Politik im Fußball

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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Am Ende wird es wohl kommen wie gewöhnlich. Einige der armen Irren, die sich vor dem Capitol und im Capitol selbst ausgetobt haben, wird man schnappen, verurteilen und in den Knast stecken. Nicht dass sie mir deswegen leid täten, aber den Anstifter wird vermutlich ungestraft davonkommen. Und das bedauere ich durchaus. Denn natürlich war Herr Trump der Anstifter; und natürlich bewertet das Strafrecht, auch das amerikanische, die Anstiftung zu Straftaten selbst auch als ein strafbares Delikt.

Dieser durch und durch miese Typ hat während seiner Präsidentschaft nur gelogen, betrogen und Leute aufgehetzt. Dann hat er "seinen" Mob am Ende noch zu den Übergriffen auf das gerade tagende Parlament aufgerufen. Danach hat er dann, um seinen Allerwertesten zu retten, die Stürmung des Kongress-Gebäudes scheinheilig verurteilt, sich von den Krawallbrüdern distanziert und sogar deren Bestrafung gefordert. Am Ende hat er also auch noch seine fehlgeleiteten Gefolgsleute verraten und im Stich gelassen. Ein Judas, viel tiefer kann man kaum sinken.

Ich glaube nicht, dass man es in den USA schaffen wird, den Kerl vor Gericht zu stellen und abzuurteilen, trotz aller seiner politischen Verbrechen, aller seiner sexuellen Übergriffigkeiten und aller seiner Finanz- und Steuerbetrügereien. Sollte es wider Erwarten doch dazu kommen, wäre es die freudige Überraschung schlechthin.-
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
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Johann Ohneland
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Johann Ohneland »

Um philosophisch zu werden: Ich finde da durchaus, dass die westliche Werteentwicklung da mitunter problemamatisch ist. Sie natürlich eine logische Konsequenz des Individualismus als Folge der Industrialisierung, welcher viele Freiheiten, aber eben auch problematische Dinge mit sich gebracht hat. Ein aufgeklärtes Strafrecht könnte durchaus auf die Individualisierung von Schuld verzichten, weil es als (ein) Ziel die Zufügung von Leid hat und da in archaischen Traditionen halb stehen geblieben ist - die meistens sogar weniger gewaltsam waren als unser Knastsystem. Aber letzendlich geht es hier ja nicht nur um eine rechtliche Bewertung, sondern auch um eine politische und soziale. Und da ist es durchaus auch Teil unserer Werteentwicklung, den Blick nicht nur nach unten zu richten. Aber auch unabhängig davon wurde sowohl auf der Kundgebung vor dem Sturm als auch in den letzten vier Jahren explizit (Guiliani: "Trial by combat") und implizit durch die Schaffung eines Klima der Entmenschlichung zu Gewalt aufgerufen. Das ist auch relativ konsistent passend zu zentralen analytischen Ansätzen der westlichen Philosophie als Folge westlicher Werteentwicklung. Seien es Ahrendt, Popper, Benjamin, Nietzsche (natürlich auch Marx, Foucault, Gramsci etc.) oder andere.
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der neue cody
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von der neue cody »

Johann Ohneland hat geschrieben:
09.01.2021 15:38
Um philosophisch zu werden: Ich finde da durchaus, dass die westliche Werteentwicklung da mitunter problemamatisch ist. Sie natürlich eine logische Konsequenz des Individualismus als Folge der Industrialisierung, welcher viele Freiheiten, aber eben auch problematische Dinge mit sich gebracht hat. Ein aufgeklärtes Strafrecht könnte durchaus auf die Individualisierung von Schuld verzichten, weil es als (ein) Ziel die Zufügung von Leid hat und da in archaischen Traditionen halb stehen geblieben ist - die meistens sogar weniger gewaltsam waren als unser Knastsystem. Aber letzendlich geht es hier ja nicht nur um eine rechtliche Bewertung, sondern auch um eine politische und soziale. Und da ist es durchaus auch Teil unserer Werteentwicklung, den Blick nicht nur nach unten zu richten. Aber auch unabhängig davon wurde sowohl auf der Kundgebung vor dem Sturm als auch in den letzten vier Jahren explizit (Guiliani: "Trial by combat") und implizit durch die Schaffung eines Klima der Entmenschlichung zu Gewalt aufgerufen. Das ist auch relativ konsistent passend zu zentralen analytischen Ansätzen der westlichen Philosophie als Folge westlicher Werteentwicklung. Seien es Ahrendt, Popper, Benjamin, Nietzsche (natürlich auch Marx, Foucault, Gramsci etc.) oder andere.
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Johann Ohneland
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Johann Ohneland »

der neue cody hat geschrieben:
09.01.2021 15:51
Johann Ohneland hat geschrieben:
09.01.2021 15:38
Um philosophisch zu werden: Ich finde da durchaus, dass die westliche Werteentwicklung da mitunter problemamatisch ist. Sie natürlich eine logische Konsequenz des Individualismus als Folge der Industrialisierung, welcher viele Freiheiten, aber eben auch problematische Dinge mit sich gebracht hat. Ein aufgeklärtes Strafrecht könnte durchaus auf die Individualisierung von Schuld verzichten, weil es als (ein) Ziel die Zufügung von Leid hat und da in archaischen Traditionen halb stehen geblieben ist - die meistens sogar weniger gewaltsam waren als unser Knastsystem. Aber letzendlich geht es hier ja nicht nur um eine rechtliche Bewertung, sondern auch um eine politische und soziale. Und da ist es durchaus auch Teil unserer Werteentwicklung, den Blick nicht nur nach unten zu richten. Aber auch unabhängig davon wurde sowohl auf der Kundgebung vor dem Sturm als auch in den letzten vier Jahren explizit (Guiliani: "Trial by combat") und implizit durch die Schaffung eines Klima der Entmenschlichung zu Gewalt aufgerufen. Das ist auch relativ konsistent passend zu zentralen analytischen Ansätzen der westlichen Philosophie als Folge westlicher Werteentwicklung. Seien es Ahrendt, Popper, Benjamin, Nietzsche (natürlich auch Marx, Foucault, Gramsci etc.) oder andere.
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Ich akzeptiere deinen Sieg, wenn du mir beim nächsten Treffen im echten Leben ein Bier kaufst :mrgreen:
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von der neue cody »

Johann Ohneland hat geschrieben:
09.01.2021 15:57
der neue cody hat geschrieben:
09.01.2021 15:51

in anderen worten: ich habe gewonnen! hurraaaa :D
Ich akzeptiere deinen Sieg, wenn du mir beim nächsten Treffen im echten Leben ein Bier kaufst :mrgreen:
können wir machen, aber aufgrund der coronalüge, mit der sich die eliten die welt unter den nagel reissen, werden wir uns wohl nie wieder sehen
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Johann Ohneland
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Johann Ohneland »

Sobald wir gechippt sind erlaubt das ZK doch wieder feiern
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BMP
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von BMP »

Euch glaubt doch kein Mensch mehr. :mrgreen:
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Johann Ohneland
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Johann Ohneland »

Vielleicht dann doch wieder ernsthaft. Das hier trifft es recht gut aus der FAZ
_Als Historiker der Revolutions- und Polizeigeschichte sehe ich die gegenwärtigen Vorgänge in Washington in einem besonderen Kontext. Ich beobachte_Trump_schon lange als einen Politiker, der auf eine populistisch gestützte, in Teilen faschistisch geartete Diktatur zustrebt – auch wenn er selbst kein Faschist ist – und dabei eine den zwanziger Jahren und den Nazis ähnliche Methode anwendet: Delegitimierung der Verfassungsinstitutionen, permanente Propagandalügen, effektvoll emotionale Slogans, die Opposition als absolutes Feindbild statt als demokratische Alternative, das System als Ganzes negierend, begleitet von zielstrebigen Machteroberungen, quasi der Gang durch die Institutionen bei der Besetzung von Richterstellen, Hineinregieren in die Verhältnisse der Einzelstaaten, permanente Missachtung verfassungsmäßig gesetzter Grenzen, zuletzt beispielhaft in dem Manipulationsversuch, das Wahlergebnis Georgias von außen her zu ändern.

In den vergangenen Wochen kam höchst alarmierend die Neubesetzung der Schlüsselpositionen bei Militär und_CIA_hinzu. Dort war man hellauf alarmiert, so stark, dass die zehn letzten lebenden Verteidigungsminister mit einer Erklärung vor dem Einsatz des Militärs in der Wahlkampffrage warnten. Das passt zu Trumps mehrfacher Ankündigung, man werde sich am 6. Januar noch wundern.
Dann fand die über die sozialen Medien mobilisierte Massenveranstaltung zeitlich parallel zur konstituierenden Sitzung des Kongresses statt, der die Wahl abschließend sanktionieren sollte. Ich spekuliere mit guten Argumenten darüber, wie Trumps Strategie lautete, wobei man wissen muss, dass er unter anderem mit seinem kriminellen, dann begnadigten Exberater Flynn im Weißen Haus schon einen Disput über die Ausrufung des Notstands hatte: Trump mobilisierte und enragierte die versammelten Massen, bis sie zum Kapitol marschierten – auf seine Aufforderung hin zu dem erklärten Zweck, den schwachen Republikanern zu Hilfe zu kommen. Mit der Wut, in die er sie versetzt hatte, war der Sturm des Parlaments zu erwarten, das hat er einkalkuliert. Er rechnete mit einer vollständigen Handlungsunfähigkeit des Parlaments.

Es wäre die Stunde der Exekutive gewesen

Wenn man die Bilder vom Ansturm im Innern des Kongresses sah, erkannte man, wie die zu schwachen Sicherheitskräfte beständig zurückgedrängt wurden. Hier wirkte wie insgesamt beim Ansturm das Gesetz der Masse in revolutionären Umständen. Und hier halfen keine eigenen Polizeikräfte des Kapitols mehr. Wenn sich solche Massen in Bewegung setzen, kann man sich ihnen mit den regulären, kommunalen Kräften nicht mehr entgegenstellen, es sei denn, man riskierte ein Blutbad. Möglicherweise hätten ganz zu Beginn Wasserwerfer noch geholfen.



Nancy Pelosi, die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, rief um Hilfe der Nationalgarde, doch der Verteidigungsminister lehnte ganz im Sinne Trumps ab, das sei nicht nötig. Trump hielt sich ganz heraus, verfolgte alles am Fernseher und vertraute auf die Dynamik, dass der Angriff im Parlament so weit gehen würde, es völlig handlungsunfähig zu machen – was ja vorübergehend gelang – und zugleich ein unkontrolliertes Blutbad anzurichten. Das wäre die Stunde der Exekutive gewesen: Der Präsident erklärt das demokratische Handlungszentrum für handlungsunfähig und ruft den Notstand aus, um wieder „Ruhe und Ordnung“ herzustellen. Damit wäre er Herr der militärischen Exekutive geworden und der Kongress kaltgestellt, die Zertifizierung der Wahl zugleich wäre verhindert worden – genau der Fall also, den die zehn Verteidigungsminister kommen sahen.

Am Abgrund der Demokratie

Vizepräsident_Mike Pence_hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem er seinerseits eigenmächtig und vorzeitig – vor einem Blutbad – die Nationalgarde rief und die unkontrollierte, aber von Trump erwünschte Eskalation verhinderte. Und die Nationalgarde folgte einer für Trump kontraproduktiven, deshalb großartigen Regie. Sie drängte die Menschen zurück, machte die Treppen des Kapitols frei und stellte die umgerissenen Barrieren wieder auf. Weil das unblutig ablief, konnte Trump nicht mehr militärisch zuschlagen. Er kündigte aber an, dass der Kampf weitergehe, dass er die Wahl nicht verloren habe und dass er die Aufrührer „liebe“ und sie etwas „Besonderes“ seien.

Die Polizei war erst zu schwach ausgestattet, dann blieb sie auf Geheiß der Trump-Regierung untätig. Trump musste die Dynamik der Situation also klar gewesen sein, wenn er einen Massenaufruf zur Protestversammlung mit ihm als Redner veranlasste, während gleichzeitig das schlecht geschützte Parlament tagte. Es kommt nicht darauf an, welche Ziele die Massen konkret verfolgten. Es genügte ihre physische Bedrohungspräsenz und die Chance zu einem Gewaltausbruch, zu dem die „Patrioten“ Trumps instrumentalisiert wurden.



Trump wollte Notstand provozieren

Es fehlte nur der letzte Baustein zur Ausrufung des Notstands, in dem Trump als militärischer Befehlshaber befugt gewesen wäre, alle Ausnahmekompetenzen wahrzunehmen. Dass er die Nationalgarde vor einer an die Wand gemalten Bürgerkriegssituation „gegen Terroristen“ einzusetzen bereit ist, hat er schon bei den „Black Lives Matter“-Protesten bewiesen, als er die Kräfte ungerufen in einen einzelnen Bundesstaat gegen den Protest von dessen Gouverneurin schickte. Sein früherer Verteidigungsminister hatte sich geweigert, militärische Kräfte in Washington einzusetzen, weil das nicht Aufgabe des Militärs sei – und wurde deshalb entlassen. Der neue Verteidigungsminister war demgegenüber willfährig.

Ein Reporter hat die Situation zutreffend eingeschätzt, als er sagte, man sei am Rande des Abgrunds der Demokratie gewesen. Den Amerikanern fehlt in der Regel die Phantasie, wie leicht es ist, mit geschickten Eroberungen in den Institutionen Militär und Polizei sowie mit einem engen Kreis loyaler Genossen ein System auszuhebeln, oder anders gesagt: Sie vertrauen zu fest der Widerstandskraft ihrer Institutionen. Sie können sich nicht vorstellen, dass man diese auch vollständig missachten kann. Jetzt wissen sie, wie leicht es ist, ein Parlament zu stürmen.
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/wa ... eXmNlbEC2g
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Dino
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Das habe ich heute beim Frühstück auch in der FAZ gelesen. Sicher interessant und auch irgendwie schlüssig.
Aber:
Ist der eigentlich nur von (niederen) Instinkten getriebene Kerl in der Lage, so ein doch etwas komplexes Konzept für einen Staatsstreich zu entwickeln und in Szene zu setzen? Da sind einige Zweifel wohl angebracht.
Gibt es in seinem engeren Umfeld Leute, die das für ihn leisten könnten und wollten? Und wenn ja, wer?
Mein Eindruck: Der Stab in Weißen Haus und die Regierungsmitglieder waren/sind nicht für ein dermaßen abenteuerliches Konzept zu haben. Das sind zumeist Opportunisten, die im Sog des Präsidenten ihre eigenen Karrieren vorangetrieben haben, und die jetzt ebenfalls aus Karrieregründen den passenden Absprung suchen.

Wenn es so ein Konzept gegeben hat, hätte man die Realisierung nicht allein den Volldeppen überlassen dürfen, die den Sturm auf das und in das Capitol veranstaltet haben. Da hätte man eine Menge Leute mit klaren Aufträgen gebraucht, um das Chaos im Capitol schneller, überraschender und gründlicher zu veranstalten. Solche Leute hat es aber, mein Eindruck aus allen Videos, nicht gegeben. Das Ganze hat auf mich spontan und planlos gewirkt. Die Besetzer des Capitols schienen mir über ihren „Erfolg“ selbst überrascht und eher ratlos zu sein. Die wussten wenig damit anzufangen, außer zu posieren und Selfies zu machen.

Unverständlich ist und bleibt mir allerdings, dass das Capitol eher nur symbolisch geschützt wurde, obwohl man mit krasser Aggressivität und Militanz des Trump-Mobs rechnen konnte (musste).
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Ganja
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Ganja »

der neue cody hat geschrieben:
09.01.2021 15:27
Johann Ohneland hat geschrieben:
09.01.2021 15:24
Finde ich nicht so schwierig, weil man in dem Fall recht eindeutig sagen kann, wer diese Bedingungsfaktoren maßgeblich beeinflusst hat.
ja, aber bedingungsfaktoren begründen keine verantwortlichkeit beim verursacher der bedingungsfaktoren. das ist eine wichtge unterscheidung.

die verantwortung bleibt allein beim täter. alles andere widerspricht der westlichen werteentwicklung der letzten paar hundert jahre.
solange trump nicht eindeutig dazu aufgeruden hat, gewalt anzuwenden, ist er da nicht schuld dran (falls er doch direkt dazu aufgerufen haben sollte, sieht es natürlich anders aus)
Hier gibts eine ausfuehrliche Diskussion dessen, was gesagt wurde. Muss man nicht viel zu sagen. "Ich bin hier, weil mein Praesident es so will" konnte man immer wieder hoeren.
Persoenlich glaube ich, dass T**** nicht so dumm ist wie es manchmal aussieht. Was ihm im Wege steht ist viel mehr der endlose Narzissmus.

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Re: Politik im Fußball

Beitrag von ewigfan »

Ganja hat geschrieben:
10.01.2021 02:38
der neue cody hat geschrieben:
09.01.2021 15:27
Johann Ohneland hat geschrieben:
09.01.2021 15:24
Finde ich nicht so schwierig, weil man in dem Fall recht eindeutig sagen kann, wer diese Bedingungsfaktoren maßgeblich beeinflusst hat.
ja, aber bedingungsfaktoren begründen keine verantwortlichkeit beim verursacher der bedingungsfaktoren. das ist eine wichtge unterscheidung.

die verantwortung bleibt allein beim täter. alles andere widerspricht der westlichen werteentwicklung der letzten paar hundert jahre.
solange trump nicht eindeutig dazu aufgeruden hat, gewalt anzuwenden, ist er da nicht schuld dran (falls er doch direkt dazu aufgerufen haben sollte, sieht es natürlich anders aus)
Hier gibts eine ausfuehrliche Diskussion dessen, was gesagt wurde. Muss man nicht viel zu sagen. "Ich bin hier, weil mein Praesident es so will" konnte man immer wieder hoeren.
Persoenlich glaube ich, dass T**** nicht so dumm ist wie es manchmal aussieht. Was ihm im Wege steht ist viel mehr der endlose Narzissmus.
Ich gebe dem Herrn Ganja user mit den Aussagen in den letzten beiden Sätzen eine 1+ :-). Wäre der Trump nicht seit März in vielen entscheidenden Momenten Opfer seines überbordenden Narzismus gewesen und hätte er auch nur einen annähernd vernünftigen Umgang mit der Corona-Krise durch kompetentere Leute, als seine Schwiegerbande, zugelassen und wenn er dann womöglich noch einen seriösen Wahlkampf geführt hätte, wären die 74,2 Mio Wählerstimmen pro Trump ganz sicher genug gewesen, um die Wahl zu gewinnen. Die Mobilisierung für Biden ist zu einem sehr großen Teil durch Trumpsche Totalentgleisungen und Demokratieversäumnisse geschehen, weniger durch Leistung der Demokratischen Partei. Dummheit ist nicht sein Problem, mangelndes strategisches Vorgehen auch nicht - ihm ist Ungeduld und Unbeherrschtheit in den Momenten, in denen sein "Hulk-Ego" Überhand gewann zum Verhängnis bei den Wahlen geworden.
ewig währt am längsten!

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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Das Ermuntern von Rechtsradikalen aller Spielarten, das hemmungslose Hetzen gegen politische Gegner, Andersdenkende und Minderheiten als "Demokratieversäumnisse" zu bezeichnen, ist wohl eine gewaltige Untertreibung.
Dieser Mensch hat sich vom Beginn seiner Präsidentschaft an als höchst aktiver und bösartiger Feind von Demokratie und Menschenrechten profiliert und auch aktiv betätigt. Wie weit er dabei zu gehen bereit war, hat er dann am 6. Januar nun wirklich unmissverständlich klar gemacht.
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Johann Ohneland »

https://youtu.be/nz-zWeqtVo8

Vielleich ist das auch noch ganz hilfreich zur Einordnung, wer da (auch) verantwortlich ist. Die gesamte feige Republikaner Bagahe, die erst die Keule aufgehetzt hat und nun nach zivilem Umgang schreit.
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von BöllerB »

Die Rückkehr der Fans. Der traditionelle Fußballjahresrückblick zeigt viele Faninitiativen sowie einige üble rassistische, antisemitische und sexistische Vorfälle

https://jungle.world/artikel/2021/51/di ... r-der-fans

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Re: Politik im Fußball

Beitrag von BöllerB »

Statement des VfL Osnabrück zu den Corona Demonstrationen.
OFFENER BRIEF AN DIE „CORONA-PROTESTIERER“ – SOLIDARITÄT MIT DEN GEGENDEMONSTRANTEN!
https://www.vfl.de/2022/01/07/offener-brief-corona/

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BMP
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von BMP »

Danke! "Lila-Weisse-Affenscheisse". Da trägt ein Fußballverein mal gesellschaftliche Verantwortung. Volle Zustimmung.
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Feuerlein »

Respekt. Sehr guter Text.
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von Dino »

Es ist zu begrüssen, das sich ein Sportverein in dieser Frage klar positioniert. Da wird ein Beispiel gegeben, dem durchaus weitere Vereine nacheifern sollten.
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von der neue cody »

ich finde den text scheisse aber könnt ihr euch ja eh denken
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Re: Politik im Fußball

Beitrag von InMemoriamWernerFuchs »

Großartig Osnabrück! So muss das sein. Und der VfB Oldenburg bekam es seinerzeit nicht einmal hin, sich von der AFD zu distanzieren. Gut, ist zeitlich natürlich was her… Aber schön zu sehen, dass sich halt doch genügend Vereine ihrer gesellschaftlichen Bedeutung bewusst sind. Auch der Podcast mit den beiden Jecken von der VC ist sehr reflektiert.

Trotzdem: Für euch soll’s Mandarinen regnen😉

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