Ein Präsi für die UEFA

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Dino
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Ein Präsi für die UEFA

Beitrag von Dino »

UEFA-Präsident Johansson will seine bereits 16jährige Amtszeit um weitere 4 Jahre verlängern . Er stellt sich beim UEFA-Kongress im Januar 2007 zur Wiederwahl. Manche Leute können eben einfach nicht loslassen. Seine öffentliche Begründung für diese erneute Kandidatur: Er befürchtete bei einem Verzicht auf die Fortsetzung seiner Präsidentschaft unter anderem eine Schwächung der UEFA gegenüber der G14, (eine Interessengemeinschaft von inzwischen 18 euräischen Spitzenvereinen). Sicherlich ist das Wirken der G14 ein ernsthaftes Problem für den europäischen Vereinsfußball . Aber ob es da gerade den Herrn Johansson braucht?

Ich wüsste jedenfalls nicht, welches Profil er sich bisher in 16 Amtsjahren hinsichtlich wesentlicher Probleme des europäischen Vereinsfußballs zugelegt hat.

Das Thema einer Lizenzierung der Teilnehmer an den Europawettbewerben zur Verhinderung wenigstens der allerschlimmsten Wettbewerbsverzerrungen ist unter ihn nicht vorangekommen. Vereine, etwa in Italien oder Spanien, die nach normalen Maßstäben längst pleite sind, dürfen finanziell weiterhin unseriöse große Räder drehen und dadurch dann in den europäischen Wettbewerben sportlich und finanziell absahnen.

Gegenüber etwa einem Roman Abramovic führt die UEFA bisher auch nur Eiertänze auf, obwohl der inzwischen bei 2 in europäischen Wettbewerben aktiven Klubs als maßgeblicher Finanzier und Macher aktiv ist. Und er ist inzwischen nicht mehr der Einzige!

Der „italienische Sumpf“ hätte längst schon auf die Tagesordnung der UEFA gehört. Sie hätte den italienischen Verband diesbezüglich längst an die Kandare nehmen müssen. Findet aber alles nicht statt.

Beckenbauer wird gegen „seinen Freund“ Johansson nicht antreten. Michel Platini wird es dagegen wohl tun. Von ihm hat man, auch wenn das schon etwas zurück liegt, immerhin ein paar vernünftige Überlegungen zu den o. g. Problemen gehört. Aber genau das wird ihn vermutlich die Mehrheit kosten. Der DFB wird jedenfalls mit „Augen zu und weiter so“ abstimmen.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
(Albert Camus)

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Dino
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Allons mon Michel Platini!

Beitrag von Dino »

Eine Verbreiterung der Teilnehmerschaft an der CL zugunsten der bisher schwach vertretenen Verbände bei gleichzeitiger Beschränkung der Teilnehmerzahl aus den großen Profiligen. Das wird zur Zeit in der Presse als Kern des Programms von Michel Platini vermeldet. Platini will Ende Januar 2007 UEFA-Präsident werden und tritt gegen den derzeitigen Präsidenten Lennart Johansson an, der noch eine Amtszeit absolvieren möchte.
Das Programm Platinis dürfte für eine Vielzahl von kleineren Verbänden mit (noch) nicht so finanzstarken Ligen durchaus attraktiv sein und Platini damit sicherlich Stimmen einbringen. Ob genug, wird man sehen. Der DFB jedenfalls wird sicherlich für Johansson stimmen. Ich dagegen ...

Ansonsten ist Platini – soweit man darüber zur Zeit etwas aus der Presse erfährt – gegen den Fernsehberweis, aber für Tor-Kameras.

Stern.de:
Michel Platini will den europäischen Fußball stark verändern, falls er zum Uefa-Präsidenten gewählt wird. In einem Interview mit dem stern sagte der ehemalige Kapitän der französischen Nationalmannschaft: "Ich will nicht alles ändern, aber einiges, was meiner Meinung nach nicht gut läuft."

Sport orf:
Der 51-jährige Franzose möchte die Champions League dahingehend reformieren, dass die europäischen Topligen künftig nicht mehr bis zu vier Teilnehmer stellen können und damit auch kleinere Länder leichter in die lukrative Gruppenphase aufsteigen können.
"Italien, England, Deutschland und Spanien sollten je drei Klubs in der Champions League haben, damit sich mehr Teams aus anderen finanzschwächeren Ligen auch mit den Topvereinen messen können", erklärte Platini seinen Reformvorschlag für Europas Eliteliga.
"Es nehmen im Moment einfach nicht genug Meister an diesem Bewerb teil. Meine Mission ist es, den Fußball zu beschützen, und ich glaube, dass jeder von der Idee, dass mehr Ligen, Länder und Klubs an der UEFA Champions League partizipieren sollten, profitieren wird. Auch für die Sponsoren wäre es interessanter, wenn mehr Länder teilnehmen."


Stern.de:
Platinis Reform würde den Vereinen kleinerer Länder mehr Geld bringen. "Wenn das Geld aus der Champions League nicht immer an dieselben Klubs geht, sondern auch polnische, rumänische oder bulgarische Vereine davon mehr bekommen, erhöhen wir doch den Wettbewerb. Diese Klubs können sich bessere Spieler leisten, sie spielen gegen die Stars von Real oder Chelsea, machen damit ihre Fans glücklich, können ihre Stadien modernisieren, den Fußball in ihren Ligen entwickeln."

Mit seinen Reformplänen geht Platini auf Konfrontationskurs zur G14, der Lobby der 18 wichtigsten Klubs in Europa. "Ich bewundere die großen Klubs, aber nicht eine solche Vereinigung." Die G14 sei eine Gruppierung, die den Fußball bestimmen möchte - "das kann ich nicht akzeptieren". Die Champions League gehöre nicht der G14 allein. Er sei zwar gegen diesen Interessenverbund, aber bereit, mit den großen Klubs zusammenzuarbeiten.

Torkameras sollen Schiedsrichtern helfen
Auch auf dem Spielfeld strebt Platini wesentliche Veränderungen an. Er sei zwar gegen den Video-Beweis, damit nicht "Spieler, Trainer und Schiedsrichter jedes Foul oder jedes Abseits am Bildschirm diskutieren", das zerstöre das Spiel. Platini sprach sich aber im stern-Interview für den Einsatz von Torkameras aus.


Ansonsten: Kaiser Franz will den Job nicht machen. Den vom Blattersepp auch nicht.
Sagt er jedenfalls ...
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Ol25
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Beitrag von Ol25 »

Neue Pläne für Champions League - Platini rückt von Versprechen ab
Nur zwei Monate nach seiner Wahl zum Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ist Michel Platini von einem seiner zentralen Wahlkampf-Versprechen offenbar wieder abgerückt.
Nach einem Bericht des «kicker» (Montag-Ausgabe) soll die Anzahl der Vereine in der Champions League künftig doch nicht auf drei Teilnehmer pro Land begrenzt werden. Dies gehe aus einem Papier hervor, das unter anderen dem Vorstandschef des deutschen Meister FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, von der UEFA zugesandt wurde.

Bislang stellen die drei Spitzenreiter der UEFA-Fünfjahreswertung (England, Spanien, Italien) bis zu vier Teilnehmer in der Fußball- Königsklasse. Platini hatte angekündigt, Vereinen aus kleineren Verbänden den Zugang zur Champions League zu erleichtern und dafür den Zugang für Top-Clubs zu beschränken. Dies hätte auch Auswirkungen auf die Bundesliga gehabt, die derzeit zwei fixe Startplätze hat und einen Qualifikanten entsenden kann. Beim Wahl-Kongress im Januar in Düsseldorf hatte Platini wohl auch viele Stimmen aus den so genannten kleinen Ländern erhalten.

Dennoch soll der Modus der Champions League reformiert werden. In der Qualifikation könnten demnach künftig schon Vertreter aus den Spitzenverbänden aufeinander treffen. «Es wird schwieriger für die deutschen Clubs. Da kriegst Du in Zukunft die erste Garde», sagte Rummenigge. Bislang spielte der Bundesliga-Dritte in der letzten Qualifikationsrunde gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner. Mit einer Entscheidung ist nicht vor September zu rechnen. Eine Umsetzung ist nicht vor der Saison 2009/10 geplant.

Quelle: dpa

Veröffentlicht: 26.03.2007 - 13:43 Uhr

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