Infos: www.fare-ol.deAus der Vergangenheit lernen und aktuelle Probleme an der Wurzel packen!
Vom 14. Bis zum 26. Oktober 2010 findet europaweit zum 11. Mal die FARE Actionweek statt und auch wir werden uns als aktive Fanszene daran beteiligen. Zwei Monate lang haben wir uns regelmäßig im Fanprojekt getroffen und für euch ein ansehnliches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt:
Mittwoch, 13. Oktober 2010 20:00 "Warm Up"
Bereits einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Aktionswoche zeigen wir euch zum „Warm Up“ im Fanprojekt (Gottorpstraße 23/ Ecke Bahnhofsstraße) den Film „Football is freedom“. Hierbei handelt es sich um eine Dokumentation über Diskriminierungen im deutschen Fußball und seiner Fanlandschaft, die kürzlich vom Fanprojekt Darmstadt, der Aktionsgemeinschaft bewegungsorientierte Sozialarbeit e.V. und den Ultras Darmstadt gedreht wurde.
Im Film kommen Betroffene (z.B. Vertreter des schwullesbischen Mainzer Fanklubs „Meenzelmänner“ oder Spieler und Funktionäre des türkischstämmigen FC Bursaspor Darmstadt), als auch Experten (wie der Buchautor und Sportjournalist Ronny Blaschke, BAFF-Sprecher Martin Endemann oder Antje Hagel, Vertreterin des Netzwerks F_in Frauen im Fußball) zu Wort. Fast zwei Jahre lang haben sich die Macherinnen und Macher mit dem Filmprojekt beschäftigt und herausgekommen ist diese Dokumentation, die ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen solltet! Falls es die Zeit zulässt, werden wir euch auch noch einen weiteren Film zeigen. Es wird gegen Spende ein Buffet geben-ansonsten ist der Eintritt frei!
Nur sehr wenige Oldenburgerinnen und Oldenburger wissen, dass unsere Stadt die erste Stadt in Deutschland gewesen ist, in der die NSDAP Fuß fassen konnte. 1932 - also ein Jahr vor der Machtergreifung der Nazis - konnte Hitlers Partei bei den Oldenburger Landtagswahlen die absolute Mehrheit erringen. Deshalb sehen wir es als umso wichtiger an, uns mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Oldenburgs auseinander zu setzen. Hierfür haben für euch einen Vortrag und einen historischen Stadtrundgang mit anschließender Filmvorführung organisiert…
Freitag, 15. Oktober 18:00 Historischer Stadtrundgang mit Ali Zahedi
Am Freitag, den 15. Oktober 2010 wird Ali Zahedi, von Werkstattfilm e.V., mit uns eine historischen Stadtrundgang durch Oldenburg veranstalten. Der Stadtrundgang führt zu Orten, an denen jüdisches Leben in Oldenburg stattfand. Dabei wird insbesondere auf Geschäfte und Häuser hingewiesen, die ehemals jüdischen Bürgern und Bürgerinnen gehörten oder in denen Juden lebten. Exemplarisch wird die Geschichte einiger jüdischer Familien in Oldenburg anhand von Dokumenten und Photographien vor Ort erzählt. Anschließend werden wir uns in die Räumlichkeiten von Werkstattfilm e.V. begeben und uns die eindrucksvolle Dokumentation „Jan vom Damm“ ansehen. Darin kommt ein Oldenburger Jude zu Wort, der im Alter von 16 Jahren, aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung, nach England emigrierte. Als britischer Soldat kam er einige Jahre später zurück in seine Stadt. Rückblickend erzählt er von seinen persönlichen Erlebnissen aus jener Zeit.
Die Rundführung und die Filmpräsentation dauern etwa 1,5 bis 2 Stunden und sind kostenfrei (Spenden sind aber gerne gesehen). Wir treffen uns eine halbe Stunde vor Beginn beim Fanprojekt (pünktlich sein!). Aufgrund organisatorischer Vorbereitungen bitten wir um eine verbindliche Anmeldung (max. 15 TeilnehmerInnen). Schreibt uns einfach eine Mail mit eurem Namen an: projekte@ofi-oldenburg.org
Dienstag, 19. Oktober 19:30 Vortrag: Regionale nationalsozialistische Gesundheits und Rehabilitationspolitik (Referent: Dr. Ingo Harms, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Eine Woche später haben wir Dr. Ingo Harms von der Carl von Ossietzky Universität in unsere Räumlichkeiten eingeladen. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Gesundheits-und-Rehabilitationspolitik der Nationalsozialisten in Oldenburg. Im Zuge seiner Forschungsarbeiten, hat er die systematischen Ermordungen (Euthanasie) von Psychatrie Patienten und beeinträchtigten Menschen im Landeskrankenhaus Wehnen aufdecken können. Zudem erkundete er die Einstellung und den Werdegang der mordenden Mediziner. Herausgekommen ist die Erkenntnis, dass die Euthanasie bereits seit Ende des Ersten Weltkrieges systematisch propagiert und vorbereitet wurde und das „Dritte Reich“ den passenden gesetzlichen Rahmen für die Umsetzung lieferte. Es ist der Verdienst von Ingo Harms, diese lange Zeit verdrängte Geschichte Oldenburgs in das Bewusstsein der Gegenwart zurückgeholt zu haben. Wir freuen uns ihn im Rahmen der FARE Actionweek im Fanprojekt begrüßen zu dürfen. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen-der Eintritt ist frei (ggf. Spende)!
Aktionsshirts
Zur diesjährigen FARE Aktionwoche haben wir auch ein T-Shirt erstellt, mit der Ihr im Stadion ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen uns unsere Aktionen unterstützen könnt. Es wird zum Spiel gegen Nordhorn (zu Hause) sowie in unseren Räumlichkeiten für 5 Euro plus Spende erhältlich sein.
FÜR EIN BUNTES UND LEBENDIGES MITEINANDER!
FARE Action Week 2010
Moderator: Soccer_Scientist
FARE Action Week 2010
Vielleicht habt ihr es heute schon der Stadionzeitung entnommen: auch in diesem Jahr wird sich die Oldenburger Fanszene wieder an der FARE Aktionswoche beteiligen. Hierfür wurde ein besonderes Rahmenprogramm zusammengestellt (siehe Flyer).
Zuletzt geändert von BöllerB am 12.10.2010 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
Re: FARE Action Week 2010
Klingt alles sehr interessant. Weiter so!
Re: FARE Action Week 2010
Hoffentlich beteiligen sich viele Leute an den Aktionen.
http://www.cd01.de
Lebe Ultra', Liebe Oldenburg!
Lebe Ultra', Liebe Oldenburg!
Re: FARE Action Week 2010
Scheint auf jeden Fall großes Interesse da zu sein: http://www.area97.de/fare/?p=199
Re: FARE Action Week 2010
Ab jetzt erhältlich: Aufkleber zur Actionweek!
http://www.area97.de/fare/?p=206
http://www.area97.de/fare/?p=206
Re: FARE Action Week 2010
Weiß nicht, ob das hier hingehört, aber der Film hat mir (bis auf die ein oder andere Ausnahme) gefallen, aber vor allem der kulinarische Teil wusste zu gefallen
Re: FARE Action Week 2010
Besonders beeindruckend war auch der historische Stadtrundgang am vergangenen Freitag. Erschreckend, dass unsere Stadt nicht zu ihrer Vergangenheit steht und sich vor einigen Jahren gegen Erinnerungstafeln in der Innenstadt (Abraham,ehemals Winkelgang)ausgesprochen hat. Toll war auch der Film. Unglaublich wie locker darin Jan Lazarus seine dramatische Lebensgeschichte erzählt und mit der eigens erlebten Vergangenheit umgeht.
Aufgrund des großen Interesses wird gerade ein zweiter Veranstaltungstermin organisiert (voraussichtlich Sonntag, der 24.Oktober). Interessierte können sich hier anmelden: projekte@ofi-oldenburg.org. Morgen um 19:30 befassen wir uns ein weiteres Mal mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Oldenburgs. Es findet im Fanprojekt der Vortrag von Dr. Ingo Harms von der Uni Oldnburg über die Euthanasie von PsychatriepatientInnen in Wehnen statt.
Ab Mittwoch sind die Shirts zur Action Week erhältlich. Infos dazu hier: http://www.fare-ol.de
Aufgrund des großen Interesses wird gerade ein zweiter Veranstaltungstermin organisiert (voraussichtlich Sonntag, der 24.Oktober). Interessierte können sich hier anmelden: projekte@ofi-oldenburg.org. Morgen um 19:30 befassen wir uns ein weiteres Mal mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Oldenburgs. Es findet im Fanprojekt der Vortrag von Dr. Ingo Harms von der Uni Oldnburg über die Euthanasie von PsychatriepatientInnen in Wehnen statt.
Ab Mittwoch sind die Shirts zur Action Week erhältlich. Infos dazu hier: http://www.fare-ol.de
Re: FARE Action Week 2010
Der Termin für den zweiten Rundgang steht fest: http://www.area97.de/fare/?p=211
Anmelden könnt ihr euch hier: projekte@ofi-oldenburg.org
Anmelden könnt ihr euch hier: projekte@ofi-oldenburg.org
Re: FARE Action Week 2010
Rückblick OL: http://www.area97.de/fare/?p=218
Übersicht aller Aktivitäten: http://farenet.org/default.asp?intPageID=192
Übersicht aller Aktivitäten: http://farenet.org/default.asp?intPageID=192
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Re: FARE Action Week 2010
Passt bedingt zum Thema:
http://www.taz.de/1/nord/bremen/artikel ... 2f08e9a553Fußball im Spannungsfeld
Jüdische und arabische Fans besuchen Werder: Erfahrungen in einem Dreiecks-Verhältnis
Zum zweiten Mal hat das Fan-Projekt Bremen ein Austausch-Programm mit Israel durchgeführt. Auf israelischer Seite nahmen 12 Fußball-Aktivisten teil, darunter vier arabisch-stämmige Israelis und acht Teilnehmer aus jüdischen Familien. In Israel selbst ist das zahlenmäßige Verhältnis zwischen arabischer und jüdischer Bevölkerung sogar eins zu vier. "Uns ging es dabei auch um den Dialog zwischen den Fans verschiedener Herkunft", sagt Thomas Hafke, der Leiter des Fan-Projekts.
Bei einem Abstecher nach Berlin und Bergen-Belsen stand viel Geschichte, aber auch Gegenwart auf dem Programm: Nach dem Besuch der KZ-Gedenkstätte kam es beispielsweise zu einem Treffen mit Mitgliedern des jüdischen Vereins TuS Makkabi Berlin. Bei all' diesen Aktivitäten habe er keine relevanten Unstimmigkeiten zwischen arabisch- und jüdischstämmigen Teilnehmern erlebt, sagt Hafke. In Bergen-Belsen habe es "sehr einvernehmlich" ein gemeinsames Totengedenken gegeben.
Allerdings wird das Gesamtprogramm von manchen als "zu politisch" beurteilt. Alaa vom FC Bnei Sachnin, dem größten arabischen Fußball-Verein Israels, sagt, er habe sich sehr gefreut, in Bremen engagierte Leute zu treffen. Er selbst sei "politisch allerdings nicht interessiert". Koby, ebenfalls ein arabisch-stämmiger Israeli, ergänzt: "Ich hatte erwartet, dass es mehr um Fußball geht, weniger um Politik." Das Programm beinhaltete Spiele von Bundesliga und Champions League, war aber in der Tat kein rein Fußballerisches - sondern verknüpfte geschickt und vielfältig die sportlichen mit den politischen Aspekten. Im Werder-Museum gab es Informationen über die Geschichte des jüdischen Fußballs, auch eine Führung im Berliner Olympia-Stadion war eine Lehrstunde in Sportpolitik. Das alles stieß bei den meisten offenbar auf großes Interesse - allerdings hätte er gern auch Kontakt zu arabischen Bremern gehabt, sagt Walied, ebenfalls bei Bnei Sachnin aktiv, dem israelischen Meister von 2004 - etwa in Gestalt eines gemeinsamen Moschee-Besuchs.
Adam wiederum ist Aktivist bei Hapoel Katamon Jerusalem, der 2007 von Fans gegründet wurde: Ihn interessiert die Übertragbarkeit der Bremer Erfahrungen auf den eigenen Verein. "Fußball ist ein Mikrokosmos der Gesellschaft", betont Adam, insofern sei der Kampf gegen Rassismus auch in den Stadien auszutragen. Dass das in Deutschland, etwa bei Werder, offensiv passiere, sei in Israel kaum bekannt. Umso "inspirierender" seien die in Bremen gemachten Erfahrungen. Da Hapoel Katamon immer noch seinen überwiegend linksliberalen Fans gehört, könnten diese ihre Ideen leichter umsetzen, sagt Zohar Milchgrub, der während des Austauschprogramms als Übersetzer schwer gefordert war. Hapoel Katamon organisiert die "Liga der Viertel", in der Kinder auch aus Ost-Jerusalem spielen und Hebräisch-Kurse für äthiopische Immigranten. 2008 wurden die ersten Kontakte zu Werder geknüpft.
Sagi Dukhan betont, während des Aufenthalts viel über die deutsche Geschichte gelernt zu haben. Ihn habe positiv überrascht, wie viele anti-antisemitische Aktivitäten es in Deutschland gebe. Im Übrigen sei es "ein wunderbares Gefühl" gewesen, während des anderthalb wöchigen Austauschs ständig von vielen Gastgebern begleitet zu werden. Bis zu 20 Werder-Fans waren bei den diversen Aktivitäten dabei. Auch Walied betont: "Ich habe mich hier nie allein gefühlt."
Unbefriedigend blieb jedoch die Genderfrage: Während auf bremischer Seite immerhin drei Frauen teilnahmen, bestand die israelische Gruppe ausschließlich aus Männern - wie bereits im Vorjahr. Hafke verweist darauf, dass in Israel die Stadien weitgehend männerdominiert seien: "Das ist dort so, wie es bei uns in den Achtzigern war." Heute seien in den deutschen Stadien etwa ein Drittel Frauen, was wesentlich zum rasanten Anstieg der Zuschauerzahlen beigetragen habe - "vielleicht wird es in Israel eine ähnliche Entwicklung geben". Die Beteiligung von israelischen Frauen am Austausch sei angestrebt. Zunächst sei jedoch vorrangig gewesen, solche Treffen "überhaupt zu Stande zu kriegen". Im März soll es zunächst einen Gegenbesuch geben
Re: FARE Action Week 2010
Interessanter Austausch-hätte ich auch mal Bock drauf.
Re: FARE Action Week 2010
Für ein barrierefreies Marschwegstadion-jetzt abstimmen!
Infos: http://www.fare-ol.de
Infos: http://www.fare-ol.de
Re: FARE Action Week 2010
Farschid Ali Zahedi von Werkstattfilm machte mit uns letztes Jahr die beiden Rundgänge zur FARE Action Week, nun droht Werkstattfilm das aus. Infos: http://werkstattfilm.de/archiv/2011/zei ... ungkl.html
Für die Rettung werden gerade Unterschriften gesammelt, diese nutzen Herrn Zahedi sicherlich mehr als von der NWZ zum Oldenburger des Jahres gekürt zu werden Wer eine solche abgeben möchte, soll mich morgen ansprechen-bringe entsprechende Listen mit...
Für die Rettung werden gerade Unterschriften gesammelt, diese nutzen Herrn Zahedi sicherlich mehr als von der NWZ zum Oldenburger des Jahres gekürt zu werden Wer eine solche abgeben möchte, soll mich morgen ansprechen-bringe entsprechende Listen mit...