Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Die Fußballabteilung und der Gesamtverein

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Dino
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Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Dino »

Im Verlauf der letzten zwei Jahre sind etliche Konflikte und Probleme im Verein und im engeren Umfeld sowie zwischen dem Verein und der Fanszene aufgebrochen bzw. eskaliert. Mögen diese Konflikte und Probleme auch auf durchaus unterschiedliche Gründe, Ursachen und Unstimmigkeiten zurückzuführen sein, so stimmt es bedenklich, wie wenig sie aufgearbeitet und vielleicht sogar befriedet werden. Es entsteht viel eher der Eindruck, dass sie sich zu einem ganzen Berg von Konflikten, Problemen und ungelösten Aufgaben und Zuständigkeiten türmen.
Ich verfolge das alles eher von Außen, aus einer räumlichen Distanz und bei nur gelegentlicher engerer Kommunikation mit Leuten, die dichter am Verein und an den Vorgängen im Verein und im Umfeld dran sind.
Dennoch möchte ich hier in loser Folge Feststellungen und Eindrücke zum Zustand des VfB zur Diskussion stellen. Mir ist schon bewusst, dass meine Eindrücke und Schlussfolgerungen nicht die eines Insiders sein können, der interne Vorgänge und handelnde Personen wirklich (gut) kennt. Das trifft aber auch auf die meisten Leute in Oldenburg (Stadt und Land) zu, die sich in irgendeiner Weise für den VfB interessieren, vielleicht sogar ein persönliches Verhältnis pflegen. Es sollte einem Verein wie dem VfB nicht egal sein, wie er auf interessierte Außenstehende wirkt, was für ein Image sich da entwickelt (hat).

Ich fange mal mit einem Besuch auf der Vereins-HP des VfB an.

Ruft man auf der Homepage des VfB die Geschäftsstelle auf, dann grinst einen weiterhin Herr Doll als Geschäftsführer an. Unter ihm stehen dann Stefan Wulf („Administration und Spielbetrieb“), Holger Hoffmann („Sicherheit“) und Fabian Speckmann („Medien/Öffentlichkeitsarbeit“).
Nun ist (oder besser gesagt: „wurde“) Benjamin Doll wegen eines unsäglichen Vorfalls in Hamm vor nunmehr beinahe zwei Jahren und seiner Verurteilung dafür inzwischen zurückgetreten. Reichlich spät, geradezu überfällig, aber immerhin.

Der von mir geschätzte Stefan Wulf hat meines Wissens schon vor einigen Monaten seine Tätigkeit in der Geschäftsstelle beendet. Zu den Gründen kann ich nichts sagen. Von einem Nachfolger hat man - bisher jedenfalls - noch nichts gehört.

Holger Hoffmann ist jemand, für den man sich als VfBer wegen seiner nicht gerade wenigen drastischen Entgleisungen eigentlich nur noch schämen kann. Ein Bock, den man zum Gärtner macht, indem man ihn als Sicherheitsbeauftragten agieren lässt

Und Fabian Speckmann sollte sich spätestens jetzt und im Licht der Affäre um Herrn Doll einmal selbst fragen, ob es sich verträgt, gleichzeitig als Sportjournalist und Vereinsbeauftragter für Medien und Öffentlichkeitsarbeit tätig zu sein. Wer sich diese Frage stellt, kommt fast schon automatisch auf die richtige Antwort, dass es zwei nicht miteinander vereinbare Ämter sind.

Bezeichnend also, dass die Köpfe auf der Geschäftsstellen-Seite entweder schon gar nicht mehr aktuell sind oder aber dort erst gar nicht stehen dürften, weil sie aus durchaus unterschiedlichen Gründen für ihre Vereinsämter ungeeignet sind.
Die ausstehende Aktualisierung der HP ist dabei eigentlich noch das geringste Problem, wenngleich es bezüglich der Position des Geschäftsführers ganz sicher nicht von allzu viel gutem Geschmack zeugt, Herrn Doll dort weiter grinsen zu lassen.

Klar ist aber leider, dass die Geschäftsstelle mit ihren Leerstellen und ihren Fehlbesetzungen in einem Zustand steckt, den man nur als dysfunktional bezeichnen kann. Und diese Dysfunktionalität ist nicht auf die Geschäftsstelle beschränkt. Sie zieht deutlich weitere Kreise.

Demnächst dann etwas zum Vorstand und der Frage nach der Führung des VfB.
„Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
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radieschen
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von radieschen »

Die VfB Vereins-HP ist bei mir schon lange gelöscht..... :!:
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ihre Meinung sagen -
vorausgesetzt, sie meinen dasselbe wie wir."

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hamaha
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von hamaha »

Immerhin hat man es geschafft nach einigen Monaten die zu GVO gewechselte Dartabteilung von der Homepage zu nehmen. Wer ist eigentlich beim Verband als Fanbeauftragte:r angegeben?

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Soccer_Scientist
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Soccer_Scientist »

Das Fanforum wurde damals abgeschaltet, weil der Verein zukünftig auf "moderne Alternativen" (sic!) setzen wollte. Daher gehe ich davon aus, dass uns in Kürze etwas spektakulär Modernes erscheint, mit dem unsere Fan-Augen zum Leuchten gebracht werden sollen.
„Ich glaube 2024 wird ein durchgängiges Feuerwerk an guten Nachrichten! :D (OLBurger)

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Frank aus Oldb
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Frank aus Oldb »

was mich traurig mach ist das es nie wieder so sein wird wie "früher", und mit dem früher
meine ich nicht das es eine ewigkeit her ist. alles ist vergänglich, anscheinend auch der VfB.
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von JanW »

Vom Gefühl her würde ich sagen, das den VfB Verantwortlichen wenig daran gelegen ist daran was zu ändern. Aber es ist eben nur ein Gefühl.
Das sind Augenblicke im Fussball, da fliegen dir richtig die Backsteine in die Fresse !

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hamaha
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von hamaha »

Vom Feeling her habe ich ein schlechtes Gefühl.

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soccer
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von soccer »

Es ist in der Tat so, dass im gesellschaftlichen (und auch staatlichen/politischen) Geschehen sich Mitbürger zunehmend kritisch artikulieren. Man denke an die Querdenker, Klimaaktivisten, Sozialkritiker und Besserwisser. Diese Entwicklung wird insbesondere durch die sozialen Medien gefördert.
Dieser Trend trifft natürlich auch den VfB.
Dass andere Oldenburger Vereine davon kaum betroffen sind, ist leicht zu begründen, will ich hier aber nicht tun.
Ich bin ein "durchschnittlicher" VfB-Fan, der in Oldenburg guten Fußball sehen will, mehr nicht!
Organisatorische oder vereinspolitische Geschehnisse innerhalb des Vereins nehme ich lediglich im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten wahr. Natürlich mache ich mir auch zu Diesem oder Jenem meine Gedanken - mehr aber nicht. Sollte mich das stärker tangieren, würde ich das Gespräch mit Vereinsoffiziellen suchen oder versuchen, im Verein eine Funktion zu erreichen.
Was ich nicht mache, ist "außerparlamentarische Opposition" zu betreiben oder gar meinen Verein öffentlich zu diskreditieren. Das wird andernorts schon genug getan.
Ich gehe davon aus, dass vereinsseitig dieses Forum auch gelesen wird und die hier aufgeworfenen Kritikpunkte als Verbesserungsvorschläge aufgegriffen werden.
Dann wäre auch schon viel geholfen.
Die hier vorgetragenen Aspekte sehe ich als Hinweise an den Verein, nicht damit nachzulassen,
die Vereinsarbeit zu optimieren!
Verbunden werden auch die Schwachen mächtig!

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Frank aus Oldb
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Frank aus Oldb »

...dass vereinsseitig dieses Forum auch gelesen wird und die hier aufgeworfenen Kritikpunkte
als Verbesserungsvorschläge aufgegriffen werden.... ...nicht damit nachzulassen,
die Vereinsarbeit zu optimieren!...
da gehe ich auch stark von aus. das hat die letzten jahre ja auch schon gut geklappt.
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Soccer_Scientist
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Soccer_Scientist »

soccer hat geschrieben:
10.01.2021 10:35
Ich gehe davon aus, dass vereinsseitig dieses Forum auch gelesen wird und die hier aufgeworfenen Kritikpunkte als Verbesserungsvorschläge aufgegriffen werden.
Meiner Erfahrung nach werden vorgetragene Kritikpunkte nicht als Verbesserungsvorschläge begriffen, sondern als Angriffe auf die Vereinsführung wahrgenommen. Anstatt in einen offenen Dialog zu gehen, werden Barrikaden rechts und links hochgezogen und trotzig mit dem Finger auf Andere gezeigt.
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Dino
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Dino »

Fabian Speckmann hat mir mitgeteilt, dass er im Verlag neue Aufgaben im Bereich Administration, Planung, Produktion übernommen hat, und nur noch in Ausnahmefällen mit „Schreiben“, d. h. als Journalist zu tun hat. Damit wäre die Unvereinbarkeit der Aufgabe eines Sportjournalisten mit der Tätigkeit als Presse- und Öffentlichkeitbeauftragter des VfB künftig wohl nicht mehr gegeben. Man wird sehen, was da noch an Ausnahmefällen anfällt.
Mit war bisher jedenfalls nicht bekannt, dass Fabian neue Aufgaben übernommen hat. Nach meinem Kenntnisstand war er bisher der Mann, der im HR, Sonntagsblatt usw. die VfB-Berichterstattung gemacht hat.
Ich wünsche ihm für die neuen Aufgaben eine glückliche Hand!
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ewigfan
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von ewigfan »

soccer hat geschrieben:
10.01.2021 10:35
Es ist in der Tat so, dass im gesellschaftlichen (und auch staatlichen/politischen) Geschehen sich Mitbürger zunehmend kritisch artikulieren. Man denke an die Querdenker, Klimaaktivisten, Sozialkritiker und Besserwisser. Diese Entwicklung wird insbesondere durch die sozialen Medien gefördert.
Dieser Trend trifft natürlich auch den VfB.
Dass andere Oldenburger Vereine davon kaum betroffen sind, ist leicht zu begründen, will ich hier aber nicht tun.
Ich bin ein "durchschnittlicher" VfB-Fan, der in Oldenburg guten Fußball sehen will, mehr nicht!
Organisatorische oder vereinspolitische Geschehnisse innerhalb des Vereins nehme ich lediglich im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten wahr. Natürlich mache ich mir auch zu Diesem oder Jenem meine Gedanken - mehr aber nicht. Sollte mich das stärker tangieren, würde ich das Gespräch mit Vereinsoffiziellen suchen oder versuchen, im Verein eine Funktion zu erreichen.
Was ich nicht mache, ist "außerparlamentarische Opposition" zu betreiben oder gar meinen Verein öffentlich zu diskreditieren. Das wird andernorts schon genug getan.
Ich gehe davon aus, dass vereinsseitig dieses Forum auch gelesen wird und die hier aufgeworfenen Kritikpunkte als Verbesserungsvorschläge aufgegriffen werden.
Dann wäre auch schon viel geholfen.
Die hier vorgetragenen Aspekte sehe ich als Hinweise an den Verein, nicht damit nachzulassen,
die Vereinsarbeit zu optimieren!
Diesen Beitrag kann ich aus vollem Herzen unterstützen. So sehe ich viele Dinge auch. Leider hat sich aber in der Vergangenheit Einiges ereignet, das den Frust auf Seiten vieler sehr treuer Fans zu einem recht ansehnlichen Berg angehäuft hat. Da haben einzelne Personen ihren Beitrag zu geleistet und dazu haben auch einige Male Verhaltensweisen und Reaktionen von Funktionsträgern und Gremien des Vereins beigetragen. Das führt aber ganz sicher nicht dazu, dass ich mich vom Verein abwende und Alles schwarz sehe.
Die beiden aktuellen "Themen" bitte ich einmal aus dieser Perspektive zu betrachten: Ich glaube nicht, dass hier unter uns Usern auch nur einer ist ( ich natürlich eingeschlossen ), der weiß, wann der ehemalige GF den Vorstand, AR und Gesellschafter der GmbH über das Geschehen und den Prozeß in Hamm informiert hat. Zum Verhalten von B.D. muß sich jeder ein eigenes Bild machen, sein langes Schweigen zu den Vorfällen hat bei mir nur seine Position geschwächt und für mich ist sein Geständnis ein Geständnis, auch wenn er es selbst widerrufen haben sollte. Ich bin selbst Vater zweier Töchter und ich wäre definitiv eher unschuldig ins Gefängnis gegangen, als als verurteilter Vergewaltiger mit einem "Deal" durchs Leben zu gehen, den ich meinen Töchtern nie erklären könnte. Aber über Funktionsträger des VfB (und auch der GmbH) werde ich in dem aktuellen Thema sicher nur urteilen, wenn ich weiß, wann und in welcher Form sie selbst und durch wen über den ekligen Fall in Hamm, den Prozeß und das Urteil in Kenntnis gesetzt wurden.
Zu unserem Sicherheitsbeauftragten vielleicht soviel. Seine Entgleisung in den sozialen Medien sind für mich untragbar. Wäre er bei einem anderen Verein, würde ich vermutlich grinsen und meine dummen Kommentare dazu machen. Da er aber nun einmal unser Sicherheitsbeauftragter ist, schüttele ich ungläubig den Kopf und frage mich, wie tief man als Person noch sinken will? Andererseits bin ich hier auch wieder an dem Punkt, dass ich mich frage, warum bei aller angebrachten Kritik der letzten Jahre niemand anderes gesagt hat: "Ich mache das. Ich bin bereit mich für den Verein in die Aufgabe zu werfen und diesen undankbaren Job auszufüllen." Gekommen ist dazu immer nur Kritik. Meist sehr berechtigt, aber nie ein ernsthafter Vorschlag, wie man es anders hätte lösen/besetzen können. Das Recht zur Kritik hat jedes Mitglied, jeder Fan und jeder Besucher des VfB. Aber ich glaube, dass wir auch die Verpflichtung haben sachlich mit unseren Funktionären umzugehen. Ich habe da tatsächlich den Appell an euch alle mit den Menschen, die ihre Zeit für unseren Verein opfern, die ehrenamtlich ihren persönlichen Lebensstil einschränken und die im Zweifel auch immer ihr eigenes Portemonnaie belasten so zu behandeln, wie sie es auch wirklich verdient haben. Hier wirklich mal vielleicht so lange warten, bis man die Chance auf ein paar Worte hatte. Vielleicht berechtigten Zorn und Empörung über Personen und ihr Handeln von unserem Verein trennen und anderen Handeln weiter das Vertrauen schenken. Und, der Aufruf geht auch an mich, selbst ehrenamtlich tätig werden.
ewig währt am längsten!

!!! E G A L !!! A N G R I E P E N !!!

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ewigfan
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von ewigfan »

soccer hat geschrieben:
10.01.2021 10:35
Es ist in der Tat so, dass im gesellschaftlichen (und auch staatlichen/politischen) Geschehen sich Mitbürger zunehmend kritisch artikulieren. Man denke an die Querdenker, Klimaaktivisten, Sozialkritiker und Besserwisser. Diese Entwicklung wird insbesondere durch die sozialen Medien gefördert.
Dieser Trend trifft natürlich auch den VfB.
Dass andere Oldenburger Vereine davon kaum betroffen sind, ist leicht zu begründen, will ich hier aber nicht tun.
Ich bin ein "durchschnittlicher" VfB-Fan, der in Oldenburg guten Fußball sehen will, mehr nicht!
Organisatorische oder vereinspolitische Geschehnisse innerhalb des Vereins nehme ich lediglich im Rahmen meiner beschränkten Möglichkeiten wahr. Natürlich mache ich mir auch zu Diesem oder Jenem meine Gedanken - mehr aber nicht. Sollte mich das stärker tangieren, würde ich das Gespräch mit Vereinsoffiziellen suchen oder versuchen, im Verein eine Funktion zu erreichen.
Was ich nicht mache, ist "außerparlamentarische Opposition" zu betreiben oder gar meinen Verein öffentlich zu diskreditieren. Das wird andernorts schon genug getan.
Ich gehe davon aus, dass vereinsseitig dieses Forum auch gelesen wird und die hier aufgeworfenen Kritikpunkte als Verbesserungsvorschläge aufgegriffen werden.
Dann wäre auch schon viel geholfen.
Die hier vorgetragenen Aspekte sehe ich als Hinweise an den Verein, nicht damit nachzulassen,
die Vereinsarbeit zu optimieren!
Diesen Beitrag kann ich aus vollem Herzen unterstützen. So sehe ich viele Dinge auch. Leider hat sich aber in der Vergangenheit Einiges ereignet, das den Frust auf Seiten vieler sehr treuer Fans zu einem recht ansehnlichen Berg angehäuft hat. Da haben einzelne Personen ihren Beitrag zu geleistet und dazu haben auch einige Male Verhaltensweisen und Reaktionen von Funktionsträgern und Gremien des Vereins beigetragen. Das führt aber ganz sicher nicht dazu, dass ich mich vom Verein abwende und Alles schwarz sehe.
Die beiden aktuellen "Themen" bitte ich einmal aus dieser Perspektive zu betrachten: Ich glaube nicht, dass hier unter uns Usern auch nur einer ist ( ich natürlich eingeschlossen ), der weiß, wann der ehemalige GF den Vorstand, AR und Gesellschafter der GmbH über das Geschehen und den Prozeß in Hamm informiert hat. Zum Verhalten von B.D. muß sich jeder ein eigenes Bild machen, sein langes Schweigen zu den Vorfällen hat bei mir nur seine Position geschwächt und für mich ist sein Geständnis ein Geständnis, auch wenn er es selbst widerrufen haben sollte. Ich bin selbst Vater zweier Töchter und ich wäre definitiv eher unschuldig ins Gefängnis gegangen, als als verurteilter Vergewaltiger mit einem "Deal" durchs Leben zu gehen, den ich meinen Töchtern nie erklären könnte. Aber über Funktionsträger des VfB (und auch der GmbH) werde ich in dem aktuellen Thema sicher nur urteilen, wenn ich weiß, wann und in welcher Form sie selbst und durch wen über den ekligen Fall in Hamm, den Prozeß und das Urteil in Kenntnis gesetzt wurden.
Zu unserem Sicherheitsbeauftragten vielleicht soviel. Seine Entgleisung in den sozialen Medien sind für mich untragbar. Wäre er bei einem anderen Verein, würde ich vermutlich grinsen und meine dummen Kommentare dazu machen. Da er aber nun einmal unser Sicherheitsbeauftragter ist, schüttele ich ungläubig den Kopf und frage mich, wie tief man als Person noch sinken will? Andererseits bin ich hier auch wieder an dem Punkt, dass ich mich frage, warum bei aller angebrachten Kritik der letzten Jahre niemand anderes gesagt hat: "Ich mache das. Ich bin bereit mich für den Verein in die Aufgabe zu werfen und diesen undankbaren Job auszufüllen." Gekommen ist dazu immer nur Kritik. Meist sehr berechtigt, aber nie ein ernsthafter Vorschlag, wie man es anders hätte lösen/besetzen können. Das Recht zur Kritik hat jedes Mitglied, jeder Fan und jeder Besucher des VfB. Aber ich glaube, dass wir auch die Verpflichtung haben sachlich mit unseren Funktionären umzugehen. Ich habe da tatsächlich den Appell an euch alle mit den Menschen, die ihre Zeit für unseren Verein opfern, die ehrenamtlich ihren persönlichen Lebensstil einschränken und die im Zweifel auch immer ihr eigenes Portemonnaie belasten so zu behandeln, wie sie es auch wirklich verdient haben. Hier wirklich mal vielleicht so lange warten, bis man die Chance auf ein paar persönliche Worte hatte, so groß ist unser Verein nicht und so unnahbar sind die handelnden Perionen nicht. Vielleicht berechtigten Zorn und Empörung über Personen und ihr Handeln von unserem Verein trennen und anderen Handelnden weiter das Vertrauen schenken. Und, der Aufruf geht auch an mich, selbst ehrenamtlich tätig werden.
ewig währt am längsten!

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Critter
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Critter »

Ewig das stimmt ja leider nicht ganz so. Es haben viele Menschen versucht einen Fuß in die festgefahrenen Strukturen zu stellen und wurden allerdings nicht ernst genommen, oder raus gemobbt. Man hat soviele Menschen in den letzten Jahren gesehen, die sich einbringen wollten, nach kurzer Zeit aber aufgegeben haben und sogar dem Verein ganz den Rücken gekehrt haben. Ich finde das sehr bezeichnend, dass es in dieser elitären Struktur überhaupt nicht um das große Ganze geht, sondern nur um persönliches Geltungsbewußtsein.

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Marcel
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Marcel »

Finde ewig hat da etwas gutes geschrieben.

Ansonsten wird es Zeit das wieder Spiele stattfinden...
Sektion Hessen 8)

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Dino
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Dino »

Führung definiert sich zunächst einmal über Ziele, Mittel und Maßnahmen. Danach über Methoden und Instrumente.

Ich möchte diesbezüglich auf den Bereich des Leistungsfußballs eingehen, zu dem für mich die Erste Mannschaft und der leistungsorientierte Nachwuchsbereich zählen. Schon die Frage nach den Zielen des VfB (der Fußball GmbH) ist leichter gestellt als beantwortet. Saisonbezogen wird man den Klassenerhalt als Mindestziel benennen, dazu noch die Platzierung in einer bestimmten Region der Tabelle. Richtet man den Blick ein Stück weiter, dann wäre zunächst die dauerhafte Absicherung der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Liga eine sinnvolle Zielvorgabe.
Ich rede hier bewusst (noch) gar nicht von irgendwelchen höheren Zielen, weil schon hier die Frage gestellt werden muss, wie es beim VfB um die notwendigen Bedingungen für eine dauerhafte Zugehörigkeit zur RL Nord, bzw. für die vierthöchste Spielklasse (künftige Reformen schon mal einbezogen) bestellt ist. Im Einzelnen muss man dafür auf jeden Fall folgende Themen bewerten:

• Wirtschaftliche Grundlagen
• Strukturelle und organisatorische Bedingungen
• Spielstätte
• Positionierung des VfB nach Außen / Kommunikation
• Nachwuchsbereich

Es ist bekannt, dass der VfB erst im Verlauf der Saison 2018/19 mit einer Art von Notoperation am offenen Herzen vor einer Insolvenz bewahrt werden musste. Der Eintritt von insgesamt 5 privaten Gesellschaftern in die VfB Fußball GmbH wurde Ende Mai vergangenen Jahres verkündet. Die Gesellschafter haben zusammen knapp € 1 Million für 49% der Gesellschaftsanteile der GmbH eingezahlt. Es wurde dazu gesagt, dass man damit „die Finanzierbarkeit des Fußballs sicherstellen und das Risiko des Gesamtvereins minimieren konnte, ohne dass der Verein dabei an Einfluss verloren hätte“ (der damalige Vorsitzende des Aufsichtsrats und Mitgesellschafter H.-G. Oltmanns lt. NWZ vom 29. 05. 2019).

So weit, so gut. Ich halte die Ausgliederung der Ersten Mannschaft und ihrer wirtschaftlichen Seite in die GmbH der Sache nach für richtig und geradezu zwingend, da es sinnvolle und verantwortbare Alternativen nicht gab und auch weiterhin nicht gibt.
Und die privaten Gesellschafter sind keine „Investoren“, die mit ihren Einlagen Geld verdienen wollen. Sie sind Geldgeber aus Verbundenheit mit dem VfB, die Dank dafür verdienen, dass sie sich diese Verbundenheit sehr viel Geld kosten ließen.

Wie es inzwischen und nach fast schon einem Jahr mit Corona um die wirtschaftliche Lage der GmbH, d. h. um das Verhältnis laufender Kosten zu den entsprechenden Einnahmen bestellt ist, weiß ich nicht. Vielleicht mache ich mir mal die Mühe (und wende ein paar Euro dafür auf), um mir vom Bundesanzeiger die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung der VfB Fußball GmbH zum 30. 06. 2020 übermitteln zu lassen. Bis dahin hoffe ich mal das Beste!

Strukturell und organisatorisch scheinen mir die Dinge weitaus weniger eindeutig und nachhaltig geregelt zu sein. Es stellt ein zumindest mittelgroßes Problem dar, einen Verein wie den VfB über ehrenamtliche Kräfte zu führen.

Klaus Berster hat nach dem Abschluss des GmbH-Projekts im Mai 2019 erklärt, sein Amt als Vorsitzender des Vorstands wieder abgeben zu wollen, was er dann allerdings erst rd. ein Jahr später vollzogen hat. Man muss aber wohl davon ausgehen, dass es seit Ende Mai 2019 nicht gelungen ist, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Weder aus dem Kreis der Vorstandsmitglieder noch von „Außen“ wurde bisher ein neuer Vorstandsvorsitzender gefunden; die Position ist seit Mai dieses Jahres unbesetzt.

Man könnte einwenden, dass die Erste Mannschaft ja in die GmbH ausgelagert wurde, und dass diese schließlich einen angestellten hauptamtlichen Geschäftsführer hat (dass diese Stelle derzeit unbesetzt ist, wird sicherlich nicht von Dauer sein), der dann auch die Führungsverantwortung trägt.

Damit würde man aber zwei gewichtige Umstände übersehen.

Die GmbH ist ein wirtschaftliches Strukturelement im und für den Verein. Was sportliche Ziele und grundsätzliche Festlegungen anbelangt steht sie im Dienst des Vereins und nicht an seiner Stelle. Sollte es anders sein, würde der Schwanz mit dem Hund wedeln.

Die bisherige personelle Besetzung der Geschäftsführerstelle war nicht dafür geeignet und wohl auch nicht dafür vorgesehen, dass von dieser Stelle aus eine Führungstätigkeit für den Leistungsfußball wahrgenommen werden sollte. Der bisherige Geschäftsführer hat neben dem Einwerben von Sponsoren im Wesentlichen organisatorische und administrative Aufgaben erledigt. Dass er darüber hinaus operativ und eigenverantwortlich agiert hat, war zu keiner Zeit zu erkennen. Ich schließe das auch aus.

Allein schon die Betrachtung der obersten Ebene macht klar, dass es erhebliche Probleme mit der Wahrnehmung von Führungs- und Organisationsverantwortung gibt, die auch nicht unbedingt verschwinden werden, wenn für derzeit unbesetzte Positionen neue Leute gefunden werden. Man betrachte nur die Wechsel an der Vereinsspitze im Verlauf der letzten 10 Jahre, dann wird man erkennen, dass in der ehrenamtlichen Führung ein großes Risiko liegt, dass bestenfalls mal durch einen richtigen Glückstreffer (zeitweilig) zu überwinden ist.

Ich habe es mal mit „Spielstätte“ umschrieben, aber natürlich geht es um die altbekannte leidige Stadion- und Flutlichtfrage. Wird sie weiterhin auch auf Sicht unlösbar bleiben, wird der VfB wettbewerblich zunehmend an Boden verlieren und rechts und links noch von allen möglichen hochgejazzten „Dorfvereinen“ überholt werden.

Mit dem wenig für attraktive Fußballerlebnissee geeignetem Marschweg und der Alexanderstraße als Back-up für Flutlichtspiele wird es für den VfB schon in der Viertklassigkeit auf Dauer nicht gut laufen können. Die Frage, ob Verbandsvorschriften irgendwann einmal dazu führen, dass dann in Oldenburg gar keine regelkonforme RL-Spielstätte mehr vorhanden ist, scheint zwar für’s Erste entschärft zu sein, ist aber beileibe nicht endgültig vom Tisch.

Die Spielstätten-Frage sollte beim VfB also weiterhin auf höchster Ebene auf der Liste der dringenden Themen stehen. Sie steht natürlich in einem direkten Zusammenhang mit dem Themenkomplex „Positionierung des VfB nach Außen / Kommunikation“

Mehr dazu und zum Thema Nachwuchsbereich, wenn ich mal wieder Zeit und Lust habe.
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Dino »

Um sich ein realistisches Bild vom Standing des VfB in der Stadt Oldenburg und im Oldenburger Land zu verschaffen, ist es hilfreich, mal den Blick zu regionalen Nachbarn zu werfen, hier und jetzt einmal nach Meppen und nach Osnabrück. Natürlich unterscheiden sich beide Städte, ihr Umland eingeschlossen, in einigem deutlich von Oldenburg, so dass Vergleiche - wie fast immer - etwas hinken. Dennoch springt es einem ins Auge, dass in beiden Städten das Standing der örtlichen leistungsorientierten Fußballvereine ein ganz anderes ist als in Oldenburg.
In beiden Städten gab es zumindest Zeiten, in denen der SV Meppen bzw. der VfL Osnabrück sich durchaus (weitgehend) selbstverschuldet am Rande von Insolvenzen bewegt haben. In beiden Fällen haben aber die Städte nicht lange gezögert. Sie haben sich massiv an der wirtschaftlichen Sanierung beteiligt, in erster Linie durch Übernahme des Stadions und aufwendige bauliche Investitionen bzw. einen massiven Erwerb von Anteilen an der Stadiongesellschaft. Es würde zu weit führen, das hier in Einzelheiten zu beschreiben, aber das öffentliche wirtschaftliche Engagement war (ist) in beiden Fällen mehr als beachtlich.

Dass in Oldenburg etwas auch nur annähernd Vergleichbares weder stattgefunden hat, noch (derzeit jedenfalls) überhaupt auch nur vorstellbar wäre, dürfte jedem klar sein, an dem das Hin- und Her in der Stadionfrage der letzten schätzungsweise mehr als 30 Jahre nicht spurlos vorbeigegangen ist. Die letzte größere Investition am Marschweg war 1996 die Erneuerung und Vergrößerung der zu der Zeit bereits maroden Tribüne für € 4 Millionen, die dann durch das bekanntlich wenig funktionale Zeltdach gekrönt wurde. Die Reparatur der Bodenabsenkungen (Untergrund alte Mülldeponie) 2011/12 mit der Erneuerung der Tartan-Laufbahn war ebenso wenig eine Maßnahme zugunsten des Fußballs, wie die Verlegung einer Drainage 2019, die den Platz für ein Landesturnfest herrichten sollte, das dann wegen Corona ausfiel. Dass die Drainage auch dem Fußball zugutekommt, ist eher ein Kollateralnutzen.

Das ist so, obwohl der VfB, was sein Engagement im Leistungsfußball anbelangt, in der Stadt durchaus eine ähnliche Rolle spielt, wie der SV Meppen und der VfL Osnabrück in ihren Städten. Es sind jeweils die einzigen Vereine, die „schon immer“ ihren Platz im Profi-Fußball gesucht haben und das auch weiterhin tun. Auch wenn der VfB zurzeit ein ganzes Stück davon entfernt ist, sich als Kandidat für die 3. Liga profilieren zu können, trifft es doch prinzipiell weiterhin auf ihn zu.
Fragen wir nach dem „Warum“, kommt die Stadtpolitik ins Spiel. In Oldenburg, so mein Eindruck, will die gegenwärtig mit dem VfB so wenig in Berührung kommen wie möglich. Sie verspricht sich von irgendeinem Engagement für den VfB zurzeit jedenfalls keinerlei politische Dividende, sprich Wählerstimmen. Nicht mal ein gewisses Entgegenkommen, eine gewisse Offenheit kann ich derzeit von Seiten der Stadt, Politik und Verwaltung, gegenüber den Wünschen und Nöten des VfB ausmachen. Der „kalte“ Verweis auf die Alexanderstraße, sollte der VfB mal gezwungen sein, unter Flutlicht zu spielen, hat das unmissverständlich klar gemacht.
Politik ist, Politiker sind immer, auch ein Stück weit opportunistisch, zumal in einer Demokratie. Das Thema VfB und Spielstätte ist aus Sicht der Stadtpolitik kein Thema, das für Wählerstimmen steht, eher im Gegenteil. Wäre es anders, verhielten sich die Akteure der Stadtpolitik auch anders.

Der VfB hat leider eine bereits lange Geschichte von Ungeschicklichkeiten, Fehlern und Unterlassungen, was seinen Ruf in der Stadt und im Umkreis anbelangt. Das betrifft im Übrigen nicht nur die politische Seite, das betrifft leider auch nicht ganz wenige potenzielle oder ehemalige Sponsoren und das betrifft, und das ist vielleicht das Schlimmste, von allem, auch eine breite Öffentlichkeit, die den VfB als wenig seriösen Verein wahrnimmt, der gerne viel fordert, selbst aber kein verlässlicher Akteur ist. Das dabei auch Missgunst und Neid eine Rolle spielen, ist offensichtlich, ändert aber wenig an dem Befund und daran, dass der VfB über Jahre hinweg immer wieder offene Flanken geboten hat.

Drei Dinge muss man also als Realität anerkennen und sich damit dann konstruktiv auseinandersetzen.

Erstens: Der VfB hat - zum erheblichen Teil selbstverschuldet - kein gutes Ansehen bei der Stadt und in weiten Teilen der Öffentlichkeit.

Zweitens: Dieser Umstand ist ein gewaltiges Hindernis für eine sportliche und wirtschaftliche Stabilisierung sowie für eine Entwicklung des VfB, die es - eines Tages - wieder möglich macht, andere Ziele ins Blickfeld zu nehmen als „nur“ die Zugehörigkeit zur RL Nord.

Drittens: Neben den laufenden wirtschaftlichen und sportlichen Aufgaben ist die Aufgabe, die eine Vereinsführung angehen muss, und zwar konzeptionell und mit langem Atem, die Verbesserung des Ansehens des VfB und die Wiederherstellung derzeit zerrütteter Verhältnisse in Richtung Politik, Verwaltung, Wirtschaft/vergrätzte Sponsoren und Öffentlichkeit. Erst wenn der VfB wieder als positives Element, als zumindest potenzieller Gewinn für Oldenburg wahrgenommen wird, darf er wieder darauf bauen, Gehör und Unterstützung in und um Oldenburg zu finden, nicht nur in Worten, sondern auch durch Taten und Geld.

Um so einen Prozess einzuleiten und voranzutreiben braucht der VfB Leute mit anerkannter Integrität und persönlichem Ansehen in seinen Gremien und als Ansprechpartner. So, wie die Dinge liegen, müssen sie ja ihre persönliche Reputation einsetzen, um die massiven Defizite des Vereins in dieser Hinsicht zu kompensieren.

Um es deutlich zu sagen: Ich spreche keinem, der dem VfB aktuell in Leitungs- oder Aufsichtsfunktionen dient, in irgendeiner Weise Integrität und Ehrbarkeit ab. Ob die Herren (Damen sind ja leider nicht dabei; ein Mangel, der korrigiert werden sollte!) das nötige Gewicht an öffentlichem Ansehen mitbringen, das der VfB für die gerade beschriebene Aufgabe nötig hat, kann ich nicht bewerten. Das müssen sie sich schon selbst fragen und in den Gremien und sonstwo besprechen.
Klar sollte aber sein, dass es diesbezüglich um sehr viel geht, um sehr viel an Zukunftsmöglichkeiten für den VfB.

Und klar sollte auch sein, dass es nicht hilfreich ist, einem in seinen Möglichkeiten und in seinem persönlichen Gewicht (s. o.) deutlich zu beschränkten „Geschäftsführer“ diese Aufgabe zu überlassen. Zumal auch nicht einem „Geschäftsführer“, der ganz offensichtlich Kontakte pflegt, die für den VfB in keiner Weise zuträglich sind.
Um Missverständnisse zu vermeiden, ich spreche hier nicht von den Umständen, die den Rücktritt des bisherigen Geschäftsführers verursacht haben. Diese Angelegenheit gehört hier eher nicht zum Thema.
Fortsetzung irgendwann demnächst, kann aber etwas dauern.
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von AufstiegVfB »

Wenn Du hier Vergleiche des VfB mit dem SVM und dem VfL OS anstellst, darfst Du nicht vergessen, dass es in MEP und OS weder Bundesligavereine im Basket- noch im Handball gibt und hier erhebliche Sponsorengelder abgegriffen werden.
Außerdem gibt es in OS und MEP keine fußballerische Konkurrenz. Im Emsland und auch im Osnabrücker Land besitzen der SV und der VfL das allgemein anerkannte Primat. Beide Regionen stehen voll hinter diesen Clubs. In OL aber wird dem VfB njcht mal das Schwarze unter dem Nagel gegönnt.
Die Ursachen dafür hat der VfB natürlich zu einem großen Teil selbst verschuldet. Doch man sollte endlich mal aufhören, in der Vergangenheit rumzuwühlen. Zielführend wäre, konzeptionell daran zu arbeiten, die Situation des VfB nachhaltig zu verbessern. Doch das ist aus vielfältigen Gründen sehr schwierig.
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von Soccer_Scientist »

AufstiegVfB hat geschrieben:
14.01.2021 10:49
Zielführend wäre, konzeptionell daran zu arbeiten, die Situation des VfB nachhaltig zu verbessern. Doch das ist aus vielfältigen Gründen sehr schwierig.
Nenn doch mal bitte ein paar Gründe, warum das sehr schwierig sein sollte!

Das Konzept ist recht einfach. Es heißt "Zusammenarbeit".

Diese Zusammenarbeit muss aber auch angenommen werden. Das eselige Verhalten bestimmter Vereinsvertreter bei der Gründung des städtischen Fanprojektes dürfte da als Negativbeispiel herhalten.
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Re: Zustand des VfB zu Beginn des Jahres 2021

Beitrag von AufstiegVfB »

Zusammenarbeit? Wer mit wem?
Wesentlich wäre uunächst sportlicher Erfolg. Der würde Aufmerksamkeit erzeugen. Doch um den zu erreichen, braucht man Geld. Die potenziellen Geldgeber sind jedoch gebunden. Woher soll die Kohle denn für zB eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Mannschaft kommen? Jedes Jahr wandern Leistungsträger ab.
Bei sportlichem Erfolg wäre eine positive Mediendarstellung vonnöten, um das Image in Stadt und Land zu verbessern. Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte der VfB eine Fangemeinde, die vom Oldenb. Münsterland bis Varel und von der Wesermarsch bis ins Saterland reichte.
Es müsste auch eine offensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, zB stärkere Kooperation mit Schulen und Presse.
Auch angemessene Einbindung der Fanszene in die Vereinsarbeit, ohne sich der zu unterwerfen, muss sein.
Dann natürlich müsste das Management mit kompetenten und allgemein anerkannten Persönlichkeiten - die Zugang zu Politik und Geldgebern hätten - besetzt werden.
Du siehst, dieses sind einige Gedanken zu Deiner Frage. Das alles allerdings ist schwierig umzusetzen!
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