Politik im Fußball

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DjMars
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von DjMars »

Johann Ohneland hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:
Johann Ohneland hat geschrieben:Das mit Victoria wusste ich noch nicht. Gibt es dazu noch mehr Informationen?
Der SSV Victoria Oldenburg ist im GVO aufgegangen.
Daran kann ich mich sogar noch erinnern. Hab damals zumindest noch Jugendspiele an der Holler Landstraße gegen Victoria gemacht. Victoria hat in den 50ern auch kurz mal "erste Liga" in der Oberliga gespielt oder?
http://www.gvo-oldenburg.de/pages/ueber-uns.php

Der Turnverein Glück auf aus Osternburg dürfte doch eher dem Arbeitermilieu entspringen?

http://vfb-oldenburg.de/historie/
HISTORIE

Der VfB ist seit jeher ein Verein, der Talente in vielen verschiedenen Sportarten förderte und auch heute noch fördert. Aber insbesondere die Fußballabteilung machte den VfB über die Grenzen der Weser‐Ems‐Region hinaus bekannt.
Das hab ich ja noch gar nicht gesehen! :shock:
Es wäre besser an der Verhütung des Elends zu arbeiten, als die Zufluchtsorte für die Elenden zu vermehren

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Toni Tore
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Toni Tore »

Johann Ohneland hat geschrieben:
Dino hat geschrieben:
Johann Ohneland hat geschrieben:Das mit Victoria wusste ich noch nicht. Gibt es dazu noch mehr Informationen?
Der SSV Victoria Oldenburg ist im GVO aufgegangen.
Daran kann ich mich sogar noch erinnern. Hab damals zumindest noch Jugendspiele an der Holler Landstraße gegen Victoria gemacht. Victoria hat in den 50ern auch kurz mal "erste Liga" in der Oberliga gespielt oder?
Ich mich auch. Erinnere mich an Hallenspiele gegen Glück auf. Die hatten immer diese rot-weiß-schwarzen Trikots mit dem Fußball unten drauf. Und an der Holler Landstraße hab ich in der E-Jugend noch gegen Victoria - seinerzeit mit dem blutjungen Malte Müller - gespielt.

Aber erstklassig war Victoria nur ein Jahr in den 40ern in der Gauliga. Oberliga haben die nicht gespielt.
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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

DjMars hat geschrieben:Uns Erwin, der Vater von Uwe Seeler, spielte innerhalb des ATSB u. A. für den SC Victoria Hamburg und den Hamburger SV.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Seeler
Nicht ganz richtig. "Old Erwin" Seeler spielte bis 1932 für den zum ATSB gehörenden Verein SC Lorbeer 06, einen Arbeitersportverein aus dem Stadtteil Rothenburgsort. Er wechselte 1932 zum DFB-Verein Victoria Hamburg, 1938 dann zum HSV, der ebenfalls DFB-Mitglied war.
Für seine Vereinswechsel dürften materielle Gründe ausschlaggebend gewesen sein.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
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PiR
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von PiR »

Ich habe damals für Victoria an der Holler Landstraße gespielt. Schade, dass es den Platz nicht mehr gibt.

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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Teil 4
Der Eiertanz um das (offizielle) Profitum

Eine Veranstaltung, die für ein (zumal größeres) Publikum sehr attraktiv ist, lässt sich vermarkten. Anstatt bei den Zuschauern um Spenden zu bitten, konnte man Plätze einzäunen oder ummauern und Eintritt erheben. Um die Einnahmen aus Eintrittsgeldern zu steigern, konnte man Ränge und Tribünen bauen. Man konnte dazu in den Stadien auch Gastronomie (Catering) einrichten. Kurz und gut, der Fußball (die Vereine) konnte nicht unbedeutende Einnahmen generieren.

Von den Einnahmen konnte man die Kosten des Spiel- und Trainingsbetriebs finanzieren und - ein weiterer Schritt - Spielern der Ligamannschaft Fahrtkosten und Verdienstausfälle erstatten. Und letzteres konnte man eher sparsam oder aber auch recht großzügig handhaben. Und wo großzügige Kostenerstattung aufhört und Bezahlung für das Fußballspielen anfängt, mögen die Götter wissen; ich weiß es nicht.

Und dann noch das Thema schwarze Kassen aus nicht abgerechneten Eintrittsgeldern, Getränke- und Imbissverkäufen, Sponsorengeldern usw. usw. Damit konnte man, und das war der Hauptzweck, die Bezahlung sowie das An- bzw. Abwerben von Spielern natürlich noch besser und „eleganter“ regeln.

Und das alles gab es im deutschen Fußballschon in den 20er Jahren? Aber ja! Und das war bekannt? Zumindest allen, die es nur wissen wollten. Es war ein offenes Geheimnis, ein System von Lüge und Heuchelei. In Einzelfällen wurden Verstöße gegen das Amateur-Statut aufgedeckt, skandalisiert und auch sanktioniert (der spätere Weltmeister-Trainer Sepp Herberger war unter den „Opfern“). Nach zumeist kurzen Schamfristen wurden Sperren wieder aufgehoben. Und alles ging weiter, wie gehabt.

Und warum wurde in Deutschland das Profitum nicht offiziell eingeführt, wie etwa in Großbritannien (Ende des 19. Jahrhunderts), Österreich, Ungarn, Italien, Spanien (alle in den 20er Jahren)? Auch diese Frage ist nur vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland zu beantworten.
Nach der Novemberrevolution von 1918 schlug das politische Pendel in Deutschland sehr schnell und scharf wieder nach rechts. Anti-westliche Ressentiments fanden Anklang, dazu Revanchistische Vorstellungen bezüglich des Versailler Friedensvertrags und Antisemitismus.

Aus derartigen durchaus einflussreichen politischen Stimmungen heraus wurde das Profitum als „materialistisch“, „westlich-plutokratisch“, „jüdisch-kapitalistisch“, „undeutsch“ usw. strikt abgelehnt.
Hinzu kam, dass etliche Vereine glaubten, mit dem System des inoffiziellen Profitums besser fahren zu können als mit einer offenen Professionalisierung, die dann unter buchhalterische und fiskalische Regelwerke gestellt würde. Die drohende Vergnügungssteuer-Pflicht auf Eintrittskarten wurde diesbezüglich geradezu als Popanz aufgeblasen. Realer waren da schon die Befürchtungen der DFB-Führung, dass ihre Herrschaft über den Fußball ihn Deutschland bei Einführung des Professionalismus Einschränkungen erfahren werde.

Natürlich gab es auch eine starke Front der Befürworter einer offiziellen Professionalisierung. In ihr fanden sich vor allem Vereine aus großen Städten mit einem weltoffenen Milieu. Als vielleicht bestes Beispiel hierfür kann man den FC Bayern München und seinen (jüdischen) Präsidenten Kurt Landauer anführen. Landauer war ein weitsichtiger Mann, der im sportlichen und im wirtschaftlich-organisatorischen Bereich den Anschluss an den internationalen Fußball suchte. Beispielhaft für derartige Bestrebungen standen auch die Frankfurter Vereine Eintracht und FSV oder der Berliner Verein Tennis Borussia. Diese und etliche andere Vereine, in denen vielfacht jüdische Mitglieder, Funktionsträger und Sponsoren eine nicht unbedeutende Rolle spielten, wurden von Rechtsaußen sowie auch von Gegnern der Professionalisierung gerne als „Judenvereine“ bezeichnet, um sie verächtlich zu machen.

1932 schien es so, als hätten sich die Befürworter einer Professionalisierung dennoch durchgesetzt. Es gab einen Grundsatzbeschluss des DFB zur Etablierung einer Profi-Liga. Die Statuten hierfür wollte man im Mai 1933 beschließen. Bekanntlich kam der 30. Januar 1933 dazwischen. Unter den Nazis blieb es bei m als Amateur-Fußball bezeichneten inoffiziellen (Halb-)Profitum.

Es sollte nach 1945 noch bis 1963 (Etablierung der Fußball-Bundesliga) bzw. eigentlich sogar bis 1972 (Abschaffung von Obergrenzen für die Bezahlung von Spielern) dauern, bis sich der Fußball in Deutschland in Sachen Profitum ehrlich machen konnte.

Kommt als Nächstes an die Reihe:

Teil 5
Die Nazi und der Fußball
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Johann Ohneland
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Johann Ohneland »

Toni Tore 2002 hat geschrieben: Ich mich auch. Erinnere mich an Hallenspiele gegen Glück auf. Die hatten immer diese rot-weiß-schwarzen Trikots mit dem Fußball unten drauf. Und an der Holler Landstraße hab ich in der E-Jugend noch gegen Victoria - seinerzeit mit dem blutjungen Malte Müller - gespielt.

Aber erstklassig war Victoria nur ein Jahr in den 40ern in der Gauliga. Oberliga haben die nicht gespielt.
Ah Gauliga wars. Hatte nur mal in Erinnerung, dass die in so einer Ewigen Tabelle auftauchten, in der einfach alle Spiele eingerechnet wurden, die auf dem jeweils höchsten nationalen Ligenlevel ausgetragen wurden.

Und auch noch mal Danke an Dino für seine tollen Beiträge.
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Toni Tore
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Toni Tore »

Johann Ohneland hat geschrieben:[...]einer Ewigen Tabelle [...], in der einfach alle Spiele eingerechnet wurden, die auf dem jeweils höchsten nationalen Ligenlevel ausgetragen wurden.
:shock: Hast einen Link dazu? Das würde mich ja brennend interessieren!
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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Teil 5
Die Nazis und der Fußball

„Machtergreifung“ am 30. Januar 1933; Reichstagsbrand am 27. Februar 1933; „Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat“ am 28. Februar 1933; Reichstagswahl am 05. März 1933, Aberkennung von 81 gewonnen Sitzen der KPD; Ermächtigungsgesetz vom 21. März 1933; Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentum am Gesetz zur Einheit von (Nazi)Partei und Staat am 01. Dezember 1933.
Das waren die wesentlichen Stationen der Etablierung einer faschistischen Diktatur in Deutschland. Begleitet wurden diese Maßnahmen von unverhüllt ausgeübtem Terror der SA-Schlägertruppen, gegen die die Polizei nichts mehr unternahm. Ganz im Gegenteil, die Polizei wurde durch 40.000 SA- und SS-Angehörige sowie 10.000 Angehörige des Stahlhelm (Parteiarmee der Deutsch-Nationalen) verstärkt, die man zu Hilfspolizisten ernannte.

Parallel erfolgte nun die sogenannte „Gleichschaltung“. Die Länder (entsprachen rechtlich den heutigen Bundesländern), die in der Zeitspanne zwischen April 1933 und Januar 1934 als eigenständige politische Gebilde abgeschafft und Reichsstatthaltern unterstellt wurden. Die neben der Nazi-Partei noch verbliebenen politischen Parteien wurden bis Anfang Juli 1933 verboten oder zur Selbstauflösung gezwungen.

In einer Zeitspanne, die ungefähr ab Ende April bis zum Sommer dauerte, erfolgte dann die Gleichschaltung nahezu aller zivilgesellschaftlichen Organisationen (Gewerkschaften, Verbände, Vereine, Jugendorganisationen, …) Soweit diese nicht in entsprechende NS-Organisationen überführt wurden (Gewerkschaften in die Arbeitsfront, Jugendorganisationen in die HJ, …) mussten sie sich gemäß dem „Führerprinzip“ reorganisieren sowie die Nazi-Ideologie in ihre Satzungen und Statuten aufnehmen.

Was bedeutete das nun für den Bereich des Fußballs?

Ermutigt durch die NS-Machtergreifung erließ der DFB erließ bereits im April 1933 eine Anordnung, wonach jüdische Mitglieder nicht weiter führende Stellungen in seinen Landesverbänden und in den zum DFB gehörenden Vereinen auszuüben hätten. Er tat dies ohne Anweisung von Oben (der NS-Reichssportführer wurde erst am 28. April kommissarisch etabliert). Von einem generellen Ausschluss jüdischer Vereinsmitglieder (der später natürlich auch noch kam) war in der Weisung des DFB vom April 1933 nicht die Rede; es ging ausschließlich um Funktionsträger.
Zu erklären ist das nur vor dem Hintergrund des Streits um den Professionalismus. Mit der Kaltstellung jüdischer Funktionsträger, etwa eines (s. Teil 4) Kurt Landauer konnte man die Front der Befürworter des Profifußballs aufbrechen und den Grundsatzbeschluss von 1932 zur Einrichtung eine Profi-Liga zu den Akten legen. Man hat sich also die antisemitische Konjunktur nach der NS-Machtergreifung zunutze gemacht, um eine innerverbandliche Streifrage entgegen der bestehenden Beschlusslage im Sinne der DFB-Führung zu entscheiden.

Natürlich ließ der volle Zugriff der neuen Machthaber auch auf den Fußball und den gesamten Bereich des Sports nicht auf sich warten. Hier standen sich innerhalb der NS-Bewegung allerdings konträre Positionen gegenüber.
Die alte deutsch-völkische Turnbewegung (s. Teil 1) war zwar nach dem ersten Weltkrieg der Sportbewegung gegenüber klar ins Hintertreffen geraten, sie war aber immer noch stark und aufgrund ideologischer Nähe auch in der Nazipartei gut vernetzt. Und so gab es innerhalb der Nazi-Bewegung durchaus starke Fürsprecher dafür, den gesamten Sport in Deutschland unter die Fuchtel der deutsch-völkischen Turner zu stellen. Fußball wäre damit vermutlich von einem Massensport mit großen Zuschauerpotentialen auf das Niveau wehrsportlicher Ertüchtigung verkümmert.

Nun kannten aber die Nazis die propagandistische Wirkung großer Massenevents viel zu gut, als dass sie darauf verzichten mochten, sich die Massenwirksamkeit des Fußballs für sich zu nutzen. Die Turner wurden zwar kräftig gefördert, ihre Turmfeste durch allerhöchste NS-Prominenz aufgewertet, aber den Sport und damit auch den Fußball überließ man ihnen dann doch nicht.

Die Gleichschaltung in den Vereinen und Verbänden des Fußballs verlief nicht anders als in allen übrigen Institutionen und Organisationen; eine zutiefst beschämende Orgie des Opportunismus, von Unterwürfigkeit und menschlicher Gemeinheit. Von wirklich nur verschwindend wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen.

An der Propagandafront bewährte sich der Fußball dann allerdings nicht. Lediglich ein dritter Platz bei der WM 1934 steht positiv zu Buche. Beim Olympischen Fußballturnier 1936 schied die deutsche Mannschaft vor den Augen der versammelten NS-Führungsriege dagegen etwas blamabel im Viertelfinale aus (0:2 gegen Norwegen), was den Reichstrainer Otto Nerz seinen Job kostete.
Zur WM 1938 musst nach der Annektierung Österreichs auf höheren Befehl eine aus deutschen und ehemals österreichischen Nationalspielern gemischte Mannschaft antreten. Obwohl Deutsche und Österreicher seinerzeit Mannschaften von internationaler Klasse stellten, ließen sich Spielweisen und Mentalitäten nicht „auf Kommando“ und „auf die Schnelle“ kombinieren. Gegen die Schweiz gab es nach einem 1:1 im notwendigen zweiten Spiel eine 2:4-Niederlage und das war’s.

Und ein Jahr später war Krieg …

Und als nächstes
Teil 6 Wirtschaftswunder und Fußballwunder
Zuletzt geändert von Dino am 21.07.2015 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Teil 6
Wirtschaftswunder und Fußballwunder

Wer hat ihn nicht gesehen, den Film „Das Wunder von Bern“? In ihm werden zwei Erzählstränge miteinander verwoben, bis sie sich bei der WM 1954 zum Fußballwunder vereinen. Der traumatisierte Kriegsheimkehrer Richard Lubanski hat sich mit seinem Sohn Matthias versöhnt. Sie fahren zusammen nach Bern und erreichen mit Ach und Krach das Wankdorfstadion. Matthias, von Helmut Rahn zu seinem Glücksbringer ernannt, wirft dort Rahn den Ball für einen Einwurf zu. Aus der anschließenden Spielszene heraus fällt dann das siegbringende 3:2.

1954, und das zeigt der Film auch so, waren weder die materiellen Schäden des Krieges schon wieder ganz beseitigt, noch die (heute nennt man das so) kriegsbedingten posttraumatischen Belastungsstörungen. Deutschland (und jetzt reden wir von der Bundesrepublik Deutschland) war eine Gesellschaft im Umbruch, auf der Suche nach einem neuen Selbstverständnis.

Dabei waren mit der West-Integration und der Währungsreform (1949) bereits wichtige Weichen für die rasche wirtschaftliche Erholung gestellt worden. 1950 löste dann der „Korea-Boom ein langanhaltendes Wirtschaftswachstum aus. Die durch den Korea-Krieg angeheizte starke Auslandsnachfrage nach - natürlich - im weiteren Sinne rüstungsrelevanten Produkten brachte Beschäftigung für bis dahin nicht nachgefragte industrielle Kapazitäten. Das führte zum Aufbau von Beschäftigung und damit auch zu einer steigenden Inlandsnachfrage. Konjunktur eben oder „Wirtschaftswunder“.

Der Fußball war in den Westzonen nach dem Krieg recht schnell wieder auf die Beine gekommen, was den Spielbetrieb und das Zuschauerinteresse anbelangte. Und auch international konnte man bald wieder mitmischen. Zwar war die deutsche Nationalmannschaft noch von der WM 1950 ausgeschlossen, doch konnte noch im November des gleichen Jahres mit einem Länderspiel gegen die Schweiz die Verbannung von der internationalen Bühne beendet werden.
Dass die deutsche Nationalmannschaft als krasser Außenseiter zur WM fuhr, dass in Deutschland der Fußball bestenfalls halb-professionell betrieben wurde, dass den Spielern internationale Erfahrung abging, das alles ist hinreichend bekannt.

Wenn das Wunder des WM-Gewinns einen Macher hat, dann wohl Sepp Herberger, den alten Reichs- und nach dem Krieg neuen Bundestrainer. Er hat in akribischer Arbeit die physischen Defizite seiner Spieler kompensiert. Er hat sich über Jahre hinweg sein Spielsystem ausgetüftelt und sich die passenden Spieler dazu geholt (und teilweise umgeschult). Und er hat sich frühzeitig daran gemacht, die seinerzeit schier unbesiegbare ungarische Nationalmannschaft zu studieren, die Innovation in ihrem Spiel zu entschlüsseln und auch für diesen Gegner einen Matchplan zu entwickeln. All das, dazu eine Mischung von Spieler, deren ältere es unbedingt noch einmal wissen wollten, deren jüngere ohnehin vor Ehrgeiz „brannten“ (wie es Herberger ausdrückte). Und Glück, natürlich auch reichlich Glück!

Viel wichtiger als der Sieg bei der WM selbst, war wohl das ungeheure Echo, das er in Deutschland fand, die unglaublichen Reaktionen, die er auslöste, auch in eher fußballfernen Bevölkerungskreisen. Nun soll hier nicht herumpsychologisiert werden, aber das Erlebnis des WM-Sieg von 1954 war wohl so etwas wie ein Akt kollektiver Selbstbefreiung und Selbstbestätigung. Man hatte ja nach einem verbrecherisch begonnenen und geführten Krieg, den man krachend und total verloren hatte, nicht mehr viel, worauf man als Deutsche(r) stolz sein und worauf man ein positives Selbstwertgefühl bauen konnte.

Die Eruption an Gefühlen, die der Sieg von 1954 auslöste, traf die politische Führung der Bundesrepublik völlig unvorbereitet. Man hatte mit einem Sieg bei der WM natürlich nicht gerechnet. Von seiner emotionalen Wirkung in der eigenen Bevölkerung wurde man dann erst Recht völlig überrumpelt. 1954 wäre es einem Bundespräsidenten (damals Heuss) bzw. einem Bundeskanzler (damals Adenauer) nicht im Traum eingefallen zu einem WM-Endspiel zu reisen. Sie beließen es nach dem WM-Sieg zunächst bei sparsamen Glückwunschtelegrammen. Dass sie der Mannschaft einen Empfang mit Lametta bereiten mussten, wurde ihnen erst verspätet klar.
Selbst als es dann eine verspätete Staatsjubelfeier im Berliner Olympiastadion gab, fiel es dem Bundespräsidenten ersichtlich schwer, einen Ton zu treffen, der die begeisterten Zuschauer ansprach.

Auch eine Spätfolge des WM-Sieges von 1954:
Es wurde klargestellt, dass nur die dritte Strophe des Deutschlandlieds als Nationalhymne zu singen sei, die erste (und auch die zweite) dagegen nicht.

Demnächst
Teil 7 Fußball und Fernsehen
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Soccer_Scientist
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Soccer_Scientist »

Dino hat geschrieben: An der Propagandafront bewährte sich der Fußball dann allerdings nicht. Lediglich ein dritter Platz bei der WM 1934 steht positiv zu Buche.
Der Weltmeistertitel war 1934 dem italienischem Faschismus vorbehalten. Interessant dabei sind die jüngsten Erkenntnisse über die Verflechtung von Politik und Sport, sowie der Gewissheit, dass die FIFA-Korruption keine Erfindung von Herrn Blatter ist:
Der italienische Sporthistoriker Marco Impiglia hat in einem 2014 erschienenen Aufsatz die Annahme widerlegt, wonach Mussolini höchstpersönlich für den ersten italienischen Weltmeistertitel gesorgt haben soll. Stattdessen untermauert er die These, dass eine Allianz aus schwedischen und italienischen Sportfunktionären und Schiedsrichtern den Erfolg der italienischen Mannschaft ermöglicht habe.[2] Die Indizienfülle spreche laut Impiglia für eine zu Gunsten Italiens verschobene Weltmeisterschaft: Dabei sieht Impiglia das Grundproblem bereits in der Regelung, dass der italienische Verband entscheidend für die Auswahl der Schiedsrichter verantwortlich war, wodurch unliebsame Schiedsrichter bereits im Vorfeld ausgesondert und jene bevorzugt werden konnten, die bislang bei Spielen der italienischen Mannschaft zu deren Vorteil gearbeitet hatten. Ermöglicht wurde diese Konstellation, indem der Chef des italienischen Organisationskomitees Giovanni Mauro bereits 1932 dem schwedischen Fußballpräsidenten Anton Johansson den Weg in die Regelkommission (International Board) der FIFA ebnete und dadurch die Voraussetzung für eine Gegenleistung bei der Weltmeisterschaft im Jahre 1934 schuf. Tatsächlich entsandte Johansson „nicht den erfahrenen Schiedsrichter Otto Ohlsson zur WM, sondern mit seinem Freund Ivan Eklind einen Schiedsrichter, der laut Impiglia gewillt war, alles zu tun, um Karriere zu machen.“[3] Darüber hinaus entschieden die Veranstalter, die wichtigen Spiele nicht von dem erfahrenen und anerkannten belgischen Schiedsrichter John Langenus pfeifen zu lassen, sondern von Louis André Baert, einem Schiedsrichter, unter dessen Leitung Italien bisher kein Spiel verloren hatte. Neben Eklind und Baert wurden mit dem Tessiner René Mercet und dem Ungarn Mihaly Ivancsics weitere Schiedsrichter berufen, die laut Impiglia leicht zu Gunsten des Erfolgs der Heimmannschaft eingesetzt werden konnten: Baert und Mercet sorgten dafür, dass Italien die beiden Viertelfinalspiele gegen Spanien überstand; sie annullierten reguläre spanische Treffer und ahndeten andererseits die brutale Härte des Gastgebers nicht. Im Halbfinale ließ Eklind indes zu, dass Monti den österreichischen Stürmerstar Matthias Sindelar schwer foulte. Und im Finale verweigerte wieder Eklind den Tschechoslowaken einen Elfmeter und ließ zahlreiche Angriffe auf deren Mittelstürmer Frantisek Svoboda unbestraft. Schiedsrichter-Beobachter war in beiden Fällen der von Impiglia als einer der Drahtzieher der Verschwörung bezeichnete Johansson, zumal dieser nicht nur Mauro verbunden war, sondern auch das faschistische Sportsystem bewunderte und in Schweden propagierte.[4]
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„Ich glaube 2024 wird ein durchgängiges Feuerwerk an guten Nachrichten! :D (OLBurger)

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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Auch der Gewinn der WM 1978 in Argentinien durch die argentinische Mannschaft steht stark unter dem Verdacht, dass er durch massive Einflussnahme der seinerzeitigen argentinischen Militärdiktatur zustande gekommen ist bzw. stark gefördert wurde.
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Teil 7
Fußball und Fernsehen

Fernsehprogramme waren in Deutschland (Bundesrepublik und DDR) seit 1952 zu empfangen. Es gab allerdings zunächst nur sehr wenige private Haushalte mit eigenem Fernseher. Die Fußball-WM von 1954 (wie auch die von 1958), half wesentlich dabei, das Medium Fernsehen in Deutschland massentauglich zu machen, ein weiterer Schub wurde dann 1963 mit der Einführung der Fußball-Bundesliga ausgelöst.

Der Erfolg der Fußball-Bundesliga wurde ganz sicher auch dadurch gefördert, dass im Fernsehen regelmäßig Bundesligaspiele gezeigt wurden. In den „guten alten Zeiten“ allerdings nur selten als Live-Übertragung, sondern im Rahmen von ARD-Sportschau und Aktuellem Sportstudio des ZDF.

Seit der Saison 1965/66 zahlen in Deutschland die Fernsehsender, bis zur Saison 1987/88 waren es stets nur ARD und ZDF, für die Übertragungsrechte Geld. 1965/66 waren es knapp 650.000 Mark für die gesamte BL-Saison. Bis 1987/88, der letzten Saison mit exklusiven Rechten für ARD/ZDF stieg diese Somme auf 18 Millionen DM.
Inzwischen haben Privatsender das Fußballgeschäft weitgehend an sich gerissen. So stieg RTL zur Saison 1988/89 mit 40 Millionen DM ein und ließ sich den Spaß dann bis zur Saison 1991/92 pro Saison immer 5 Millionen DM mehr kosten. Am Ende lag man bei 55 Millionen und verlor die Rechte dennoch an Leo Kirch, der 1992/93 mit 140 Millionen DM einstieg. Der aktuelle Fernsehvertrag mit einem Konsortium (Sky, ARD, Telekom, ZDF und DSF) für die erste und zweite Bundesliga kostet € 628 Millionen pro Spielzeit; Laufzeit 2013 bis 2017.

Es dürfte wohl kein anderes Wirtschaftsgut und geben, für das es über einen Zeitraum von 50 Jahren eine derartige Preissteigerung gegeben hat, wobei die „Preisexplosion“ erst in 2000er Jahren ihre derzeitige Dynamik erfahren hat.
Und dabei liegt die Bundesliga in Sachen Fernsehvermarktung immer noch hinter Ländern wie England, Italien und Spanien zurück. Die englische Premier League etwa wird aus ihrem neuen Vertrag ab der kommenden Saison jährlich 2,3 Milliarden € einnehmen.

Auf jeden Fall haben die Fernsehgelder als insgesamt größter Preistreiber im Fußball gewirkt. Selbst die Wahnsinnssummen, die russische Magnaten und diverse Ölscheichs in ausgesuchte Vereine pumpen, kommen da (bisher) nicht ganz mit.

Dass die Bundesliga, wie auch die anderen europäischen Top-Ligen mit dem großen Geldsegen nun gerade klug umgehen, kann nicht behauptet werden. Die Verteilung der Gelder schafft wirtschaftliche Gefälle, die schon innerhalb der Top-Ligen den sportlichen Wettbewerb vielfach zur Farce werden lassen. Das gesamte Ligasystem darunter wird zudem wirtschaftlich richtiggehend deklassiert. Andererseits kann es sich aber der von den Top-Ligen immer heftiger gedrehten Preisschraube bei den Transferkosten und Spielergehältern nicht entziehen.
Noch nie wurde im Fußball dermaßen viel Geld bewegt wie heutzutage. Noch nie waren die Verteilungsunterschiede so krass. Und noch nie hatten so viele Vereine so große Probleme, ihre jeweilige sportliche Wettbewerbsfähigkeit auch wirtschaftlich abzusichern.

Alle Versuche, dieses Problem beherrschbar zu machen, sind bisher wenig erfolgreich gewesen, ganz egal, ob sie aus dem Fußball selbst kommen (Lizensierung, Financial Fair-play) oder aus der Politik bzw. der staatlichen Rechtsordnung heraus auf den Fußball einwirken (fiskalische Kontrollen und Regularien, Einhegung des Transfersystems usw.).

Der Spitzenfußball wurde durch die Symbiose mit dem Fernsehen und durch die so generierten Gelder zu einer großen Unterhaltungsindustrie und Werbemaschine. Es besteht durchaus die Gefahr, dass der Charakter eines in erster Linie sportlichen Wettkampfs dabei auf der Strecke bleibt. Auf Sicht würde damit dann auch der Unterhaltungswert abnehmen, der die hohen Einnahmen ja erst ermöglicht.

Karl Marx schrieb im ersten Band der „Kapitals“ zur Transformation der Landwirtschaft von der bäuerlichen Produktion landwirtschaftlicher Güter zu einer den Regeln der Kapitalverwertung unterworfen Produktionsweise: „Die kapitalistische Produktion entwickelt … die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter.“

Der heutige von (immer mehr) Fernsehgeldern befeuerte Spitzenfußball verwandelt den sportlichen Wettbewerb zunehmend in einen wirtschaftlichen, der ungebremste und in erster Linie über den Einsatz von (noch mehr) Geld ausgetragen wird. Die Erschließung neuer Märkte (Geldquellen) - etwa in Asien oder durch zusätzliche Wettbewerbe/Spiele - wird ebenso wichtig (oder wichtiger?) wie etwa eine ordentliche Saisonvorbereitung oder die Regeneration für das kickende Personal. Verwertungslogik contra sportliche Logik.

Der (Spitzen-)Fußball läuft Gefahr (oder ist schon dabei) die die Springquellen seines Reichtums zu untergraben, den sportlichen Wettbewerb und die (Gesundheit und Leistungsfähigkeit der) Spieler.
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JanW
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von JanW »

Im Bezug nehmend auf folgendes Video, noch zwei Zeitungsbeiträge der letzten Tage.
Malle hat geschrieben:..sowohl links als auch rechts. Hier soll alles diskutiert werden. Das Thema fehlte mir. Hab zumindest keinen passenden Thread gefunden.
Ich mach mal den Anfang, für JanW:
http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/fussba ... 0b3e4.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Verstöße gegen Fair Play
Ausschluss des FC Ostelbien Dornburg beantragt
Der FC Ostelbien Dornburg ist das schwarze Schaf der Fußball-Kreisliga im Jerichower Land. Seit Monaten sorgt der Verein für Aufsehen. Fast alle Spieler sind dem Verfassungsschutz als Rechtsextreme bekannt. Brutale Fouls, Beleidigungen sowie Gewalt am Spielfeldrand haben dem Verein ebenfalls einen schlechten Ruf eingehandelt. - Reicht das, um den Klub aus dem Punktspielbetrieb auszuschließen? Ja, meinen der Fußballverband Sachsen-Anhalts und der Landessportbund. Nun wurde ein Verfahren angestoßen. Bis zu einer Entscheidung kann der umstrittene Verein weiter spielen.

http://www.berliner-zeitung.de/sport/re ... 42564.html" onclick="window.open(this.href);return false;
15 der 18 Kicker des FC Ostelbien Dornburg sind laut Landes-Verfassungsschutz Rechtsextremisten. Aber es ist nicht so einfach, den Fußballklub aus Sachsen-Anhalt vom Spielbetrieb auszuschließen.
Das sind Augenblicke im Fussball, da fliegen dir richtig die Backsteine in die Fresse !

JanW on Tour - Der Blog
https://bremer1897.wordpress.com


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Juri
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Juri »

Was die anderen drei wohl sind. :?:
Magdeburg sehen und sterben.

radieschen
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von radieschen »

Juri hat geschrieben:Was die anderen drei wohl sind. :?:
Das ist doch wohl logisch: Informanten des VS.
"Wir schätzen die Menschen, die frisch und offen
ihre Meinung sagen -
vorausgesetzt, sie meinen dasselbe wie wir."

Mark Twain

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Roberto
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Roberto »

Die "haben ja nichts gegen Ausländer, aber"

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kalimera
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von kalimera »

Landessportbund wirft rechtsextremen Verein raus
Anhalt hat den von Rechtsextremisten dominierten FC Ostelbien Dornburg ausgeschlossen. Das Votum des Präsidiums war einstimmig.

«Unsere Satzung sieht des Ausschluss eines Mitgliedes bei groben Verstößen gegen sportliches Verhalten oder die Interessen des LSB, insbesondere durch Kundgabe und Duldung extremistischer, rassistischer, fremdenfeindlicher, sexistischer oder homophober Gesinnung im Verein vor», sagte LSB-Präsident Andreas Silbersack. Dies sei im vorliegenden Fall gegeben.
weiter
http://www.nwzonline.de/fussball/landes ... 17247.html

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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Richtig und überfällig!
Solche Typen haben im Sport nichts verloren.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)

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Soccer_Scientist
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Soccer_Scientist »

Ich finde es schon beschämend, dass es so lange gedauert hat und es vorher keine wirksamen Sanktionen gab.
„Ich glaube 2024 wird ein durchgängiges Feuerwerk an guten Nachrichten! :D (OLBurger)

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Schwede
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Schwede »

Ich hätte zwar gerne vorher nochmal den Ground gemacht :wink:, aber prinzipiell war diese Entscheidung ohne Alternative.
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

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