unvergessene Spiele

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Toni Tore
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Toni Tore »

Es gehört hier wahrscheinlich nicht hin. Aber weil ich es grad mal wieder gelesen habe:

"Der Geist von Donnerschwee"

Die großen Titel hat der VfB Oldenburg nie gewonnen. Aber er hatte mal ein Stadion, das seinesgleichen suchte. Seit Jahren rottet es inmitten der Stadt vor sich hin, nur ab und an verirren sich ein paar Punks, Sprayer oder unverbesserliche Träumer hinein.

Von Volker Kühn anno 2003 (?)

Der Himmel hatte seine Pforten nicht geöffnet, die Erde
sich nicht aufgetan und Helmut Kohl war noch immer
Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Eigentlich
war nichts Besonderes an diesem 16. Juni 1991, einem Sonntagnachmittag
im Oldenburger Arbeiterstadtteil Donnerschwee.
Und dennoch lag eine seltsam unwirkliche Stimmung über dem
Viertel, als der Schiedsrichter im Fußballstadion an der Kreuzung
von Wehdestraße und Donnerschweer Straße um kurz vor
fünf die Pfeife zum Mund führte und das Zweitliga-Spiel zwischen
dem VfB Oldenburg und dem SC Freiburg beim Stande
von 2:2 abpfiff. Es war nach fast einhundert Jahren die letzte
Partie des VfB in Donnerschwee.
„Wir konnten es einfach nicht glauben“, erinnert sich VfBFan
Marc, der damals wie fast 10 000 andere nach Spielschluss
auf den Rasen trottete, um Abschied zu nehmen. Blau-weiße
Fahnen kräuselten sich im leichten Nieselregen, ein paar Jungen
holten sich Autogramme von Spielertrainer Wolfgang Sidka
und weiter hinten machten sich die ersten ‚Andenkenjäger an
den Toren zu schaffen, um etwas Repräsentatives für den heimischen
Garten zu haben. Es gab Würstchen und Freibier, aber
niemandem war nach Feiern zumute. Mit dem Donnerschweer
Stadion hatte der Verein in den Augen vieler Anhänger seine
Seele verkauft.

Das „Freudenhaus der Zweiten Liga“ war tot

Dabei hatte er wohl gar keine andere Wahl. Auf dem VfB lasteten
so gewaltige Verbindlichkeiten, dass als letzter Ausweg
nur der Verkauf der alten Heimat blieb. Und so ging Donnerschwee
für spärliche 2,8 Millionen Mark an einen privaten Investor,
der dort Wohn- und Geschäftshäuser bauen wollte. Der
VfB war damit aus dem Gröbsten raus und zog ins städtische
Marschwegstadion. Eines der stimmungsvollsten reinen
Fußballstadien Deutschlands, von gegnerischen Fans lange vor
dem Millerntor respektvoll „das Freudenhaus der Zweiten Liga“
getauft, tauschte er gegen eine seelenlose Liegenschaft am anderen
Ende der Stadt, die sich manche Fans bis heute „Stadion“
zu nennen weigern. Ironie der Geschichte: Gleich im ersten Jahr
feierte der VfB dort mit der Vize-Meisterschaft in der Zweiten
Liga Nord den größten Erfolg seit der offiziellen Gründung im
Jahre 1897. Und dennoch: Selbst wenn die Stadt inzwischen
eine recht hübsch anzuschauende Tribüne gebaut hat, der Geist
von Donnerschwee macht sich rar am Marschweg.

Die Linienrichter lebten gefährlich

Nicht umsonst singen die Fans auch zwölf Jahre nach dem
Umzug noch immer ein altes Lied zur traurigen Melodie von
„Nehmt Abschied, Brüder“: „Von Donnerschwee bis Liverpool
/ Von Liverpool bis Rom / Von Rom zurück nach Donnerschwee
/ Ja, da spielt der VfB“. Das entsprach zwar niemals der sportlichen
Realität, zeigt aber, wie sehr die Anhänger noch heute
mit dem Verlust der „Hölle des Nordens“ zu kämpfen haben.
Und auch die Jüngeren, die selbst kein einziges Punktspiel im
alten Stadion mit erlebt haben, singen trotzig mit und bekommen
eine Gänsehaut.
Das Besondere an Donnerschwee war wohl seine einmalige
Lage. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte das Gelände als
Baugrube für den Oldenburger Hauptbahnhof gedient. Später
zogen dort Radrennfahrer ein, denen die steil abfallenden Grubenwände
ideale Bedingungen für die Anlage ihrer Rennbahn
boten. Im Jahre 1899 trug dann der Vorgänger des VfB, der FC
Oldenburg, zum ersten Mal ein Fußballspiel im Innenraum der
Rennbahn aus. Schon damals wurde die Platzqualität als mise-
rabel gescholten, eine lange Tradition in Donnerschwee.
Ein paar Jahre später kaufte der Verein das Areal und baute
es zu einem echten Fußballstadion aus. Das Spielfeld befand
sich einige Meter unterhalb der umliegenden Häuser auf
dem Grubenboden, die Rennbahn wurde zum Zuschauerrang
und eine Mauer oben an den Rängen sollte verhindern,
dass der Ball während des Spiels allzu oft auf die Straße
geschossen wurde. Was natürlich trotzdem regelmäßig
geschah.
Wenn VfB-Fans wie Marc und Matte heute in den
Kellerräumen der Oldenburger Faninitiative beim Bier
zusammensitzen, kann es leicht passieren, dass sie mit verklärtem
Blick von der guten, alten Zeit in Donnerschwee
schwärmen. „Das Stadion war so eng, dass der Linienrichter
sich zweimal überlegt hat, ob er abseits winkt. Er hatte
nämlich schnell ein paar wütende Fäuste durch den Zaun
hindurch im Nacken“, erzählt Matte. „Tausend Mann in
Donnerschwee haben doch viel mehr Krach gemacht als
zehntausend anderswo“, fällt ihm Kumpel Marc ins Wort.
„Und wenn fünfhundert wegen Fußball da waren, kamen
noch einmal zweihundert, denen es nur um das Erlebnis
Donnerschwee ging!“ Und überhaupt, schön war die Zeit.

Fußball roch nach Schweiß und Bier, manchmal auch nach Pisse

Da stört es auch nicht, dass das in die Jahre gekommene
Stadion zum Schluss mehr und mehr zum Sanierungsfall
der Baupolizei wurde. Der stets klamme Verein erledigte
immer nur das Nötigste, gerade einmal genug, um die Auflagen
des DFB zu erfüllen. Dementsprechend morsch präsentierte
sich die hölzerne Sitzplatztribüne und in den Ecken
der festgestampften Stehplatzreihen spross das Unkraut. Oldenburger
Fußball roch nach Schweiß und Bier und manchmal
auch nach den Hinterlassenschaften der Zuschauer. „Da ist
doch keiner auf die Toiletten gegangen. Wie sahen die denn
bitte aus!“ entrüstet sich Marc noch heute. Einige Ecken des
späteren Gästeblocks wirkten da einladender.
Sind die Fans auch in Gedanken oft bei ihrem alten Stadion, machen sie in der Realität meist einen weiten Bogen darum.
Zu sehr schmerzt der Anblick. Seit dem Verkauf 1991 hat sich
auf dem Gelände nicht viel getan. Ehrgeizige Baupläne verliefen
im Sande und die einzigen, die sich für das Stadion zu
interessieren schienen, waren ein paar Punks, die in den
Katakomben unter der Tribüne hausten. Eine Zeitlang avancierte
Donnerschwee so zur noblen Adresse in der niedersächsischen
Besetzerszene, bis die Stadt einen Vorwand fand,
um die Tribüne abreißen zu lassen. Auch die Oldenburger
Freizeitfußball-Liga kümmerte sich vorübergehend um den
Platz und stellte neue Eisentore auf. Als dann aber der eigens
angeschaffte Rasenmäher der Bunten Liga seinen Dienst versagte
und das Gras immer höher wuchs, war es auch mit
dem alternativen Fußball vorbei.

Das Stadion wird zum Biotop im Herzen der Stadt

So ist Donnerschwee zum innerstädtischen Biotop geworden.
Auf den Zuschauerrängen wachsen meterhohe Büsche
und Bäume, einsame Spaziergänger spielen mit ihren Hunden
auf dem überwucherten Platz. Ab und an schleicht ein
Sprayer ins Stadion und besprüht die Mauer oberhalb der
Ränge. Die leere Dose holpert achtlos die Stufen hinunter.
Und an spielfreien Samstagen kommt manchmal ein einsamer
Fan, schüttelt traurig seinen Kopf, und geht dann wieder.
Freudenhäuser sehen anders aus.

:cry:
Zuletzt geändert von Toni Tore am 11.07.2013 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Toni Tore »

Weiß jemand, von wem dieser Text ist?

"Sehnsucht nach der Hölle"

Der deutsche Philosoph Otto Rehagel hat einmal lakonisch festgestellt: „Mal verliert man, mal gewinnen die anderen.“ So sieht es wohl aus. Wann immer es im deutschen Ligenfußball zu gravierenden Veränderungen kam, durfte man in Oldenburg sicher sein: Der VfB würde nicht davon profitieren.

Als der VfB Oldenburg 1999 in der Regionalliga Nord vor dem Konkurs stand, mehr als 100 Jahre nach seiner Gründung im Oktober 1897, hatte er eine eindrucksvolle Serie unglücklicher Abstiege und verpasster Aufstiege aufzuweisen, die ihre langen Schatten auf die Gegenwart warfen. Trotz aller Bemühungen blickte der Traditionsverein auf gerade einmal fünf Spielzeiten in der 2. Bundesliga zurück.

Die dramatische Finanzlage dieser Tage hatte nicht zuletzt dort ihren Ursprung. Um endlich dem eigenen Anspruch und den Möglichkeiten im Umfeld gerecht zu werden, hatte der VfB alle Risiken beiseite geschoben. Statt der erhofften Wende stand der Verein schließlich vor den Trümmern seiner Existenz und konnte sich nur noch in Konjunktive flüchten.

Ein Albtraum beginnt

Die Einführung der Bundesliga nahm der VfB Oldenburg als Dauergast im unteren Mittelfeld der Oberliga nur aus der Ferne wahr. Dabei sollte es für lange Zeit bleiben. Die folgenden Jahre verbrachte man in der Regionalliga Nord, doch auch hier spielte der Verein eine eher nachrangige Rolle. Die Bundesliga hatte den Huntestädtern mit Werder Bremen und dem Hamburger SV die zugkräftigsten Gegner entzogen, was neben dem sportlichen Gesichtsverlust auch finanziell einen herben Schlag bedeutete.

In der Saison 1970/71 stieg man schließlich aus der Regionalliga ab. Der Zeitpunkt war schlecht gewählt. Auch wenn der VfB ein Jahr später wieder an Deck war, ging das Fehljahr in die Fünfjahreswertung ein, mit deren Hilfe der Norddeutsche Fußballverband seine Teilnehmer an der neu geschaffenen 2. Bundesliga zu ermitteln gedachte. Am Ende schauten die Oldenburger trotz eines sechsten Platzes 1973/74, der für sich betrachtet gereicht hätte, erneut in die Röhre und fanden sich in der nur noch drittklassigen Oberliga Nord wieder.

Dort immerhin zählte der VfB zur Spitze und wurde 1974/75 auf Anhieb Meister, wenngleich in der Aufstiegsrunde schnell Ernüchterung einkehrte. Nach einer längeren Durststrecke errang der Verein 1979/80 erneut die Oberliga-Meisterschaft und feierte den lang ersehnten Aufstieg. Pech für den VfB, dass seine erste Zweitligasaison der mit der vom DFB geplanten Zusammenlegung der Nord- und Südstaffel enden würde. Der VfB belegte am Ende der Saison 1980/81 den 15. Rang und stieg ab. Wieder folgten zehn verlorene Jahre.

Erster Wendeverlierer im Nordwesten

Nach mehreren vergeblichen Anläufen kehrte der VfB Oldenburg 1990 unter Trainer Wolfgang Sidka und dem zuvor über den Bremer Immobilienmarkt getingelten Rudi Assauer als Manager in den bezahlten Fußball zurück, doch im Triumph zeigten sich schon wieder die Vorboten des Niedergangs. Die Schuldenlast des Vereins war mittlerweile auf bedrohliche 1,3 Millionen DM angewachsen.

Seit 1982 hatte man mehrfach vergeblich versucht, den einzigen Vermögenswert des VfB, das Stadion Donnerschwee, zu veräußern, was zu erheblichen Spannungen im Verein geführt hatte. Die baufällige Spielstätte, liebevoll Hölle des Nordens genannt, galt nicht nur den Fans des VfB als das Identitätsmerkmal des Clubs.

Als sich jedoch abzeichnete, dass der VfB ohne diese Finanzspritze vor dem Aus stehen würde, gab zumindest die Stadt Oldenburg ihre bislang – freilich aus anderen Gründen – ablehnende Haltung auf und erwarb 1990 Grundstück und Stadion für 2,8 Millionen DM. Seitdem spielt der VfB im städtischen Marschwegstadion, die Sehnsucht nach der Hölle ist jedoch geblieben.

Sportlich erlebte Oldenburg derweil eine erstaunliche Blüte. Nachdem die Sidka-Elf im ersten Jahr der Zweitligazugehörigkeit den Klassenerhalt gesichert hatte, schwang sich die Mannschaft um Ex-DDR-Nationalspieler Wolfgang Steinbach und den tschechischen Torjäger Radek Drulak in der Saison 1991/92 zum großen Favoritenschreck auf.

In der Nordstaffel der durch die Aufnahme einiger DDR-Vereine zweigeteilten Liga qualifizierte sie sich etwas überraschend zunächst für die Meisterrunde. Dort ließ der VfB schließlich mit einer fulminanten Serie namhafte Konkurrenz wie Hannover 96, Hertha BSC und den ambitionierten FC St.Pauli hinter sich. Am Ende fehlte nur ein Punkt auf Bayer Uerdingen, das als Meister in die Bundesliga aufsteigen durfte.

Wieder war der VfB zur falschen Zeit am richtigen Ort. Aufgrund der Reduzierung der Bundesliga von zwischenzeitlich 20 auf die angestammte Anzahl von 18 Vereinen, gab es ausgerechnet 1991/92 keinen dritten Aufstiegsplatz für die 2. Liga, zum einzigen Mal seit 1975. So blieb nur der Trost, die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit einem für damalige Verhältnisse exzellenten Schnitt von knapp 10.000 Zuschauern absolviert zu haben.

Hiob führt Regie

Das sollte sich schon in der folgenden Spielzeit ändern. Aus heute schwer nachvollziehbaren Gründen hatte der DFB die stückweise Reduzierung des Unterhauses auf 18 Vereine beschlossen, um nach der Vereinigung beider deutschen Fußballverbände so schnell wie möglich zum vor der Wende bestehenden Betrieb zurückkehren zu können. Das bedeutete für die Saison 1992/93 einen gnadenlosen Existenzkampf, am Ende sollten von 24 Vereinen der 2. Liga sieben in die Oberliga verabschiedet werden.

Auch in Oldenburg musste man im Verlauf der Saison erkennen, dass die Substanz des Kaders den Anforderungen nicht gewachsen war. Hatte man sich im ersten Saisondrittel noch im Mittelfeld der Liga aufgehalten, setzte bald ein Sinkflug ein, sowohl sportlich als auch in der Unterstützung durch den enttäuschten Anhang, der dem VfB zunehmend die Gefolgschaft verweigerte. Die Entlassung Trainer Sidkas im Februar 1993 erwies sich dann nur noch als formeller Reflex und konnte den erneuten Abstieg nicht mehr aufhalten.

Nun jedoch versuchte der Verein mit aller Macht, die Rückkehr in den bezahlten Fußball zu bewerkstelligen und legte den Grundstein für den späteren Kollaps. Erst drei Jahre später gelang der Sprung zurück in die 2. Liga, um sie jedoch chancenlos sofort wieder in Richtung Drittklassigkeit zu verlassen.

Als hätte Hiob Regie geführt, stand auch für die Saison 1999/2000 eine Ligenzusammenlegung auf dem Spielplan, die Anzahl der Regionalligen sollten von vier auf zwei reduziert werden. Damit wollte der DFB die Wettbewerbsfähigkeit der längst professionell strukturierten, aber chronisch finanzschwachen Regionalligisten verbessern.

Der VfB Oldenburg durfte sich zwar durchaus zu den Addressaten dieser etwas halbherzigen Initiative zählen, in seinem Fall kam die Fürsorge jedoch zu spät. Der VfB rang da schon nur noch um seine Existenz und brauchte sportlichen Belangen keine weitere Beachtung zu schenken.

Ein Insolvenzverfahren, das der Verein beantragen musste, schleppte sich lange Zeit erfolglos hin, erst im August 2000, kurz vor Beginn der neuen Saison, stimmten die Gläubiger dem Plan zu und sicherten somit den Fortbestand des Vereins, der sportlich in die viertklassige Oberliga Niedersachsen/Bremen abgestiegen war.

Dort gelang in kleinen Schritten der Neuaufbau und 2001/02 verpasste die Mannschaft den Aufstieg erst in den Relegationsspielen gegen die Amateure des HSV, den Meister der anderen Staffel. Dann jedoch weckten die Reformpläne des Norddeutschen Fußball-Verbandes dunkle Erinnerungen in Oldenburg. So sollten nach der Saison 2003/04 die jeweils besten acht Mannschaften der Staffeln Niedersachsen/Bremen und Hamburg/Schleswig-Holstein zur künftigen Oberliga Nord zusammengefasst werden. Der VfB Oldenburg wurde Neunter.

Erfreuliches vom Schmerzpatienten

Über den sportlich auch nicht immer vom Glück verfolgten deutschen Formel-1-Rennfahrer Heinz-Harald Frentzen schrieb eine britische Zeitung einst: „Sollte er sich dazu durchringen, seine Karriere zu beenden und das Bestattungsinstitut seines Vaters zu übernehmen, würden die Menschen vermutlich aufhören zu sterben.“ So oder ähnlich muss man sich wohl zuweilen als Anhänger des VfB Oldenburg fühlen.

Am vorläufigen Tiefpunkt der Vereinsgeschichte angekommen, erwacht jedoch neues Leben rund um den Marschweg. Der Vorstand um Frank Lachmann, der dem langjährigen Präsidenten Klaus Berster ins Amt gefolgt ist, entwickelt derzeit ehrgeizige Pläne, die an die Stelle früherer Blütenträume treten sollen. Für 300.000 Euro will der VfB Oldenburg ein Jugendleistungszentrum bauen, mit dessen Hilfe Talente aus der gesamten Weser-Ems-Region systematisch ausgebildet werden sollen.

Zu den Baukosten sind Betriebskosten von jährlich 100.000 Euro veranschlagt, gut ein Drittel davon werden zunächst über Fördermaßnamen des DFB abgedeckt. Der eigentliche Etat für die Jugendförderung soll bei 150.000 Euro liegen, für einen Amateurligisten immer noch eine stolze Summe. Mit diesem Vorhaben beabsichtigt der VfB Oldenburg nicht nur, an seine bestehende Tradition als Sprungbrett für junge Spieler anzuknüpfen.

Langfristig soll das Leistungszentrum auch einen wesentlichen Beitrag zur sportlichen Renaissance erbringen. Man fühlt sich schließlich nicht wirklich wie ein Amateurverein. Um aber von der eigenen Jugendarbeit auch profitieren zu können, sollte am Marschweg so bald wie möglich wieder Regionalligafußball gespielt werden.. Mit dem Aufstieg in die Oberliga Nord hat der VfB unlängst einen ersten Schritt gemacht, dem nun weitere folgen sollen.

Allerdings sollte man sich in Oldenburg dringend den Sommer 2008 vormerken, wenn die vom DFB angeschobene Regionalliga-Reform greift und die obersten Amateurligen erneut gehörig durcheinander gewirbelt werden. Wie das für gewöhnlich ausgeht, weiß man ja.

:cry:
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der Franzose
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von der Franzose »

@Toni Tore

Moin, moin!

Das gesuchte Spiel war das 1:2 gegen den Lüneburger SK.

Nach meinen Unterlagen hat unser guter alter Ekmescic in der 71. Minute einen Elfmeter verschossen.

Die NWZ titelte seinerzeit:

"Im Stadion ist nur das Wetter gut"



Mein Lieblingsspiel war das 6:1 gegen den VfL Osnabrück am 06.10.1991 aus der Saison 91/92

Ol25
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Ol25 »

Also Das Letzte Spiel in Donnerschwee gegen Freiburg 2:2 16.06.1991
Die Spiele gegen TeBe Berlin wo es in Berlin fast die gesamte zeit Geregnet hat. 02.06.1996 und zu Hause am 09.06.1996
Das Meisterschaftsspiel in Kiel 95-96. 3:1 19.05.1996 Wobei man das Spiel gegen den Lüneburger SK ne Woche vor her nicht vergessen sollte.
Das Auswärtsspiel in Kaiserslautern 2:6 nach einer 2:0 Führung zur Halbzeit. 26.10.1996
Das Auswärtsspiel bei der Eintracht aus Frankfurt. 3:2 07.12.1996
Das Meisterschaftsspiel in Kiel 95-96. 3:1 19.05.1996
Die DFB Pokalspiele gegen Werder Bremen und dem HSV
VfB Oldenburg gegen Heesseler SV 11:1 14.09.2008
Preussen Hameln VfB Oldenburg 1:7 31.10.2009
Und eigentlich alle Flutlichtspiele in Emden gegen den VfB Oldenburg waren immer ein Spaß.

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Toni Tore
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Toni Tore »

der Franzose hat geschrieben:@Toni Tore

Moin, moin!

Das gesuchte Spiel war das 1:2 gegen den Lüneburger SK.

Nach meinen Unterlagen hat unser guter alter Ekmescic in der 71. Minute einen Elfmeter verschossen.

Die NWZ titelte seinerzeit:

"Im Stadion ist nur das Wetter gut"
Nein, echt? Wahnsinn, danke. Eine Info, auf die ich seit vielen Jahren warte. Herzlichen Dank. Dafür bekommst Du im Stadion diese Saison ein Bier unbekannter Weise. Was hast Du denn so für VfB-"Unterlagen"?
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von der Franzose »

@ Toni Tore

Zur Info: VfB-Fan seit 1988/1989. Habe sämtliche Artikel aus der NWZ ausgeschnitten, aufgeklebt und Spiel für Spiel in blauen Ordnern abgeheftet. Dazu dann immer die jeweilige Stadionzeitung, nach Möglichkeit auch von Auswärtsspielen. Habe mir auch die alten Stadionplakate von den Heimspielen in Donnerschwee gesichert. Das Plakat von dem Spiel gegen den VfL Osnabrück (6:1) hängt immer vor mir an der Wand im Büro. Standesgemäß im blauen Rahmen!

Außerdem fast sämtliche Fensehberichte von VfB-Spielen seit 1990 (hauptsächlich Sport im Dritten) auf Video.


Das mit dem Bier wäre schon i.O. Die Frage ist nur, wie man sich im Stadion erkennt. Das Bild mit deinem Konterfei im blau-weißen Dress ist ja schon etwas älter...

Juri
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Juri »

Uwes verschollen geglaubter Bruder. :shock:
Magdeburg sehen und sterben.

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Toni Tore
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Toni Tore »

der Franzose hat geschrieben:@ Toni Tore

Zur Info: VfB-Fan seit 1988/1989. Habe sämtliche Artikel aus der NWZ ausgeschnitten, aufgeklebt und Spiel für Spiel in blauen Ordnern abgeheftet. Dazu dann immer die jeweilige Stadionzeitung, nach Möglichkeit auch von Auswärtsspielen. Habe mir auch die alten Stadionplakate von den Heimspielen in Donnerschwee gesichert. Das Plakat von dem Spiel gegen den VfL Osnabrück (6:1) hängt immer vor mir an der Wand im Büro. Standesgemäß im blauen Rahmen!

Außerdem fast sämtliche Fensehberichte von VfB-Spielen seit 1990 (hauptsächlich Sport im Dritten) auf Video.


Das mit dem Bier wäre schon i.O. Die Frage ist nur, wie man sich im Stadion erkennt. Das Bild mit deinem Konterfei im blau-weißen Dress ist ja schon etwas älter...
Oh man, ich hab Tränen in den Augen - ohne Witz. :) Auch ich sammele alles, was ich finde und miterlebt habe. Aber so einen blauen Ordner hab ich nur in der Saison 2001/2002 geschafft.
"Wir schlugen Hertha, wir schlugen Pauli, wir schlugen Meppen sowieso, Hannover 96, Bayer Uerding', das war 'ne Show!"

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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Soccer_Scientist »

Toni Tore 2002 hat geschrieben: Wenn VfB-Fans wie Marc und Matte heute in den
Kellerräumen der Oldenburger Faninitiative beim Bier
zusammensitzen, kann es leicht passieren, dass sie mit verklärtem
Blick von der guten, alten Zeit in Donnerschwee
schwärmen.
Wer sind diese Menschen?
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James
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von James »

… dass sie mit verklärtem Blick …
Kommt davon, wenn man sich literweise das Zeug in die Rüstung hämmert. Ich sag nur: „3 ... 2 ... 1 ... Schnaps!"
"Jeder, der unser Abzeichen trägt, soll wissen, was er ihm schuldig ist." (Alb. Schultze)
„Wir sind doch keine Kasperbude, in der sich jeder das aussucht, was ihm gerade gefällt.“ (Jürgen S.)

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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von der neue cody »

Soccer_Scientist hat geschrieben:
Toni Tore 2002 hat geschrieben: Wenn VfB-Fans wie Marc und Matte heute in den
Kellerräumen der Oldenburger Faninitiative beim Bier
zusammensitzen, kann es leicht passieren, dass sie mit verklärtem
Blick von der guten, alten Zeit in Donnerschwee
schwärmen.
Wer sind diese Menschen?
ich habe noch nie jemanden von der "guten alten zeit" schwärmen gehört im fp. und ich war ja nun nicht selten da.

möglicherweise wird jetzt von der zeit geschwärmt, in der ich noch in Oldenburg gewohnt habe
Das V steht für GmbH

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Soccer_Scientist
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Soccer_Scientist »

der neue cody hat geschrieben:ich habe noch nie jemanden von der "guten alten zeit" schwärmen gehört im fp. und ich war ja nun nicht selten da.
Das machen wir nur, wenn keine Jüngeren dabei sind.
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Uwe
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Uwe »

Ich wußte immer schon, dass der neue Cody mir kaum zuhört, aber dass es so schlimm ist, hatte ich nicht erwartet...
VfB Oldenburg Sonntag, 6. Oktober 1991 15:00 Uhr VfL OS
1 : 0 Radek Drulák 19. 1 : 1 Ralf Balzis 29. 2 : 1 Jörg Wawrzyniak 33. 3 : 1 Radek Drulák 40. 4 : 1 Thomas Gerstner 74. 5 : 1 Carsten Linke 76. 6 : 1 Michail Rousajew 85.
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Soccer_Scientist
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Soccer_Scientist »

http://www.vfb-oldenburg-tv.de/?p=1018" onclick="window.open(this.href);return false;
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Schwede
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Schwede »

Herzerfrischend! :)
Gegen jegliche Gewaltaffinität in der Fanszene.

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Chapter Berlin
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Chapter Berlin »

Toll! Das beschriebene Hertha Spiel ist bei mir auch in bleibender Erinnerung geblieben. War damals 7 Jahre und der Auslöser für mittlerweile über 30 Jahre Fansein mit allen Höhen und Tiefen.

Rehalist

Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Rehalist »

Chapter Berlin hat geschrieben:Toll! Das beschriebene Hertha Spiel ist bei mir auch in bleibender Erinnerung geblieben. War damals 7 Jahre und der Auslöser für mittlerweile über 30 Jahre Fansein mit allen Höhen und Tiefen.
Die " Hertha-Frösche " haben auf der Rückfahrt einige Abteile im Zug zerlegt ! Ganz übel ! Ich erinnere mich ! :!:

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Frank aus Oldb
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Frank aus Oldb »

zu der zeit war das verständnis dafür aber größer.
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und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst."

Rehalist

Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Rehalist »

Frank aus Oldb hat geschrieben:zu der zeit war das verständnis dafür aber größer.
Nicht bei der DB ! Ich glaube das war die Saison 80/ 81 mit Helmut Mrosla als Trainer, danach Edgar Schöneich.
Neue Spieler waren : Herbert Pösger ( Hammer- Herbert ), Volker Ohling, Günther Hoormann, Edgar Zoller, später
Wilfried Klinge und Georg Damjanoff !
" Saison 1980/81 : Trotz 15. Tabellenplatz mußte der VfB absteigen " .( 100 Jahre VfB ).

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Ggaribaldi
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Re: unvergessene Spiele

Beitrag von Ggaribaldi »

Die haben auch unsere Werbebanden verkloppt. Ich fand das als Kind sehr faszinierend.
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