Um eine staatliche Besteuerung ging es mir nicht, wenn gleich sie auch nicht unsinnvoll sein kann, da durchs Glückspiel durchaus negative gesellschaftliche Folgen (evt. Spielsucht) entstehen können. Dennoch wollte ich im Rahmen des Wettskandals die Vereine, Verbänden und Ligen als eigentliches Opfer ausmachen. Im Grunde genommen wird auf das Produkt Fußball gewettet und im günstigsten Fall entsteht für den Fußball keine negativen Konsequenzen daraus. Anders als zB bei Pferdewetten, wo das Wetten ein elementarer Bestandteil der Veranstaltung ist und somit für den Veranstalteter und die Teilnehmer durchaus Synergieeffekte entstehen, ist dieser Effekt beim Fußball schwächer ausgeprägt. Es mag sein, dass er in Asien und/oder Großbritannien durchaus zum Tragen kommt, was sich hinsichtlich der Kosten von Übertragungsrechten bzw. der allgemeinen Präsenz des Fußball (und damit auch Trikotverkäufe etc.) auswirkt, da dort der Markt durchaus anders funktioniert als in Deutschland.der neue cody hat geschrieben:wie, umsatzbeteiligung, für wen?
generell ist umsatz (=wetteinsatz) bei sportwetten natürlich etwas anderes als erwirtschaftetes geld. schließlich bleiben ich meine über 90 prozent des einsatz (wettgewinne) wieder an die kunden. hinzu kommen noch bonuskosten und andere abgaben
frankreich, deutschland und italien deutschland scheinen die einzigen länder zu sein, die das nicht begriffen haben (sie besteuern den umsatz anstatt des roghewinns, bzw. deutschland plant das)
Die Wettanbieter kennen das Risiko, da es zum Geschäft dazu gehört, auch wenn es für sie höchst ärgerlich ist, denn immerhin wird ihr Gewinn geschmälert und die ganze Branche in ein schlechtes Licht gerückt, wenn mit unfairen Mitteln gewettet wird und es ist in ihrem eigenem Interesse Manipulationen zu erschweren.
Insgesamt ist eine Gewinnausschüttung von 90% schon sehr hoch. Beim Lotto 6 aus 49 beträgt sie gerade einmal 50%. Dahingehend wäre es sinnvoll, vielleicht einen Teilbetrag (ca. 3-5%), den Verbänden, Ligen und Vereinen zukommen lassen, die diesen Betrag in höhere und kontinuierliche Spielergehälter und eine bessere Vergütung der Schiedsrichter investieren. Das würde natürlich nicht die Spielmanipulationen ganz verhindern, sondern lediglich die Bereitschaft, auf unmoralische Angebote einzugehen, senken und somit auch in Preis für eine Spielmanipulation in die Höhe treiben.
Sportwetten zu verbieten oder sie massiv zu beschränken, würde nur den illegalen Wettanbietern nutzen. Die Folgen für den Sport wären wohl um einiges drastischer als dieser Wettskandal, da die Gelder kaum noch zu kontrollieren wären.