläuft.

Diese "Is halt doof aber alternativlos"-Haltung ist für mich nicht akzeptabel. Sonst wird hinterher gefragt, warum hat denn keiner was gemacht...
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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von madcynic »

Wer ernsthaft schreibt "dass die Fans des Vfl Osnabrück dafür [den Spielabbruch] gesorgt haben" (Zitat Schindluder) etc., der sollte schön die Füße stillhalten, wenn es um irgendwelche mediale Hetze geht.
Zum Thema RB finde ich es wichtig, dass die Tatsache, dass da Leute hingehen, keine Bestätigung des "Konzepts", des "Konstrukts" oder, wie Rangnick es nennt "des Vereins" ( :roll: ), ist. Ich glaube die Mehrzahl der Leute geht da wegen des erfolgreichen Fußballs hin, und nicht weil das da so spannend ist, wie das umgesetzt wird, was der Österreicher da will und sie so geil drauf sind, sich zum Werbeträger zu machen.

Aber letztlich ist jedes Wort, das man gegen RB sagt, eh vergebene Liebesmühe. *fürcht*

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Re: Das Leipziger Fußballdrama

Beitrag von Johann Ohneland »

Lustiges zu RB bzw. den Protesten gegen das Projekt.

http://www.faszination-fankurve.de/inde ... s_id=10613

In der Tat etwas lächerlich vom Verein. Zumal der Spruch der Braunschweiger nun auch wahrlich einer der harmloseren Sorte ist.
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