Nu wird es aber Zeit: WM 2014

[der neue cody]

Mensch stelle sich vor, dass jemand im Rahmen eines Bundesligaspieltags abgestochen oder angeschossen werden würde. .

hmm auf diese vorfälle sollte in zukunft unbedingt hingewiesen werden, wenn in wenigen wochen wieder die bekannte aktive fußballfans-/ultras-paranoia ausbricht.

wenn man mal drüber nachdenkt, zeigt das ganz anschaulich, wie schizophren und dumm und unverhältnismäßig die panikmache ist

[Senf]

Mensch stelle sich vor, dass jemand im Rahmen eines Bundesligaspieltags abgestochen oder angeschossen werden würde. .

hmm auf diese vorfälle sollte in zukunft unbedingt hingewiesen werden, wenn in wenigen wochen wieder die bekannte aktive fußballfans-/ultras-paranoia ausbricht.

wenn man mal drüber nachdenkt, zeigt das ganz anschaulich, wie schizophren und dumm und unverhältnismäßig die panikmache ist

Das wiederum fände ich ziemlich dumm. Immerhin handelt es sich dort zumeist um Ordnungswidrigkeiten (Pyrotechnik) und Straftaten von geringerem Rang (einfache Körperveletzung, Landfriedensbruch, Nötigung). Die Leute brauchen halt was zum darüber reden und das wird geliefert. Es gibt hierbei viele Positionen, angefangen von Vereinszugehörigkeit und somit ein großes Spektrum an unterschiedlichen Meinungen. In diesen Diskurs klinken sich dann auch gerne Scharfmacher wie Wendt ein, um davon zu profitieren.

Bloß über die negativen Vorfälle während einer WM möchten die wenigsten reden. Schließlich seien ja alle Schlandfans miteinander durch das Band der Nation verbunden. Auch dort ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei den Spielen der DFB Auswahl zu suchen. Deswegen existiert dort auch kein entsprechend großer Markt für solche Meldungen. Das ist nicht dumm oder schizophren, sondern wirtschaftlich erfolgreicher.

[der neue cody]

Bloß über die negativen Vorfälle während einer WM möchten die wenigsten reden. Schließlich seien ja alle Schlandfans miteinander durch das Band der Nation verbunden. Auch dort ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei den Spielen der DFB Auswahl zu suchen. Deswegen existiert dort auch kein entsprechend großer Markt für solche Meldungen. Das ist nicht dumm oder schizophren, sondern wirtschaftlich erfolgreicher.

das ist die spannende frage, warum ist ein mord oder totschlag und eine schießerei bei einem fanfest eine randnotiz und bei einem BL-spiel eine kleine rangelei mit bullen (die womöglich auch noch von den bullen angezettelt wurde) eine riesengroßer skandal.

ich denke gar nicht daß da so ein kalkül wie von dir beschrieben hintersteckt, das klingt ein bißchen nach verschwörungstheorie. eine bessere antwort weiß ich allerdings auch nicht

[Ggaribaldi]

Also hilft hier eine nationalisierte Grundstimmung kriminelle Vorfälle im Umkreis von Fussballspielen im rechten und nicht überdramatisierten Licht darzustellen ?

[Soccer_Scientist]

das ist die spannende frage, warum ist ein mord oder totschlag und eine schießerei bei einem fanfest eine randnotiz und bei einem BL-spiel eine kleine rangelei mit bullen (die womöglich auch noch von den bullen angezettelt wurde) eine riesengroßer skandal.

Vermutlich ist das in Bremen einfach kein großes Ding mehr.

[Frank aus Oldb]

* * * *

[der neue cody]

4 schneeflocken, aha

[Senf]

Bloß über die negativen Vorfälle während einer WM möchten die wenigsten reden. Schließlich seien ja alle Schlandfans miteinander durch das Band der Nation verbunden. Auch dort ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei den Spielen der DFB Auswahl zu suchen. Deswegen existiert dort auch kein entsprechend großer Markt für solche Meldungen. Das ist nicht dumm oder schizophren, sondern wirtschaftlich erfolgreicher.

das ist die spannende frage, warum ist ein mord oder totschlag und eine schießerei bei einem fanfest eine randnotiz und bei einem BL-spiel eine kleine rangelei mit bullen (die womöglich auch noch von den bullen angezettelt wurde) eine riesengroßer skandal.

ich denke gar nicht daß da so ein kalkül wie von dir beschrieben hintersteckt, das klingt ein bißchen nach verschwörungstheorie. eine bessere antwort weiß ich allerdings auch nicht

Da steckt kein Kalkül dahinter. Das wäre ebenso absurd, wie der Medienlandschaft zu unterstellen, dass sie für Nationalismus sorgen würde, um die Bevölkerung in prekären Verhältnissen ruhig zu stellen, sodass sie auch das Gefühl haben dürfen auch mal dazu gehören zu können. Der Umkehrschluss ist der Fall, die Menschen wollen dazugehören - das ist auch irgendwie ein menschliches Bedürfnis. Die Menschen möchten im diesem Fall eben das lesen und das wiederum nicht. Dies schafft den entsprechenden Markt für die Berichterstattung im Rahmen der WM. Wenn dies nicht der Fall sein sollte wäre es mir auch schleierhaft, warum zB Schwarz-Rot-Goldene Klobürsten etc produziert werden. Darüberhinaus wäre ein weiterer Erklärungsansatz, dass die Journalisten auch Menschen sind, die dazugehören (wollen).

[Johann Ohneland]

Hinzufügen könnte man vielleicht noch, dass Journalisten und Sportjournalisten im Speziellen sich auch einfach gerne mal die Welt machen, wie sie sie gerne haben würden. Wunderbar feststellbar in einem außersportlichen Umfeld war das im Rahmen des arabischen Frühlings. Das wurde dann einfach zu einer prowestlichen-Twitter-Rebellion verklärt, völlig unabhängig davon, ob die Leute in der Realität wirklich über Twitter kommuniziert haben oder sie vorallem sauer über die Steigerung der Lebensmittelpreise waren. Ich will da jetzt auch gar nicht mit Diskurstheorie rumnerven, aber es gibt gluab ich schon bestimmte Deutungsmuster sportlicher und weltgeschichtler Ereignisse, die sich einfach irgendwann verselbstständigen (z.B. Die völlig alberne Debatte um Robben von zwei Jahren). Sei es aus finanziellem Eigeninteresse (Die Öffentlich-Rechtlichen wären bei ihren Hohen Investitionen schön blöd zu negativ zu berichten), vielleicht auch eigenem Fantum oder sonst was. Das geht dann so lange gut, bis die Realität den ganzen Spaß dann doch wieder einholt und sich alle auf ein mal Fragen, was da gerade passiert ist. Wobei es natürlich auch noch den Kampagnenjournalismus der Springer-Presse gibt, die wunderbar Geld damit verdient, erst Helden zu erschaffen und sie danach einfach fallen zu lassen.

Summa summarum: Von Kalkül würde ich auch nicht ausgehen, aber durchaus von einer großen Menge an Unbedarftheit und Inkompetenz seitens vieler Medienvertreter, die sich in einem Anflug von Größenwahn zu den Deutern der Weltgeschichte aufschwingen und dabei weder nach rechts noch nach links schauen und einfach ihr Interpretationsschema durchziehen.

[Gryphos]

Ich frage mich weiterhin, wie viel von derartigen Vorfällen, es auf einem gewönhlichen Samstagabend gibt? Wenn man dort Deutschlandweit alle Vorfälle dieser Art zusammenträgt lässt recht schnell ein Gewalt- und Alkoholproblem konstruieren. Genau so kann, wenn man das unbedingt möchte, im Extremfall eine Progromstimmung herbeirreden, wobei dies hier keiner tat. Es soll lediglich verdeutlichen, dass sich immer ein Haar in der Suppe finden lässt. Manchmal muss halt länger suchen. Mir wäre es lieber, wenn auch beim Ligafußball weniger Dramatisierung gäbe, als das man jetzt anfängt WM-Riot hochzustilisieren.

[Frank aus Oldb]

mir ist gerade eingefallen, als wir 1990 weltmeister geworden sind war ich wachhabender
in einer flugabwehrraketenstellung das waren noch zeiten...

[Johann Ohneland]

@ Grpyhos:

Absolut. Wollte auch nur auch noch mal auf den Bias in der Berichterstattung hinweisen.

Und selbst wenn man alle Daten zusammenträgt kann - "objektiv" - eigentlich kein Gewalt- und Alkoholproblem in Deutschland konstruiert werden kann. Wir haben seit Jahren konstante bzw. zumeist sinkende Zahlen im Bereich der Gewaltkriminalität. Soweit ich weiß lag die Anzahl der vollendeten Tötungsdelikte irgendwo bei 1.500 pro Jahr, wobei ich jetzt nicht weiß wie viel davon Körperverletzungen mit Todesfolge waren. Dürfte aber eher gering sein der Anteil. Würde jetzt ins blaue vermuten, dass Tötungsdelikte wie in der Form in Bremen daher maximal rund ein bis zwei mal in Deutschland pro Wochenende stattfinden, vielleicht sogar seltener, was bei 82 Millionen Menschen im internationalen Vergleich schon extrem wenig ist. Aber gut. Deutschland hat ja auch eine Mordrate, die sich ungefähr auf dem Niveau eines Vororts von Los Angeles bewegt. Ändert aber nix daran, dass eine Dauergefährdung durch Tötungs- und Morddelikte dennoch erfolgreich konstruiert werden kann. S.h. Schillpartie vor einem Jahrzehnt oder so. Ähnlich verhällt es sich ja bei der Ultra-Diskussion. Betrachtet man die Fallzahlen, fragt man sich, welches Problem da eigentlich genau in der Masse bestehen soll, hindert aber Medien und Politik trotzdem nicht daran, Fußballfans außerhalb einer WM als Sicherheitsproblem zu konstruieren, während sie während der WM Repräsentanten deutscher Weltoffenheit und Entspanntheit werden. Beide Wahrnehmungen greifen zu kurz und verwässern den Blick fürs Wesentliche...

PS: Sorry fürs Klugscheißen... Ist mein Arbeitsbereich, da kann ich dann die Finger immer selten ruhig halten

[Malle]

In der Nacht des Endspiels zeigt sich: In Argentinien sind Übergänge von der fröhlichen Fußball-Freude zu herber Gewalt fließend.

http://www.berliner-zeitung.de/wm-2014/ ... 14668.html" onclick="window.open(this.href);return false;

[Firaball97]

Endlich is die WM zu Ende und man kommt wieder vor 24:00 Uhr ins Bett .

[ParaRoxy]

In der Nacht des Endspiels zeigt sich: In Argentinien sind Übergänge von der fröhlichen Fußball-Freude zu herber Gewalt fließend.

http://www.berliner-zeitung.de/wm-2014/ ... 14668.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Im Laufe der Jahrzehnte sollen rund 250 Menschen von wildgewordenen Hinchas getötet worden sein.

Wie viele Jahrzehnte denn 3? 12? 1,000? manmanman

Nach meiner Denke geht die Nummer vor Allem dahin, dass eine Gesellschaftliche Gruppe gesucht und gefunden wird vor der man sich genüsslich ekeln, oder wegen mir, von der man sich abgrenzen kann um sich seiner eigenen Gutartigkeit und honorigen Persönlichkeit zu versichern.

"Ja, wir machen ja auch mal Faxen, aber SO tief sinken wir nicht." So ein Reflex funktionier aber nur in soweit, als da jemand ist, oder zumindest vermutet wird auf den man dann auch mit dem Finger zeigen kann.

Bei einem Ereigniss wie der WM, die ja per Definition ein großes Fest von uns Allen ist, bei dem wir unsere Jungs in Brasilien anfeuern, ist das dann gar nicht so einfach. Will man sich als Journalist offen hinstellen und beschreien was gerade eh keiner hören will? Wohl eher nicht, zumindest in den sogenannten Leitmedien unserer Zeit die vom Durchschnittsmichel verkonsumiert werden.

Augenfällig wurde das in jüngster Vergangenheit v.a. bei der WM im eigenen Land. Etwa bei der Hahnebüchenen Kampagne der Bild, gegen die Titanic nach der Vergabe an Deutschland ("Dieser Mann will uns die WM kaputt machen").

Wer pisst schon in das Boot in dem er selber drin sitzt? Das braucht wohl im Regelfall mehr Mut als unsere Journallie aufbringen kann.

[Firaball97]

Bei der Humba hätte ich mir auch ein Sch. Sv Meppen gewünscht .

[Gryphos]

@ Johann_Ohneland: Die Statistik bzgl. der Mordrate ist absolut glaubwürdig. Das böse Deutschland ist da sicherlich eines der sichersten Länder der Welt. Aber speziell im Fußballkontext wird immer wieder deutlich, dass Zahlen gern einmal frisiert werden mittels Zählmethoden oder auch besonderen Interpretationsweisen.

[ParaRoxy]

die haben doch wohl nicht getrunken?

[Feuerlein]

puh 2 jahre noch bis zur em... viel zu lang. erst ma den 14.11. vorgemerkt, em qualispiel in bremen gg gibraltar^^ das wird sicher witzig^^

[Firaball97]

Am 3.9 gegen Argentinien in Düsseldorf